Mittwoch, 08. März 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:43 Uhr

DAX-Party läuft wieder

Der DAX verbucht zur Wochenmitte Gewinne. Der deutsche Börsenleitindex, der im Dienstagsgeschäft knapp 100 Zähler eingebüßt hatte, schließt 0,5 Prozent fester bei einem Stand von 15.632 Punkten. Zinspolitik und die Berichtssaison sind die bestimmenden Themen auf dem Parkett. Die Zinsen würden angesichts der jüngsten Konjunkturdaten wohl kräftiger als erwartet angehoben werden müssen, hatte US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Kongress gesagt. "Die Anleger, die sich bereits in der Nähe des Zieleinlaufs wähnten, müssen also noch länger ausharren", kommentiert Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. Es sehe nun danach aus, dass die US-Notenbank erst bei 5,75 Prozent oben angekommen sein werde. Für die Fed-Sitzung am 22. März wird an den Terminmärkten nun eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte erwartet. Das bremst die Kauflaune hierzulande zeitweise. Die niedrigeren Kurse nutzen Anleger aber auch zum Einstieg.

DAX
DAX 15.219,02

Continental
Continental 66,12

Bei den Unternehmen stehen wieder Geschäftszahlen im Fokus. Vor allem Continental überzeugt; die Titel setzen sich mit einem Plus von mehr als sechs Prozent an die DAX-Spitze. Die Analysten der Citi bezeichnen den Ausblick für 2023 als ermutigend, zumal er ein Aufwärtspotenzial von 30 Prozent für die Konsensschätzungen der Automotive-Sparte impliziere, die maßgeblich sei für die Continental-Anlagestory. Noch wichtiger sei, dass die Konsensschätzungen am unteren Ende der Umsatz- und Margenprognosen für die Sparte lägen, weshalb das Abwärtsrisiko begrenzt sei.

Bayer können sich ebenfalls kräftig verbessern, der Kurs steigt knapp zwei Prozent. Händler verweisen auf eine neue Studie, nach der Glyphosat nicht für ein erhöhtes Krebsrisiko beim Umgang mit Unkrautvernichtern verantwortlich sei.

Adidas notieren lange im Minus, schließen dann aber im Plus. Als belastend stuft ein Marktteilnehmer den Ausblick ein, da der Ertrag aus der Verwertung des Lagerbestandes aus der Yeezy-Partnerschaft eher gering ausfallen dürfte. Mit Blick auf die zusammengestrichene Dividende habe es sehr unterschiedliche Erwartungen im Vorfeld gegeben.

17:32 Uhr

Deutscher Konsum im Sinkflug

Union-Investment-Chefvolkswirt Jörg Zeuner sieht den deutschen Einzelhandelsumsatz nach dem abermaligen Rückgang im Januar in einem anhaltenden Sinkflug. "Viele Verbraucher mussten zuletzt den Gürtel enger schnallen. Die jüngsten Lohnabschlüsse zeigen zwar vergleichsweise hohe Zuwächse, reichen aber nicht aus, um die Belastungen aus der gestiegenen Teuerung abzufedern", schreibt Zeuner in einem Kommentar. Seiner Ansicht nach wird das deutlich gestiegene Preisniveau vieler Dienstleistungen und Güter noch länger den Konsum bremsen. "Zwar erwarten einige Einzelhandelsunternehmen bald wieder steigende Absatzzahlen, aber insgesamt dürfte die Erholung eher schwach ausfallen", prognostiziert der Volkswirt.

17:20 Uhr

EZB-Direktor warnt vor Gefahren durch KI

EZB-Direktor Fabio Panetta hat die Banken des Euroraums aufgefordert, sich besser gegen Angriffe mit Erpressungssoftware (Ransomware) zu schützen und auf zunehmende Gefahren durch die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) hingewiesen. "Ransomware-Angriffe werden immer ausgeklügelter und schädlicher, was diesen Akteuren zusätzliche Ressourcen verschaffen kann", sagte Panetta laut Redetext bei einer Rede im Euro Cyber Resilience Board for pan-European Financial Infrastructures, dem die Europäische Zentralbank (EZB) angehört.

Panetta zufolge war 2022 eines der aktivsten Jahre für Ransomware-Aktivitäten. "Es war jedoch auch das erste Jahr, in dem die Mehrheit der Opfer von Ransomware-Angriffen beschloss, nicht zu zahlen, was darauf hindeutet, dass sich die Haltung gegenüber Ransomware-Angriffen ändert", sagt Panetta.

17:10 Uhr

Buffetts Berkshire Hathaway stockt bei US-Ölkonzern auf

Eine Anteilsaufstockung durch die Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett treibt die Aktie von Occidental Petroleum an. Die Papiere des US-Ölkonzerns steigen um 3,5 Prozent auf 63,00 Dollar. Einer Pflichtveröffentlichung zufolge kaufte Berkshire Hathaway 5,8 Millionen Occidental-Papiere für insgesamt 355 Millionen Dollar und erhöhte ihren Anteil auf 22,2 Prozent von 21,4 Prozent Ende 2022. Berkshire hatte im August die Erlaubnis der US-Netzregulierungsbehörde FERC erworben, bis zu 50 Prozent der Stammaktien von Occidental zu kaufen.

Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway 456.911,00

16:51 Uhr

US-Behörde ermittelt gegen Tesla

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat gegen den Elektroautobauer Tesla Untersuchungen wegen möglicher abfallender Lenkräder aufgenommen. Betroffen seien 120.000 Tesla Model Y des Jahrgangs 2023, teilt die Behörde mit. Auslöser der Ermittlungen seien zwei Berichte, wonach sich bei beiden Fahrzeugen während der Fahrt das Lenkrad löste. Die E-Autos seien ohne die Befestigungsschraube ausgeliefert worden, erläuterte die NHTSA. Die Untersuchung soll das Ausmaß, Häufigkeit und Herstellungsverfahren offenlegen. Sie ist ein erster Schritt, bevor die NHTSA einen Rückruf fordern könnte. Tesla reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Tesla
Tesla 182,54

16:09 Uhr

Wall Street kommt kaum vom Fleck

Nach Hinweisen des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf einen wieder strengeren Zinspfad warten die Investoren an der Wall Street auf weitere Impulse. Der Dow-Jones-Index notiert zunächst 0,1 Prozent höher bei 32.872 Punkten. Der S&P-500 bleibt kaum verändert bei 3988 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückt 0,2 Prozent auf 11.553 Punkte vor.

Powell hatte am Dienstag die Aktienmärkte mit der Aussage erschüttert, dass die Zinsen angesichts der jüngsten Konjunkturdaten wohl kräftiger als erwartet angehoben werden müssen. Diese Stellungnahme hat er auch in der fortgesetzten Anhörung am Mittwoch wiederholt. Für den Abend ist der Fed Konjunkturbericht Beige Book geplant. Nach Arbeitsmarktdaten des privaten Anbieters ADP warten die Investoren zudem auf die offiziellen Zahlen der US-Regierung. "Leider kommen die Daten erst am Freitag, deshalb ist der Markt etwas unruhig", sagte Art Hogan, Chefstratege beim Vermögensverwalter B. Riley.

16:26 Uhr

Kurs von Rüstungsaktie sackt ab

Der Ausblick von Thales kommt bei den Anlegern nicht gut an. Die Aktien des französischen Technologie- und Rüstungskonzerns verlieren in Paris zeitweise fünf Prozent auf 128,25 Euro. "Die Prognose für das operative Betriebsergebnis für 2023 stimmt mit den durchschnittlichen Schätzungen überein, aber für den Free Cash Flow liegt sie rund 200 Millionen Euro darunter", sagen die Analysten von JP Morgan. Auch der Margenausblick für 2024 sei wenig begeisternd.

Thales
Thales 136,70

15:55 Uhr

Leitzinserwartungen steigen weiter

Die Kurve am europäischen Geldmarkt geht weiter steil. Es scheint nur eine Frage von Tagen, wann der 12-Monats-Euribor die 4-Prozent-Hürde nimmt. Derweil steigen die Leitzinserwartungen der Marktteilnehmer dies- wie jenseits des Atlantiks weiter. Infolge der falkenhaften Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell spekulieren die Akteure am US-Geldmarkt beim kommenden FOMC-Meeting in zwei Wochen nun eher auf eine Zinserhöhung um 50 anstatt 25 Basispunkte. Die Terminal Rate der effektiven Fed Funds Rate liegt der DZ Bank zufolge nun mittlerweile rund 5,65 Prozent. Die Spekulationen auf größere Zinsschritte der EZB blieben ebenfalls nicht unberührt. Händler am Geldmarkt preisten nun bis Juli zusätzliche Zinserhöhungen um 150 Basispunkte ein.

15:37 Uhr

US-Stellenzuwachs hat sich mehr als verdoppelt


Die US-Unternehmen haben im Februar einer Umfrage zufolge mehr als doppelt so viele Jobs geschaffen wie im Vormonat. Unter dem Strich entstanden 242.000 Stellen, wie der Personaldienstleister ADP zu seiner Firmenbefragung mitteilt. Experten hatten lediglich mit einem Zuwachs im Privatsektor von 200.000 gerechnet, nach revidiert 119.000 im Januar. Die Löhne zogen mit 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich an, wenn auch etwas langsamer als zuvor.

"Wir verzeichnen robuste Neueinstellungen, was gut für die Wirtschaft und die Arbeitnehmer ist, aber das Lohnwachstum bleibt recht hoch", sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson. "Die bescheidene Verlangsamung des Lohnanstiegs allein wird die Inflation in nächster Zeit wahrscheinlich nicht schnell nach unten treiben." Viele Experten befürchten, dass die Unternehmen höhere Personalkosten auf ihre Verkaufspreise umlegen und so die Inflation noch länger hoch halten.

15:03 Uhr

Anleger lieben Campbell Soup

Eine Prognoseanhebung hilft Campbell Soup vorbörslich nach oben. Die Aktien des Suppen-Herstellers steigen an der Wall Street um 2,3 Prozent. Das Unternehmen peilt für das Geschäftsjahr 2023 ein organisches Wachstum von 8,5 bis 10 Prozent an nach zuvor sieben bis neun Prozent. Vor allem die starke Nachfrage nach Fertiggerichten und Snacks machen den Konzern optimistischer.

