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Ankündigung auf IAA Ex-VW-Boss Diess steigt in Solarbranche ein

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"Die Solarbranche wird bis 2035 größer sein als die globale Autoindustrie.Es sei deshalb sinnvoll, "an dieser Wertschöpfung zu partizipieren", erklärt Diess.

"Die Solarbranche wird bis 2035 größer sein als die globale Autoindustrie.Es sei deshalb sinnvoll, "an dieser Wertschöpfung zu partizipieren", erklärt Diess.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Ein Jahr nach seinem Abgang bei VW kündigt Ex-Chef Diess an: Er will der Solarindustrie in Deutschland wieder auf die Beine helfen. Geplant sind zusammen mit einem chinesischen Solaranbieter nicht nur eine Gemeinschaftsfirma, sondern auch mehrere Fabriken.

Der Ex-VW-Boss Herbert Diess plant, die Solarindustrie zurück nach Deutschland zu holen und will dafür unter anderem eine Fabrik in Deutschland bauen. Um seine Pläne umzusetzen, will der ehemalige Autoboss eine Gemeinschaftsfirma mit dem etablierten chinesischen Solaranbieter JA Solar aus Peking aufbauen, wie der 64-Jährige dem "Spiegel" auf der Automesse IAA in München erzählte.

"Wir wollen ein großes Solarunternehmen auf dem neuesten Stand der Fertigungstechnik schaffen", zitiert das Blatt Diess. Es soll eine Basis dafür schaffen, "dass Europa wieder Anschluss an China gewinnt - und sich über Innovationen an die Spitze der Industrie zurückkämpft." Die Mehrheit an der Firme solle demnach ein europäisches Konsortium halten. Das chinesische Unternehmen JA Solar fungiere als größter Einzelaktionär des neuen Unternehmens.

"Die Solarbranche wird bis 2035 größer sein als die globale Autoindustrie. "Es sei deshalb sinnvoll, "an dieser Wertschöpfung zu partizipieren". Diess erklärt im Gespräch mit dem "Spiegel", dass die Masse an benötigter Solartechnologie nicht allein in China entstehen könne. Auch in anderen Teilen der Welt müssten Fertigungskapazitäten aufgebaut werden.

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In Deutschland soll deswegen nicht nur eine technische Zentrale entstehen, sondern auch eine Fertigungsstätte für Solarmodule. Einen entsprechenden Förderungsantrag sei schon gestellt. Auch eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg ist demnach in Planung. Weitere Standorte seien in Spanien und Ungarn geplant.

Europa steht beim erhofften Wiederaufbau einer Solarindustrie nach Einschätzung der Branche vor nahezu unüberwindbaren Hürden. Der Kosten- und Größenvorteil insbesondere der chinesischen Hersteller ist mittlerweile so groß, dass der "Green Deal" der EU nur mit konzertierter politischer und finanzieller Unterstützung gelingen kann. Darüber hinaus locken die USA die verbliebenen europäischen Firmen mit immensen Subventionen über den Atlantik.

Quelle: ntv.de, jki

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