DAX agiert wie entfesselt - Plus von rund 460 Punkten
Die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des Ukraine-Krieges und eine weiter gut verlaufende Berichtssaison haben für kräftige Gewinne am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Der DAX marschierte auch heute von Rekord zu Rekord, erst bei 22.625 Punkten war Schluss. Auslöser für den gestiegenen Optimismus war ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg.
Der DAX ging mit einem dicken Plus von 2,1 Prozent auf 22.612 Punkte aus dem Handel, damit legte er heute um rund 460 Stellen zu. Der EUROSTOXX50 notierte 1,7 Prozent höher bei 5500 Punkten. Der Euro präsentierte sich mit 1,0437 US-Dollar deutlich fester.
Siemens gewannen 7,3 Prozent. Die Erstquartalszahlen des DAX-Konzerns übertrafen laut J.P. Morgan in allen Bereichen den Konsens. So liege der Auftragseingang im Bereich Digital Industries (DI) sieben Prozent über dem Konsens. Commerzbank verteuerten sich um 1,6 Prozent. Die Frankfurter wollen ihre Aktionäre noch stärker am Gewinn beteiligen. Porsche AG stiegen um 4,5 Prozent, die Stuttgarter kündigten einen Stellenabbau an.
Für Thyssenkrupp ging es im MDAX um 3,8 Prozent nach oben. Das bereinigte EBIT im ersten Quartal ist für die Barclays-Analysten deutlich über dem Konsens ausgefallen, unterstützt durch 56 Millionen Euro an Strompreiskompensation in Steel Europe.
Welchen Einfluss hat der Terminmarkt auf den Goldhandel?
Der Goldpreis bleibt im Rallymodus, Unsicherheiten treiben viele Marktteilnehmer weiter in den sicheren Hafen. Wie die Aussichten für das Edelmetall sind und wie Trader am Terminmarkt sich derzeit positionieren, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Paulina Michel von J.P. Morgan.
Bald Nullzins in der Schweiz?
Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, könnte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins bei der nächsten Sitzung ihres geldpolitischen Rats auf 0,00 (derzeit: 0,50) Prozent senken. "Dass der übergeordnete disinflationäre Prozess anhält, zeigt der Blick auf die Inflationsrate ohne Wohnungsmieten. Hier steht gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 0,3 Prozent zu Buche und der Preisrückgang von importierten Gütern gewinnt sogar an Geschwindigkeit", schreibt er nach Veröffentlichung von Verbraucherpreisdaten für Januar.
Es sei deshalb nicht die Frage, ob die SNB den Leitzins bis auf Null senke, sondern ob sie dies bereits schon auf ihrer kommenden Sitzung im März mache. Bislang rechneten Volkswirte mehrheitlich mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte.
Wäschehersteller Palmers ist pleite
Hier einmal wichtiges Außerbörsliches: Der traditionsreiche österreichische Wäschehersteller Palmers Textil AG ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen, das auch am deutschen Markt aktiv ist, kündigte ein Insolvenzverfahren an. Im Insolvenzantrag ist vom schwierigen Marktumfeld und der Kaufzurückhaltung im Zuge der Teuerung die Rede. "Der toxische Mix aus Billigkonkurrenz und Inflation hat letztendlich zu diesem Schritt geführt", analysierte Peter Weinhofer von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform.
Im Geschäftsjahr 2023/2024 hatten sich die Verluste bei Palmers auf 14,7 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Das 1915 gegründete Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern strebt die Fortführung des Betriebs an. Auch die rund 15 Shops im Kernmarkt Deutschland sollen erhalten bleiben.
Wall Street schwankt zwischen Friedenshoffnung und Zollsorgen
Die US-Börsen sind nur schwer vorangekommen. Die Friedenspläne für die Ukraine von US-Präsident Donald Trump hellten die Stimmung auf, während die Aussicht auf weitere Zölle an den Nerven der Anleger zehrte. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte trat bei 44.376 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P 500 stand 0,1 Prozent höher bei 6058 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,3 Prozent auf 19.710 Punkte zu.
Nach Worten von Trump haben der russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in getrennten Telefongesprächen mit ihm am Mittwoch ihren Wunsch nach Frieden geäußert. In einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social sagte er außerdem, dass er noch am Abend (MEZ) Gegenzölle bekannt geben werde. Details nannte er nicht.
