20.000 Jobs auf der Liste? Börsianer setzen auf die Deutsche Bank
01.07.2019, 16:29 Uhr
Die Aktie steigt, die Deutsche Bank schweigt: Was hat der Vorstand um Christian Sewing vor?
(Foto: imago/Westend61)
Spekulationen um einen möglicherweise bevorstehenden Personalabbau bei der Deutschen Bank hieven die Aktien von Deutschlands prominentester Privatbank kräftig ins Plus. Investoren hoffen offenbar auf niedrigere Kosten und eine erfolgreiche Neuausrichtung.
Die Aussicht auf massive Stellenstreichungen bei der Deutschen Bank kommen an der Börse gut an: Der Aktienkurs der Deutschen Bank stieg im frühen Verlauf zu Wochenbeginn erstmals seit Anfang Mai wieder über die Marke von sieben Euro.
Die Anteilsscheine zogen um bis zu 3,5 Prozent an und notierten damit zeitweise bei 7,02 Euro. Damit hat sich der Aktienkurs binnen kurzer Zeit deutlich vom bisherigen Allzeittief erholt. Vor gut vier Wochen waren die Deutsche-Bank-Aktien noch auf ein Rekordtief von 5,80 Euro gefallen.
Bislang handelt es sich nur um Spekulationen. Konkrete Angaben zu etwaigen Streichplänen hat die Deutsche Bank noch nicht vorgelegt. Erste Gerüchte um einen Kahlschlag im Investmentbanking kursieren bereits seit Freitag. Beobachter sprachen von einem möglichen "Befreiungsschlag". Insidern zufolge sollen bei dem Geldhaus weltweit bis zu 20.000 Jobs wegfallen. Der Aufsichtsrat sollte am Sonntag darüber entscheiden, hieß es.
Branchenkenner halten einen solchen Stellenabbau durchaus für plausibel: Die Fixkosten seien stets die Achilles-Ferse der Bank gewesen, sagte etwa Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Daneben laufen am Markt auch Gerüchte um eine möglicherweise geplante Kapitalerhöhung um. Sollte die Bank tatsächlich neue Aktien ausgeben, dürfte das - je nach Umfang der Aktion - den Kurs der Deutsche-Bank-Papiere verwässern.
Die große Frage sei aber, ob dieser Einschnitt nicht zu spät komme, sagte Hewson mit Blick auf die Gerüchte um einen Stellenabbau. Konkurrenten wie Royal Bank of Scotland (RBS), UBS und Credit Suisse seien mit ihren Bemühungen um eine Restrukturierung viel weiter.
Quelle: ntv.de, mmo/rts