Dax geht auf Tuchfühlung mit Allzeithoch
Am deutschen Aktienmarkt ist es in großen Schritten nach oben gegangen. Der Dax schließt 0,9 Prozent höher bei 24.597 Punkten, damit lag er in Tuchfühlung mit seinem Allzeithoch bei 24.639 Punkten. Am Nachmittag kam Unterstützung von einer freundlich tendierenden Wall Street - auch Hoffnungen auf eine Lösung der französischen Politkrise halfen etwas. Zur Entwicklung der Wirtschaft gab es indes wenig eindeutige Schlagzeilen.
Das Minus der deutschen Industrieproduktion im August wertete LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch als einen erneut heftigen Schlag für die deutsche Konjunktur. Für das dritte Quartal werde damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher. Statt eines "Herbstes der Reformen" drohe nun ein "Winter unseres Missvergnügens". Derweil hat die Bundesregierung ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden Jahr auf 0,2 Prozent leicht angehoben.
Stark unter Druck standen Autoaktien nach einer gesenkten BMW-Prognose, BMW fielen um 8,3 Prozent und zogen Mercedes-Benz um 2,9 und VW um 1,9 Prozent mit nach unten. Zum einen läuft der BMW-Absatz in China nicht gut, dazu belasten die US-Zölle. Die Kapitalrendite im Autogeschäft wird nun in der Spanne von 8 bis 10 Prozent erwartet statt 9 bis 13 Prozent.
"Die Schwäche in China ist enttäuschend, aber der unerwartet starke Gegenwind durch Zölle aufgrund von Verzögerungen bei der Umsetzung von Handelsabkommen liegt nicht in der Kontrolle des Unternehmens", hieß es von Bernstein - die Analysten zeigten sich mit Blick auf neue Modelle im kommenden Jahr optimistisch für BMW.
Stahlwerte bauten dagegen ihre jüngsten Gewinne aus. Analyst Andrew Jones von der UBS sah die geplanten EU-Maßnahmen als positiv für den EU-Stahlsektor, die Auslastung könnte so auf über 70 Prozent steigen. Der Plan sieht eine Senkung der Stahlimportquoten um 47 Prozent gegenüber 2024 auf 18,3 Millionen Tonnen pro Jahr vor, eine Verdoppelung der Zölle außerhalb der Quoten auf 50 Prozent und die Einführung einer neuen "Melted & Poured"-Klausel, um die Rückverfolgbarkeit zu verbessern und Umgehungen zu verhindern. Thyssenkrupp gewannen 4,7 Prozent und Salzgitter 3 Prozent.
Beim Gold ging die Rekordjagd dynamisch weiter. Inzwischen wurde auch die 4.000er Marke am Spotmarkt genommen, das neue Allzeithoch lag bei 4.052 Dollar. Politische Unsicherheit und die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen kurbelten die Nachfrage an, wie es hieß.
Goldman Sachs hatte das Ziel für den Goldpreis erneut angehoben - auf 4.900 Dollar für Ende 2026, bisher war das Haus von 4.300 Dollar ausgegangen. Der Anstieg werde immer marktbreiter als Krisenindikator gewertet, hieß es im Handel.
US-Rohölbestände steigen deutlich
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 3. Oktober ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,715 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,792 Millionen Barrel erhöht. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,601 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,0 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 4,125 Millionen gestiegen waren.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 13,6 Millionen Barrel pro Tag um 0,1 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,2 Millionen Barrel.
Drohende Sanktionen gegen China drücken ASML
Spekulationen auf eine Verschärfung der US-Beschränkungen zur Lieferung von Chip-Maschinen setzen der Branche zu. Die Aktien des Weltmarktführers ASML fallen in Amsterdam um bis zu sieben Prozent. Die Titel von Konkurrenten wie BE Semiconductor, Tokyo Electron oder KLA büßten bis zu 3,5 Prozent ein.
