Montag, 25. Juli 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Thomas Badtke
17:46 Uhr

"Keine schöne Gemengelage" für den DAX

Bis auf 13.337 Punkte hat es der DAX zum Wochenstart geschafft. Allerdings kann der deutsche Börsenleitindex sein Tageshoch nicht halten, fällt am Nachmittag in die Verlustzone. Aus dem Handel verabschiedet er sich mit einem Abschlag von 0,3 Prozent und einem Stand von 13.210 Zählern. Die Wall Street kann den DAX im späten Geschäft nicht stützen.

Gazprom hat die Gaslieferungen durch die nach Deutschland führende Ostsee-Pipeline noch einmal drastisch zurückgefahren. Die Durchleitungen würden ab Mittwoch, 06.00 Uhr MESZ, auf täglich nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas am Tag gekürzt. Dies entspricht in etwa 20 Prozent der Kapazität der Pipeline, die derzeitigen Liefermengen erreichen rund 40 Prozent. Der Grund sollen Probleme mit einer weiteren Turbine sein.

"Keine schöne Gemengelage", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Tosca Strassberger. "Zunächst schienen die Anleger die Rezesssionssorgen erst einmal auszublenden. Auch die schlechten Ifo-Daten änderten daran zunächst nichts", erläutert sie. "Doch dann am Nachmittag dreht der DAX ins Minus, Gasprom tat dann das Übrige - und die Rezessionssorgen melden sich zurück: Die Gas-Krise bedeutet steigende Kosten für Firmen und Verbraucher. Dazu kommen Materialmangel, Lieferengpässe, Corona-Lockdowns und eine durch die hohe Inflation beeinträchtigte Nachfrage", erläutert sie. "Die Kaufkraft leidet."

DAX
DAX 15.195,34

Bei den Einzelwerten stechen im DAX zum Wochenstart VW hervor. Die Papiere rauschen zunächst mehr als vier Prozent abwärts, fangen sich dann wieder etwas. Hintergrund ist der in diesem Jahr noch anstehende Chefwechsel. Porsche-Chef Oliver Blume soll Herbert Diess beerben. "Es gibt einige Baustellen im Konzern, darunter etwa der schwächelnde China-Absatz oder die Probleme mit den beiden Softwareplattformen", so ntv-Börsenkorrespondentin Strassberger. "Dazu kommt die Frage: Ist die Doppelführung von Porsche und dem VW-Konzern machbar? Porsche soll schließlich noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden." Au der Verliererseite stehen Sarorius mit einem Abschlag von mehr als vier Prozent an der Spitze.

 

VW Vorzüge
VW Vorzüge 123,18
Sartorius
Sartorius 388,70

 

17:30 Uhr

Experten sehen Abwärtsrisiken für deutsche Wirtschaft

Aus der Sicht von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski illustriert der scharfe Rückgang des Ifo-Index, dass die Liste der Abwärtsrisiken für die deutsche Wirtschaft immer länger wird. Das größte Risiko sei eine weitere Störung des deutschen Energieverbrauchs und ein völliger Stopp der russischen Gaslieferungen.

"Derzeit wird die deutsche Wirtschaft im Basisszenario mit anhaltenden Reibungen in der Lieferkette, Unsicherheit und hohen Energie- und Rohstoffpreisen infolge des anhaltenden Krieges in der Ukraine in eine technische Rezession gedrängt", schrieb Brzeski in einem Kommentar.

Erschwerend komme hinzu, dass die derzeitige Trockenheit die Wasserstände in den wichtigsten Flüssen fast auf das Niveau von 2018 gesenkt habe, als niedrige Wasserstände zu einer Unterbrechung der Lieferketten führten. "All dies sorgt für einen perfekten Sturm in der zweiten Jahreshälfte", resümierte Brzeski.