Aktie von IT-Unternehmen schmiert ab
Die IT-Firma Trade Desk vergrault Anleger mit einem mauen Ausblick. Die Aktien stürzen um 30,7 Prozent ab. Trade Desk prognostiziert für das erste Quartal einen Umsatz von mindestens 575 Millionen Dollar und liegt damit unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten von 591,8 Millionen Dollar. Auch der Umsatz im vierten Quartal verfehlte die Schätzungen. Das US-Unternehmen bietet Produkte und Dienstleistungen an, um Werbeanzeigen in Echtzeit automatisiert zu personalisieren.
Aussicht auf Friedensgespräche mit Putin drückt Ölpreise runter
Die Aussicht auf ein mögliches Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland drückt die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI geben um jeweils 0,8 Prozent nach. US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin wollen Gespräche zwischen den Verhandlungsteams beider Staaten starten, um Wege zur Beendigung der Kämpfe in der Ukraine auszuarbeiten. Die Pläne hätten Hoffnungen geschürt, dass die Risiken für die Rohölversorgung abnehmen würden, schrieben die Experten der Australia and New Zealand Banking Group.
US-Erzeugerpreise deuten im Januar auf steigenden Preisdruck hin
Der Preisdruck auf der Erzeugerebene in den USA hat sich im Januar verstärkt. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, stiegen die Produzentenpreise um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 3,5 (Vormonat: 3,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent prognostiziert.
Die Kernerzeugerpreise ohne die volatilen Preise von Nahrungsmitteln und Energie kletterten um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhten sich auf Jahressicht um 3,6 (3,5) Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,3 Prozent prognostiziert.
Schnäppchenjäger bringen Rüstungsaktien zurück ins Plus
Schnäppchenjäger greifen bei Aktien von Rüstungskonzernen zu und hieven den Sektor zurück ins Plus. Rheinmetall gewinnen 3,8 Prozent, Titel von Hensoldt stehen 2,9 Prozent höher. Leonardo, Saab, Thales und BAE Systems legen zwischen zwei und 3,5 Prozent zu. Die Hoffnung auf einen baldigen Frieden in der Ukraine hatte den Sektor zuvor unter Druck gesetzt.
Analysten gehen davon aus, dass Anleger jede Schwäche des Sektors angesichts steigender Verteidigungsausgaben als Kaufgelegenheit sehen. "Dies ist erst der Anfang eines mehrjährigen Superzyklus", hieß es bei Mediobanca Securities. "Die Ukraine und ihre engsten Verbündeten werden jedes Friedensabkommen wahrscheinlich dazu nutzen, ihr Arsenal substanziell aufzustocken, darunter Munition, Panzer, Luftabwehrsysteme und Düsenjäger."
Porsche streicht massiv Stellen
Der Sportwagenbauer Porsche will bis 2029 rund 1900 Stellen streichen. Betroffen sind das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Standort in Weissach, wie das DAX-Unternehmen mitteilte.
Der Stellenabbau kann den Angaben nach nur sozialverträglich erfolgen. Für die Mitarbeiter der Porsche AG gilt noch bis 2030 eine Beschäftigungssicherung. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis dahin ausgeschlossen - der Konzern muss also auf Freiwilligkeit setzen.
Medizintechnikfirma von Cyberangriff betroffen
Das Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler ist von einem Cyberangriff auf seine IT-Systeme betroffen. Die Systeme seien vorübergehend heruntergefahren und vom Internet getrennt worden, um potenzielle Auswirkungen zu minimieren, teilte der Konzern mit. Die IT-Systeme sowie die Auswirkungen des Angriffs würden aktuell geprüft. Die Produktion des Unternehmens laufe weitgehend unbeeinträchtigt. Der Vorstand erwarte zum jetzigen Zeitpunkt keine wesentlichen Beeinträchtigungen des Geschäfts.
Aktienkurs von "Tomb Raider"-Macher bricht ein
Enttäuscht von sinkenden Gewinnen wenden sich Anleger von Embracer ab. Die Aktien des Videospiele-Entwicklers fallen in Stockholm um mehr als elf Prozent. Höhere Kosten für die Nutzerakquise bei Handyspielen und überraschend schwache Einspielergebnisse drückten den bereinigten operativen Gewinn im dritten Quartal um elf Prozent auf 1,18 Milliarden Kronen (104 Millionen Euro). Die Analysten von Redeye betonten, dass der Ausblick des Anbieters der Spiele-Reihe "Tomb Raider" für das vierte Quartal vorsichtig ausfalle, unter anderem aufgrund des Mangels an nennenswerten neuen Produkten.
