Wirtschaft

Teures Benzin verhagelt Bilanzen US-Airlines sehen rot

Delta Airlines will die hohen Treibstoffkosten an die Kunden weitergeben.

Delta Airlines will die hohen Treibstoffkosten an die Kunden weitergeben.

(Foto: AP)

Die US-Fluggesellschaften Delta Air Lines und US Airways legen zwar ordentliche Umsatzsprünge hin, unter dem Strich stehen jedoch dicke Minuszeichen in den Büchern. Grund sind die hohen Treibstoffkosten. Analysten bezweifeln aber, ob die geplante Anhebung der Ticket-Preise die Lösung ist.

Hohe Treibstoffkosten machen den US-Fluggesellschaften schwer zu schaffen. Um sich dagegen zu stemmen, kappen sie Kapazitäten und erhöhen Ticket-Preise. Weniger Buchungen nach dem Beben in Japan stellen zusätzliche Belastungen dar. So rutschte Delta Air Lines im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen. Trotz eines um 13 Prozent höheren Umsatzes, weitete sich der Nettoverlust auf 318 Mio. Dollar aus, wie die zweitgrößte US-Airline mitteilte.

Nun sollen die Ticket-Preise entsprechend der hohen Kosten angepasst werden. "Das Ziel ist, den hohen Kerosin-Preis voll reinzuholen - auf jedem Flug, jeden Tag", schrieb Finanzvorstand Hank Halter an die Belegschaft. Im Herbst sollten zudem die Kapazitäten noch einmal angepasst werden. Weniger effiziente und ältere Flugzeuge hat Delta bereits ausgemustert.

US Airways sieht auch rot

Auch US Airways kommt aus den roten Zahlen nicht heraus. Der Umsatz-Sprung von zwölf Prozent wurde durch einen Kosten-Anstieg von 13 Prozent mehr als zunichte gemacht. Der Verlust belief sich auf 110 Mio. Dollar nach 89 Mio. Dollar ein Jahr zuvor, wie der Konzern ebenfalls am Dienstag bekanntgab. Da Analysten bei beiden Airlines mit Schlimmerem gerechnet hatten, legten die Aktien von Delta um 0,7 Prozent und die von US Airways um 0,2 Prozent zu.

Die gesamte US-Branche kämpft derzeit gegen steigende Kosten - allein der Ölpreis stieg seit Anfang 2011 um gut 20 Prozent. Dies droht die nach der Wirtschafskrise steigende Nachfrage und langsam einsetzende Erholung wieder abzuwürgen. Die Weitergabe der steigenden Kosten an die Passagiere ist nach Ansicht von Analysten keine Lösung auf Dauer. "Geschäftsreisende werden höhere Preise eher und länger akzeptieren, aber bei den Normalreisenden gibt es ein Preisbewusstsein und sie werden es nicht lange mitmachen", sagte Analyst Steve Wilder von Capstone Investments.

In der vergangenen Woche hatten bereits die weltgrößte Fluggesellschaft United Continental und die American Airlines Mutter AMR ihre Zwischenbilanzen veröffentlicht. Beide wiesen Verluste aus. AMR will die Kapazitäten im vierten Quartal nochmals reduzieren. Lediglich der US-Billigflieger und Lufthansa-Partner JetBlue schaffte einen minimalen Gewinn von einem Cent je Aktie.

Quelle: ntv.de, rts

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