Wirtschaft

Wegen Datenschutzbedenken Facebook stellt Gesichtserkennung ein

Der kalifornische Konzern steckt derzeit in der schwersten Krise seit seiner Gründung.

Der kalifornische Konzern steckt derzeit in der schwersten Krise seit seiner Gründung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Facebook-Tool ermöglichte es Nutzern bislang, Personen auf hochgeladenen Fotos oder Videos automatisch zu erkennen und die Betroffenen darüber zu informieren. Zuletzt ist die Gesichtserkennung allerdings zunehmend in die Kritik geraten - jetzt schafft sie der Tech-Konzern komplett ab.

Die Onlineplattform Facebook schafft die Gesichtserkennung weitgehend ab. Der US-Mutterkonzern Meta begründete den Schritt mit Datenschutzbedenken. Auch die zur Gesichtserkennung nötigen Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer würden gelöscht.

"Es gibt viele Bedenken über den Platz von Gesichtserkennungstechnologie in der Gesellschaft, und die Regulierungsbehörden sind immer noch dabei, klare Regeln für ihre Verwendung aufzustellen", erklärte Meta. Angesichts dieser "anhaltenden Unsicherheit" sei es angemessen, die Gesichtserkennung "auf eine begrenzte Anzahl von Anwendungsfällen zu beschränken".

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Wann die Änderung in Kraft treten soll, war unklar. Mehr als ein Drittel der täglich aktiven Facebook-Nutzer hatte sich nach Konzernangaben seit Einführung des Systems 2010 "für unsere Gesichtserkennungseinstellung entschieden". Das Tool sollte dazu dienen, Personen auf hochgeladenen Fotos oder Videos automatisch zu erkennen und die Betroffenen darüber zu informieren. Zuletzt hatte es jedoch zunehmend datenschutzrechtliche Bedenken gegeben.

Der kalifornische Konzern steckt derzeit in der schwersten Krise seit seiner Gründung. Ihm wird vorgeworfen, nicht ausreichend gegen die Verbreitung von Hassbotschaften und Mobbing auf seinen Plattformen vorzugehen, die Privatsphäre seiner Nutzerinnen und Nutzer zu verletzen, als Lautsprecher für gefährliche Falschinformationen zu dienen und dem Wohlbefinden junger Internetnutzer zu schaden.

Zuletzt sorgten Enthüllungen der Whistleblowerin und früheren Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen für Aufsehen. Haugen wirft ihrem früheren Arbeitgeber vor, eigene Gewinne über die Sicherheit seiner Nutzer und das Gemeinwohl zu stellen. Facebook hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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