Neues vom Geldmarkt
Die Sätze am europäischen Geldmarkt zeigen sich wenig verändert. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise fielen am Mittwoch höher als erwartet aus, in der Folge sank die Erwartung auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank. Während drei Zinssenkungen der EZB bis in den Herbst eingepreist sind, wird von der Fed die einzige in diesem Jahr nun für frühestens Oktober erwartet. Damit würden die Leitzinsen der beiden großen Notenbanken weiter auseinanderdriften. Die Sätze am europäischen Geldmarkt bewegt dies aktuell nicht.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,64 - 2,84 (2,64 - 2,84), Wochengeld: 2,64 - 2,84 (2,64 - 2,84), 1-Monats-Geld: 2,63 - 2,86 (2,63 - 2,86), 3-Monats-Geld: 2,50 - 2,78 (2,50 - 2,75), 6-Monats-Geld: 2,42 - 2,72 (2,43 - 2,73), 12-Monats-Geld: 2,35 - 2,65 (2,35 - 2,65), Euribors: 3 Monate: 2,5560 (2,5530), 6 Monate: 2,5070 (2,4860), 12 Monate: 2,4170 (2,3700)
Zwei neue DAX-Varianten - doch europäische Anleger profitieren kaum
Hier Konkreteres zum bereits vermeldeten zweiten DAX: Die Deutsche Börse führt angesichts des rasanten Kursanstiegs beim Index-Schwergewicht SAP gleich zwei neue Varianten für den DAX ein. Der "DAX Uncapped" hat keine Kappungsgrenze, die das Gewicht einzelner Werte in dem Leitindex begrenzen würde. Im neuen "DAX 20 Prozent" darf ein einzelner Wert maximal 20 Prozent des Index-Werts ausmachen, wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mitteilte. Für den klassischen Blue-Chip-Index der 40 schwersten deutschen Börsenwerte bleibe es aber bei der Kappungsgrenze, die erst im vergangenen Jahr von zehn auf 15 Prozent angehoben worden war.
Mit den beiden neuen Varianten kommt die Börse dem Software-Konzern SAP entgegen, dessen Börsenwert derzeit rund 21 Prozent der Marktkapitalisierung aller 40 DAX-Konzerne ausmacht. Bei jeder Neuberechnung des Index, also alle drei Monate, wird das Gewicht im DAX aber auf 15 Prozent reduziert. Das zwingt etwa börsengehandelte Indexfonds dazu, regelmäßig SAP-Aktien zu verkaufen, was den Kurs belastet.
Von den neuen DAX-Versionen profitieren vor allem Anbieter passiver Produkte wie ETFs sowie Investoren außerhalb Europas. Den Anlegern in europäisch regulierten Aktienfonds und deren Fondsmanagern bringen sie allerdings nichts - im Gegenteil, wie Norbert Kuhn vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) sagte. Denn sie dürften nach der UCITS-Regulierung weiterhin maximal zehn Prozent des Fondsvolumens in einen einzelnen Wert stecken.
Diese Branchen würden von einem Kriegsende in der Ukraine profitieren
Der DAX schaltet in den nächsten Gang und notiert mit über 22.500 Punkten auf einem neuen Rekordhoch. Über die Hintergründe und mögliche Profiteure eines erhofften Kriegsendes in der Ukraine spricht ntv mit dem Kapitalmarktanalyse-Leiter der Baader Bank, Robert Halver.
Was bedeuten die neuen Zölle für Europa?
Bislang ist Europa von der neuen Zollpolitik Donald Trumps noch einigermaßen verschont geblieben. Zuletzt hat er jedoch angekündigt, auf spezielle Branchen, wie die Stahlindustrie, Zölle zu erheben. Friedhelm Tilgen spricht mit Helen Windischbauer von der Fondsgesellschaft Amundi über Konsequenzen für Fondsanleger.
DAX kriegt sich nicht mehr ein - bereits über 22.500
Kurzer Blick auf das Frankfurter Börsengeschehen: Der DAX hat seinen Rekord weiter nach oben geschraubt. Seine Bestmarke liegt nun bei 22.532 Punkten, am Mittag notierte der DAX 1,7 Prozent höher bei 22.526 Stellen. Der EUROSTOXX50 stieg um 1,3 Prozent auf 5476 Punkte.
"Wir müssen erst innovieren, dann regulieren"
Siemens legt erste Quartalszahlen für das Geschäftsjahr 2025 vor und bekräftigt zugleich die Jahresprognose. Interessanter als dies ist jedoch aktuell die Frage, ob sich der Technologiekonzern bei der Medizintechnik-Tochter Healthineers zurückzieht und wie es in Zukunft weitergeht. ntv spricht mit Vorstandschef Roland Busch.
