Donnerstag, 22. Juni 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:36 Uhr

DAX hält sich bei der ganzen Zinserhöhungsorgie wacker

Die in vielen Ländern weiter steigenden Zinsen bleiben für das Frankfurter Börsengeschehen hinderlich. Der DAX rauschte heute zeitweise kräftig nach unten, um sich dann wieder zu stabilisieren. "Ein Unterschreiten der 16.000 hat das Potenzial, die Stimmung auf dem Parkett nachhaltig negativ zu beeinflussen", so Thomas Altmann von QC Partners. Laut anderen Marktteilnehmern handelt es sich aber um eine normale Konsolidierung in der alten Handelsspanne zwischen 15.600 und 16.300 Punkten, in der der DAX die nach der Rally überkauften Strukturen bereinigt.

DAX
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Auf die Stimmung drückte die Kombination aus schwachen Konjunkturdaten und hartnäckig hoher Inflation, die noch keine Zinswende ermöglicht. Die Schweizerische Nationalbank hat derweil den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht und schließt weitere Zinserhöhungen nicht aus, und in Norwegen ist die Zinserhöhung höher als erwartet ausgefallen. Die Bank of England hat den Leitzins gleich um 50 Basispunkte, und nicht wie im Konsens erwartet nur um 25 Basispunkte, erhöht. Zugleich hat die BoE erklärt, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sein könnten.

Bei diesem Gemisch hielt sich der DAX noch ganz wacker und schloss 0,2 Prozent leichter bei 15.988 Punkten. Sein Tagestief lag bei 15.810 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,45 Prozent tiefer bei 4303 Stellen.

Bei den Einzelwerten reagierten Covestro mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent auf einen Medienbericht, laut dem das Unternehmen ein Übernahmegebot von Adnoc zurückgewiesen haben soll. Einerseits würden sich damit die Gerüchte über ein Gebot bestätigen, andererseits dürften einige Anleger nun auf ein verbessertes Gebot spekulieren, erklärt man im Handel die Kursreaktion.

Mit einem Plus von 10,0 Prozent lagen Puma sehr fest im Markt. Im Handel wurde Nachholbedarf ausgemacht, die Aktie liegt seit Jahresbeginn fast 15 Prozent hinten.

16:51 Uhr

Insider: Deutsche Bank will massiv Privatkunden-Jobs streichen

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,70

Im deutschen Privatkundengeschäft der Deutschen Bank stehen einem Insider zufolge rund 1700 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Der neue Spartenchef Claudio de Sanctis, der zum 1. Juli Karl von Rohr an der Spitze der Privatkundenbank ablöst, wolle dort in den nächsten Jahren etwa zehn Prozent der 17.000 Stellen abbauen, zitierte Reuters einen Insider.

Das "Manager Magazin" hatte als erstes über die geplanten Streichungen berichtet. Dem Magazin zufolge sind vor allem das Hypothekengeschäft und die Filialen betroffen. Einen Zeitplan gebe es noch nicht, sagte der Insider. Gespräche mit Gewerkschaften und Betriebsrat stünden noch aus.

16:39 Uhr

Insider: EU-Kartellwächter prüfen iRobot-Kauf durch Amazon

(Foto: Jens Büttner/dpa)

Die EU-Kommission wird Insidern zufolge die geplante Übernahme des Saugroboter-Herstellers iRobot durch Amazon wohl genauer unter die Lupe nehmen. Die vorläufige Prüfung des 1,7 Milliarden Dollar schweren Deals solle bis zum 6. Juli abgeschlossen werden, sagten Insider.

Vergangene Woche hatte die britische Wettbewerbsaufsicht CMA dem Kauf des Anbieters von "Roomba"-Saugrobotern durch den US-Onlineriesen grünes Licht gegeben.

16:13 Uhr

Merck-Aktie wegen eventuellen Spartenverkaufs nach China stark

Merck KGaA haben im schwächeren Gesamtmarkt um 1,4 Prozent zugelegt und waren damit in der DAX-Spitzengruppe. Kurstreiber waren Presseberichte, wonach über den Verkauf des Merck-Pigmentgeschäfts nach China verhandelt wird. "Nach dem Kursrutsch seit der Sartorius-Warnung hat Merck einiges aufzuholen", meinte ein Händler. Solche Berichte würden dabei helfen.

Merck KGaA
Merck KGaA 108,80

16:11 Uhr

Wall Street eröffnet schwächer

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(Foto: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx)

Das Thema Zinsen hält die Wall Street weiter in Atem. US-Anleger blieben in Erwartung eines erneuten Auftritts von Notenbank-Chef Jerome Powell im Kongress in Deckung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten im frühen Handel je 0,3 Prozent niedriger bei 33.847 und 4353 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,2 Prozent auf 13.478 Punkte.

