Wirtschaft

Duxipent immer lukrativer Sanofi erzielt Erfolg bei COPD-Behandlung

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Sanofi hat durch seinen Blockbuster Duxipent weitere Milliardeneinnahmen in Aussicht.

(Foto: REUTERS)

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Das Mittel Dupixent zeigt Erfolge bei inzwischen sieben Krankheiten. In der jüngsten Studie seien alle Ziele bei der Behandlung der Raucherkrankheit COPD erreicht worden. Das öffnet dem französische Unternehmen Sanofi weitere Milliardeneinnahmen - und erhöht zugleich die Umsatzabhängigkeit von einem Mittel.

Der französische Pharmakonzern Sanofi kann auf zusätzliche Milliardeneinnahmen mit seinem Blockbuster-Medikament Duxipent hoffen. Das Mittel, das bereits zum Einsatz bei Neurodermitis und Asthma zugelassen ist, erreichte in einer klinischen Studie zur Behandlung von Raucherlunge alle Zielvorgaben, wie Sanofi mitteilte. In der entscheidenden Phase-3-Studie führte Duxipent zu einer 30-prozentigen Verringerung der akuten Krankheitsverschlechterung (Exazerbationen) bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Das Mittel erzielte zudem eine Verbesserung der Lungenfunktion, der Lebensqualität und der COPD-Atemwegssymptome. Es ist die siebte Krankheit, bei der Dupixent positive Ergebnisse gezeigt hatten, so Sanofi weiter.

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Duxipent könnte damit nach Einschätzung von Sanofi das erste biotechnologisch hergestellte Medikament zur Behandlung von COPD werden. "COPD ist ein dringendes globales Gesundheitsproblem und aufgrund ihrer Heterogenität eine notorisch schwer zu behandelnde Krankheit, für die seit mehr als einem Jahrzehnt keine neuen Therapien zugelassen wurden", sagte George Yancopoulos, Forschungschef bei US-Biotechunternehmen Regeneron, mit dem Sanofi gemeinsam Duxipent entwickelt.

COPD ist eine fortschreitende und bislang nicht heilbare Lungenkrankheit, bei der sich die Atemwege entzünden und anhaltend verengen. Rauchen ist ein Hauptrisikofaktor für COPD, aber auch Personen, die das Rauchen aufgeben, können die Krankheit noch entwickeln.

JP-Morgan-Analyst Richard Vosser sprach von "bahnbrechenden Daten". Die derzeitige Markterwartung eines Duxipents-Umsatz von 15,7 Milliarden Euro im Jahr 2027 könnte damit voraussichtlich um bis zu zwei Milliarden übertroffen werden. An der Pariser Börse legten die Sanofi-Aktien nach den Studienergebnissen um fast fünf Prozent zu.

Die Daten unterstreichen das große Potenzial von Duxipent, untermauern aber auch die Abhängigkeit von Sanofi von seinem Kassenschlager. Der Umsatz mit dem entzündungshemmenden Medikament war im vergangenen Jahr um 44 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro gestiegen und sorgte so für fast ein Fünftel der Gesamteinnahmen. Bislang war der Konzern davon ausgegangen, dass Duxipent in seinem besten Jahr auf einen Umsatz von bis zu 13 Milliarden Euro kommen könnte, da das Unternehmen versucht, die Anwendung des Mittels auf verschiedene Entzündungskrankheiten auszudehnen. COPD war bislang aber nicht in diesem Umsatzziel berücksichtigt. Eine neue Prognose gab Sanofi noch nicht ab.

Zukauf im Diabetes-Geschäft

Die Franzosen hatten jüngst ihre Absicht bekundet, sich im Diabetes-Geschäft mit der 2,9 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Biotechunternehmens Provention Bio zu verstärken. Sanofi sichert sich mit dem Deal den Zugriff auf ein neues Präparat der Amerikaner zur Behandlung von Typ-1-Diabetes. Das Mittel wurde im vergangenen Jahr in den USA nach Angaben von Sanofi als erste und einzige Therapie zur Verzögerung des Ausbruchs von Typ-1-Diabetes im Stadium drei bei Erwachsenen - wovon jährlich rund 65.000 Menschen betroffen sind - und Kindern ab acht Jahren im Stadium zwei der Erkrankung zugelassen.

Den Abschluss der Transaktion erwartet Sanofi bereits im zweiten Quartal. Das Unternehmen, das den Markt für Insulin fast zwei Jahrzehnte lang dominierte, kämpft im Diabetes-Geschäft seit Jahren mit hohem Preisdruck. Ende 2019 erklärte Sanofi deshalb, die Forschung im Bereich Diabetes einzustellen, da es zunehmend schwierig sei, bahnbrechende Innovationen zu entwickeln.

Sanofi hatte im vergangenen Jahr seine Einnahmen dank der schwachen europäischen Währung um fast 14 Prozent auf knapp 43 Milliarden Euro gesteigert.Unter dem Strich kletterte der Gewinn im Berichtszeitraum um acht Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Insgesamt lief es dabei besser als noch zu Jahresbeginn gedacht, mehrfach hob der Vorstand seine Ziele an. Sanofi schlug vor, die Dividende für 2022 um 6,9 Prozent auf 3,56 Euro je Aktie zu erhöhen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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