Wirtschaft

Hilfe und Kredite Corona-Fonds schließt erstes Jahr im Minus ab

Der Wirtschaftstabilisierungsfonds ist beim Wirtschaftsressort angesiedelt.

Der Wirtschaftstabilisierungsfonds ist beim Wirtschaftsressort angesiedelt.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko)

Mit bis zu 600 Milliarden Euro kann der Wirtschaftstabilisierungsfonds des Bundes Unternehmen unter die Arme greifen, um die Corona-Krise zu bewältigen. Dazu zählen Kredite, Einlagen und Garantien. Größter Posten bislang sind die fast sechs Milliarden Euro Hilfe für die Lufthansa.

Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Bewältigung der Corona-Krise hat im ersten Jahr seines Bestehens ein Minus von 25,9 Millionen Euro gemacht. Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag am Jahreswechsel 40,7 Milliarden Euro, wie die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt berichtete. Das Jahresergebnis werde im Wesentlichen bestimmt durch Teilabschreibungen auf ein Nachrangdarlehen und eine stille Beteiligung, durch Zinserträge aus gewährten Stabilisierungsmaßnahmen sowie durch den Zinsaufwand aus der Bereitstellung der finanziellen Mittel für den WSF.

Der mit einem Gesamtrahmen von bis zu 600 Milliarden Euro ausgestattete Fonds hat seit Ausbruch der Pandemie mehrere in Not geratene Unternehmen mit verschiedenen Instrumenten gestützt. Die bekanntesten Fälle sind die Lufthansa und der Reisekonzern Tui.

Neben direkten und indirekten Beteiligungen gehört insbesondere die Refinanzierung von Krediten über die Staatsbank KfW zu den Instrumenten des Fonds. Die verschiedenen Finanzierungen wurden zum Stichtag 31. Dezember 2020 bewertet und beinhalten auch stille Reserven, die zu späteren Zeitpunkten zu außerordentlichen Erträgen führen können.

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Zum Stichtag hat der WSF den Angaben zufolge keine Garantien oder Gewährleistungen übernommen. Dagegen wurden sieben Unternehmen Rekapitalisierungen mit einer Gesamtsumme von 6,8 Milliarden Euro zugesagt wurden, darunter 5,8 Milliarden der Lufthansa. Der Betrag der bis zum 31. Dezember 2020 ausgezahlten Rekapitalisierungsmittel belief sich laut den Angaben auf 1,8 Milliarden Euro.

Würden laut WSF beispielsweise für den Anteil an der Lufthansa die derzeitigen Börsenkurse zugrunde gelegt, würde sich eine stille Reserve in dreistelliger Millionenhöhe ergeben. Die jüngst erfolgten Verkäufe von Lufthansa-Aktien durch den WSF zeigten die Möglichkeiten auf, solche theoretischen stillen Reserven ganz oder in Teilen auch zu realisieren, hieß es.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

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