Die in den USA notierten Aktien von Accenture fielen um 3,4 Prozent, nachdem das IT-Beratungsunternehmen für das vierte Quartal einen Umsatz unter den Markterwartungen prognostizierte. Auch Darden Restaurants, die Muttergesellschaft der Restaurant-Kette Olive Garden, verschreckte die Investoren mit einem enttäuschenden Jahresausblick. Die Papiere rutschten um vier Prozent ab.

15:50 Uhr

EZB-Zinsniveau "ist noch nicht ausreichend"

Die EZB kann sich im Kampf gegen die hohe Inflation aus Sicht von Bundesbankchef Joachim Nagel auch nach der achten Zinserhöhung in Folge noch nicht zurücklehnen. Um weiterhin einen sicheren, glaubwürdigen Anker zu bieten, müsse die Geldpolitik in ihrem Vorgehen überzeugen, sagte Nagel. Gegenwärtig gehe es vor allem darum, mit Leitzinserhöhungen zu überzeugen.

Der relevante Leitzins, der Einlagesatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, sei mit derzeit 3,5 Prozent noch nicht hoch genug. "Ich denke, damit ist noch kein ausreichend hohes Niveau erreicht", sagte Nagel.

15:41 Uhr

Aktivistischer Investor Elliott will Chef von Atomstromproduzenten ersetzen

Der aktivistische Investor Elliott Management drängt einem Zeitungsbericht zufolge beim US-Atomstromproduzenten NRG Energy auf einen neuen Konzernchef. Der bisherige CEO Mauricio Gutierrez soll abgesetzt werden, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Elliott führe bereits Gespräche mit potenziellen Kandidaten, um den Chef des US-Energieunternehmens sowie andere Spitzenkräfte zu ersetzen. Dem Bericht zufolge gab Elliott Mitte Mai eine Beteiligung von einer Milliarde Dollar an dem Energieversorgungsunternehmen bekannt, was etwa 13 Prozent entspricht.

Der Vorstand des Unternehmens unterstütze "voll und ganz" Gutierrez und die Managementriege, teilte ein NRG-Sprecher mit. Das Unternehmen werde seine strategische Zukunft mit den Aktionären auf seinem Investorentag diskutieren.

NRG Energy
NRG Energy 137,85

15:18 Uhr

Covestro lehnt Übernahmeangebot aus Abu Dhabi ab - Aktie steigt

Covestro
Covestro 57,56

Der Kunststoffkonzern Covestro weist einem Agenturbericht zufolge den Übernahmevorstoß des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) zurück. Das Leverkusener Unternehmen habe das erste Angebot von Adnoc als zu niedrig abgelehnt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider.

Die vorgeschlagene Bewertung biete keine Grundlage für weitere Gespräche, auch stelle sich die Frage, ob Adnoc der beste Eigentümer für einige der Vermögenswerte von Covestro sei, habe das Unternehmen in einem Brief an Adnoc-Chef Sultan Al Jaber mitgeteilt. Covestro wollte sich dazu nicht äußern. Die Aktie verteuerte sich um 1,6 Prozent.

15:06 Uhr

Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stagniert

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist etwas höher als gedacht. In der vergangenen Woche stellten erneut 264.000 Menschen einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit 260.000 gerechnet. Der weniger stark schwankende Vier-Wochen-Schnitt stieg damit auf 255.750.

Ein Wert von 270.000 Erstanträgen gilt als kritische Marke, die eine nachhaltige Eintrübung des Arbeitsmarkts signalisiert.

14:56 Uhr

Insider: Schott Pharma geht Börsengang nach dem Sommer an

Ein Kästchen voller Karpulen, wie sie hauptsächlich für die Abfüllung und Verabreichung von Insulin verwendet werden.

Ein Kästchen voller Karpulen, wie sie hauptsächlich für die Abfüllung und Verabreichung von Insulin verwendet werden.

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Der Mainzer Glaskonzern Schott will den Börsengang seiner Pharmaverpackungs-Tochter Schott Pharma einem Insider zufolge im Spätsommer angehen. Die Planungen zielten auf einen Start der Emission unmittelbar nach der Sommerpause ab, sagte er. Die Märkte seien stabil genug, um den Sprung zu wagen - unabhängig davon, wie der geplante Börsengang der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera laufe.

Eine Sprecherin des Herstellers von Ampullen, Spritzen und Pharma-Fläschchen aus Glas und Plastik wollte sich zum Zeitplan nicht äußern. Sie bekräftigte aber, dass ein Börsengang "eine sehr interessante Option" für Schott Pharma bleibe.

