BT bietet 15,5 Milliarden Euro Telekom will EE-Anteile verkaufen
15.12.2014, 22:54 Uhr
EE ist das größte Mobilfunkunternehmen auf der Insel.
(Foto: REUTERS)
In Europas Mobilfunkgeschäft bahnt sich der nächste Milliarden-Deal an: British Telecom will den Marktführer auf der Insel - Everything Everywhere - schlucken. Dafür sollen 15,5 Milliarden Euro fließen - an Orange und die Deutsche Telekom.
Die Deutsche Telekom und ihr französischer Partner Orange wollen ihr britisches Mobilfunkgeschäft unter dem Markennamen Everything Everywhere (EE) an die British Telecom (BT) verkaufen. Das gaben sowohl die Telekom als auch BT bekannt. Es seien "exklusive Gespräche" zwischen den drei Partnern vereinbart worden, die sich um einen Kaufpreis von 12,5 Milliarden Pfund (15,5 Milliarden Euro) drehen.
Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges will den Vertrag Anfang nächsten Jahres besiegeln. Die Gespräche mit der BT Group liefen sehr gut und sollten im ersten Quartal abgeschlossen werden können, sagte er. "Wenn bei der Buchprüfung keine signifikanten Hindernisse auftauchen, wird es schnell gehen." Allerdings hätten die Regulierungsbehörden noch ein Wort mitzureden.
Neuer Mobilfunk-Gigant
BT drängt massiv zurück in den Mobilfunkmarkt mit Privatkunden. Das Unternehmen hatte das Geschäft 2002 zunächst verkauft. Laut der Telekom-Webseite ist EE "das größte und modernste Kommunikationsunternehmen in Großbritannien". Es beschäftigt demnach rund 15.000 Mitarbeiter, hat 580 Filialen und betreut mehr als 30 Millionen Kunden im Mobilfunk-, Festnetz- und Großhandelsgeschäft. Sollte die Transaktion wie vorgesehen über die Bühne gehen, würde ein gigantischer Telekommunikationsriese geschaffen, der sowohl im Festnetz- und Breitband-Geschäft als auch im Mobilfunk und im Internet-Fernsehen landesweit führend ist.
Den Plänen zufolge soll ein Teil des Kaufpreises in BT-Aktien gezahlt werden. Die Deutsche Telekom würde nach dem Deal zwölf Prozent an BT halten, Orange vier Prozent. BT hatte ursprünglich auch einen Aufkauf der Marke O2 des spanischen Konzerns Telefónica ins Auge gefasst, gab nun aber dem deutsch-französischen Joint Venture den Vorzug. Die "exklusiven Gespräche" sollen mehrere Wochen dauern.
Die Deutsche Telekom will auf diese Weise einen Fuß in der Tür zum britischen Markt halten. "Die geplante Transaktion mit BT bietet die Chance, unser hervorragend positioniertes Mobilfunk-Engagement in Großbritannien weiter zu entwickeln und uns an den großartigen Chancen eines integrierten Geschäftsmodells zu beteiligen", sagte Telekom-Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt. Die Bonner sollen nach BT-Angaben auch einen Vorstand in den neuen Konzern entsenden dürfen.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP/rts