Campbell Soup Company
Campbell Soup Company 50,60

14:49 Uhr

Deutsche Industrie ist Wachstumsstütze

Der unerwartet deutliche Anstieg der Produktion im produzierenden Gewerbe im Januar deutet nach Aussage von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, darauf hin, dass die Industrie in ersten Quartal beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) einen Wachstumsbeitrag liefern wird. "Das war eine starke Gegenbewegung, die das Minus des aufwärts revidierten Vormonats überkompensiert hat", sagte Krüger und fügte hinzu: "Selbst wenn wir in den nächsten beiden Monaten Rückgänge bekommen sollten, kriegen wir für das erste Quartal noch ein moderates Plus - das Signal ist von Belastung auf Unterstützung umgesprungen."

Schön für das laufende Quartal sei auch der Exportzuwachs von 2,1 Prozent im Januar. Dagegen befinde sich der Einzelhandelsumsatz klar im Abwärtstrend. "Wenn wir unter das Ganze einen Strich machen, dann ist unsere Prognose einer BIP-Stagnation im Gesamtjahr mit diesem überraschenden Jahresstart gut unterfüttert."

14:36 Uhr

Ergebnis enttäuscht - Agfa-Kurs bricht ein

Anleger trennen sich angesichts enttäuschender Zahlen von Agfa-Gevaert. Die Papiere des belgischen Grafikkonzerns fallen um 8,5 Prozent und steuern damit auf ihren schlechtesten Börsentag seit einem halben Jahr zu. "Die Zahlen sind etwas schwach", fassen die Analysten von ING zusammen. So sei das bereinigte Ebit 2022 um 24,5 Prozent auf 31 Millionen Euro gesunken und habe damit unter den durchschnittlichen Schätzungen gelegen.

14:17 Uhr

"Mixed Picture verfestigt sich"

"Das Mixed Picture verfestigt sich", sagt ein Marktteilnehmer. Die stark uneinheitliche Tendenz bei den Einzeltiteln spreche gegen einen stärkeren Rücksetzer im DAX oder Euro-Stoxx-50. "Wahrscheinlicher ist eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau", so der Marktteilnehmer.

DAX
DAX 15.219,02

14:00 Uhr

Conti liebäugelt mit den USA

Continental hält sich wegen der Subventionen in Nordamerika weitere Investitionen dort offen. Der drittgrößte deutsche Autozulieferer habe schon sehr früh in Nordamerika investiert und beschäftige dort rund 15.000 Mitarbeiter, sagt Finanzvorständin Katja Dürrfeld. "Unsere Investitionsentscheidungen orientieren sich maßgeblich an den regionalen Marktentwicklungen und entsprechend auch an unseren Kunden." Das heiße, sollten sich große Abnehmer von Continental für weitere Werke in den USA entscheiden, würde der DAX-Konzern aus Hannover entsprechend investieren. Der Markt in Nordamerika sei für die globale Automobilindustrie extrem wichtig.

Continental
Continental 66,12

Die üppigen Subventionen, mit denen die US-Regierung um Investitionen in klimaschonende Technik wie Elektroautos wirbt, üben einen starken Sog auf die Branche aus. Einige Unternehmen verschieben deshalb ihre Pläne in Europa und wollen stattdessen in Nordamerika investieren. Volkswagen etwa, einer der größten Kunden von Continental, gibt seinen Plänen für eine Batteriefabrik in Nordamerika offenbar den Vorrang vor weiteren Werken in Europa. Als eines der ersten Unternehmen hat sich der schwedische Batteriehersteller Northvolt bei seinen Investitionsplänen auf das IRA-Programm bezogen. Auch Tesla nennt bei seinen Investitionsplänen explizit den Inflation Reduction Act: Das Unternehmen montiert zwar in seinem Werk in Grünheide bei Berlin die Batterien für seine Elektroautos. Der Fokus der Zellfertigung liege dagegen aufgrund der Steueranreize in den USA. Ursprünglich hatte Tesla geplant, in Grünheide die gesamte Batterie zu produzieren, mit einer Spitzenkapazität von über 50 Gigawattstunden pro Jahr.

13:43 Uhr

Umsatzerosion hält an - Logitech-Kurs im Abwärtssog

Die Aussicht auf eine länger andauernde Umsatzerosion vergrault die Logitech-Anleger. Die Aktien des schweizerisch-amerikanischen Computerzubehör-Herstellers brechen an der Börse Zürich zeitweise mehr als sechs Prozent ein. Der Konzern rechnet nach einem Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr auch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres mit sinkenden Verkaufserlösen. Die Prognose von Logitech spiegele das anhaltend schwache Konsumklima und die wahrscheinlich hohen Lagerbestände wider, erklärte Vontobel-Analyst Michael Foeth.

Logitech
Logitech 49,38

13:25 Uhr

Fuchs-Aktie stürzt ans MDAX-Ende

Fuchs Petrolub rutschen nach der Bilanzvorlage ans MDax-Ende. Die Aktien verlieren mehr als fünf Prozent auf 30,25 Euro und steuern auf ihren schlechtesten Börsentag seit November zu. Der Schmierstoff-Hersteller hat im vergangenen Jahr die Kostensteigerungen bei den Rohstoffen zu spüren bekommen. Der Ausblick für das operative Ergebnis sei etwas schwächer ausgefallen als erwartet, sagte ein Händler.

