Müder DAX kann 15.000er-Marke halten
Nach kleinen Gewinnen am Vormittag ist der deutsche Aktienmarkt doch noch ins Minus gedreht. Gute Konjunkturdaten lieferten nach Angaben vom Frankfurter Börsenparkett momentan keinen positiven Impuls mehr, sie scheinen bereits eingepreist zu sein. Von der Zinsfront gab es keine Neuigkeiten. Eine mit Spannung erwartete Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde am Montagabend bestätigte nur ihre bisherigen Aussagen, die als eher falkenhaft gelten. Die Französin bekräftigte, dass die EZB-Zinsen noch deutlich und stetig steigen müssten.
Die erneut unerwartet gute Entwicklung der Euroraum-Einkaufsmanagerindizes (PMI) im Januar erhöht nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil die Wahrscheinlichkeit weiterer signifikanter Zinserhöhungen durch die EZB. Die verbesserte Stimmung sei wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Gefahr einer Rationierung von Gas markant gesunken ist. Die europäischen Erdgaspreise gaben in der Tat deutlich nach. Der in den Niederlanden festgestellte TTF-Gaspreis zur Lieferung im Februar fiel um 9,5 Prozent auf 59,57 Euro pro Megawattstunde.
Der DAX verlor am Ende bei dünnen Umsätzen 0,1 Prozent auf 15.093 Punkte, sein Tageshoch lag bei 15.147 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte kaum verändert bei 4152 Stellen.
Rheinmetall gewannen im MDAX 0,3 Prozent. Konzernchef Armin Papperger schloss im "Stern" einen Zusammenschluss der deutschen und französischen Panzerbauer nicht aus. Er sprach sich für eine deutsch-französische Kooperation beim Bau neuer Kampfpanzer aus, auch eine Verschmelzung der deutschen und französischen Hersteller nach dem Vorbild des Flugzeugbauers Airbus halte er für denkbar.
Im DAX gehörten die Rückversicherer zu den Gewinnern. So legten Munich Re um 1,8 Prozent zu, Hannover Rück stiegen um 1,6 Prozent. Hier liefern die Analysten der Citi einen positiven Impuls, die die Kursziele im Sektor aufgrund der günstigen Bewertung nach oben genommen haben.