14:29 Uhr

Türkei-Leitzinserhöhung geringer als erwartet - Leitindex steigt und Lira fällt kräftig

Nach der nicht so groß wie erwartet ausgefallenen Zinserhöhung der türkischen Zentralbank ist der dortige Aktienmarkt angezogen. Der türkische Leitindex notierte an der Istanbuler Börse 2,5 Prozent fester, nachdem er zuvor 0,7 Prozent im Plus lag. Die türkische Lira fiel hingegen zum US-Dollar auf ein Rekordtief. Der Dollar notiert im Gegenzug zwei Prozent fester bei 24,20 Lira.

Der Leitzins wurde von 8,5 auf 15,0 Prozent angehoben. Ökonomen hatten mit einem größeren Schritt nach oben auf 21,0 Prozent gerechnet.

Blick auf Istanbul.

Blick auf Istanbul.

(Foto: picture alliance/dpa)

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14:06 Uhr

Rumänien könnte durch Schwarzmeer-Projekt zu wichtigem Gasexporteur werden

Rumänien könnte durch die Ausbeutung des Gasfeldes Neptun Deep im Schwarzen Meer zu einem bedeutenden Erdgas-Produzenten in der EU werden. Das südosteuropäische Land habe das Potenzial, zu einem Nettoexporteur von Erdgas zu werden, wenn das Tiefsee-Gasprojekt 2027 in Betrieb geht, sagten die Chefs der Betreiberfirmen in Bukarest.

Entwickelt wird das riesige Gasfeld vor der Küste Rumäniens von der Tochter des teilstaatlichen österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV sowie dem überwiegend staatlichen Erdgasproduzenten Romgaz. Die beiden Unternehmen hatten am Mittwoch grünes Licht für das lange erwartete Projekt gegeben. Die Kosten wurden mit insgesamt vier Milliarden Euro beziffert. Das förderbare Volumen wird auf 100 Milliarden Kubikmeter geschätzt, was rechnerisch mehr als dem Jahresbedarf von Deutschland entspricht.

13:38 Uhr

Wall Street im Minus erwartet

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(Foto: REUTERS)

Mit einem Minus dürfte die Wall Street in den Handel starten und damit die negative Tendenz des Vortages fortsetzen. Weiterhin wirken die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell nach, der weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt und damit für leichte Enttäuschung gesorgt hatte. Viele Marktteilnehmer hatten bereits ein Zinshoch und möglicherweise sogar Zinssenkungen im Visier gehabt. Powell hatte dagegen zwei weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt und den Willen bekräftigt, die Inflation weiter zu bekämpfen.

Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,2 Prozent. Im Fokus stehen eine Reihe von US-Konjunkturdaten. Darunter die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese waren in den vergangenen beiden Wochen unerwartet kräftig gestiegen. Sollte sich dieser Trend nach oben fortsetzen, könnte das Ende der Zinserhöhungen doch näher sein als von vielen Beobachtern erwartet, heißt es. Daneben stehen noch der Index der Frühindikatoren für Mai, der Chicago Fed National Activity Index für Mai, die Leistungsbilanz für das erste Quartal und der Verkauf bestehender Häuser für Mai auf der Agenda.

13:15 Uhr

Massive Zinsanhebung in der Türkei - mit Erdogans Segen

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(Foto: picture alliance/dpa)

Und es geht weiter: In der Türkei gibt es so eine Art kleine Zeitenwende in der Zinspolitik. Die Zentralbank vollzieht unter neuer Führung wegen der hartnäckig hohen Inflation und Währungsturbulenzen einen Kurswechsel in der Geldpolitik. Der Leitzins werde von 8,5 auf 15,0 Prozent angehoben, kündigte die Notenbank unter der Leitung ihrer neuen Chefin Hafize Gaye Erkan an. Ökonomen hatten sogar mit einem größeren Schritt nach oben auf 21,0 Prozent gerechnet.

Die Notenbank hatte ihren Leitzins von 19 Prozent im Jahr 2021 auf bislang 8,5 Prozent gesenkt - und das, obwohl die Inflationsrate im vergangenen Oktober mit 85,5 Prozent ein 24-Jahres-Hoch erreicht hatte. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte nach seiner Wiederwahl vor wenigen Wochen eine Wende seiner umstrittenen Geld- und Finanzpolitik signalisiert.

13:05 Uhr

Zinskracher in Großbritannien - Bank of England erhöht kräftig

Die Bank von England (BoE) treibt den Leitzins im Kampf gegen die Inflation in immer luftigere Höhen. Er stieg um 50 Basispunkte auf 5,00 Prozent. Den britischen Währungshütern sitzt die hartnäckig hohe Inflation im Vereinigten Königreich im Nacken. Diese ist im Mai überraschend nicht gesunken und verharrte bei 8,7 Prozent.