17:16 Uhr

Bewegung bei Satelliten – Eutelsat-Aktie srützt ab

Für Bewegung im Satellitensektor sorgt Presseberichte über ein Übernahmeinteresse von Eutelsat an OneWeb. Eine Komplettübernahme der Briten durch die Franzosen wird für sinnvoll gehalten, um angesichts der Konkurrenz durch die privaten Satellitennetze von Amazon und Elon Musk nicht ins Hintertreffen zu geraten. Wie die Financial Times berichtet, stünden die Verhandlungspartner kurz vor einer Einigung. Bei dem Zusammenschluss gehe es hauptsächlich um das Heben von Synergien beim Betrieb der Satelliten, für Hersteller wie OHB dürfte es daher keinen unmittelbaren Einfluss haben. Eutelsat-Papiere geben rund 17 Prozent nach.

Eutelsat
Eutelsat 6,17

16:55 Uhr

Sartorius in technischer Gegenbewegung

Für Sartorius geht es in einer technischen Gegenbewegung zu Wochenbeginn um 4,5 Prozent auf 399,70 Euro nach unten. Damit hält bislang die Unterstützungszone um 400 Euro. Bei einem Durchbruch liegt die nächste Auffangmarke bei 380 Euro.

Sartorius
Sartorius 388,70

16:17 Uhr

Wall-Street-Anleger halten sich zurück

Die US-Börsen sind stabil in eine mit Zinsentscheid und vielen Unternehmenszahlen vollgepackte Woche gestartet. Der Dow-Jones-Index steigt zunächst 0,3 Prozent auf 31.984 Punkte. Der S&P-500 notiert 0,2 Prozent fester bei 3968 Zählern. Der technologielastige Nasdaq-Index eröffnet wenig verändert bei 11.841 Stellen. "Der wirklich große Teil der Bilanz-Saison ist da", sagt Dennis Dick, Händler bei Triple D Trading. "Die Zuversicht, die jetzt wieder aufkeimt, kann sich auch schnell wieder verflüchtigen, wenn Unternehmen wie Google und Microsoft am Dienstag enttäuschen."

Vor der Bilanzvorlage im Wochenverlauf zogen Aktien von Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft und Meta Platforms zum Handelsauftakt zwischen 0,4 und 1,6 Prozent an. Die Titel von Snapchat-Betreiber Snap setzten indes nach dem jüngsten Einbruch ihre Talfahrt fort. Sie gaben weitere bis zu drei Prozent nach, nachdem sie wegen schwächelnder Werbeeinnahmen am Freitag um rund 39 Prozent abgerutscht waren. Börsianer stellten sich die Frage, wo das Wachstum seinen Tiefpunkt erreichen könnte, wenn sich das wirtschaftliche Umfeld weiter abschwäche, hieß es bei den Analysten von Wells Fargo.

15:57 Uhr

Ausblick verdirbt Philips-Anlegern die Laune

Ein Quartalsergebnis und gekappte Ziele lösen einen Ausverkauf bei Philips aus. Die Aktien der Medizintechnik-Firma fallen in Amsterdam um rund zehn Prozent. Die Senkung der Umsatzprognosen komme nicht überraschend, schreiben die Analysten der Investmentbank Jefferies. Die Aussichten für die operative Gewinnmarge seien dagegen deutlicher zurückgenommen worden als erwartet.

Philips
Philips 15,28

15:24 Uhr

Chef-Dealmaker in New York verlässt Deutsche Bank

Der oberste Dealmaker der Deutschen Bank in New York, Drew Goldman, tritt ab. Seine Aufgaben sollen von regionalen Chefs im Investment Banking übernommen werden ersetzt werden, heißt es in einem internen Dokument. Ein Sprecher der Bank bestätigte die Informationen. Goldman blickt auf eine 22-jährige Karriere bei dem größten deutschen Geldhaus zurück und war zuletzt Global Head of Investment Banking Coverage and Advisory. Nun wolle er sich neuen Herausforderungen außerhalb des Investment Banking stellen, erklärte Mark Fedorcik, Co-Chef im Investment Banking des Instituts.

