Bericht über Zahlungsausfall Evergrande-Aktie leidet unter Spekulationen
30.12.2021, 11:49 Uhr
Die Zitterpartie des Branchenriesen und anderen verschuldeten chinesischen Immobilienunternehmen erhöht den Druck auf die Regierung.
(Foto: picture alliance / Liu Junfeng / Costfoto)
Der hoch verschuldete chinesische Wohnungsbaukonzern China Evergrande hat Insidern zufolge erneut Zahlungsfristen ungenutzt verstreichen lassen. Als Reaktion brechen die Anteilsscheine um mehr als acht Prozent ein. Im bisherigen Jahresverlauf sind die Aktien bereits um 90 Prozent gefallen.
Die Aktien des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande sind deutlich unter Druck gekommen. Ein Bericht, wonach das Unternehmen Kuponzahlungen für Offshore-Anleihen verpasst hat, ließ die Anteilsscheine um über acht Prozent einbrechen. Wie Reuters berichtete, hatte das zahlungsunfähige Unternehmen am Dienstag neue Kuponzahlungen in Höhe von 255 Millionen US-Dollar für seine Anleihen vom Juni 2023 und 2025 zu leisten.
Dies führte dazu, dass seine internationalen Anleihen im Wert von 19 Milliarden Euro wegen einer Cross-Default-Klausel laut Reuters in Verzug gerieten. Bloomberg News berichtete, dass der Fälligkeitstermin verstrichen sei, ohne dass Evergrande eine Zahlung geleistet habe, obwohl für beide Zahlungen noch eine 30-tägige Nachfrist gilt. Evergrande reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Die Aktien der Evergrande Property Services Group Ltd und der China Evergrande New Energy Vehicle Group Ltd fielen aufgrund dieser Nachricht ebenfalls, und zwar um 2,7 Prozent beziehungsweise 6,3 Prozent. Evergrande hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die Bauarbeiten an mehr als 90 Prozent seiner ins Stocken geratenen Wohnprojekte wieder aufgenommen wurden. Das Unternehmen fügte hinzu, dass es die Auslieferung der versprochenen Wohnungen beschleunigt habe und plant, im Dezember 39.000 Wohnungen in 115 Projekten in ganz China auszuliefern.
Das Unternehmen teilte letzte Woche separat mit, dass ein staatlich unterstütztes Risikoteam mit den Gläubigern in Kontakt treten und bei der Steuerung der massiven Umstrukturierung helfen wird, indem es umfangreiche Ressourcen einsetzt, um die Risiken zu begrenzen. Der Gründer und Vorsitzende von Evergrande, Hui Ka Yan, ist Vorsitzender des Ausschusses, während der Finanzchef des Unternehmens, Pan Darong, ebenfalls Mitglied ist.
Die Zusicherung hatte dazu beigetragen, die Evergrande-Aktie zu beflügeln, die selbst nach den Rückgängen vom Donnerstag gegenüber der Vorwoche um 4,1 Prozent gestiegen ist. Die Aktien von Evergrande liegen aber immer noch 34 Prozent niedriger als vor einem Monat und sind im bisherigen Jahresverlauf um 90 Prozent gefallen.
Quelle: ntv.de, jki/DJ