Auslöser der Verkäufe waren überparteiliche Forderungen von US-Parlamentariern nach strengeren Exportregeln. Sie reagierten damit auf einen Bericht des China-Ausschusses des US-Repräsentantenhauses. Der Erhebung zufolge haben Unternehmen aus der Volksrepublik im vergangenen Jahr Chip-Maschinen im Volumen von 38 Milliarden Dollar von großen Anbietern legal erworben. Dies sei eine Steigerung um zwei Drittel im Vergleich zu 2022, bevor die Exporte erstmals beschränkt wurden. Die USA wollen mit diesen Maßnahmen den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas bremsen.
FedEx und Intel geben nach
Im Fokus bei den Einzelwerten stand unter anderem das Flugtaxi-Startup Joby mit einem Kursminus von rund elf Prozent. Der Anbieter elektrisch betriebener Kleinstflugzeuge hatte den Preis für ein Aktienangebot von 30,5 Millionen Anteilen auf 16,85 Dollar je Aktie festgesetzt.
Unter Druck gerieten auch die Aktien des Chipkonzerns Intel und des Paketzustellers FedEx, die nach Herabstufungen um rund 2,5 und zwei Prozent nachgaben.
KI und Zinshoffnungen treiben Wall Street
Die Wall Street bewegt sich zur Wochenmitte nur wenig. Nach einem Tag Pause nimmt der Aktienmarkt seine jüngste Gewinnphase wieder auf, jedoch nur mit sehr geringer Dynamik - erneut getrieben von Zinssenkungsfantasien und abermals positiven Schlagzeilen rund um den Themenkomplex KI. Da durch den Regierungsstillstand kaum Konjunkturdaten aus den USA veröffentlicht werden, dürfte dem im späten Geschäft anstehenden Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung eine besondere Bedeutung zukommen. Investoren erhoffen sich weitere Hinweise auf die geldpolitische Richtung der Fed. Zuletzt stellten die Spekulationen über weitere Zinssenkungen wichtige Treiber des Aktienmarktes, allerdings ist der Regierungsstillstand erst nach dem jüngsten FOMC-Treffen in Kraft getreten. Dieser Umstand erschwert der Fed aktuell die Beurteilung der konjunkturellen Lage.
Im frühen Handel sinkt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 46.563 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,1 bzw. 0,3 Prozent zu.
VAD-Präsident: "Das Verbrennerverbot muss fallen"
Burkhard Weller, Präsident des Verbands der Automobilhändler, hält das Verbrenner-Aus für den falschen Weg. Statt Verboten brauche es Anreize, um Elektromobilität voranzubringen: "Mit den richtigen Maßnahmen erreichen wir bis 2035 eine E-Auto-Quote von 60 bis 70 Prozent."
Leicht höherer Start an der Wall Street erwartet
Eine leicht positive Eröffnung zeichnet sich an der Wall Street zur Wochenmitte ab. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,1 Prozent zu. Für den Nasdaq-Future geht es in gleichem Umfang nach oben. Damit scheinen sich die leichten Gewinnmitnahmen vom Vortag zunächst nicht fortzusetzen. Ein Impuls könnte im Verlauf vom Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank ausgehen. Hier erhoffen sich die Investoren weitere Hinweise auf die geldpolitische Richtung der US-Notenbank.
Allerdings ist erst nach dem FOMC-Treffen der Shutdown in den USA in Kraft getreten, der die Veröffentlichung von wichtigen Daten, darunter dem monatlichen Arbeitsmarktbericht, verhindert hat. Dies erschwert der Fed aktuell die Beurteilung der konjunkturellen Lage. Daneben stehen weiter die Entwicklungen rund um den Bereich Künstliche Intelligenz (KI) im Fokus.
Gewinnmitnahmen schicken Aurubis in den Keller
Aurubis-Aktien stürzen nach Vorlage der Ergebnisprognose um mehr als sieben Prozent ab. Damit steuert der Kupferproduzent den größten Tagesverlust seit mehr als einem Jahr an.
Der europäische Branchenprimus will im Geschäftsjahr 2025/26 einen operativen Vorsteuergewinn zwischen 300 bis 400 Millionen Euro erzielen. Dies entspricht der ursprünglichen Prognose für das Vorjahr, die er mittlerweile auf 330 bis 370 Millionen Euro eingegrenzt hat.