Der bisherige Co-Chef für M&A-Geschäfte, Bruce Evans, wird nun die Leitung des Bereichs Investment Banking Coverage and Advisory in Amerika übernehmen. Evans gilt mit seiner 15-jährigen Erfahrung bei der Deutschen Bank auch als Veteran der Branche. Er leitete seit vergangenem Jahr als Co-Chef die M&A-Geschäfte. In Europa sind Berthold Fürst und Henrik Johnsson zuständig für Investment Banking Coverage and Advisory. In Asien verantwortet Mayooran Elalingam den Bereich.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 9,85

14:57 Uhr

Kommt in Gas-Krise "Wärmeverzicht" für Mieter?

Nach dem Branchenprimus Vonovia stimmt auch der zweitgrößte deutsche Immobilienkonzern LEG Immobilien die Mieter auf niedrigere Heiz-Temperaturen ein. "Ich glaube, dass in der derzeitigen Kriegssituation der Bevölkerung in Deutschland klargemacht werden muss, dass jetzt Verzicht angesagt ist", sagt der Manager dem "Handelsblatt": "Und das wird ein Wärmeverzicht sein – das muss man klar politisch aussprechen." Lackum forderte eine gesetzliche Möglichkeit, die Temperaturen stärker als bisher absenken zu dürfen. Vonovia hatte bereits Anfang des Monats angekündigt, Gas sparen und dazu nachts die Heizungsleistungen in zahlreichen seiner Wohnungen reduzieren zu wollen.

"Wir brauchen für den Winter eine gesetzliche Möglichkeit, die Temperaturen stärker als bisher absenken zu dürfen", sagte Lackum dem Blatt weiter. "Wir haben doch nichts davon, wenn wir es privat alle warm haben, aber niemand mehr zur Arbeit geht, weil die Firmen reihenweise die Produktion einstellen", fügte er hinzu. "Ohne harte Entscheidungen werden wir im Winter in große Probleme laufen", unterstrich er. Der LEG-Chef forderte zudem ein Kündigungsmoratorium für Mieter, die die hohen Heiz-Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Er rechne damit, "dass bundesweit bis zu 20 Prozent der Mieter das Problem mit den Energiepreisen finanziell alleine nicht mehr in den Griff bekommen". Der deutsche Mieterbund hatte einen Kündigungsschutz für Mieter gefordert, die ihre Heizungsrechnung nicht mehr begleichen können.

Vonovia SE
Vonovia SE 18,73
LEG Immobilien
LEG Immobilien 53,04

 

14:33 Uhr

Kühne+Nagel wächst strotzt vor Kraft

Dank der starken Nachfrage nach Transportdienstleistungen ist der Logistikkonzern Kühne+Nagel im zweiten Quartal deutlich gewachsen. Bei einem Umsatzplus von 45 Prozent auf rund 10,5 Milliarden Franken schnellte das operative Ergebnis (Ebit) um 78 Prozent auf 1,075 Milliarden Franken, wie Kühne+Nagel mitteilt. Die größten Zuwächse erzielte der Konzern in der Seefracht. Die Corona-bedingten Lockdowns in China, die Invasion der Ukraine, der ausserordentlich starke Anstieg der Energiepreise sowie die hohe Inflation hätten das Geschäftsumfeld zwar erschwert, sagte Firmenchef Detlef Trefzger. Doch dank der digitalen Plattformen und Industrielösungen hätten Logistiklösungen für die Kunden realisiert werden können.

Kühne+Nagel
Kühne+Nagel 257,70

14:10 Uhr

Baywa mit größtem Kurssprung seit vier Monaten

Angehobene Gesamtjahresziele ermuntern Anleger zum Einstieg bei Baywa. Die Aktien des Agrarkonzerns steigen um rund acht Prozent, so stark wie zuletzt vor vier Monaten.

BayWa
BayWa 41,75

13:48 Uhr

Affenpocken-Vakzin beflügelt deutsche Biotechfirma

Die EU-Freigabe eines Impfstoffs von Bavarian Nordic zur Bekämpfung der Affenpocken hievt die Aktien der Biotechfirma auf ein Zehn-Monats-Hoch. Sie steigen in Kopenhagen um zehn Prozent auf 366,90 Kronen. Das Vakzin war bislang lediglich zum Schutz gegen Windpocken zugelassen. Wegen der hohen Nachfrage nach Affenpocken-Impfungen hat sich der Kurs von Bavarian Nordic in den vergangenen beiden Monaten mehr als verdoppelt.