13:07 Uhr

45-Prozent-Kurssprung im vorbörslichen US-Handel

Für Crowdstrike geht im vorbörslichen US-Handel es 6,5 Prozent aufwärts. Das Cybersicherheitsunternehmen hat über den Erwartungen liegende Quartalszahlen gemeldet. Dazu fiel der Ausblick auf das laufende Quartal besser als von Analysten bislang erwartet aus.

Fresh Tracks Therapeutics klettern 44,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte positive Ergebnisse einer Medikamentenstudie mitgeteilt.

Der Experte für Audio- und Spracherkennung Soundhound hatte einen ausgeweiteten Quartalsverlust vermeldet, die Aktie verliert 8,4 Prozent.

12:30 Uhr

Verschobene Ziele schicken AT&S-Aktien auf Talfahrt

Verschobene Mittelfristziele von AT&S verschrecken Anleger. Die Aktien des steirischen Leiterplattenherstellers fallen in Wien um fast sieben Prozent. Wegen einer schwächelnden Nachfrage wird der Konzern seine Prognosen den Angaben zufolge mit einem Jahr Verzögerung im Geschäftsjahr 2026/2027 erreichen. AT&S sei daher in Gesprächen mit wesentlichen Kunden, um Kapazitäten und Finanzierungsbeiträge dem aktuellen Marktumfeld anzupassen.

12:17 Uhr

Wall Street auf Stabilisierungskurs

Stabilisiert nach den deutlichen Abgaben am Dienstag wird die Wall Street zur Wochenmitte erwartet. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,1 Prozent zu. Die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Vortag dürften allerdings weiter nachwirken. Dieser hatte seine Bereitschaft zu stärkeren Leitzinsanhebungen angedeutet. Sollte die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt sei, wäre die Fed bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen.

"Der Ausverkauf an den globalen Börsen setzt sich fort, da die Anleger durch die Erkenntnis aufgeschreckt wurden, dass die Arbeit der Fed bei dem Versuch, die Inflation in den USA zu zähmen, noch lange nicht beendet ist", so Susannah Streeter, Head of Money and Markets bei Hargreaves Lansdown.

Im Dezember habe der Konsens innerhalb des Offenmarktausschusses den Zinsgipfel noch bei 5 bis 5,25 Prozent gesehen, der Markt preise aktuell 5,75 Prozent ein, merkt Commerzbank-Analystin Esther Reichelt an. Allerdings habe Powell noch einmal bestätigt, dass vor allem der Februar-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag ansteht, und die Inflationsdaten, am kommenden Dienstag, den Zinspfad noch erheblich beeinflussen könnten.

11:59 Uhr

Experte sieht deutsche Industrie vor Problemen

Der unerwartet deutliche Anstieg der Produktion im produzierenden Gewerbe Deutschlands kann nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski nicht über die ernsten Probleme hinwegtäuschen, vor denen die deutsche Industrie steht. "Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die hohen Zinssätze und die große Unsicherheit dürften die Investitionstätigkeit beeinträchtigen", schreibt Brzeski in einem Kommentar. Der Aufbau von Lagerbeständen in den letzten Monaten verstärke zudem die Sorge über die nach wie vor schwachen Aussichten für die Industrie.

Und schließlich, als ob es nicht schon genug Schwierigkeiten gäbe, befinden sich die Wasserstände derzeit wieder auf einem für diese Jahreszeit rekordverdächtig niedrigen Niveau, was zu den nächsten Problemen in der Lieferkette führen könnte", warnt der Ökonom.

11:18 Uhr

Siemens soll irakische Kraftwerke warten

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat im Rahmen einer umfassenderen Energie-Kooperation Wartungs- und Instandhaltungsaufträge für drei Kraftwerke im Irak erhalten. Die Vereinbarungen hätten eine Laufzeit von fünf Jahren, teilt das Unternehmen mit. Die Kraftwerke erzeugten eine Leistung von einem Gigawatt. Die Verträge hätten ein Volumen von rund 220 Millionen Euro, verlautete aus Kreisen. Siemens Energy hatte im Januar mitgeteilt, seine Zusammenarbeit mit dem Irak in den kommenden Jahren weiter ausbauen zu wollen.

Siemens
Siemens 144,50

11:03 Uhr

Einzelhandel startet unerwartet schlecht

Die deutschen Einzelhändler sind überraschend schwach ins Jahr gestartet. Sie setzten im Januar 0,7 Prozent weniger um als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Inflationsbereinigt (real) sank der Umsatz um 0,3 Prozent. Ökonomen hatten hier mit einem Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2022 verzeichnete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 6,9 Prozent.

"Damit bleibt der Umsatz sichtbar niedriger als vor der Corona-Pandemie", kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger, die Entwicklung. Eine grundlegende Änderung der Umsatzlage sei wegen der schlechten Verbraucherlaune angesichts der anhaltend hohen Inflation und sinkender Reallöhne nicht in Sicht. "Für den privaten Verbrauch bleibt das Wachstumssignal ausgeschaltet", sagte Krüger.