"Da der Markt schon am oberen Ende der Prognose für das Geschäftsjahr 25/26 liegt, dürfte dies nach dem jüngsten Anstieg Gewinnmitnahmen auslösen", kommentierte ein Händler. Die Aktien von Aurubus haben seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent zugelegt.
E-Automarkt: Skoda zieht an BMW vorbei
Im deutschen Elektroautomarkt ist einiges in Bewegung gekommen. So verliert BMW seinen zweiten Platz im laufenden Jahr an Skoda, wie neue Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes für die ersten neun Monate zeigen. Blickt man nur auf den September, gelingt Tesla nach langer Talfahrt ein überraschendes Comeback - auch wenn es Zweifel an dessen Nachhaltigkeit gibt.
Klare Nummer eins im Markt ist und bleibt VW mit 75.998 rein batterieelektrisch angetriebenen Autos (BEVs). Dahinter folgt nun aber die aufstrebende Tochter Skoda, die mit 34.567 Fahrzeugen BMW auf dem zweiten Platz ablöst. Die Münchner kommen nach einem für ihre Verhältnisse schwachen September mit nun 34.436 Autos seit Jahresbeginn auf Rang drei. Auch weltweit hatten sie es im dritten Quartal bei E-Autos an Dynamik vermissen lassen.
"Goldpreis wird irgendwann fünfstellig sein"
Nach einer monatelangen Rekordrally knackt der Goldpreis die Marke von 4000 US-Dollar. Wie geht es mit dem Goldpreis weiter? ntv-Börsenreporter Raimund Brichta rechnet mit weiteren Anstiegen und nennt Gründe für seine Prognose.
Spielzeughändler zieht es an die Börse
Der polnische Spielwaren- und Kinderkleidungshändler Smyk plant den Gang an die Warschauer Börse. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen mit der Ausgabe neuer Aktien bis zu 150 Millionen Zloty (rund 35,3 Millionen Euro) eingenommen werden, um Schulden abzubauen und die Expansion zu finanzieren. Der bisherige Alleineigentümer, AMC V Gandalf, will zudem bestehende Aktien verkaufen, aber Mehrheitseigner bleiben.
Smyk betrieb Ende Juni 253 Filialen in Polen, 35 in Rumänien und zwölf in der Ukraine. Kurz- und mittelfristig soll dieses Netzwerk jährlich um etwa 15 bis 20 Filialen erweitert werden. Im ersten Halbjahr 2025 kletterten die Erlöse um 0,5 Prozent auf 985,1 Millionen Zloty, während das Betriebsergebnis 15 Millionen Zloty erreichte nach einem Verlust von 12,3 Millionen im Vorjahr. Für 2026 stellte das Management eine Dividende in Aussicht.
Adidas geht neue Wege
Der fränkische Sportartikelkonzern Adidas will mit einem Partner ins Geschäft mit Sicherheitsschuhen einsteigen. Unter der Marke "adidas pro work" tut sich der Nike-Rivale mit GLO Brands zusammen, einem Hersteller von Schutz- und Sicherheitsausrüstung, der zur britischen Bunzl gehört.
Die ersten Modelle sollen im zweiten Halbjahr 2026 auf den Markt kommen, wie die beiden Partnermitteilten. Zu den Umsatz- und Markterwartungen äußerten sie sich nicht. Bunzl ist ein Anbieter von Hygienepapieren und Verpackungen, liefert aber auch Arbeits- und Schutzkleidung an die Industrie, Gastronomie und Lebensmittelbranche.
Brüssel beflügelt Stahlaktien
Die Pläne der EU-Kommission zur Unterstützung der kriselnden Stahlindustrie in Europa treiben die Aktienkurse europäischer Stahlhersteller an. Thyssenkrupp verteuerten sich um mehr als fünf Prozent und war damit der stärkste Wert im MDax. In Amsterdam legten Aperam und ArcelorMittal um rund fünf beziehungsweise vier Prozent zu. Aktien von Outokumpu und SSAB gewannen jeweils mehr als vier Prozent, Acerinox verteuerten sich um zwei Prozent.