"Die Befürchtung kam auf mit den viel höheren Inflationszahlen gestern und wurde durch die rigiden Powell-Aussagen verstärkt", sagte ein Händler. Der Markt dürfte dies aber nun sogar ausreichend eingepreist haben. Die britischen Gilt-Futures zogen danach sogar wieder leicht an. Leidtragende in Europa seien bislang überraschenderweise die spanischen Bono-Futures.

BoE-Gebäude in London.

BoE-Gebäude in London.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

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12:38 Uhr

Norwegen-Krone nach kräftiger Zinsanhebung sehr fest

Die überraschend deutliche Zinserhöhung der Norges Bank hat der norwegischen Krone kräftig Auftrieb gegeben. Der US-Dollar gab zur Krone um 1,4 Prozent auf 10,49 Kronen nach. Die Währungshüter in Oslo hoben den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen halben Punkt auf 3,75 Prozent an. Experten hatten lediglich mit einer Anhebung um einen viertel Punkt gerechnet.

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12:21 Uhr

Geldmarkt-Sätze steigen weiter

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(Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/H. Richter)

Mit den Sätzen am europäischen Geldmarkt ist es weiter nach oben gegangen. Der 12-Monats-Euribor hat bei 4,111 ein neues Jahreshoch markiert. Das Umfeld bleibt falkenhaft. Die Schweizer Notenbank hat den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht und schließt weitere Zinserhöhungen nicht aus und in Norwegen ist die Zinserhöhung höher als erwartet ausgefallen. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die anstehende geldpolitische Entscheidung der Bank of England (BoE).

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,30 - 3,65 (3,30 - 3,65), Wochengeld: 3,31 - 3,66 (3,31 - 3,66), 1-Monats-Geld: 3,32 - 3,74 (3,32 - 3,74), 3-Monats-Geld: 3,45 - 3,85 (3,45 - 3,85), 6-Monats-Geld: 3,70 - 4,10 (3,70 - 4,10), 12-Monats-Geld: 3,90 - 4,30 (3,90 - 4,28), Euribors: 3 Monate: 3,6000 (3,5680), 6 Monate: 3,9070 (3,8860), 12 Monate: 4,1110 (4,0880)

12:04 Uhr

DAX verringert Verlust, bleibt aber unter 16.000

DAX
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Wie ist die Lage an der Frankfurter Börse? Etwas entspannter. Das Rätselraten um den weiteren Zinspfad in den USA sorgt weiter für Unsicherheit bei den Anlegern. Der DAX konnte sein Minus aber etwas abbauen und notierte am Mittag 0,6 Prozent tiefer bei 15.925 Punkten. Zuvor war der Leitindex auf bis zu 15.810 Zähler abgesackt. Der EUROSTOXX50 verlor 0,9 Prozent auf 4282 Stellen.

"Das Unterschreiten der 16.000 hat das Potenzial, die Stimmung auf dem Parkett nachhaltig negativ zu beeinflussen", prognostizierte Thomas Altmann von QC Partners. Vergangenen Freitag hatte der DAX mit 16.427 Punkten noch ein Rekordhoch markiert.

11:49 Uhr

Stimmung bei den Privatanlegern bricht ein

Einen regelrechten Stimmungseinbruch bei den Privatanlegern zeigt die neue Umfrage zur DAX-Stimmung im Auftrag der Deutschen Börse. Verglichen mit der Umfrage zur Mitte vergangener Woche stieg der Anteil der Pessimisten um zehn Prozentpunkte auf 50 Prozent. Der Anteil der Optimisten schrumpfte um sechs Punkte auf nur noch 26 Prozent, der neutrale Anteil um vier Punkte auf 24 Prozent.

Bei den institutionellen Anlegern nahm der neutrale Anteil deutlich zu, und zwar um fünf Punkte auf 35 Prozent. Auf der anderen Seite schrumpfte das Lager der Bullen um drei Punkte auf 24 Prozent und der Anteil der Bären um einen Punkt auf 41 Prozent.

11:42 Uhr

SNB-Zinsentscheid macht Schweizer Franken weicher

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(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Der Franken ist gegenüber dem Euro auf den tiefsten Stand seit fast sieben Wochen gefallen, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent erhöht hat. Der Euro stieg um 0,3 Prozent auf 0,9841 Franken.

