Wirtschaft

Optimismus kehrt zurück US-Börsen überwinden den Fed-Schreck

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(Foto: REUTERS)

Die US-Notenbank sorgt zur Wochenmitte für einen Moment des Schreckens. Die Währungshüter beraten über ein Ende der Hilfen. Anleger machen Kasse. Doch nun rudert die Fed ein Stück zurück und Quartalszahlen sorgen für Zuversicht. Anleger greifen wieder zu.

Nachlassende Sorgen wegen der Beratungen der US-Notenbank über einen beginnenden Ausstieg aus den Milliarden-Hilfen haben den US-Börsen zum Wochenausklang Auftrieb gegeben. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,6 Prozent. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,8 Prozent und der technologiebasierte Nasdaq-Composite 1,2 Prozent.

Hatte die US-Notenbank in ihrem Sitzungsprotokoll noch signalisiert, dass sie schon im laufenden Jahr mit der Rückführung ihrer Anleihekäufe beginnen werde, so ruderte nun der Präsident der Fed-Filiale von Dallas, Robert Kaplan, zurück: Er würde seine kürzlich geäußerte Forderung nach einer raschen Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe überdenken, wenn der Eindruck entstehe, dass die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus das Wirtschaftswachstum bremse.

Das wurde von den Anlegern mit Erleichterung aufgenommen. Die Investoren griffen wieder verstärkt zu Aktien, ermutigt auch von einer neuen Serie guter Unternehmenszahlen. Nichtsdestotrotz schwelte im Hintergrund die Furcht wegen der Delta-Variante des Coronavirus und wegen der Beschränkungen, die Peking momentan der chinesischen Wirtschaft auferlegt.

Michael Hartnett, Chefinvestmentstratege bei Bank of America, beklagte den Rezessionsmodus, in dem die Märkte sich befänden. Die US-Renditekurve, gemessen an der Differenz zwischen 5- und 30-jährigen Anleihen, befinde sich auf einem Ein-Jahres-Tief; globale Aktien mit Ausnahme von US-Technologiewerten hätten in den vergangenen acht Monaten unverändert tendiert; Aktien aus Schwellenländern seien in diesem Jahr im Minus; Small-Cap-Aktien brächen ein, und schließlich sei eine Reihe von Rohstoffen Im Vergleich zu ihren Höchstständen um zweistellige Prozentsätze gefallen.

Dem stand eine Reihe positiver Überraschungen von Unternehmensseite gegenüber, die in Einzelfällen aber zu Gewinnmitnahmen genutzt wurde. So ging es für Applied Materials nach Rekordzahlen im abgelaufenen Quartal bei Gewinn und Umsatz um 1,5 Prozent nach unten. Allerdings war die Aktie des Ausrüsters der boomenden Chipindustrie im bisherigen Jahresverlauf fast 50 Prozent gestiegen.

Ebenfalls nach dem Quartalsausweis sank der Kurs des Textileinzelhändlers Ross Stores um 2,7 Prozent. Ross steigerte den Gewinn im zweiten Quartal und übertraf auch wieder das Vor-Pandemie-Niveau. Ähnlich sah es beim Umsatz aus. Aus dem Einzelhandelssektor waren zuletzt Signale einer Verlangsamung des Wachstums gekommen. Ross rechnet für das dritte Quartal mit einem flächenbereinigten Plus von fünf bis sieben Prozent.

Foot Locker sprangen nach Quartalszahlen um 7,4 Prozent nach oben. Die Sportartikelkette hatte die Erwartungen klar geschlagen. Landmaschinen-Produzent Deere hat die Prognosen ebenfalls übertroffen und die Ziele nach oben genommen. Deere-Finanzchef Ryan Campbell sprach jedoch von verschärften Lieferkettenproblemen, die sich bis ins nächste Jahr hinziehen könnten. Die Aktie sank um 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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