"Hatten keine andere Möglichkeit" Lafarge machte Geschäfte mit IS
21.06.2016, 20:02 Uhr
In dem zum Großteil zerstörten syrischen Städten gibt einen enormen Bedarf an Materialien zum Wiederaufbau.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der französische-schweizerische Zementriese Lafarge zahlt in den Jahren 2013 und 2014 Steuern und andere Abgaben an den IS in Syrien. Man habe sich darauf eingelassen, um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten.
Der Zementkonzern Lafarge hat Geschäfte mit der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) gemacht. Um eine Fabrik in Syrien am Laufen zu halten, habe das Unternehmen 2013 und 2014 an den IS Steuern für Treibstoff und Abgaben für seine Lastwagen an Kontrollstellen bezahlt, berichtete die französische Zeitung "Le Monde".
Der aus dem französischen Unternehmen und der Schweizer Holcim fusionierte Konzern LafargeHolcim erklärte, die Firma habe praktisch keine andere Möglichkeit gehabt. Der Schutz der Beschäftigten habe immer Vorrang. "Sobald der Konflikt die Gegend, in der sich das Werk befindet, erreichte, war es die erste Priorität von Lafarge, die Sicherheit und den Schutz der Mitarbeitenden dort zu gewährleisten", teilte das Unternehmen mit. Parallel dazu sei die Schließung des Werkes geplant worden.
Im September 2014 habe der Konzern den Betrieb dort schließlich eingestellt. Über den Standort in Jalabiyeh in Syrien hatte Lafarge rund ein Drittel des dortigen Marktes beliefert.
Quelle: ntv.de, ppo/rts