Obwohl die Entscheidung im Großen und Ganzen wie erwartet ausgefallen sei, hätten einige Marktteilnehmer mit einer größeren Erhöhung um 50 Basispunkte gerechnet, erklären Marktteilnehmer. Die SNB senkte außerdem ihre Inflationsprognose für dieses Jahr und verwies dazu auf die niedrigeren Öl- und Gaspreise sowie den stärkeren Franken.

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11:01 Uhr

Überraschender Zins-Wumms in Norwegen

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(Foto: imago images/YAY Images)

Die norwegische Zentralbank hat die Märkte überrascht, indem sie ihren Leitzins stärker als erwartet in die Höhe schraubte, um die hartnäckig hohe Inflation zu dämpfen. Die Norges Bank erhöhte ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,75 Prozent. Zugleich erklärte sie, dass eine weitere Anhebung im August wahrscheinlich sei, und hob ihren Zinspfad an, um einen höheren Spitzenwert in diesem Zyklus zu implizieren.

Ökonomen waren geteilter Meinung: Eine knappe Mehrheit erwartete eine Erhöhung um 25 Basispunkte, während andere von 50 Basispunkten ausgingen. Die Notenbank wies darauf hin, dass die Inflation deutlich höher war als prognostiziert, während ein höheres Lohnwachstum und eine schwächere Norwegen-Krone die Inflation weiter nach oben treiben werden.

10:39 Uhr

Australien knöpft sich Twitter vor

Die australische Regierung verwarnt den US-Kurznachrichtendienst Twitter wegen laxem Vorgehen gegen Hassrede seit der Übernahme durch Elon Musk. Twitter scheine beim Umgang mit Hass versagt zu haben, sagt Kommissarin Julie Inman Grant von der Cyberaufsichtsbehörde eSafety. Ein Drittel aller Beschwerden, die die Cyberaufsichtsbehörde eSafety über Online-Hass erhalten habe, würden Twitter betreffen - obwohl der Mikroblog weit weniger Nutzer verzeichne als TikTok, Facebook oder Instagram.

Die Plattform habe unter Musk 62.000 gesperrte Konten wieder freigeschaltet, darunter auch Konten von Personen, die Nazi-Rhetorik vertraten. Die Behörde droht mit Geldstrafen von 700.000 australische Dollar (rund 433.000 Euro) pro Tag, falls Twitter binnen 28 Tagen keine Informationen darüber liefert, was es "zur Bekämpfung von Online-Hass" unternimmt.

10:18 Uhr

"Einfach nur dreist": Sprit an der Autobahntankstelle bis zu 70 Cent teurer

Kraftstoff an der Autobahntankstelle ist laut einer Untersuchung des ADAC teilweise massiv überteuert. Für den Liter Super E10 mussten Autofahrer im Schnitt knapp 42 Cent mehr bezahlen als an der nächstgelegenen Zapfsäule abseits der Autobahn, Fahrerinnen und Fahrer von Dieselautos zahlten knapp 36 Cent mehr. "Das ist einfach nur dreist", kritisierte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand.

Für die Stichprobe verglich der ADAC im März 40 Autobahntankstellen mit der jeweils nächstgelegenen Tankstation, die nicht direkt an der Autobahn lag. "Die ermittelten Preisunterschiede innerhalb der 40 Tankstellen-Pärchen variierten sehr stark", erklärte der Automobilclub. An einer Autobahntankstelle etwa mussten die Kunden fast 70 Cent pro Liter Benzin und rund 56 Cent pro Liter Diesel mehr bezahlen.

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10:13 Uhr

Schweizer Notenbank drosselt Zinserhöhungstempo

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(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöht wegen des ihrer Einschätzung abermals gestiegenen Inflationsdrucks erneut die Zinsen - allerdings weniger stark als zuletzt. Der SNB-Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent angehoben, wie die Notenbank mitteilte. Der Zinsschritt ist damit nur halb so groß wie im März.

Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten, erklärte die SNB weiter. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, will die Notenbank bei Bedarf am Devisenmarkt eingreifen.

09:55 Uhr

Ölpreise auf Richtungssuche

Die Ölpreise geben zunächst leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostet 76,72 US-Dollar. Das sind 40 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt 35 Cent auf 72,18 Dollar.

Schon seit einigen Wochen tun sich die Erdölpreise mit der Richtungssuche schwer. Es gibt belastende Faktoren wie Konjunktursorgen in den USA und China sowie stützende Entwicklungen wie ein geringeres Angebot, insbesondere aus Saudi-Arabien. Das hat dazu geführt, dass die Preise seit einigen Wochen in einer relativ engen Spanne etwas über 70 US-Dollar (Brent) beziehungsweise um die 70-Dollar-Marke herum (WTI) pendeln.

