Erlöse um 50 Prozent gesteigert Ford trotzt allen Widrigkeiten
28.07.2022, 02:03 Uhr
Geld verdiente Ford erneut fast nur im Heimatmarkt Nordamerika.
(Foto: AP)
Trotz hartnäckiger Lieferkettenprobleme, gestiegener Materialkosten und anhaltender Engpässe bei wichtigen Bauteilen bestätigt Ford seine Gewinnziele für das Gesamtjahr. Der Umsatzsprung des Autobauers liegt weit über dem, was Analysten für das zweite Quartal erwartet hatten.
Ford hält trotz gestiegener Kosten an seinem Jahresausblick fest. Der US-Autobauer gab für das zweite Quartal nach US-Börsenschluss einen Gewinn über Experten-Erwartungen bekannt, erklärte jedoch auch, dass aktiv nach Maßnahmen gegen die zunehmenden Kosten gesucht werde. Der Gewinn legte leicht auf 667 Millionen Dollar zu, der Umsatz stieg dagegen um 50 Prozent auf 40 Milliarden Dollar nach 26,8 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Damals war die Produktion durch Lieferkettenprobleme beeinträchtigt worden.
Analysten hatten nur einen Umsatz von 34,3 Milliarden Dollar vorhergesagt. Damit schnitt Ford besser ab als der Lokalrivale General Motors, dessen Nettogewinn im zweiten Quartal wegen der brüchigen Lieferketten und gestiegener Kosten um 40 Prozent eingebrochen war. Seine Jahresprognose hatte GM dennoch ebenfalls bekräftigt.
Geld verdiente Ford erneut fast nur im Heimatmarkt Nordamerika, wo die Nachfrage nach SUVs und Pickup-Trucks mit lukrativen Profitmargen hoch ist. In Europa gab es immerhin schwarze Zahlen, auch wenn der Gewinn nur 10 Millionen Dollar betrug. In China, wo Covid-Lockdowns die Geschäfte erschwerten, fiel ein Verlust an.
Ford, am Absatz gemessen nach GM und Toyota drittgrößter Autobauer in den USA, hat angekündigt, sein Elektroauto- und sein Verbrennergeschäft in zwei unabhängige Einheiten aufzuspalten, um so im Wettbewerb mit Tesla Boden gut zu machen. Auch in Europa stellt der Konzern auf E-Autos um und verteilt die Produktion auf seine Werke neu. Den Zuschlag als bevorzugter Standort für Fahrzeuge der nächsten Elektro-Architektur hatte jüngst die Fabrik im spanischen Valencia erhalten. Das Werk im saarländischen Saarlouis war dabei leer ausgegangen und muss nun um seine Auslastung bangen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts