Wirtschaft

Bürovermieter kurz vor Insolvenz WeWork-Aktie vom Handel ausgesetzt

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WeWork wurde vor einigen Jahren zu einem mahnenden Beispiel für maßlos überbewertete US-Startups und steckte zuletzt wieder in Schwierigkeiten.

WeWork wurde vor einigen Jahren zu einem mahnenden Beispiel für maßlos überbewertete US-Startups und steckte zuletzt wieder in Schwierigkeiten.

(Foto: picture alliance / CFOTO)

Auch nach Abklingen der Pandemie tut sich der Bürovermieter WeWork schwer damit, seine Büroflächen zu füllen. Die Krise spitzt sich immer weiter zu. Das Unternehmen steht angeblich kurz vor der Insolvenz. Die New Yorker Börse zieht die Notbremse.

Die New Yorker Börse NYSE hat die Aktien des Bürovermieters WeWork vom Handel ausgesetzt. Vom Unternehmen seien Neuigkeiten zu erwarten, hieß es zur Begründung. Schon in der vergangenen Woche hatte es geheißen, WeWork wolle in dieser Woche Insolvenzantrag in New Jersey stellen, um seine Schulden in den Griff zu bekommen.

Das einst mit 47 Milliarden Dollar bewertete Startup, hinter dem der japanische Tech-Investor Softbank steht, ist an der Börse nur noch 44 Millionen Dollar wert. Schwarze Zahlen hat WeWork nie geschrieben. Pläne, die Kosten so weit zu senken, dass das Unternehmen wenigstens kein Geld mehr verbrennen würde, waren an der Schwäche des Büroimmobilienmarktes gescheitert.

Am vergangenen Dienstag war eine 30-Tage-Frist abgelaufen, innerhalb der WeWork Schuldscheine hätte bedienen müssen. Das Unternehmen hatte die Frist aber verstreichen lassen. Die Ratingagentur Fitch stuft das als "begrenzten Kreditausfall" ein und hat Verbindlichkeiten von WeWork im Volumen von 1,4 Milliarden Dollar entsprechend herabgestuft. Das Geschäftsmodell sei aber grundsätzlich tragfähig, wenn es WeWork gelinge, eine höhere Auslastung zu erreichen, und sich von schwachen Standorten trenne.

Über Umweg an die Börse

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WeWork wurde vor einigen Jahren zu einem mahnenden Beispiel für maßlos überbewertete US-Startups und steckte zuletzt wieder in Schwierigkeiten. Schon im August räumte das Unternehmen mit Blick auf seine Verluste und den erwarteten Geldbedarf "erhebliche Zweifel" am Fortbestehen des Unternehmens ein.

In der Corona-Pandemie leerten sich Büros weltweit, weil Menschen zu Hause arbeiteten. Auch nach Abklingen der Pandemie tut sich WeWork schwer damit, seine Büroflächen zu füllen. Zugleich müssen etwa Mietkosten für Gebäude bezahlt und Schulden bedient werden. Im Jahr 2021 schaffte es WeWork über einen Umweg doch noch an die Börse - durch die Fusion mit einer bereits notierten Blankoscheck-Firma. Am vergangenen Dienstag war WeWork vor dem Einbruch im nachbörslichen Handel noch rund 120 Millionen Dollar wert.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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