13:32 Uhr

Bechtle nach Zahlen im Aufwind

Ermutigende Quartalsergebnisse hieven Bechtle an die Spitze des MDax. Die Aktien der IT-Firma steigen um 4,6 Prozent. Die Zahlen lägen über den Erwartungen und das Wachstum habe wieder das Niveau vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie erreicht, lobte Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies. Ein Wermutstropfen sei allerdings der offenbar abflauende Auftragseingang.

Bechtle
Bechtle 42,74

13:17 Uhr

Agrarkonzern schraubt Prognose deutlich höher

Der Agrarkonzern Bayaa hat sein Gewinnziel für das laufende Jahr schon nach sechs Monaten übertroffen und legt die Latte deshalb höher. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 2022 um bis zu zwei Drittel auf 400 bis 450 Millionen nach 266,6 Millionen Euro 2021 steigen, wie die Baywqa mitteilt. Im Geschäftsbericht hatte sie maximal 320 Millionen in Aussicht gestellt. Am oberen Ende der neuen Spanne würde der Konzern sein für 2025 ausgegebenes Ziel vorzeitig erreichen. Einen Großteil davon sollte die Erneuerbare-Energien-Sparte Baywa r.e. beisteuern. In den ersten sechs Monaten hat die BayWa ihr Ebit auf 328,5 (144,6) Millionen Euro mehr als verdoppelt.

BayWa
BayWa 41,75

13:05 Uhr

US-Anleger blicken voraus auf Fed-Entscheidung

Zum Start in den Montagshandel zeichnet sich an den US-Börsen eine kleine Gegenbewegung auf die Verluste vom Freitag ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich etwas fester. Allzu weit dürften sich die Anleger aber nicht vorwagen, denn zum einen müssen sie in den kommenden Tagen eine Fülle von Unternehmenszahlen verarbeiten, zum anderen wird die US-Notenbank am Mittwoch das Ergebnis ihrer Zinssitzung bekanntgeben. Eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte gilt als ausgemacht.

Zwischenzeitliche Spekulationen über einen Zinsschritt um 100 Basispunkte sind aus dem Markt weitgehend verschwunden. Gleichwohl fürchten Marktteilnehmer, dass die Federal Reserve bei ihren Bemühungen, die Inflation einzudämmen, die Wirtschaft abwürgen könnte. Einige der im bisherigen Verlauf der Bilanzsaison veröffentlichten Geschäftsberichte und Ausblicke zeigten schon Spuren eines Abschwungs. In Verbindung mit schwächeren Konjunkturdaten weckten sie allerdings auch Hoffnungen, dass die Fed das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung drosseln werde. Das half die Verluste der Aktienmärkte im Zaum zu halten.

Die Agenda der Konjunkturdaten ist am Montag sehr übersichtlich. Veröffentlicht wird nur der Chicago Fed National Activity Index für Juni. Auch auf Unternehmensseite tut sich zu Wochenbeginn noch nicht viel. Das ändert sich in den kommenden Tagen, wenn unter anderem Schwergewichte wie Apple, die Google-Mutter Alphabet, die Facebook-Mutter Meta und Amazon Geschäftszahlen vorlegen. Sie dürften darüber entscheiden, ob der Technologiesektor seine jüngste Erholung fortsetzen wird. Der Nasdaq-Composite hat zwar seit Jahresbeginn 24 Prozent verloren, aber im Monat Juli bislang um 7,3 Prozent zugelegt.

 

12:21 Uhr

Nachwirkungen von Gewinnwarnung bei Norma

Die Gewinnwarnung der vergangenen Woche macht Norma erneut zu schaffen. Die Aktien des Autozulieferers fallen um knapp acht Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 17,06 Euro. Damit summiert sich das Minus der vergangenen Tage auf rund 25 Prozent.

Norma Group
Norma Group 25,26

11:43 Uhr

Yellen hält Rezession für vermeidbar

US-Finanzministerin Janet Yellen sieht trotz einer Wachstumsschwäche der US-Wirtschaft und eines Rezessionsrisikos einen Abschwung nicht als unvermeidlich an. "Ich sage nicht, dass wir eine Rezession mit Sicherheit abwenden können", sagte Yellen dem TV-Sender NBC. "Aber ich denke, es gibt einen Pfad, der den Arbeitsmarkt robust hält und die Inflation senkt", so die ehemalige Notenbankchefin. "Eine Rezession ist eine Wirtschaftsschwäche auf breiter Grundlage. Das sehen wir momentan nicht."

Die US-Wirtschaft war im ersten Quartal auf Jahressicht um 1,6 Prozent geschrumpft. Für das zweite Quartal erwarten Ökonomen einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um lediglich 0,4 Prozent. Der gängigen Definition zufolge befindet sich eine Volkswirtschaft in einer Rezession, wenn das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft.

11:03 Uhr

Knaus Tabbert leidet unter Lieferengpässen

Der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert hat im ersten Halbjahr unter Lieferkettenproblemen gelitten. Insbesondere die schlechte Planbarkeit und Lieferperformance bei den Zulieferungen führte im zweiten Quartal zu geringeren Umsätzen und erhöhten Beständen, wie das Unternehmen mitteilt. Dies bewirkte im ersten Halbjahr 2022 einen Rückgang des bereinigten EBITDA auf 25,5 Millionen Euro von 44,9 Millionen in der Vorjahresperiode. Weitere Zahlen für das Halbjahr nannte Knaus Tabbert noch nicht.

Das Unternehmen sieht sich dennoch in der Position, weiterhin von der hohen Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen zu profitieren. Für 2022 erwartet der Vorstand unverändert einen deutlichen Umsatzanstieg vor Preissteigerungseffekten gegenüber dem Vorjahr. Inklusive Preiserhöhungen von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr wird ein Anstieg des Konzernumsatzes auf über 1 Milliarde Euro angepeilt. Aufgrund der im Laufe des zweiten Halbjahres zusätzlich verfügbaren Chassis von Mercedes, Ford, MAN und Volkswagen Nutzfahrzeuge soll die Zahl der Auslieferungen dann deutlich zunehmen.

Der Vorstand geht weiterhin davon aus, dass das bereinigte EBITDA für das Gesamtjahr über dem Vorjahr liegen wird. Die bereinigte EBITDA-Marge wird entgegen der ursprünglichen Prognose, die von einer leichten Verbesserung gegenüber den 7 Prozent im Vorjahr ausging, nur bei mehr als 6 Prozent liegen.

Knaus Tabbert
Knaus Tabbert 40,40

10:46 Uhr

Ist Diess-Abgang positiv für Volkswagen?

Der Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess bei Volkswagen stellt keine Überraschung dar. Seit langem wurde an der Börse darüber spekuliert, nachdem Diess mit den Verzögerungen bei der Softwareentwicklung bei Cariad unter Druck geraten war. Wie von den Analysten von Jefferies erwartet, ist Porsche-Chef Oliver Blume an die Spitze des VW-Konzerns gerückt. Der Zeitpunkt sei unglücklich und ein weiteres Beispiel für die Dysfunktion bei VW, aber nach Ansicht der Analysten entgleise der Börsengang von Porsche Cars nicht.

Ein neues Management biete angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der Branche die Gelegenheit, die Strategie zu überdenken oder festgefahrene Beziehungen mit einer Führungspersönlichkeit wieder in Gang zu bringen, die mit der Kultur des VW-Konzerns und den Feinheiten der Unternehmensführung seit 1994 bestens vertraut ist. Das Votum für die Aktie lautet "Underperform" mit einem Kursziel von 115 Euro. Aktuell notieren die VW-Titel um … Euro, ein Minus von mehr als drei Prozent.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 123,18

 