Die Wettbewerbshüter in Brüssel hatten gestern vorgeschlagen, die zollfreien Importquoten für Stahl fast zu halbieren, um die Stahlproduktion in der Europäischen Union zu sichern. Für über den Quoten liegende Mengen sollen Zölle von 50 Prozent erhoben werden. Zugleich sollen die genehmigten zollfreien Importmengen fast halbiert werden. Sie liegen bei jährlich 18,3 Millionen Tonnen - ein Rückgang von 47 Prozent gegenüber den freien Mengen von 2024.
Daimler Truck kämpft mit Absatzrückgang
Daimler Truck hat im dritten Quartal wegen eines Einbruchs im wichtigen nordamerikanischen Markt deutlich weniger Fahrzeuge verkauft. Insgesamt sank der Absatz um 15 Prozent auf 98.009 Lastwagen und Busse, wie der Konzern mitteilte.
Während die Verkäufe auch in Asien und im Busgeschäft zurückgingen, konnte die Sparte Mercedes-Benz Trucks um acht Prozent zulegen. Einen Lichtblick gab es bei den batterieelektrischen Fahrzeugen, deren Absatz sich auf 1833 Einheiten mehr als verdoppelte. Detaillierte Geschäftszahlen will der Konzern am 7. November vorlegen.
Ökonom warnt: Statt "Herbstes der Reformen" droht ein "Winter unseres Missvergnügens"
Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im August so stark gedrosselt wie seit Beginn des Ukraine-Kriegs im März 2022 nicht mehr. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 4,3 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies ist der größte Rückgang seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 1,0 Prozent gerechnet, nach plus 1,3 Prozent im Juli.
"Das ist ein erneuter heftiger Schlag für die deutsche Konjunktur", sagte LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch. "Für das dritte Quartal wird damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher." Statt eines "Herbstes der Reformen" drohe jetzt ein "Winter unseres Missvergnügens", warnte Ökonom Niklasch. "Derzeit fällt es zunehmend schwerer, unseren nach wie vor positiven Ausblick für 2026 zu begründen."
So viel hat ein Kilobarren Gold in zehn Jahren an Wert gewonnen
Wer vor genau zehn Jahren, also am 8. Oktober 2015 einen Kilobarren Gold gekauft hat, musste dafür - rein rechnerisch, ausgehend vom Preis je Feinunze - rund 36.621 US-Dollar zahlen. Damals lag der Preis für die Feinunze bei 1138,90 Dollar.
Beim aktuellen Preis von rund 4000 Dollar je Unze ist ein Kilobarren Gold heute 128.617 Dollar wert. Das entspricht einem satten Gewinn von rund 91.996 Dollar!
Dax auf Richtungssuche - BMW verlieren über sechs Prozent
Der deutsche Leitindex startet erwartungsgemäß seitwärts in den Handel. Aktuell notiert der Dax marginal im Minus bei 24.373 Punkten. Die größten Gewinner sind zum Start Siemens, RWE und Adidas mit jeweils rund 1,1 Prozent Plus. Der größte Verlierer ist mit über 6,0 Prozent Minus BMW.
Günstigere Tesla-Modelle doch nicht so günstig?
Teslas Billig-Versionen von zwei seiner Modelle sind im Vergleich zu anderen Fahrzeugen auf dem Markt nach Meinung von Wedbush Securities immer noch relativ teuer. Die neuen, günstigeren Versionen des Model 3 und des Model Y kosten 36.990 und 39.990 US-Dollar. Das ist jeweils rund 5000 Dollar weniger, als die früheren Versionen kosteten. Damit seien die Preise vergleichbar mit denen, die Käufer in den USA zahlen mussten, als es noch die inzwischen abgeschaffte staatliche Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge gab, heißt es. Die Analysten äußerten sich zwar relativ enttäuscht, sprechen jedoch von einem ersten Schritt für Tesla, um zu einer vierteljährlichen Auslieferungsrate von rund 500.000 Fahrzeugen zurückzukehren.
