DAX hält sich bei der ganzen Zinserhöhungsorgie wacker
Die in vielen Ländern weiter steigenden Zinsen bleiben für das Frankfurter Börsengeschehen hinderlich. Der DAX rauschte heute zeitweise kräftig nach unten, um sich dann wieder zu stabilisieren. "Ein Unterschreiten der 16.000 hat das Potenzial, die Stimmung auf dem Parkett nachhaltig negativ zu beeinflussen", so Thomas Altmann von QC Partners. Laut anderen Marktteilnehmern handelt es sich aber um eine normale Konsolidierung in der alten Handelsspanne zwischen 15.600 und 16.300 Punkten, in der der DAX die nach der Rally überkauften Strukturen bereinigt.
Auf die Stimmung drückte die Kombination aus schwachen Konjunkturdaten und hartnäckig hoher Inflation, die noch keine Zinswende ermöglicht. Die Schweizerische Nationalbank hat derweil den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht und schließt weitere Zinserhöhungen nicht aus, und in Norwegen ist die Zinserhöhung höher als erwartet ausgefallen. Die Bank of England hat den Leitzins gleich um 50 Basispunkte, und nicht wie im Konsens erwartet nur um 25 Basispunkte, erhöht. Zugleich hat die BoE erklärt, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sein könnten.
Bei diesem Gemisch hielt sich der DAX noch ganz wacker und schloss 0,2 Prozent leichter bei 15.988 Punkten. Sein Tagestief lag bei 15.810 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,45 Prozent tiefer bei 4303 Stellen.
Bei den Einzelwerten reagierten Covestro mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent auf einen Medienbericht, laut dem das Unternehmen ein Übernahmegebot von Adnoc zurückgewiesen haben soll. Einerseits würden sich damit die Gerüchte über ein Gebot bestätigen, andererseits dürften einige Anleger nun auf ein verbessertes Gebot spekulieren, erklärt man im Handel die Kursreaktion.
Mit einem Plus von 10,0 Prozent lagen Puma sehr fest im Markt. Im Handel wurde Nachholbedarf ausgemacht, die Aktie liegt seit Jahresbeginn fast 15 Prozent hinten.