10:35 Uhr

Deutsche Unternehmen mit kräftigem Produktionsplus

Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion zu Jahresbeginn so stark gesteigert wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Januar zusammen 3,5 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist der höchste Zuwachs seit Juni 2020. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 1,4 Prozent gerechnet. Im Dezember hatte es noch einen deutlichen Rückgang gegeben, der aber mit 2,4 Prozent weniger stark ausfiel als zunächst mit minus 3,1 Prozent angegeben.

"Das ist ein echtes Lebenszeichen von der Industrie", sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch. "Besonders erfreulich ist zudem, dass die Produktion in den energieintensiven Branchen deutlich zulegen konnte." Das Bundeswirtschaftsministerium hofft auf eine Fortsetzung dieses Aufwärtstrends. "Die letzten Umfragen zeichneten sich durch erneut günstigere Geschäftsaussichten bei abnehmenden Materialengpässen aus", hieß es mit Blick auf das verbesserte Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft. "In Kombination mit den nach wie vor gut gefüllten Auftragsbüchern dürfte die wirtschaftliche Abschwächung zu Jahresbeginn milde ausfallen."

10:18 Uhr

Symrise ist positiv gestimmt für 2023

Der Duft- und Aromenhersteller Symrise will nach dem Renditerückgang im vergangenen Jahr wieder zur alten Ertragskraft zurückkehren. Für 2023 strebt Symrise eine operative Umsatzrendite von rund 20 Prozent an, wie der Dax-Konzern mitteilt. Aus eigener Kraft will Symrise um fünf bis sieben Prozent wachsen und damit schneller als der weltweite Markt für Duftstoffe und Aromen, für den ein Zuwachs von drei bis vier Prozent vorausgesagt wird. "Unser Ausblick für 2023 ist entsprechend optimistisch. Wir sind überzeugt, auch im laufenden Jahr weiter zu wachsen", erklärte Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram.

Symrise
Symrise 98,04

Symrise muss ich allerdings mit einer Kartelluntersuchung auseinandersetzen. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) leitete eine Untersuchung gegen vier Hersteller von Duftstoffen und Duftinhaltsstoffen ein wegen möglicher Absprachen ein. Neben Symrise sind die beiden Schweizer Unternehmen Firmenich und Givaudan sowie der US-Konzern International Flavors & Fragrances davon betroffen. Symrise erklärte in einer ersten Stellungnahme, man kooperiere mit den Behörden.

10:00 Uhr

Fuchs bekommt Rohstoffkosten zu spüren

Der Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub hat im vergangenen Jahr die Kostensteigerungen bei den Rohstoffen zu spüren bekommen. So übertraf der operative Gewinn (Ebit) mit 365 Millionen Euro den Vorjahreswert nur knapp um zwei Millionen, wie der Konzern mitteilt. Der Umsatz stieg um 19 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Wegen der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten blieb der Vorstand mit seiner Prognose vorsichtig und kündigte ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich auf 3,6 Milliarden Euro an. Mithilfe eines "konsequenten" Kostenmanagaments und weiteren Preisanhebungen soll das Ebit auf 390 Millionen Euro steigen. 

09:41 Uhr

Tesla-Kleinwagen kommt

Die nächste Generation an Teslas wird nach Angaben von Konzern-Chef Elon Musk einen Kleinwagen umfassen. Tesla habe einen konkreten Fahrplan, um ein E-Auto zu bauen, das in der Herstellung nur halb so viel koste wie die Limousine Model 3, sagt Musk. Es soll größtenteils im autonomen Modus betrieben werden. Er nannte keine Details zum Zeitplan oder Modellen. Bereits 2020 hatte sich Musk zuversichtlich gezeigt, dass Tesla innerhalb von etwa drei Jahren ein kleines und vollständig autonomes Elektroauto für 25.000 Dollar auf den Markt bringen werde. Auf dem zurückliegenden Investorentag hatte Musk sich noch nicht zu möglichen neuen Modellen geäußert, der Aktienkurs war daraufhin gefallen.

Tesla
Tesla 182,54

 

09:24 Uhr

Conti-Gewinn schmilzt - Dividende fällt kleiner aus

Die starken Kostensteigerungen für Energie, Rohstoffe und Transporte haben dem Autozulieferer Continental 2022 nur einen Mini-Gewinn gelassen - im laufenden Jahr soll sich das Geschäft aber erholen. Wie der DAX-Konzern mitteilte, schrumpfte der Nettoertrag von rund 1,4 Milliarden Euro (2021) auf zuletzt noch 67 Millionen Euro zusammen. Vorstandschef Nikolai Setzer sprach jedoch von einem "respektablen Resultat".

2023 dürfte sich die Gesamtlage nun aber stabilisieren, schätzt das Unternehmen. So soll der Umsatz von Conti - 2022 um 16,7 Prozent auf 39,4 Milliarden Euro gestiegen - sich zwischen 42 Milliarden und 45 Milliarden Euro einpendeln. Auch die Gewinnspanne könne nach einem Abrutschen im vergangenen Jahr wieder zulegen. Die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen soll der Prognose zufolge anziehen. Zum russischen Markt sagte Setzer, man plane "einen kontrollierten Rückzug" aus dem Land.

