Unmut über Corona-Regeln VDMA: USA sollen Deutsche wieder einlassen
05.07.2021, 05:12 Uhr
Von einer Einreise in die USA können die meisten EU-Bürger gerade nur träumen.
(Foto: REUTERS)
US-Amerikaner dürfen wieder nach Europa einreisen, doch in die andere Richtung bleiben die Tore zu. Das stößt auf wachsendes Unverständnis bei der deutschen Wirtschaft. Der Maschinenbauverband nimmt nun die US-Botschaft in die Pflicht.
Der Unmut der deutschen Wirtschaft über die andauernden Corona-Einreisebeschränkungen der USA wächst: Der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA forderte angesichts niedriger Inzidenzwerte und der fortschreitenden Impfkampagne die US-Botschaft in Berlin in einem Brief auf, sich in Washington für Lockerungen einzusetzen. "Wir glauben, dass es an der Zeit ist, den belastenden Travel Ban für Deutschland komplett aufzuheben", schrieb Karl Haeusgen in dem Brief, aus dem die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zitierte.
"Mehr als 53 Prozent aller Deutschen haben mindestens eine Dosis eines Covid-Impfstoffs erhalten, ähnlich wie in den Vereinigten Staaten, wo ungefähr 55 Prozent der Amerikaner mindestens eine Dosis erhalten haben", erklärte Haeusgen. Andere europäische Länder seinen ähnlich weit - "sicherlich mehr als viele Länder außerhalb des Schengen-Raums, für die kein Einreiseverbot gilt". Offiziellen Angaben zufolge haben in Deutschland gemessen an der Bevölkerung prozentual mehr Menschen eine Erstimpfung erhalten als in den Vereinigten Staaten. Dort haben aber bereits deutlich mehr die Zweitimpfung bekommen.
In den USA gilt nach wie vor ein grundsätzliches Einreiseverbot für Menschen, die sich innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen vor Einreise in Deutschland oder einem anderen Land des Schengen-Raums aufgehalten haben. Washington hatte die umfassenden Reisebeschränkungen im März 2020 verhängt. Ausnahmen gibt es etwa für US-Bürger und etwaige deutsche Ehepartner oder Kinder. Die EU hatte bereits Mitte Juni die Einreisebeschränkungen für US-Bürger weitgehend aufgehoben. Auch für Ungeimpfte ist die Einreise wieder möglich.
"Wir sind der Überzeugung, dass die Einstufung des Schengen-Raums als Hochrisikogebiet nicht länger den Tatsachen vor Ort entspricht", schrieb Haeusgen weiter. Zwar sind in bestimmten Fällen Ausnahmegenehmigungen möglich, doch ob darunter auch allgemeine Geschäftsreisen fallen, sei nicht klar, kritisierte der Verband. Gerade mit Blick auf die sich wieder verbessernden Beziehungen zwischen der EU und den USA sei eine Neubewertung der Lage wünschenswert.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP