Wirtschaft

Vertragsanpassungen gefordert Hohe Dieselkosten lassen Müllgebühren steigen

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Viele Müllautos tanken Diesel.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die hohen Dieselpreise schlagen als Folgekosten bei vielen Haushaltsposten durch. Jetzt melden sich die Müllentsorger, die für das Tanken immer höhere Rechnungen bekommen. Die Kosten wollen sie an die Kunden weitergeben.

Die hohen Spritpreise könnten auch die Müllgebühren steigen lassen. "Die Mehrkosten für Diesel sind so stark gestiegen, dass wir sie nicht dauerhaft abfedern können", sagte der Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Patrick Hasenkamp, der "Welt am Sonntag". Zwar will die Bundesregierung befristet auf drei Monate die Energiesteuer auf Kraftstoffe absenken. Das sei am Ende aber nicht mehr als ein "dämpfender Effekt", sagte Hasenkamp. Schließlich gehe es um 14 Cent bei einem Dieselpreisanstieg von insgesamt 85 Cent je Liter.

Ähnlich äußerten sich die privaten Entsorger. "Alles, was an Entlastung bei den Unternehmen ankommt, ist hilfreich", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), Peter Kurth, der Zeitung. Ob die Absenkung der Energiesteuer im Einzelfall ausreiche, müsse jeweils konkret unternehmensbezogen geprüft werden.

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Die Müllabfuhr wird von kommunalen, aber auch privaten Unternehmen erledigt. In den großen Städten haben die Abfallwirtschaftsbetriebe meist eigene Fuhrparks, in kleineren Städten und ländlichen Gemeinden dagegen beauftragen die Kommunen private Entsorger. Diese Unternehmen gehen dem Bericht zufolge nun auf ihre Auftraggeber zu, um über eine Anpassung laufender Verträge zu sprechen.

Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte sich in dieser Woche auf ein zweites milliardenschweres Paket zur Entlastung von den hohen Energiepreisen geeinigt. Unter anderem soll es eine Energiepreispauschale von 300 Euro geben und der Spritpreis für drei Monate gesenkt werden. Vereinbart wurde, den Spritpreis befristet auf drei Monate zu senken, und zwar Benzin um 30 Cent je Liter und Diesel um 14 Cent pro Liter. Die Energiesteuer auf Kraftstoffe wird damit kurzzeitig auf das europäische Mindestmaß abgesenkt. Außerdem soll der öffentliche Nahverkehr mit einem Sondertarif attraktiver werden. Wie stark der Haushalt dadurch belastet wird, ist noch unklar.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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