Robuste KonjunkturdatenUS-Wirtschaftswachstum belastet den Euro

Auf das Jahr hochgerechnet wächst das Bruttoinlandsprosdukt der USA um 2,3 Prozent. Der für das erste Quartal berechnete Rückgang blieb aus. Unter den Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt leidet der Euro.
Das robuste Wirtschaftswachstum in den USA hat den Kurs des Euro belastet. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,0916 US-Dollar gehandelt, nachdem der Euro in der Nacht noch knapp unter der Marke von 1,10 Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,0955 (Mittwoch: 1,1030) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9128 (0,9066) Euro.
"Die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinsanhebung im September ist nach den jüngsten Aussagen der US-Notenbank und den robusten Konjunkturdaten etwas gestiegen", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Das US-Wachstum hatte im zweiten Quartal angezogen.
Gestiegene Inflationsdynamik
Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt wuchs auf das Jahr hochgerechnet um 2,3 Prozent. Positiv hervorzuheben ist laut Rieke aber vor allem die gestiegene Inflationsdynamik und das überraschende Wirtschaftswachstum im ersten Quartal, nachdem man für das erste Vierteljahr zunächst einen Rückgang ermittelt hatte.
Der US-Dollar war bereits am Mittwochabend merklich gestiegen, nachdem die US-Notenbank (Fed) die Tür für eine Leitzinserhöhung im September offen gehalten hatte. "Allerdings gab die Fed erneut keine klaren Hinweise, hat sich aber etwas weiter auf eine Zinserhöhung im September hinbewegt", sagte Rieke. "Die US-Wirtschaft ist durchaus in der Lage, eine Zinserhöhung zu verkraften."
Einfluss der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
Voraussetzung für eine Zinserhöhung sind laut Fed "einige weitere" Verbesserungen am US-Arbeitsmarkt. Die auch in der vergangenen Woche sehr niedrigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dürften die Notenbank laut Rieke in ihrem positiven Bild vom Arbeitsmarkt bestärken.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7010 (0,7053) britische Pfund, 136,25 (136,50) japanische Yen und 1,0633 (1,0622) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1087,50 (1090,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31.300,00 (31.330,00) Euro.