Honda und Nissan begraben Fusionspläne
Die Fusionspläne der japanischen Autobauer Nissan und Honda sind offiziell gescheitert. Die beiden Konzerne teilten mit, sie hätten entschieden, "die Gespräche abzubrechen und die Absichtserklärung zu kündigen". Knackpunkt der Verhandlungen war, dass Honda darauf drängte, in dem neuen Konzern die Führung zu übernehmen, Nissan sollte ein Tochterunternehmen werden. Ihre bisherige Zusammenarbeit im Bereich der E-Mobilität wollen die beiden Unternehmen weiterführen. Der Verwaltungsrat von Nissan hatte sich bereits in der vergangenen Woche für einen Abbruch der Gespräche ausgesprochen, wie es aus Insiderkreisen hieß. Das Unternehmen wollte sich demnach nicht unterordnen und einen gewissen Grad an Autonomie behalten.
Honda steht weit besser da als Nissan; an der Börse war der Hersteller im Dezember viermal so viel wert wie der Konkurrent - obwohl beide in etwa gleich viele Autos verkaufen. Nissan ist hoch verschuldet.
Eurozonen-Industrie überrascht negativ
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Dezember deutlicher als erwartet gedrosselt. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, fiel die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,1 Prozent. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um nur 0,5 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 2,0 Prozent niedriger. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 3,6 Prozent gerechnet.
Wie Eurostat weiter mitteilte, fiel die Industrieproduktion in der EU-27 im Dezember um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
US-Tech-Schwergewicht verzückt Anleger
Der anhaltende Boom Künstlicher Intelligenz (KI) beschert Cisco erneut ein überraschend starkes Quartalsergebnis. Daher hob der Netzwerk-Ausrüster seine Ziele für das Geschäftsjahr 2024/2025 an. Außerdem stellt er eine höhere Dividende sowie zusätzliche milliardenschwere Aktienkäufe in Aussicht. Cisco-Titel stiegen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um knapp sieben Prozent.
Die Umsätze stiegen den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal um neun Prozent auf 14 Milliarden Dollar. Der US-Konzern hatte lediglich 13,75 bis 13,95 Milliarden Dollar prognostiziert. Der Gewinn lag mit 0,94 Dollar je Aktie ebenfalls über den Erwartungen. Für das gesamte Geschäftsjahr peilt Cisco nun Erlöse von 56 bis 56,5 statt 55,3 bis 56,3 Milliarden Dollar an. Auf dieser Basis hob die Firma ihre Quartalsdividende um drei Prozent auf 0,41 Dollar je Aktie an. Außerdem stockt sie ihr Aktienrückkauf-Programm um 15 Milliarden Dollar auf.
Douglas-Aktie stürzt ab
Für die Aktie von Douglas geht es um 17,3 Prozent auf 17,14 Euro nach unten. Das Allzeittief aus dem Sommer 2024 liegt mit 16,78 Euro nur knapp darunter. Die schwächere Konsumstimmung belastet das Geschäft, was für Druck in den Erträgen sorgt. In der Folge ist das EBITDA im ersten Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft 5 Prozent unterhalb der Erwartung ausgefallen, so ein Marktteilnehmer. Während die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt worden sei, werde das bereinigtes EBITDA nur noch am unteren Ende der Spanne erwartet.
"Die Commerzbank will sich gegen eine Übernahme wappnen"
Bei der Commerzbank droht ein massiver Jobabbau. Innerhalb von drei Jahren sollen 3900 Stellen entfallen, denn Deutschlands zweitgrößte Privatkundenbank steht stark unter Druck. Ulrich Reitz, Chefkorrespondent der ntv-Telebörse, ordnet die Lage ein.
BASF-Aktie nach Bericht zum Börsengang von Agrarsparte stark
Die Papiere von BASF steigen nach einer Agenturmeldung zum möglichen Börsengang der Agrarsparte zeitweise um 3,6 Prozent. Der Chemieriese habe sich nun an mehrere Banken gewandt, um das Agrargeschäft womöglich in Deutschland oder in den USA an die Börse zu bringen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Über die Börsenpläne hatte der Ludwigshafener Konzern bereits im September informiert. Analysten beziffern den Wert der Einheit auf bis zu 20 Milliarden Euro.
Unilever will Langnese & Co an die Börse bringen
Der Konsumgüterriese Unilever will die geplante Trennung von seinem Geschäft mit Speiseeis über einen Börsengang vollziehen. Die Sparte mit Marken wie Langnese, Magnum und Wall's, die 14 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet, solle an den Börsen in Amsterdam, London und New York notiert werden, teilte Unilever mit.