Am Donnerstagnachmittag veröffentlicht das US-Energieministerium seine wöchentlichen Daten zu den Beständen an Rohöl und Ölprodukten wie Benzin. Die Zahlen werden wegen eines Feiertags in dieser Woche einen Tag später als üblich bekannt gegeben. In der Regel führen die Lagerdaten zu deutlichen Preisschwankungen am Markt, die aber oft nicht nachhaltig sind.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 67,95
Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,67

 

09:23 Uhr

Starke Zahlen heben Stimmung im Gesundheitssektor

Als gut für den Gesundheitssektor werten Händler die Halbjahreszahlen von Schott Pharma aus Mainz. "Das könnte die Gemüter nach Sartorius beruhigen und die Branchenstimmung verbessern", sagt ein Händler mit Blick auf Aktien wie Merck, Gerresheimer, Sartorius und Getinge. Der Bedarf an Gütern für Laborausrüstung, Diagnostik und Verabreichung sei definitiv da, wie das Umsatzplus von Schott um 13,2 Prozent zum Vorjahr zeigt. Auch die Profitabilität im Sektor sei hoch mit einer EBITDA-Marge von 29,4 Prozent. Unabhängig davon dürfte Sartorius von einer Kaufempfehlung durch Berenberg profitieren.

Sartorius
Sartorius 210,00
Merck KGaA
Merck KGaA 108,80

 

09:04 Uhr

Die 16.000 ist für den DAX Geschichte

Nach drei Tagen mit Verlusten von insgesamt mehr als zwei Prozent geht es für den DAX zum Start in den Donnerstagshandel weiter abwärts und direkt deutlich unter die 16.000-Punkte-Marke. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell mit Kursen um 15.865 Zähler etwa 1,0 Prozent im Minus. Am vergangenen Freitag hatte er mit 16.427 Punkten noch ein neues Allzeithoch markiert.

Belastend ist die Kombination aus schwachen Konjunkturdaten vor allem in Deutschland und gleichzeitig einer hartnäckig hohen Inflation, die keine Zinsgeschenke zulässt. "Heute steht diesbezüglich etwa die Zinsentscheidung der Bank of England auf der Agenda", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Es wird mit einer Anhebung von 25 Basispunkten gerechnet, es wäre die 13. Erhöhung in Folge", erläutert sie. "Der Grund: Die Inflation liegt noch immer deutlich über acht Prozent."

DAX
DAX 23.624,37

08:54 Uhr

Casino vor weiteren Aufschlägen

Weiter steigende Kurse halten Händler bei der französischen Supermarktkette Casino Guichard-Perrichon und deren Mehrheitsaktionär Rallye für möglich, die am Vortag um je rund 10 Prozent zulegten. Casino hat inzwischen mitgeteilt, einen Zahlungsaufschub vom Staat erhalten zu haben. Der französische Staat erlaubt, dass fällige Steuern und Sozialabgaben von Mai bis September 2023 aufgeschoben werden. Dies sichere rund 300 Millionen Euro Liquidität. Casino möchte nun auch von Gläubigern eine Zahlungsaufschub bei fälligen Zinsen.

08:35 Uhr

Verwirrung über die US-Geldpolitik bestimmt Asien-Börsen

Uneinheitlich zeigt sich der ausgedünnte ostasiatische Aktienhandel am Donnerstag. Während sich der Kospi in Südkorea 0,5 Prozent zulegt, meldet Australien nach den Aufschlägen der Vortage eine sehr schwache Tendenz. Dazwischen reihen sich die übrigen Handelsplätze ein. In China und Hongkong wird wegen des Drachenbootfestes nicht gehandelt, ebenso in Taiwan. Die Börsen im chinesischen Kernland eröffnen erst wieder am Montag.

Händler charakterisieren die Stimmung weiter als mau. Während man von den chinesischen Behörden weitere Zinssenkungen und Stimuli erhofft, wiederholte US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Kongress, dass die Fed ihre Zinsen nach der Pause im Juni in den nächsten Monaten weiter erhöhen werde. Dies könne langsamer vonstatten gehen, aber letztlich dürfte der Zinsgipfel in den USA höher liegen als zuletzt veranschlagt, verdeutlichte Powell.

Nikkei
Nikkei 45.303,43

Angesichts der global trüben Konjunkturaussichten versetzen solche Worte die Börsen in Asien nicht in Kauflaune. Dazu passt die Einschätzung von Goldman Sachs, dass China auch dann mit konjunkturellem Gegenwind zu tun haben werde, wenn die Geldpolitik weiter gelockert werde.

