Wirtschaft

Scharfe Kritik Covestro hält Gasumlage für "hochgradig unausgegoren"

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Covestro sieht Kosten und Nutzen der Umlage nicht im Gleichgewicht.

(Foto: picture alliance / Carsten Rehder/dpa)

Die umstrittene Gasumlage ist nach Auffassung des Kunststoffherstellers Covestro kein großer Wurf. Dass einige Importeure darauf verzichteten, beweise dies. Besser wäre eine Steuer für alle.

Der Vorstand des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro,  Klaus Schäfer, hat die von der Bundesregierung beschlossene Umlage zur Stützung von Gasimporteuren scharf kritisiert. "Die Umlage ist hochgradig unausgegoren und völlig unfair. Kosten und Nutzen stehen nicht im Gleichgewicht", sagte Schäfer dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

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Je nach weiterer Entwicklung der Energiepreise rechnet Schäfer mit hohen Mehrkosten für sein Unternehmen. "Da müssen sich später gegenseitig Wettbewerber subventionieren", kritisierte er. Zudem hätten einige Gasimporteure bereits erklärt, auf die Umlage verzichten zu können. "Das spricht nicht für die Präzision dieses Instruments."

Als eine Alternative schlug der Manager eine Gassteuer vor, "die über das ganze Land verteilt würde". Covestro ist ein auf Kunststoff-Vorprodukte spezialisierter Konzern mit fast 18.000 Beschäftigten.

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Die Gasumlage soll Unternehmen entlasten, die wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo für viel Geld Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen. Ihre Mehrkosten dürfen sie aktuell nicht weiterreichen, die Umlage soll diese Kosten ab Oktober zu 90 Prozent ausgleichen. Damit sollen Firmenpleiten und letztlich Lieferausfälle verhindert werden. Anspruch auf Geld aus der Umlage haben zwölf Unternehmen angemeldet; RWE hat gleichzeitig erklärt, vorerst auf eine Zahlung zu verzichten.

Die Ansprüche belaufen sich auf insgesamt rund 34 Milliarden Euro - ein Großteil entfällt auf die Gasimporteure Uniper und Sefe (ehemals Gazprom Germania). Es gibt aber auch Unternehmen auf der Liste, die derzeit nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Politiker von SPD und Grünen haben deshalb bereits darauf gedrungen, Mitnahmeeffekte zu verhindern.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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