Unilever hatte im Frühjahr 2024 angekündigt, sich im Zuge seines Sparprogramms von seinem Eiscreme-Geschäft trennen zu wollen. Einige Analysten hatten einen kompletten Verkauf oder ein Joint Venture der Eiscreme-Sparte bevorzugt.
Ford-Chef spricht über Trump-Zölle
Der Chef des US-Autobauers Ford, Jim Farley, hat sich nach seiner öffentlichen Kritik an den neuen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte mit Kongressmitgliedern getroffen. Farley sagt, Ford teile das Ziel des US-Präsidenten Donald Trump, eine florierende US-Automobilindustrie zu schaffen, und freue sich auf einen weiteren Dialog mit der Regierung darüber, wie diese Vision am besten zu erreichen sei. Der Ford-Chef hatte auf einer Konferenz zunächst gewarnt, dass die Zölle für Chaos sorgen werden: "Wenn man sich die Zölle anschaut, dann muss man ganz ehrlich sagen, dass auf lange Sicht ein Zoll von 25 Prozent über die mexikanische und kanadische Grenze ein Loch in die US-Industrie reißen wird, das wir noch nie gesehen haben." Trump hatte am Montag die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA mit Wirkung vom 4. März auf pauschal 25 Prozent "ohne Ausnahmen oder Befreiungen" erhöht.
Butterpreise klettern um fast ein Drittel
Die Inflation in Deutschland hat zu Jahresbeginn wegen nicht mehr so stark steigender Lebensmittelpreise deutlich nachgelassen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Januar nur noch um 2,3 Prozent, nach 2,6 Prozent im Dezember. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit und bestätigte damit eine frühere Schätzung. Es war der erste Rückgang nach zuvor drei Anstiegen in Folge.
Dafür sorgten vor allem die nur noch schwach steigenden Preise für Nahrungsmittel. Diese verteuerten sich um 0,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Im Dezember hatten sie mit 2,0 Prozent noch mehr als doppelt so stark zugelegt. Dennoch kosteten einige Lebensmittel erheblich mehr als im Januar 2024. Butter etwa verteuerte sich um 32,6 Prozent, Molkereiprodukte und Eier um 2,7 Prozent. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren blieben dagegen stabil, während sich Gemüse um 2,3 Prozent verbilligte.
"Neuer Handelstag, neuer Rekord"
Der DAX bleibt weiter im Rekord-Flow. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell mit Kursen um 22.415 Punkte auf Allzeithochniveau. Er liegt damit rund ein Prozent im Plus. Auch an den vergangenen Handelstagen hatte der DAX Höchstwerte erzielt und war erstmals über die 22.000er-Marke geklettert.
"Der DAX lässt sich aktuell nicht bremsen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Neuer Handelstag, neuer Rekord, das ist das Motto derzeit im DAX", erläutert sie. "Mit der Hoffnung auf eine Waffenruhe in der Ukraine geht es für Bauaktien aufwärts. Bei Rüstungstiteln werden dagegen auch vereinzelt Gewinne mitgenommen."
Diese US-Aktie ist nachbörslich der Renner
Die Veröffentlichung eines Rekordgewinns treibt die Aktie von Robinhood Markets im nachbörslichen Handel um zwölf Prozent in die Höhe. Der Online-Broker meldete für das vierte Quartal ein Ergebnis von 916 Millionen Dollar oder 1,01 Dollar pro Anteilsschein. Im Vorjahr waren es noch 30 Millionen Dollar oder drei Cents pro Aktie. Robinhood begründete den Gewinnsprung mit der frenetischen Aktivität an den Aktien- und Kryptomärkten nach dem Wahlsieg von Donald Trump. Anleger setzten dabei auf eine Deregulierung und eine wirtschaftsfreundliche Politik, die amerikanischen Unternehmen zugute kommen.
Peking stützt Immobiliensektor
Aufwärts geht es an den Börsen in Ostasien und Australien. Die Aktienmärkte bewegen sich zwischen enttäuschten Zinssenkungshoffnungen in den USA und Spekulationen über einen Waffenstillstand in der Ukraine, nachdem US-Präsident Trump mit dem russischen Präsidenten Putin telefonierte und sich offenbar mit diesem zu Gesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine treffen will. Während es in Tokio, Seoul und Hongkong mit Aufschlägen von teilweise mehr als zwei Prozent kräftig nach oben geht, zeigen sich die Leitindizes in Schanghai und im australischen Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, gut behauptet.