Conti will laut Mitteilung 1,50 Euro je Aktie nach 2,20 Euro im Vorjahr ausschütten. "Hierbei haben wir zwei Aspekte berücksichtigt: Die negativen und überwiegend nicht zahlungswirksamen Sondereffekte auf das Nettoergebnis sowie die rückläufige Aktienkursentwicklung im abgelaufenen Jahr", wird CFO Katja Dürrfeld in der Mitteilung zitiert.

09:07 Uhr

DAX fällt zurück in Seitwärtsrange

Der DAX beginnt den Handel zur Wochenmitte mit Abschlägen. Der deutsche Börsenleitindex, der bereits im Dienstagsgeschäft Verluste von 0,6 Prozent oder knapp 100 Punkte hinnehmen müsse und mit 15.560 Zählern geschlossen hatte, notiert aktuell 0,2 Prozent schwächer bei Kursen um 15.535 Punkte. Der DAX profitiert weitere weiterhin von Umschichtungen, sagen Marktteilnehmer. Der Index sei aber wieder in seine Seitwärtsrange zurückgefallen.

DAX
DAX 15.219,02

08:59 Uhr

Ölpreise nach Verlusten stabil

Die Ölpreise haben sich stabilisiert, nachdem sie gestern erheblich unter Druck geraten warten. Am Morgen kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im Mai 83,34 US-Dollar. Das waren fünf Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel WTI zur April-Lieferung fiel dagegen leicht um neun Cent auf 77,49 Dollar.

Am Dienstag sorgten Bemerkungen von US-Notenbankchef Jerome Powell für erhebliche Belastung am Rohölmarkt. Vor dem US-Kongress deutete Powell die Möglichkeit stärkerer Zinsanhebungen an. Hintergrund sind die nur langsam sinkende Inflation und die solide Konjunkturentwicklung. An den Märkten stiegen daraufhin die Zinserwartungen an die Notenbank, wovon der Dollar profitierte. Am Erdölmarkt sorgte der steigende Dollarkurs für Belastung. Da die US-Währung die bei weitem wichtigste Handelswährung ist, wird die Ölnachfrage aus anderen Währungsräumen durch einen steigenden Dollar wechselkursbedingt belastet. Hinzu kommt, dass steigende Leitzinsen die konjunkturelle Entwicklung dämpfen, was die Aussichten für die Ölnachfrage trübt.

08:44 Uhr

Twitter-Schlagzeilen: Musk wollte Mitarbeitern Pflanzen verticken

Twitter und Elon Musk machen gerade wieder eine Menge Schlagzeilen unterschiedlichster Art.

Da sind einerseits die kuriosen und persönlichen Geschichten: So soll Musk unter anderem versucht haben, Geld aufzutreiben, indem Twitter Büropflanzen an Mitarbeiter verkauft. Das berichtete ein Mitarbeiter der BBC. Auch sonst zeichnet der Bericht ein hochproblematisches Bild der Lage bei Twitter. Zudem machte ein ehemaliger Mitarbeiter bekannt, wie er von Musk im Zuge der Entlassungen verspottet worden sei. Musk "Entschuldigung": Er habe etwas "missverstanden".

Dann sind da wieder mal Schlagzeichen über Ärger mit den Behörden: Die EU hat Musk aufgefordert, mehr Mitarbeiter als Moderatoren und Faktenprüfer einzustellen, um Beiträge auf Twitter zu prüfen, berichtete die Zeitung "Financial Times". Twitter stützt sich nach massiven Entlassungen auf günstigere, automatisierte Methoden zur Überwachung von Tweets und hat bestimmte manuelle Überprüfungen abgeschafft. In diesem Zusammenhang hat auch die US-Behörde FTC eine Untersuchung eingeleitet. Die Federal Trade Commission hat das Unternehmen mehrfach aufgefordert, interne Kommunikation im Zusammenhang mit Musk sowie detaillierte Informationen über Entlassungen auszuhändigen, wie aus Dokumenten hervorgeht, in die das Wall Street Journal Einblick hatte. "Wir haben die Sorge, dass dieser Stellenabbau Twitters Fähigkeit einschränkt, die Informationen der Nutzer zu schützen", schrieb ein FTC-Vertreter an Anwälte von Twitter schon am 10. November nach der ersten Entlassungswelle.

Und schließlich noch eine positive Schlagzeile, die Musk selbst verbreitet: Nach "schwierigen Monaten" sei er inzwischen zuversichtlich für Twitter, sagte er auf der Morgan Stanley Technology, Media and Telecom Conference in San Francisco. Twitter habe eine Chance, schon im nächsten Quartal einen positiven Cashflow zu erzielen. Das Unternehmen wäre innerhalb von vier Monaten bankrottgegangen, hätte er nicht Sparmaßnahmen eingeleitet, sagte Musk, der der Twitter im Oktober übernommen hat. Viele Werbetreibende hatten sich nach der Übernahme von der Plattform zurückgezogen, Musk sprach von einem "massiven Rückgang" der Werbeerlöse. Er fügte hinzu, Twitter stehe vor jährlichen Zinszahlungen von 1,5 Milliarden US-Dollar auf Schulden, die Musk selbst aufnahm, als das Unternehmen von der Börse genommen wurde.