Anleger honorierten die Markteinführung nicht. Die Aktie schloss mit einem Minus von 4,5 Prozent bei 433,09 US-Dollar.
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Deutsche Produktion geht deutlich zurück
Die Produktion im verarbeitenden Sektor Deutschlands ist im August weitaus schwächer als erwartet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerte sich die Produktion gegenüber dem Vormonat um 4,3 Prozent und lag um 3,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um nur 1,0 Prozent prognostiziert. Der vorläufig für Juli gemeldete Produktionszuwachs von 1,3 Prozent wurde bestätigt. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich von Juni bis August war die Produktion um 1,3 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor.
"Der deutliche Rückgang ist ernst", kommentiert Alexander Krüger von Hauck Aufhäuser Lampe. Vor dem Hintergrund der Werksferien sei er aber erklärbar. Für September hält der Chefvolkswirt der Bank zwar eine Gegenbewegung für wahrscheinlich. Das ändere aber nichts daran, "dass es die Produktion wegen der Auftragslage schwer hat". Mit Rückenwind für das Wirtschaftswachstum sei nicht zu rechnen.
"Auftragslage, Stimmung und Politik lassen jede Aufbruchsstimmung vermissen", so Krüger. Die Fiskal-Bazooka wird die Produktion 2026 sicherlich anstoßen. Damit es aber nicht bei einem schuldenfinanzierten Einmaleffekt bleibt, sind Reformen der Regierung unausweichlich."
Diese Aktie läuft Hochtief hinterher
Erstmals dreistellige Kurse erwartet ein Marktteilnehmer bei Bilfinger. "Die Aktie läuft Hochtief hinterher", sagt er. Hochtief waren bereits in der vergangenen Woche stark gestiegen. Weiter heißt es am Markt, eine Roadshow in London sei am Dienstag auf positive Resonanz gestoßen. Vorbörslich ziehen Blifinger leicht an auf etwa 99,55 Euro.
Milliardendeal: ABB verkauft Robotik-Sparte
Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB verkauft seine Robotik-Sparte für 5,375 Milliarden Dollar an die japanische Softbank. ABB verfolge damit den ursprünglich geplanten Börsengang der Sparte nicht weiter, teilte das Unternehmen mit. Der Abschluss der Transaktion werde für Mitte bis Ende 2026 erwartet und unterliege noch der Zustimmung der Behörden. Die Robotik-Sparte von ABB beschäftigt rund 7000 Mitarbeiter und erzielte 2024 einen Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar. Nach Abschluss des Verkaufs wird ABB seine Berichtsstruktur anpassen und zu drei Geschäftsbereichen übergehen.
Gold-Rally geht über 4000 Dollar weiter
Der Preis der Feinunze wird am Spotmarkt mittlerweile mit 4032 Dollar gehandelt. "Zwar ist Gold nun stark überkauft", so ein Marktanalyst, zu größeren Rückschlägen werde es aber vermutlich nicht kommen.
"Für größere Rückschläge oder gar einen regelrechten Umkipper bräuchte es ein Szenario wie in den 80er Jahren". Damals hatten zweistellige US-Leitzinsen der Goldrally den Garaus gemacht und den Preis für das Edelmetall stark zurückgeworfen. "Ein solches Szenario ist bei der aktuellen Staatsverschuldung undenkbar", so der Marktanalyst. Konsolidierungen dürften nun vermutlich eher seitwärts als abwärts verlaufen. Goldman Sachs hat am Dienstag das Ziel für die Feinunze per Ende 2026 auf 4900 von 4300 Dollar erhöht.
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Und so lief es an der Wall Street
In New York ist der Shutdown am Vorabend nun doch auf die Stimmung der Anleger geschlagen ...
BMW nach Gewinnwarnung unter Druck
Mit der Gewinnwarnung vom Vorabend dürfte die Rally bei BMW beendet sein. Sollte der Kurs nachhaltig unter 87 Euro fallen, besteht nach Ansicht eines Marktanalysten die Gefahr einer weiteren mittelfristigen charttechnischen Eintrübung. Nachbörslich ging die Aktie zeitweise schon unter 85 Euro um. Im Sog ging es auch mit Mercedes-Benz abwärts.
