DAX behauptet sich auf schwierigem Terrain - Immobilienwerte sehr schwach
Der deutsche Aktienmarkt hat sich in einem insgesamt schwierigen Umfeld von seiner robusten Seite gezeigt. Die Kursdelle vom Vormittag konnte am Nachmittag wieder etwas begradigt werden. Ein Grund waren schlechter als erwartet ausgefallene Zahlen zu den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Damit wurde auf dem Parkett die Hoffnung verbunden, dass die Fed nicht zu stark die Zinsen erhöhen wird.
"Die meisten an der Börse warten bereits auf den am Freitag fälligen US-Arbeitsmarktbericht", so Thomas Altmann von QC Partners. Er könnte eine Vorentscheidung liefern, ob die US-Notenbank die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung erneut lediglich um 25 oder wieder um 50 Basispunkte erhöht.
Der DAX ging kaum verändert mit 15.633 Punkten aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 legte um 0,1 Prozent auf 4291 Zähler zu.
Bei den Einzelwerten rauschten LEG Immobilien um 11,4 Prozent nach unten. Abgestraft wurden sie für die Streichung der Dividende. Analysten sprachen von einem negativen Signal, auch wenn man die dahinterstehende Absicht verstehe, die Verschuldung abzubauen. Auch bei Vonovia gab es mit Blick auf die hohe Verschuldung seit geraumer Zeit die Diskussion, ob der DAX-Konzern die Dividende senkt - oder auch ausfallen lässt, die Papiere gaben um 5,1 Prozent nach.
Deutsche Post legten nach Zahlen und Ausblick um 1,6 Prozent zu. Die Deutsche Post DHL vereint nach Überzeugung von Stifel ein langfristiges strukturelles Wachstum, eine starke Barmittelgenerierung, eine attraktive Bewertung und eine solide Dividendenrendite von rund fünf Prozent. Im Tarifstreit haben die Verdi-Mitglieder das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot abgelehnt und für einen unbefristeten Streik gestimmt. Es soll aber am Freitag erst mal weiterverhandelt werden.
BMW gaben um 1,4 Prozent nach. Im Gegensatz zu den Wettbewerbern aus der Branche konnten die Münchner nicht auf der ganzen Linie überzeugen. Der von dem Konzern genannte freie Cashflow im Autogeschäft im vierten Quartal 2022 liegt laut RBC unterhalb des Konsens.
Hannover Rück fielen um 3,4 Prozent. Der Wirbelsturm "Ian" hat den Versicherungskonzern 322 Millionen Euro gekostet und damit deutlich mehr als die ursprünglich angenommenen 276 Millionen.