08:35 Uhr

"Powell"-Schock scheint DAX kalt zu lassen

Mit einem wenig veränderten Start und weiter über der 15.500er-Marke wird der DAX heute erwartet. Der "Powell-Schreck" wie die Commerzbank-Experten die US-Reaktion auf die Aussagen des US-Notenbank-Chefs bezeichnen, scheint in Europa nicht stattzufinden. Damit dürfte sich die extreme Relative Stärke der europäischen Aktienmärkte fortsetzen.

Dax
DAX 15.219,02

"Anscheinend sind immer noch viele Anleger in Europa untergewichtet, so dass Europa von Umschichtungen profitiert", so ein Marktteilnehmer. Andererseits hat sich die technische Lage wieder eingetrübt. Nachdem sich der Anstieg auf das neue Jahreshoch auf 15.706 als Fehlausbruch entpuppt hat, wird der DAX nun wieder in der Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen gehandelt.

In den USA sprang die Wahrscheinlichkeit einer "großen" Zinserhöhung um 50 Basispunkte rasant an auf 73,5 Prozent. Am Vortag hatten nur 31,4 Prozent der Marktteilnehmer damit gerechnet. Die Mehrheit sieht nun auf der nächsten Fed-Sitzung in 14 Tagen einen Zins von 5,00 zu 5,25 Prozent.

Von der Commerzbank heißt es dazu, die Märkte dürften nun vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts nervös bleiben. Powell hatte erklärt, dass das endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher sein werde als bisher angenommen und die Fed "bereit sei, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen", wenn die Gesamtheit der Daten zeige, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt sei. Vor dem US-Bericht am Freitag stehen bereits diesen Nachmittag die ADP- und JOLTS-Beschäftigungsdaten an.

08:28 Uhr

Euro fällt auf Zweimonatstief

Der Euro weitet seine deutlichen Verluste vom Vortag aus.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,09

Im frühen Handel fällt die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0525 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch deutlich höher auf 1,0665 Dollar festgesetzt.

Belastet wird der Euro durch den deutlich aufwertenden US-Dollar. Auslöser waren Bemerkungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der am Dienstag die Möglichkeit stärkerer Zinsanhebungen andeutete. Hintergrund sind die nur langsam sinkende Inflation und die solide Konjunkturentwicklung. An den Märkten stiegen daraufhin die Zinserwartungen an die Notenbank, wovon der Dollar profitierte.

Zur Wochenmitte stehen in den USA unter anderem Zahlen vom Arbeitsmarkt auf dem Programm. Aufgrund der hohen Bedeutung des Jobmarkts für die US-Geldpolitik dürften Marktteilnehmer die Daten genau unter die Lupe nehmen. In der Eurozone stehen unter anderem Wachstumsdaten für den Währungsraum und Produktionszahlen aus der deutschen Industrie an.

08:00 Uhr

Brenntag enttäuscht

Der Chemikalienhändler Brenntag hat 2022 ungeachtet des schwierigen makroökonomischen Marktumfelds seinen Gewinn erhöht, allerdings nicht so stark wie erwartet. Die Zielvorgaben für das Gesamtjahr hat der Konzern komfortabel erreicht und will seinen Aktionären nun eine höhere Dividende zahlen. Der Blick auf das laufende Jahr fällt wegen des anhaltend schwierigen Geschäftsumfelds verhalten. Brenntag hält einen Gewinnrückgang für möglich.

Brenntag
Brenntag 67,96

2022 erwirtschaftete Brenntag einen Umsatz von 19,43 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 27,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Brenntag erzielte ein operatives EBITDA von 1,81 (Vorjahr: 1,34) Milliarden Euro.

Am Markt kommt das insgesamt eher negativ an. Ein Marktteilnehmer sagte, Umsatz liege zwar über den Erwartungen, das operative EBITDA und der Reingewinn aber darunter, sagt er. Angesichts der Aussagen zu einem "anhaltend schwierigen Geschäftsumfeld" sei das Aktienrückkaufprogramm kaum geeignet, um den Kurs nachhaltig zu stabilisieren. Zudem rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit einem operativen Gewinnrückgang: "Angesichts dessen ist zweifelhaft, ob die Dividendenerhöhung und das Aktienrückkaufprogramm sinnvoll sind", so der Marktteilnehmer.

07:55 Uhr

Nach Trennung von Kanye West - Adidas kürzt Dividende massiv

Die gute Nachricht: Immerhin gibt es, anders als von manchen befürchtet, überhaupt etwas zu verteilen an die Anteilseigner. Die Schlechte: Es ist nur ein Bruchteil dessen, was es in den Vorjahren gab.

Adidas-Aktionäre sollen für 2022 eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten nach 3,30 Euro im Vorjahr, wie Adidas mitteilte. 2022 hatte der Konzern mit der hohen Inflation und Problemen in China zu kämpfen. Dazu kam die Kündigung der Kooperation mit Kanye West unter anderem wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rapper.

Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft brach daher von knapp 1,5 Milliarden auf 254 Millionen Euro ein. Der Sportartikelhersteller bestätigte damit seine bereits vorgelegten vorläufigen Zahlen. Im vierten Quartal stand sogar ein Verlust von 482 Millionen Euro zu Buche nach 123 Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor.