Nach einem kleinen Höhenflug angesichts der falkenhaften Äußerungen von Powell kommt der Dollar wieder deutlich zum Yen zurück, was den japanischen Aktienmarkt tendenziell etwas belastet. Der Nikkei verliert im späten Geschäft 0,3 Prozent auf 33.482 Punkte. Am Markt herrsche mehr und mehr Verwirrung über die US-Geldpolitik. Denn eigentlich zweifelten eine ganze Reihe von Akteuren an der falkenhaften Ausrichtung der Fed und setzten auf Zinssenkungen zum Jahresende in den USA. Doch das neuerliche Bekenntnis Powells zu Zinserhöhungen ließen immer mehr Zweifel an der Marktsicht aufkommen, erläutert IG-Marktanalyst Chris Beauchamp.

08:17 Uhr

Knapp 100 Prozent Kursgewinn nach Übernahmeangebot

Root-Papiere schossen nach der US-Schlussglocke um weitere knapp 41 Prozent in die Höhe auf 13,56 Dollar, nachdem der Kurs den regulären Handel mit einer Hausse von knapp 60 Prozent beendet hatte. Laut "Wall Street Journal" hat das Startup für Autoversicherungen ein Übernahmegebot von 19,34 US-Dollar je Schein erhalten. Nach Plänen für die Ausgabe neuer Aktien brachen AlloVir um 21,3 Prozent ein.

07:59 Uhr

Debatte um Höhe der US-Leitzinsen entbrannt

Die Leitzinsen sollten nach Ansicht eines führenden US-Währungshüters bis zum Jahresende unverändert bleiben. "Meine Grundlinie ist, dass wir für den Rest des Jahres auf diesem Niveau verharren sollten", sagt der Chef des US-Notenbankbezirks Atlanta, Raphael Bostic. Mit einer Zinssenkung rechne er frühestens Ende 2024. In einer schriftlichen Ausführung hatte Bostic zuvor erklärt, dass eine erneute Anhebung der Zinssätze der US-Wirtschaft "unnötig Kraft entziehen" könnte.

US-Notenbankchef Jerome Powell erwartet noch einen langen Kampf gegen die Inflation und signalisiert eine weitere Straffung der Geldpolitik. Es sei noch "ein langer Weg", bis das Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent erreicht werde, erklärte er am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Kongress. Auch wenn die Federal Reserve jüngst eine Pause eingelegt habe, so rechneten doch fast alle Mitglieder in dem für die Zinspolitik zuständigen Gremium damit, dass bis zum Jahresende weitere Anhebungen angemessen sein dürften. Investoren erwarten im Allgemeinen eine weitere Zinserhöhung im Juli. Doch ob es darüber hinaus eine weitere Straffung geben wird, gilt am Finanzmarkt als unsicher.

07:42 Uhr

16.000er-Marke wackelt zum Start

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Zur Wochenmitte hatte er 0,6 Prozent schwächer bei 16.023 Punkten geschlossen. Auch an der Wall Street ging es bergab. Signale von US-Notenbankchef Jerome Powell für weitere Zinserhöhungen hatten den Anlegern die Laune verdorben. Powell hatte bei seiner Anhörung im US-Kongress eine weitere Straffung der Geldpolitik angedeutet. Es sei noch "ein langer Weg", bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht werde, erklärte er. Powell wird den US-Senatoren im Banken-Ausschuss im Kapitol am Donnerstag Rede und Antwort stehen.

DAX
DAX 23.624,37

Zudem stehen unter anderem die US-Frühindikatoren auf der Konjunkturagenda. Im Blick behalten die Anleger zudem die Zinsentscheidung der Bank of England. Experten gehen angesichts der hartnäckigen Inflation auf der Insel davon aus, dass die Währungshüter zum 13. Mal in Folge die geldpolitischen Zügel anziehen: Der Leitzins würde bei einer Erhöhung um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent steigen.

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) entscheidet über die Leitzinsen. Erwartet wird eine weitere Anhebung um zumindest 0,25 Prozentpunkte, manche Ökonomen halten auch eine Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte für möglich. In der Türkei dürfte die Zeit der Zinssenkungen ebenfalls vorbei sein, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Wende seiner umstrittenen Geld- und Finanzpolitik angedeutet hatte. Analysten erwarten nun im Schnitt eine Erhöhung um 12,5 Prozentpunkte auf 21 Prozent.

07:04 Uhr

Tokioter Börse reagiert verhalten auf Powell-Aussagen

Die Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell über weitere Zinserhöhungen verderben den Anlegern in Asien die Laune. Der Nikkei liegt im Verlauf faktisch unverändert bei 33.576 Punkten. Der Topix steigt 0,6 Prozent auf 2310 Zähler. Die Börse in Shanghai und in Hongkong blieben wegen eines Feierstags geschlossen.