In Hongkong sorgen weiter die jüngsten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für den kriselnden Immobilienkonzern China Vanke für Zuversicht und Kauflaune. Die direkte Unterstützung der chinesischen Regierung für China Vanke könnte das Ende der Liquiditätskrise des Immobiliensektors bedeuten, kommentieren die Analysten von Nomura. Berichten zufolge schlägt Peking einen Plan vor, 20 Milliarden Yuan in speziellen lokalen Staatsanleihen bereitzustellen, um dem Unternehmen durch den Kauf von unverkauften Immobilien und leerstehenden Grundstücken zu helfen. Dies wäre die erste direkte Liquiditätshilfe der Regierung für ein großes nichtstaatliches Unternehmen im Immobiliensektor.
Nachdem es für Immobilienaktien in Reaktion darauf gestern bereits kräftig nach oben ging, kommt es hier teils nun zu leichten Gewinnmitnahmen. Tagesfavoriten in Hongkong sind Technologieaktien, deren Subindex um 3 Prozent nach oben schießt. Hier sorgt weiter die von Deepseek entwickelte KI-Technologie für Kauflaune. Alibaba gewinnen beispielsweise weitere 5,2 Prozent, Baidu über 9 Prozent.
DAX massiv überkauft
Der DAX eilt momentan von Rekord zu Rekord. Gestern lieferte er bereits Allzeithoch Nummer 15 in diesem Jahr, damit hat der Index bereits jetzt so viele Rekorde erreicht wie im gesamten 2. Halbjahr 2015. Für Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners bleibt die Rally politisch getrieben. Diesmal sei es die Hoffnung auf einen schnellen Frieden in der Ukraine, die die Kurse treibt. Gleichzeitig stiegen die Bewertungen immer weiter an. Nach dem Kurs/Gewinn-Verhältnis sei der DAX jetzt so teuer wie seit vier Jahren nicht mehr. Eine Warnung komme auch vom Relative-Stärke Index, danach sei der DAX massiv überkauft.
"Deutschland sehen wir im Krisenmodus"
Siemens-Chef Roland Busch setzt darauf, dass eine neue Bundesregierung in Deutschland Aufbruchstimmung erzeugt. Die für den Münchner Technologiekonzern wichtigste Region Europa sei im ersten Quartal 2024/25 (Oktober bis Dezember) nicht in Schwung gekommen. "Insbesondere Deutschland sehen wir im Krisenmodus", sagt Busch. "Hier warten Wirtschaft und Gesellschaft dringend auf klare Impulse und Handlungen einer neuen Regierung." In China sieht Busch Licht am Ende des Tunnels: Das Automatisierungs-Geschäft habe sich dort deutlich erholt, die Kunden dürften ihre Lagerbestände bis Ende März abgebaut haben.
Von dem Handelsstreit, den US-Präsident Donald Trump mit der Ankündigung von neuen Zöllen vom Zaun gebrochen hat, lässt sich Busch nicht beirren: "Unsere strategisch gute Position in attraktiven Märkten (...) ist ein solides Fundament, um die anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten zu meistern", sagt der Siemens-Chef. "Auch wenn derzeit politisch motivierte Zölle und mögliche Gegenmaßnahmen im Raum stehen."
Marine-Tochter hält Thyssenkrupp über Wasser
Thyssenkrupp hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sein operatives Ergebnis gesteigert und von Milliardenaufträgen der Marine-Tochter profitiert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei auch dank besserer Ergebnisse im Stahlgeschäft auf 191 Millionen Euro von 84 Millionen im Vorjahr gestiegen, teilt der Industriekonzern mit. Der am Markt vielbeachtete Free Cashflow vor M&A stand zwar mit minus 21 Millionen Euro in den Büchern, ein Jahr zuvor hatte der Ruhrkonzern aber hier noch ein Minus von 531 Millionen Euro in der Bilanz. Unterstützt worden sei der Wert durch Anzahlungen für ein Großprojekt bei Marine Systems.
Im Gesamtjahr erwarte der Konzern nun beim Free Cashflow vor M&A einen positiven Wert von bis zu 300 Millionen Euro. Bislang hatte das Management mit Verlusten in Höhe von minus 400 Millionen bis minus 200 Millionen Euro gerechnet.