Durch das Ende der Yeezy-Kooperation verlor Adidas rund 600 Millionen Euro Umsatz, der insgesamt noch um ein Prozent auf 5,2 Milliarden Euro stieg. Währungsbereinigt verbuchte Adidas ein Minus von einem Prozent. Das Yeezy-Thema wird den Konzern auch im laufenden Jahr belasten. Der neue Konzernchef Björn Gulden bezeichnete 2023 als Übergangsjahr. "Im Jahr 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen."

07:29 Uhr

VW warnt Mitarbeiter vor schwierigem Jahr

Volkswagen wappnet sich für ein schwieriges Jahr. Die Lieferketten stabilisierten sich zwar allmählich und auch die Halbleiterversorgung klappe besser, sagte Finanzchef Arno Antlitz. Da sich die Konjunktur aber weiter eintrübe und gleichzeitig mehr Fahrzeuge produziert würden, nehme der Konkurrenzdruck zu. Nach der Sonderkonjunktur im vergangenen Jahr wolle sich Volkswagen daher wieder stärker auf die Produktionsprozesse konzentrieren. "2023 muss das Jahr der Produktivität werden, auch um die gestiegenen Kosten, zum Beispiel aus Rohstoffen, ein Stück weit auszugleichen", sagte Antlitz in einem Interview der Mitarbeiterzeitung "360 Grad".

VW Vorzüge
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Darin betonte der Finanzchef, er rechne damit, dass 2023 noch anspruchsvoller werde als das vergangene Jahr. Der hohe Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen allein in Westeuropa gebe eine gewisse Sicherheit. Allerdings reiche dies nur bis zur Jahresmitte.

Antlitz betonte, VW dürfe nicht wieder in alte Muster bei den Rabatten zurückfallen. Um das Ergebnis abzusichern, sei konsequentes Kostenmanagement nötig.

07:19 Uhr

Powell schickt Asien-Börsen auf Talfahrt

Der falkenhafte Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats sorgt am Mittwoch auch an den Börsen in Ostasien und Sydney für Verkaufsstimmung - wie zuvor schon an der Wall Street. Powell hatte angesichts zuletzt vielfach robuster Konjunkturdaten bei gleichzeitig hartnäckig hoher Inflation nicht ausgeschlossen, dass die nächsten Zinserhöhungen wieder aggressiver ausfallen könnten.

Am stärksten geht es in Hongkong nach unten, der HSI verliert 2,4 Prozent. Noch härter trifft es die als besonders zinsempfindlich geltenden Technologieaktien, deren Subindex 3,6 Prozent einbüßt. In Schanghai fällt das Minus mit 0,4 Prozent deutlich moderater aus, in Seoul geht es um 1,3 Prozent abwärts. Sydney hat 0,8 Prozent schwächer geschlossen - nach vier Tagen zuvor mit Gewinnen.

Am besten hält sich der Tokioter Aktienmarkt, der Nikkei-225 liegt trotz des ungünstigen Zinsumfelds ein halbes Prozent im Plus bei 28.452 Zählern.

07:08 Uhr

Intel fordert Milliardennachschlag bei Subventionen von Deutschland

Der geplante Bau einer Intel-Fabrik bei Magdeburg könnte für den Bund einem Medienbericht zufolge teurer werden als gedacht. Der US-Chipkonzern Intel fordert zusätzliche staatliche Zuschüsse von vier bis fünf Milliarden Euro von Deutschland, wie die Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet.

Bislang habe der Bund "lediglich" 6,8 Milliarden Euro zugesagt. Intel teilte mit, dass der Konzern trotz höherer Kosten zu dem Projekt stehe und konstruktive Gespräche mit der Regierung führe.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seinen jüngsten Aufwärtstrend abgebrochen. Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell zu weiteren Zinsanhebungen drückten die Kurse ins Minus. Zum Schlussgong ging der Dax mit einem Abschlag von 0,6 Prozent auf 15.560 Punkte aus dem Handel. Zuvor hatte der deutsche Leitindex im Verlauf noch die wichtige Marke von 15.700 Punkten überschritten - Jahreshoch.

Powell hatte vor dem Bankenausschuss des US-Senats gesagt, die Fed sei falls nötig bereit, das Tempo weiterer Anhebungen zu erhöhen und die Zinsen noch stärker steigen zu lassen als angenommen. Dabei verwies er auf den hohen Inflationsdruck.

Wirkt Powells Äußerung heute nach? Was erwartet die Börsianer sonst so? In Deutschland geht die Berichtssaison weiter. Mit Adidas, Brenntag, Symrise und Continental öffnen vier DAX-Unternehmen ihre Bücher. Besonders Adidas dürfte wegen zuletzt negativer Schlagzeilen im Blickpunkt stehen. Aus der zweiten Reihe muss Fuchs Petrolub Einblick in seine Geschäftszahlen gewähren lassen.

Bei den Konjunkturdaten gibt es am Vormittag die dritte Veröffentlichung zum Eurozonen-BIP im vierten Quartal 2022. In den USA gibt es am frühen Nachmittag den ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar und die Januar-Handelsbilanz. Um 20.00 Uhr MEZ gibt es den Konjunkturbericht der US-Notenbank, das sogenannte Beige Book.

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