Männer skeptischer als Frauen Deutsche wollen Werbeverbot für Tabak
31.05.2018, 20:55 Uhr
Geht es nach den Deutschen, würden Werbeanzeigen für Zigaretten künftig aus den Zeitschriften verschwinden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Am Weltnichtrauchertag gibt es gute Nachrichten: Die Zahl der Raucher sinkt weltweit - und auch in Deutschland greifen immer weniger Menschen zur Zigarette. Trotzdem spricht sich die Mehrheit der Deutschen für ein Werbeverbot von Tabakprodukten aus.
Die Zahl der Raucher nimmt zwar auch hierzulande stetig ab, dennoch wünscht sich die Mehrheit der Deutschen als Präventivmaßnahme ein Plakatverbot für Tabakwerbung. Auf die Frage des Meinungsforschungsinstituts Civey, ob Tabak-Plakatwerbung in der Öffentlichkeit verboten werden sollte, erklärten 70 Prozent der Befragten "Ja, auf jeden Fall" oder "Eher ja". Nur knapp 18 Prozent lehnten eine solche Maßnahme ab. Vor allem ältere Menschen versprechen sich von dem Verbot einen positiven Effekt: Bei den über 65-Jährigen war die Zustimmungsrate für ein Verbot mit 74,7 Prozent am höchsten.
Im weltweiten Vergleich liegt die Zahl der Raucher in Deutschland weiterhin über dem Durchschnitt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rauchen rund um den Globus rund 1,1 Milliarden Menschen - etwa so viele wie im Jahr 2000. Die Weltbevölkerung ist allerdings zwischenzeitlich deutlich angewachsen, sodass der Anteil der Raucher weltweit von 27 auf 20 Prozent (2016) sank. Sieben Millionen Menschen starben demnach durch ihre Tabaksucht. In Deutschland lag der Anteil der Raucher 2016 noch bei etwa 26 Prozent.
Dabei greifen Männer grundsätzlich häufiger zur Zigarette als Frauen. Was ein Werbeverbot angeht, sind sie dementsprechend etwas skeptischer. Während nur 14 Prozent der Frauen eine solche Idee ablehnen, gibt es unter den Männern mit 21,6 Prozent der Befragten deutlich mehr Zweifler. Zudem ist auch bei diesem Thema ein Ost-West-Gefälle zu beobachten. Während im Osten Deutschlands immerhin zwei Drittel der Befragten einem Werbeverbot zustimmen, befürworten im Westen 71 Prozent - also 4,5 Prozent mehr - eine solche Maßnahme.
Wie wirksam ein solches Verbot sein kann, ist zwar umstritten. Dennoch befürwortet auch die WHO die Idee, Werbung für Tabakprodukte zu unterbinden. Im Kampf gegen das Rauchen seien viele günstige Maßnahmen wirksam, argumentiert die Organisation: etwa umfassende Rauchverbote in öffentlichen Räumen, medizinische Unterstützung bei der Entwöhnung, drastische Warnungen auf Tabakpackungen - und eben Werbeverbote.
Quelle: ntv.de, jug/dpa