Wirtschaft

Dow Jones gibt leicht nach Fed-Chef Powell spuckt US-Anlegern in die Suppe

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Die Aussagen von Jerome Powell waren von den Anlegern mit Spannung erwartet worden.

Die Aussagen von Jerome Powell waren von den Anlegern mit Spannung erwartet worden.

(Foto: AP)

Eine Inflationsrate von um die 2 Prozent ruft Fed-Chef Powell erneut als Ziel für die US-Notenbank aus. Das heißt: Weitere Zinsschritte sind ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Die Anleger an der Wall Street reagieren gefrustet. Unterm Strich steht beim Dow Jones ein leichtes Minus.

Signale von US-Notenbankchef Jerome Powell für weitere Zinserhöhungen haben den Anlegern an der Wall Street die Laune verdorben. Vor allem bei zinsabhängigen Technologiewerten machten Anleger vermehrt Kasse. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent tiefer auf 33.951 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,2 Prozent auf 13.502 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,5 Prozent auf 4365 Punkte ein.

Es sei noch "ein langer Weg", bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht werde, erklärte der Fed-Chef bei einer Anhörung im US-Kongress. Fast alle Mitglieder in dem für die Zinspolitik zuständigen Gremium rechneten Powell zufolge damit, dass bis zum Jahresende weitere Anhebungen angemessen sein dürften.

"Der Markt würde es wirklich begrüßen, wenn die Fed darauf hinweist, dass der Zinserhöhungszyklus näher an seinem Ende ist, als Powell es heute angedeutet hat", sagte Stratege Dennis Dick, vom Broker Triple D Trading. Wirklich schlauer seien die Anleger nach der Anhörung aber nicht, sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Die Diskrepanz zwischen der Geldpolitik und den Zinserwartungen an den Finanzmärkten bleibe bestehen.

An den Terminmärkten rechneten die Börsianer für die Fed-Sitzung im Juli weiter mit einem Schritt von 25 Basispunkten nach oben, während sie in den Folgemonaten keine weiteren Straffungen einpreisten. Entsprechend büßte der US-Dollar seine zwischenzeitlichen Kursgewinne ein. Der Dollar-Index, der die US-Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, stand zuletzt 0,5 Prozent im Minus bei 102,07 Punkten.

FedEx zieht Branchenwerte nach unten

Bitcoin
Bitcoin 116.843,60

Ein steigender Bitcoin-Kurs half dem Kryptosektor indes nach oben. Die Cyberdevise zog um 6,8 Prozent auf 30.077 Dollar an und stand damit so hoch wie seit acht Wochen nicht mehr. Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hatte vergangene Woche einen Antrag auf die Zulassung eines börsennotierten Bitcoin-Fonds (ETF) in den USA gestellt. Papiere der Bitcoin-Miner Riot Platforms und Marathon Digital gewannen jeweils rund vier Prozent.

Im Sog anziehender Ölpreise griffen Anleger bei US-Energiewerten zu. Papiere der Ölkonzerne Chevron und Exxon Mobil kletterten um bis zu 1,1 Prozent. Titel von Hess, SLB, Halliburton und APA gewannen bis zu 2,1 Prozent. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 77,15 Dollar je Fass.

Bei den Unternehmen rückten die Brief- und Paketzusteller ins Rampenlicht, nachdem FedEx enttäuschende Zahlen vorgelegt hatte. Der US-Konzern habe zwar seine Margen gesteigert, der Umsatz sei aber stärker geschrumpft als befürchtet, kommentierte Analyst Matthew Young vom Research-Haus Morningstar. Die FedEx-Aktie verlor 2,5 Prozent. Die Titel europäischer Konkurrenten wie Deutsche Post, Bpost oder Post fielen um bis zu 2,6 Prozent.

Im Gesundheitssektor legten die Aktien des Arzneimittelherstellers PTC Therapeutics um 2,7 Prozent zu. Wie vorläufige Studiendaten zeigten, senkt das experimentelle Medikament zur Behandlung der Genkrankheit Huntington die Menge an mutierten Proteinen, die die neurologische Erkrankung verursachen.

Quelle: ntv.de, jog/rts

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