Einerseits entwickelt sich der BMW-Absatz in China nicht so stark wie erhofft, andererseits belasten die Zölle das Ergebnis. Die Kapitalrendite (RoCE) im Autogeschäft wird nun in der Spanne von 8 bis 10 Prozent erwartet statt in der von 9 bis 13 Prozent. Für das Ergebnis vor Steuern im Konzern wird ein leichter Rückgang erwartet. Bisher sah der Konzern das Konzernergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau.
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Und was macht der Dax?
Auch zur Wochenmitte zeichnet sich erst einmal kein Ausbruch des Dax aus der Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen ab. Der Dax wird kaum verändert an der 24.400er Marke gestellt. Vom Umfeld kommen kaum Impulse: Nach den US-Indizes hat auch der Nikkei-Index in Japan seine Rally erst einmal beendet, in Hongkong geht es deutlicher nach unten, und der Euro gibt noch etwas weiter nach. Die Renditen verändern sich am Morgen kaum, und der Goldpreis hat die 4000er Marke hinter sich gelassen. Das neue Allzeithoch liegt bei 4024 Dollar.
"Der Dax läuft einfach seitwärts, mit wenigen Farbtupfern", so ein Händler. Er bezieht sich damit auf einige Werte der zweiten Reihe wie Aurubis, Bilfinger und DWS, die am Vortag auf neue Höchststände gestiegen waren.
In Europa wartet der Markt auf die Entwicklung in Frankreich; hier soll der zurückgetretene Regierungschef Lecornu bis zum Abend einen Ausweg aus der Krise finden. In Deutschland werden am Morgen Zahlen zur Industrieproduktion veröffentlicht, und am Abend veröffentlicht die US-Notenbank das Protokoll der jüngsten Zinssitzung.
Insider: Schweizer Firmen bieten im Zollstreit Milliarden-Investitionen in den USA an
Eine Gruppe von Schweizer Unternehmen will Insidern zufolge mit Investitionen von mehr als sechs Milliarden Dollar in den US-Energiesektor eine Senkung der US-Zölle auf Schweizer Produkte erreichen. Zu den Firmen gehörten der Finanzinvestor Partners Group und der Energiehändler Mercuria, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Die Investitionszusagen sind Teil eines Pakets, mit dem die Schweizer Regierung auf die von US-Präsident Donald Trump im August verhängten Strafzölle reagiert.
Trump hatte die Schweiz im August mit der Einführung von Importzöllen in Höhe von 39 Prozent geschockt. Einem der Insider zufolge will Partners Group die Kapazität eines von der Pipeline-Firma Esentia betriebenen Erdgasnetzes zwischen den USA und Mexiko verdoppeln. Mercuria plant demnach Investitionen in die Stromerzeugung, die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid sowie die Ölförderung in den USA.
Gold kostet erstmals mehr als 4000 Dollar - 50 Prozent Plus seit Jahresbeginn
Der Goldpreis hat am frühen Morgen die magische Marke von 4000 Dollar je Feinunze geknackt und klettert weiter. Am Morgen steigt er bis auf 4026 Dollar am Spotmarkt. Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall damit mehr als 50 Prozent zugelegt.
Händler begründen den Anstieg mit der Nachfrage nach sicheren Anlagen angesichts der Haushaltssperre in den USA, die heute in den achten Tag geht. Zudem stützen Erwartungen baldiger Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed den Goldpreis. Die Rally sei eine kollektive "Absicherung gegen ein mögliches Scheitern des KI-getriebenen Technologie-Booms in den USA", sagte Thierry Wizman, Stratege bei der Macquarie Group.
Unsicherheit treibt asiatische Anleger ins Gold
Politische Unwägbarkeiten in Frankreich und Japan sowie der anhaltende Shutdown in den USA haben die Anleger an den asiatischen Börsen verunsichert. In der Folge trennten sich Investoren von Aktien und flüchteten ins Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg auf ein Rekordhoch von 4002 Dollar je Feinunze.
Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um ein Prozent und entfernte sich damit von seinem am Dienstag erreichten Viereinhalbjahreshoch. Die Börsen in China und Südkorea blieben wegen eines Feiertags geschlossen. Gegen den Trend legte der japanische Nikkei-Index um 0,35 Prozent zu und notierte damit nur knapp unter seinem Rekordhoch vom Vortag. Zuvor hatten bereits alle drei großen US-Indizes im Minus geschlossen.
Am Devisenmarkt geriet der japanische Yen unter Druck. Händler warteten auf Signale zur Finanzpolitik von der designierten Ministerpräsidentin Sanae Takaichi. Ihre überraschende Wahl zur Chefin der Regierungspartei schürte Sorgen über die künftige Finanz- und Geldpolitik. Takaichi gilt als Verfechterin einer lockeren Fiskalpolitik. "Takaichis Sieg hat die Risikobewertung in Richtung einer späteren Zinserhöhung im Jahr 2026 verschoben", sagte die Währungsstrategin Carol Kong von der Commonwealth Bank of Australia. Der Yen schwächte sich auf 152,33 je Dollar ab. Mit einem Wochenverlust von mehr als drei Prozent steuert er auf den stärksten wöchentlichen Rückgang seit einem Jahr zu.
Dax hat Rekordniveau im Blick
Der Dax verharrt weiter auf hohem Niveau. Seit dem Sprung über 24.500 Punkte am Freitag, auf den rasch Gewinnmitnahmen folgten, hat sich der deutsche Leitindex nur wenig bewegt. Gestern schloss er minimal im Plus bei 24.385 Zählern. Das Rekordhoch vom Juli bei 24.639 Punkten bleibt trotz der politischen Krise im hoch verschuldeten Nachbarland Frankreich erreichbar.
Und heute?
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche stellt die Herbstprojektion der Bundesregierung vor. Die Regierung rechnet demnach mit einem spürbaren Aufschwung in den kommenden Jahren. So soll die deutsche Wirtschaft 2026 um 1,3 Prozent und im Jahr darauf um 1,4 Prozent wachsen. Für dieses Jahr wird ein Miniwachstum von 0,2 Prozent erwartet. In den beiden Vorjahren war die deutsche Wirtschaft noch in eine Rezession gerutscht.
Die deutschen Unternehmen dürften ihre Produktion derweil zuletzt heruntergefahren haben. Experten erwarten für August ein Minus von 1,0 Prozent. Damit würde das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen, nachdem die Firmen mit einem überraschend kräftigen Produktionsplus in die zweite Jahreshälfte gestartet waren. Industrie, Bau und Energieversorger hatten im Juli zusammen 1,3 Prozent mehr hergestellt als im Vormonat.
Die Spitzen von CDU, CSU und SPD treffen sich am Abend im Kanzleramt zu einem weiteren Koalitionsausschuss. Vor allem die Union drängt, dass dabei konkrete Entscheidungen fallen. Allerdings wurde in Koalitionskreisen betont, dass die Agenda noch nicht feststehe. Die Unionsfraktion fordert unter anderem, dass es eine Einigung über die Reform des Bürgergelds sowie die deutsche Position in der Diskussion über das sogenannte EU-Verbrenner-Aus 2035 geben soll.
Mit Spannung erwarten die Finanzmärkte die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Zinssitzung in den USA. Die US-Notenbank Federal Reserve hatte im September zum ersten Mal in diesem Jahr die Zinsen gesenkt. Das Interesse der Anleger richtet sich dabei auch auf die Rolle von Stephen Miran: Der neue Fed-Direktor und Vertraute von US-Präsident Donald Trump hatte erstmals an einer Zinssitzung teilgenommen. Miran votierte als einziges Mitglied des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses (FOMC) für eine kräftigere Senkung um einen halben Prozentpunkt. Die Fed entschloss sich hingegen, den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt nach unten zu setzen. Der Schlüsselsatz liegt nunmehr im Bereich von 4,00 bis 4,25 Prozent.
Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.