US-Bankenpleiten hauen dem DAX die Beine weg
Turbulenzen unter US-Regionalbanken haben die deutschen Aktienindizes teilweise abstürzen lassen. Der DAX sackte im Handelsverlauf unter die 15.000-Punkte-Marke. Der Kollaps der Silicon Valley Bank und nun auch der Signature Bank verunsicherte, nachdem zuvor die stark auf den Kryptobereich fokussierte Silvergate Capital Corp zusammengebrochen war. Der US-Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC hat die angeschlagene Bank übernommen und die Einlagen garantiert. US-Präsident Joe Biden hat derweil die Sicherheit des US-Bankensystems betont.
"Die Art von Übernacht-Rettungsaktionen weckt böse Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008", sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. Die US-Regierung versuche zwar, die Krise zu isolieren und toxische Ansteckungseffekte zu vermeiden. Es sei aber alles andere als sicher, ob das auch gelinge. "Der Markt vermutet, dass die Probleme, die bei der SVB sichtbar geworden sind, auch in anderen Bilanzen stecken, auch in jenen der ganz Großen."
Der DAX stand auf völlig verlorenem Posten und ging mit einem massiven Verlust von drei Prozent oder rund 470 Stellen auf 14.959 Punkte aus dem Handel. Sein Tagestief lag bei 14.887 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte 2,9 Prozent tiefer bei 4103 Zählern.
Stark bluten mussten heute die Finanzwerte. Commerzbank krachten um 12,7 Prozent nach unten, Deutsche Bank verloren immerhin 4,8 Prozent. "Die Banken sind stark gestiegen", so ein Marktteilnehmer. Der Markt habe damit die steigenden Zinsen eingepreist. "Die negativen Nebeneffekte wie potenzielle Ausfälle hat der Markt dabei vernachlässigt", so der Teilnehmer. Das werde nun nachgeholt.
Lufthansa litten unter den Streiks an mehreren Flughäfen, die Aktie verlor 5,7 Prozent. Betroffen sind die drei norddeutschen Flughäfen Hamburg, Bremen und Hannover sowie der Hauptstadt-Flughafen BER. Fraport sackten um 4,8 Prozent ab.
Mehr dazu lesen Sie hier.