Nikkei
Nikkei 45.303,43

Es sei noch "ein langer Weg", bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht werde, erklärte der Fed-Chef bei einer Anhörung im US-Kongress. Fast alle Mitglieder in dem für die Zinspolitik zuständigen Gremium rechneten Powell zufolge damit, dass bis zum Jahresende weitere Anhebungen angemessen sein dürften. Die Aussichten auf zwei weitere Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte seien "eine ziemlich gute Schätzung", wohin die Zentralbank steuert, wenn die Wirtschaft ihren derzeitigen Kurs beibehalte, erklärte er. "Es ist klar, dass der FOMC dem Markt zu verstehen geben will, dass eine Zinserhöhung auf der nächsten Sitzung zur Debatte stehen wird. Der datenabhängige Ansatz der Fed in diesem Straffungszyklus deutet darauf hin, dass die anstehenden Daten die Erwartungen verändern könnten", sagt Kevin Cummins von NatWest Markets.

06:42 Uhr

Euro nähert sich 1,10

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,2 Prozent auf 141,63 Yen und stagniert bei 7,1779 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,8921 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0992 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9807 Franken. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2765 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

 

06:31 Uhr

Rauscht der DAX unter die 16.000?

Der DAX bewegt sich in dieser Woche bislang nur im Negativbereich: Drei Handelstage in Folge schloss der deutsche Börsenleitindex mit Verlusten. Mittlerweile wackelt auch die 16.000er-Marke wieder: Nachdem der DAX erst am vergangenen Freitag bei 16.427 Zählern ein neues Allzeithoch aufgestellt hatte, lag das Tagestief zur Wochenmitte bei 16.002. Negative Konjunkturaussichten und Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell belasteten zur Wochenmitte. Aktuell wird der Leitindex zur Eröffnung noch über 16.000 Punkten taxiert.

In den Anlegerfokus rücken heute erneut die Notenbanken. Nachdem in der Vorwoche Fed und EZB am Zug waren, sind es nun die Schweizer Zentralbank, die Bank of England und die Türkische Zentralbank. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist am Vormittag am Zug. Erwartet wird eine weitere Anhebung um zumindest 0,25 Prozentpunkte, manche Ökonomen halten auch eine Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte für möglich. SNB-Chef Jordan hat zuletzt in immer kürzeren Abständen seine Bereitschaft zu einer weiteren geldpolitischen Straffung angesichts der nach Ansicht der Zentralbank noch immer zu hohen Inflation betont.

Die Zeichen in Großbritannien stehen weiter auf Zinserhöhung. Experten gehen angesichts der hartnäckigen Inflation auf der Insel davon aus, dass die Währungshüter in London zum 13. Mal in Folge die geldpolitischen Zügel anziehen: Der Leitzins würde bei einer Erhöhung um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent steigen. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass die Bank of England im weiteren Verlauf des Jahres nachlegen wird, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Am Mittwoch hatte das Statistikamt ONS mitgeteilt, dass die Inflation im Mai überraschend bei 8,7 Prozent stagnierte. Ökonomen hatten dagegen einen Rückgang auf 8,4 Prozent vorausgesagt.

In der Türkei erwarten Analysten eine kräftige Zinserhöhung. Nach seiner Wiederwahl hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Wende seiner umstrittenen Geld- und Finanzpolitik angedeutet. Auf Druck von Erdogan, der sich selbst als "Zinsfeind" bezeichnet, hatte die Notenbank trotz hoher zweistelliger Inflationsraten den Leitzins von 19 Prozent im Jahr 2021 auf aktuell 8,5 Prozent gesenkt. Analysten erwarten nun im Schnitt eine Erhöhung um 12,5 Prozentpunkte auf 21 Prozent. Die bisherige Zinspolitik hat eine Währungskrise ausgelöst, seit Jahresbeginn hat die Lira rund ein Viertel ihres Werts verloren.

Microsoft
Microsoft 510,02

Unternehmensseitig drängt sich mit Microsoft ein Börsenschwergewicht in den Blick: Vor einem Gericht in San Francisco startet die Anhörung zu der geplanten Übernahme des Videospiele Anbieters Activision Blizzard durch Microsoft. Vergangene Woche hatte ein Richter den 69 Milliarden Dollar schweren Deal vorübergehend auf Eis gelegt, um ein Urteil zur Klage der US-Wettbewerbsbehörde FTC gegen den Zusammenschluss abzuwarten. Die Unternehmen drängen zur Eile, da die Fusionsvereinbarung am 18. Juli auslaufe. Sollte der Deal längerfristig blockiert werden, müsste Microsoft eine Vertragsstrafe von drei Milliarden Dollar zahlen. Weitere Wochentermine finden Sie hier.

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