Commerzbank setzt auf Sparkurs und Jobabbau
Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp will das Frankfurter Geldhaus mit Kostensenkungen und dem Abbau Tausender Stellen für den Abwehrkampf gegen UniCredit wappnen. Insgesamt sollen bis zum Jahr 2028 brutto rund 3900 Vollzeitstellen wegfallen, wie die Commerzbank mitteilt. Davon entfallen rund 3300 auf Deutschland. Gleichzeitig soll es etwa an internationalen Standorten und bei der polnischen Tochter mBank zu einem Personalaufbau kommen, sodass der Personalstand weitgehend konstant bei 36.700 Vollzeitkräften weltweit bleiben soll.
Commerzbank Die italienische Großbank UniCredit war im September mit neun Prozent bei der Commerzbank eingestiegen und hat sich über Derivate inzwischen Zugriff auf 28 Prozent der Anteile gesichert. UniCredit-Vorstandschef Andrea Orcel wirbt für eine komplette Übernahme der Bank, doch die pocht auf ihre Eigenständigkeit.
Das ist los im frühen Devisenhandel
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 154,21 Yen und gibt 0,2 Prozent auf 7,2938 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9118 Franken. Parallel dazu steigt der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0416 Dollar und zieht 0,1 Prozent auf 0,9498 Franken an.
Euro / Dollar
Rechtsstreit mit Trump: Musks X will Millionensumme zahlen
Die Social-Media-Plattform X will offenbar rund zehn Millionen Dollar für die Beilegung eines Rechtsstreits mit US-Präsident Donald Trump zahlen. Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Damit wäre X (damals noch Twitter) die zweite Social-Media-Plattform, die sich mit Trump wegen der Sperrung seiner Konten nach der Erstürmung des US-Kapitols durch seine Anhänger im Januar 2021 einigt. Trumps Team habe erwogen, den Rechtsstreit mit X angesichts der engen Beziehung des Präsidenten zu Musk auslaufen zu lassen, so das Blatt. Letztendlich habe man sich aber auf einen Vergleich geeinigt. Im vergangenen Monat gab Facebook-Mutter Meta bereits bekannt, etwa 25 Millionen Dollar zahlen zu wollen, um eine Klage von Trump beizulegen. Trump reichte im Juli 2021 Klage gegen Twitter, jetzt bekannt als X, Facebook und Alphabet ein und behauptete, konservative Ansichten würden unrechtmäßig unterdrückt. Es wird erwartet, dass Trumps Anwälte nun auch einen Vergleich mit Google anstreben.
"Der Optimismus ist wahrscheinlich etwas verfrüht"
Die Anleger an den asiatischen Börsen sind in Erwartung an die angekündigten Gegenzölle in den USA zwar verunsichert, aber der Fall des Yen hat die Stimmung wieder etwas aufgehellt. Die japanische Börse tendiert fester. In Tokio legt der Nikkei-Index 1,3 Prozent auf 39.485,30 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 1,2 Prozent höher bei 2.764,90 Zählern. "Letzten Monat wurden die japanischen Aktien von der Sorge über die Stärke des Yen nach unten gezogen. Diese Sorgen haben sich jedoch vorerst gelegt, da der Yen gegenüber dem Dollar gefallen ist", sagt Fumio Matsumoto, Chefstratege bei Okasan Securities. Eine schwächere japanische Währung wirkt sich tendenziell positiv auf die Aktien der Exporteure aus, da sie die Bewertung der im Ausland erzielten Gewinne in Yen erhöht, wenn die Unternehmen sie nach Japan zurückführen.
Chinesische Blue Chips tendieren unverändert, während der Hang Seng Index in Hongkong seinen Aufwärtstrend fortsetzt und mit einem Plus von ein Prozent ein neues Viermonatshoch erreicht. Der Shanghai Composite verliert 0,1 Prozent auf 3.342,22 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,1 Prozent auf 3.914,67 Punkte.
Die Sorgen um einen globalen Handelsstreit halten auch in Asien weiter an, und auch das Gespräch zwischen Putin und Trump zum Thema Friedensabkommen im Ukraine-Krieg haben die Anleger im Blick. "Der Optimismus ist wahrscheinlich etwas verfrüht", sagt Kyle Rodda, ein leitender Analyst bei Capital.com. "Frühe Entwürfe eines Friedensabkommens durch die Vereinigten Staaten beinhalteten Verpflichtungen seitens der Ukrainer, nicht auf eine NATO-Mitgliedschaft zu drängen und Territorium aufzugeben. Ein solches Zugeständnis ist eine große Forderung, insbesondere angesichts des mangelnden Vertrauens, dass die Russen sich nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt für den Frieden einsetzen werden", so Rodda weiter.
