"DAX im Niemandsland"
Deutsche Inflationsdaten, die Zinserhöhung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sowie Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum haben das Handeln der DAX-Anleger im Donnerstagsgeschäft bestimmt. Der deutsche Börsenleitindex gewinnt 0,9 Prozent auf 13.282 Punkte. Die Handelsspanne beträgt knapp 170 Zähler. "Der DAX hat sich schwergetan", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Der Index befindet sich im Niemandsland."
Die deutsche Teuerung ging den zweiten Monat in Folge leicht zurück. Sie liegt aber nach wie vor deutlich über der Sieben-Prozent-Marke. Die US-Volkswirtschaft schrumpfe im zweiten Quartal erneut. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Wachstum gerechnet. Die Definition einer technischen Rezession ist nun erfüllt. Davon sprechen Ökonomen, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander zurückgeht.
Bei den Einzelwerten im DAX bewegt erneut die Berichtssaison die Kurse: Die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) kommen stark unter Druck. Wegen Problemen bei FMC senkte Fresenius die Prognose. FMC leidet unter einem verschärften Mitarbeitermangel in den USA, der zu Kapazitätsengpässen bei Gesundheitsdienstleistungen führen dürfte, heißt es. Fresenius geben mehr als acht Prozent ab. Für FMC geht es rund 14 Prozent abwärts, auf ein Kursniveau, dass die Titel zuletzt vor mehr als 20 Jahren innehatten.
Das zweite Quartal des Flugzeugbauers Airbus bezeichnete ein Händler als allenfalls durchwachsen. Die Profitabilität habe enttäuscht, Lieferkettenprobleme stellten den Konzern vor Herausforderungen. Die Papiere verlieren etwa drei Prozent. Angehobene Gewinnziele verhelfen den Linde-Papieren wiederum zu einem Kursgewinn von etwa 1,5 Prozent.
Volkswagen legte im ersten Halbjahr trotz der Lieferprobleme bei Mikrochips und Corona-Einschränkungen in China einen Gewinnsprung hin. Den Gesamtausblick für das Jahr behielt der Autobauer bei. Die VW-Vorzugsaktien gewinnen knapp drei Prozent - und stützen den gesamten Autosektor.