Wirtschaft

Kaeser umwirbt Bagdad Siemens will Irak elektrifizieren

Die elektrische Infrastruktur des Irak ist vom jahrelangen Krieg schwer gezeichnet.

Die elektrische Infrastruktur des Irak ist vom jahrelangen Krieg schwer gezeichnet.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Im Irak ist nach Jahren des Kriegs viel Wiederaufbauarbeit zu leisten. Auch der Siemens-Konzern bewirbt sich einem Medienbericht zufolge um die lukrativen Aufträge. Siemens-Chef Kaeser hat dabei offenbar Unterstützung aus höchsten Regierungskreisen.

Der Siemens-Konzern ist offenbar kurz davor, einen gewaltigen Auftrag an Land zu ziehen. Das "Handelsblatt" berichtet, der Technologiekonzern wolle beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur des Irak eine Schlüsselrolle spielen. Deshalb sei Siemens-Chef Joe Kaeser an diesem Wochenende in Bagdad, um dort eine entsprechende Absichtserklärung zu unterzeichnen.

Siemens
Siemens 226,35

Der Irak plant demnach im Zuge des Wiederaufbaus, das gesamte Land zuverlässig zu elektrifizieren. Um die entsprechenden Aufträge hatte sich auch US-Konkurrent General Electric intensiv bemüht. Siemens hatte für seine Offerte jedoch Unterstützungen aus höchsten deutschen Regierungskreisen. Dem Blatt sei bestätigt worden, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel beim irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi telefonisch für den Konzern eingesetzt hatte.

Der Auftrag soll Energieerzeugungskapazitäten von elf Gigawatt und Stromübertragungstechnik umfassen. Kaeser hatte vor einigen Tagen auf Twitter auf eine 2016 mit dem Irak vereinbarte Energiepartnerschaft verwiesen und betont, man wolle gegebene Versprechen halten. "Wir haben dem irakischen Volk ein Versprechen gegeben und wir werden liefern." Das Engagement von Siemens werde den Irak zuverlässig mit Strom versorgen, die Weiterbildung von Tausenden junger Menschen ermöglichen und 60.000 neue Jobs im Irak schaffen.

Vorbild Ägypten

Der Zeitung zufolge liegt der Wert des noch nicht abschließend vereinbarten Auftrags im "hohen einstelligen Milliardenbereich". Die Investitionen sollen durch Hermes-Bürgschaften abgesichert werden. Es handele sich um sehr viele Einzelprojekte, zu denen auch die Reparatur bestehender Anlagen gehöre.

Vorbild für die Verhandlungen in Bagdad sei der Mega-Deal, den Kaeser mit Ägypten ausgehandelt hatte. Dort baute der Siemens-Konzern schließlich drei Großkraftwerke in der Wüste, um 40 Millionen Menschen mit Strom zu versorgen.

Quelle: ntv.de, sba

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen