Filialen schließen Ende August Bei Weltbild geht endgültig das Licht aus
14.08.2024, 15:08 Uhr Artikel anhören
Die 14 verbliebenen Filialen müssen schließen.
(Foto: picture alliance / Horst Ossinger)
Im Juni meldet Weltbild Insolvenz an. Doch angesichts der notwendigen Investitionen und hohen Kosten findet sich kein Investor für den Buchhändler. Alle verbliebenen 14 Filialen müssen zeitnah schließen und 440 Beschäftigte verlieren ihren Job.
Der insolvente Online-Buchhändler Weltbild stellt den Geschäftsbetrieb Ende August endgültig ein. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail teilte mit, die 14 Filialen des Unternehmens führten noch Räumungsverkäufe durch und würden dann geschlossen. Online-Käufe würden bis Monatsende noch ausgeliefert. Die 440 Beschäftigten sollen im September ihre Kündigungen erhalten.
Das Unternehmen hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. Plail sagte: "Eine dauerhafte und nachhaltige Betriebsfortführung ist ohne frisches Kapital aufgrund der andauernden Verlustsituation nicht möglich." Die IT- und Marketingkosten und der Zeitaufwand seien zu hoch, um die Firma profitabel fortführen zu können.
Investoren seien angesichts der notwendigen Investitionen und der Kosten in einem ohnehin umkämpften Markt nicht zu einer Betriebsübernahme bereit gewesen, auch nicht in eingeschränktem Umfang. Interesse bestehe aber an Markenrechten und Warenvorräten. Diese Gespräche würden fortgeführt.
Auch Tochterunternehmen melden Insolvenz an
Die Geschäftstätigkeit werde auch nach den Anträgen fortgeführt. Das heutige Weltbild-Geschäft ist aus dem gleichnamigen ehemaligen Unternehmen der katholischen Kirche hervorgegangen. Vor zehn Jahren hatte bereits die damalige Verlagsgruppe Weltbild Insolvenz angemeldet, schließlich übernahm das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege die Augsburger und baute die heutige Konzernstruktur auf.
Nur einen Monat nach der angemeldeten Insolvenz des Online-Buchhändlers Weltbild stellten auch weitere Firmen aus der Unternehmensgruppe einen entsprechenden Antrag, laut dem Portal Insolvenzbekanntmachungen die Buchhändler Jokers und Buecher.de, der Rucksack-Anbieter Fitz & Huxley und der Kinderartikel-Händler Tausendkind. Über eine Entscheidung, wie es mit diesen Tochterunternehmen weitergeht, ist nichts bekannt.
Quelle: ntv.de, lme/dpa