Wirtschaft

Kartellbehörde muss aktiv werden Verbraucherschützer: Fernwärme-Kunden vor Abzocke schützen

Dehnungsbogen einer Fernwärmeleitung.

Dehnungsbogen einer Fernwärmeleitung.

(Foto: picture alliance / ZB)

Verbraucherschützer sorgen sich um die Belange von Fernwärme-Kunden. Der Grund: Preiserhöhungen von Fernwärmeanbietern werden wegen ihrer Intransparenz zu einem echten Problem. Nun sollen Kartellamt und Gesetzgeber regulierend eingreifen.

Deutschlands Verbraucherschützer warnen vor "Abzocke" von Fernwärme-Kunden und fordern eine strengere Regulierung des Sektors. "Viele Fernwärmeanbieter sind maximal intransparent bei ihren Preisen und Preiserhöhungen", sagte die Chefin des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes vzbv, Ramona Pop, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die Kartellbehörden müssen das unbedingt schärfer in den Blick nehmen, um Abzocke zu verhindern." Auch der Gesetzgeber sei gefordert, "den Fernwärmesektor viel verbraucherfreundlicher zu regulieren".

Die vzbv-Chefin beklagte, es gebe schlicht keine genauen Vorgaben, welche Preissteigerungen bei der Fernwärme zulässig seien und welche nicht, und wie die Kunden darüber informiert werden müssten. "Das ist ein echtes Dunkelfeld, und das entwickelt sich zu einem enormen Problem, gerade in Ballungsgebieten", sagte sie.

Strom für Wärmepumpen sollte weniger kosten

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Die Verbraucherschützerin plädierte zudem für preiswerteren Strom für Wärmepumpen. "Wenn das Heizen mit Gas, Öl oder Pellets am Ende des Tages erschwinglicher ist, wird die Beschaffung der sinnvollen, aber teuren Wärmepumpen natürlich abgewürgt", sagte sie. "Daher fordern wir eine Obergrenze für Wärmestrom-Tarife."

Den Preis für "normalen" Strom will die Ampel auf 40 Cent je Kilowattstunde deckeln. "Für Strom zum Heizen braucht es einen Deckel bei 30 Cent", forderte Pop. Sie hoffe, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen und Finanzminister Christian Lindner von der FDP dafür "offene Ohren" haben.

Quelle: ntv.de, jaz/AFP

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