Japans Großhandelsinflation klettert weiter
In Japan sind die Preise für Waren und Dienstleistungen im Großhandel im Januar um 4,2 Prozent angestiegen und haben sich damit den fünften Monat in Folge beschleunigt. Wie aus offiziellen Daten hervorgeht, übertraf der Anstieg des Preisindexes für Unternehmensgüter (CGPI), der die Preise misst, die sich Unternehmen gegenseitig für ihre Waren und Dienstleistungen in Rechnung stellen, die mittlere Marktprognose von 4,0 Prozent und folgte auf einen revidierten Anstieg von 3,9 Prozent im Dezember. Dies unterstreicht den anhaltenden Preisdruck, der die Markterwartungen hinsichtlich einer baldigen Zinserhöhung aufrecht erhalten könnte. Den Daten zufolge stiegen die Preise für Waren aus den Bereichen Lebensmittel, Textilien, Kunststoffe und Nichteisenmetalle.
Trump? Inflation? Ausverkauf? Der DAX kennt keine Grenzen
Und täglich grüßt das Allzeithoch: Das scheint das aktuelle DAX-Motto zu sein. Auch zur Wochenmitte wartete der deutsche Börsenleitindex mit einem neuen Rekordstand auf, kletterte bis auf 22.193 Punkte und schloss dann 0,5 Prozent fester mit einem Stand von 22.146 Zählern. Die US-Inflation, die im Januar auf Jahressicht um 3,0 Prozent geklettert war nach 2,9 Prozent im Dezember sorgte hierzulande für keine große Verstimmung. An der Wall Street gaben die Kurse indes nach.
Heute könnte die Berichtssaison für neue Impulse sorgen - oder aber frische Teuerungsdaten. Die Inflation in Deutschland ist zu Jahresbeginn auf dem Rückzug. Letzte Klarheit bringen die finalen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu den Verbraucherpreisen im Januar. Laut vorläufigen Zahlen gab es einen Rückgang der Teuerungsrate auf 2,3 Prozent, nach 2,6 Prozent im Dezember. Es war der erste Rückgang nach drei Anstiegen in Folge. Die im Vorjahresvergleich stabilen Energiekosten und die moderaten Preise für Waren bremsen aus Expertensicht die Inflation derzeit.
Unternehmensseitig stehen Siemens, Thyssenkrupp und die Commerzbank im Blick. Die Coba veröffentlicht etwa ihre mit Spannung erwartete Strategie im Abwehrkampf gegen UniCredit. Die italienische Großbank war im September mit neun Prozent bei der Commerzbank eingestiegen und hat sich über Derivate inzwischen Zugriff auf 28 Prozent der Anteile gesichert. UniCredit-Vorstandschef Andrea Orcel wirbt für eine komplette Übernahme der Commerzbank, doch die pocht auf ihre Eigenständigkeit. Wie Reuters von mit der Sache vertrauten Personen erfuhr, plant Deutschlands zweitgrößte Privatbank den Abbau von Tausenden Stellen. Ein Insider bezifferte die Zahl auf 3000 bis 4000 - bei einer Gesamtbelegschaft von rund 42.000 Mitarbeitern.
Vor der virtuellen Hauptversammlung berichtet der Münchner Technologiekonzern Siemens über sein erstes Quartal. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob es endlich erste Anzeichen dafür gibt, dass das Geschäft in China wieder anzieht. Finanzvorstand Ralf Thomas kann erstmals dazu befragt werden, wie er sich einen möglichen Rückzug bei der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers vorstellt. Das Aktionärstreffen selbst steht im Zeichen der Wiederwahl von Aufsichtsratschef Jim Snabe für zwei Jahre und der Wahl seines designierten Nachfolgers - Ex-Nestle-Chef Mark Schneider - in das Gremium. Kleinaktionäre und Mitarbeiter sehen den zehn Milliarden Euro schweren Kauf der US-Industriesoftwarefirma Altair kritisch.
Zudem legt der Industriekonzern Thyssenkrupp seine Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 vor. Neben den Ergebnissen und Prognosen dürfte sich der Blick auf die Stahlsparte und die Marinetochter TKMS richten. Vorstandschef Miguel Lopez will beide Geschäfte verselbstständigen. Bei der Stahlsparte Thyssenkrupp Steel Europe will er 11.000 der rund 27.000 Stellen abbauen oder auslagern. Dies hatte zu heftigen Protesten der Mitarbeiter geführt. Die IG Metall hat ein klares Zukunftskonzept von Lopez gefordert. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.