Tinder-Rivale kauft sich frei Bumble legt umwerfendes Börsendebüt hin
11.02.2021, 23:49 Uhr
Die Bumble-App wurde 2014 von der erst 31 Jahre alten Whitney Wolfe Herd gestartet.
(Foto: picture alliance / STRF/STAR MAX/IPx)
Auf der Dating-App Bumble machen Frauen den ersten Schritt. Vorstandschefin Herd hat mit ihrem Unternehmen nun den Gang an die Börse gewagt und man kann sagen: Das erste Date war ein Volltreffer. Mit den eingenommenen acht Milliarden finanziert der Konzern auch seine Unabhängigkeit.
Die Aktien des Tinder-Rivalen Bumble sind fulminant an der US-Technologiebörse Nasdaq gestartet. Die unter dem Tickerkürzel BMBL gelisteten Papiere des Betreibers der Online-Dating-Plattformen Bumble und Badoo stießen zum Handelsstart auf starkes Anlegerinteresse - der Einstandskurs lag mit 76 US-Dollar fast 77 Prozent über dem Ausgabepreis. Insgesamt wurde das Unternehmen beim Börsengang mit rund 8,2 Milliarden Dollar bewertet.
Den Großteil der Einnahme will das Unternehmen zum Schuldenabbau einsetzen, daneben zum Rückkauf von Aktien von Anteilsinhabern vor dem Börsengang. Das betrifft vor allem den Beteiligungsriesen Blackstone Group, der 2019 eine Mehrheit an Bumble erworben hatte. Bei voller Ausübung des Aktienangebots soll laut Börsenprospekt der Anteil von Blackstone auf 47 Prozent sinken.
Die Bumble-App wurde 2014 von der erst 31 Jahre alten Whitney Wolfe Herd gestartet, die bereits zu den Mitgründern des großen Konkurrenten Tinder zählte und nun als bislang jüngste Vorstandschefin ein größeres US-Unternehmen an die Börse führte. Als Besonderheit von Bumble gilt, dass Frauen dort den ersten Schritt beim Dating machen. In den neun Monaten bis Ende September 2020 machte die Firma einen Nettoverlust von 28 Millionen Dollar.
Trotz der roten Zahlen war die Nachfrage nach den Aktien vor dem Börsengang so hoch, dass Bumble statt der ursprünglich geplanten Ausgabe von 35 Millionen Aktien letztlich 50 Millionen Papiere anbot. Zudem wurde der Ausgabepreis von zunächst 30 auf 43 Dollar je Aktie angehoben. Bumble wollte mit dem Börsengang rund zwei Milliarden Dollar einnehmen und damit das weitere Wachstum finanzieren und dem Kontrahenten Tinder Marktanteile abjagen. Auch der befindet sich im Börsenaufwind. Die Aktie des Tinder-Betreibers Match Group legte in den vergangenen sechs Monaten um 50 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa/DJ