10:35 Uhr

Vodafone setzt mehr um

Vodafone hat zum Auftakt des Bilanzjahres 2022/23 den Umsatz leicht gesteigert, musste aber auf seinem größten Markt Deutschland infolge regulatorischer Änderungen Einbußen hinnehmen. Während im Gesamtkonzern im ersten Geschäftsquartal die Dienstleistungs-Erlöse um 2,5 Prozent auf 9,5 Milliarden Pfund stiegen, sanken sie in Deutschland um 0,5 Prozent auf 2,9 Milliarden, wie Vodafone mitteilt. Der deutsche TV-Kundenstamm sei um 79.000 und der Kabel-Breitbanddienst um 34.000 gesunken, nachdem automatischen Vertragsverlängerungen der Riegel vorgeschoben wurde. Der Vorstand sieht den Konzern gleichwohl auf Kurs. "Obwohl wir nicht immun gegen die aktuellen makroökonomischen Herausforderungen sind, sind wir auf dem richtigen Weg, um in diesem Jahr die Finanzergebnisse im Einklang mit unserer Prognose zu liefern", erklärte Konzernchef Nick Read. (

Vodafone
Vodafone 1,05

10:17 Uhr

IFO-Index sinkt spürbar

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli stärker als erwartet eingetrübt. Der IFO-Geschäftsklimaindex fiel auf 88,6 Zähler von revidiert 92,2 Punkten im Vormonat, wie das Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilt. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2020. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 90,2 Punkte erwartet. "Hohe Energiepreise und drohende Gasknappheit belasten die Konjunktur. Deutschland steht an der Schwelle zur Rezession", sagte IFO-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte äußerten sich zu ihrer Geschäftslage und zu den Aussichten skeptischer als zuletzt.

Im Frühjahr ist die Konjunktur nach Ansicht der Bundesbank angesichts des Inflationsschubs und der Unsicherheit über die künftige Energieversorgung kaum von der Stelle gekommen. Diese Faktoren lasteten auch im Sommer auf der deutschen Wirtschaft. Diese ist laut einer Umfrage von S&P Global im Juli auf Talfahrt gegangen.

11:26 Uhr

Firmen fahren wegen Energiepreisen die Produktion zurück

Immer mehr Firmen setzen wegen der stark gestiegenen Energiepreise ihre Produktion aus oder schränken ihren Betrieb ein. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter 3500 Unternehmen, die dem "Handelsblatt" vorliegt.

16 Prozent der Industriebetriebe wollen demnach ihre Produktion zurückfahren. Knapp ein Viertel davon hat das nach eigenen Angaben bereits realisiert, ein weiteres Viertel ist gerade dabei. Etwa die Hälfte der Unternehmen gibt an, entsprechende Schritte noch zu planen.

10:01 Uhr

Atoss bestätigt Prognosen

Atoss Software hält nach dem zweiten Quartal an ihren Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr fest. Der Anbieter von Personalplanungs-Software rechnet weiterhin mit einem Umsatzwachstum um 13 Prozent auf 110 Millionen Euro und einer Rendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 25 Prozent, wie Atoss mitteilt. Damit würde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2022 bei 27,5 (2021: 27,2) Millionen Euro stagnieren. Nach dem ersten Halbjahr steht ein Umsatzplus von 17 Prozent auf 53,6 Millionen Euro zu Buche. Das Ebit erhöhte sich sogar um 26 Prozent auf 13,9 Millionen Euro, entsprechend einer Marge von 26 Prozent. Bis 2025 soll die operative Umsatzrendite auf 30 Prozent steigen.

Atoss-Titel geben knapp 0,8 Prozent ab.

09:45 Uhr

Gas-Krise: Siemens Energy übergibt Gazprom Turbinen-Transportdokumente

Siemens Energy hat einem Medienbericht zufolge dem russischen Staatskonzern Gazprom kanadische Dokumente übergeben, die die Reparatur und den Transport einer Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 ermöglichen. Die russische Zeitung "Kommersant" berichtet ohne Quellenangaben, dass die Turbine, die auf dem Weg von Kanada nach Russland sei, wegen fehlender Unterlagen am Samstag eine Fähre von Deutschland nach Helsinki verpasst habe. Die Turbine könnte in den nächsten Tagen transportiert werden, wenn Siemens Energy und Gazprom die notwendigen Papiere austauschten. Die Ankunft der Turbine führe möglicherweise aber nicht zu einer Erhöhung der Gaslieferungen über Nord Stream 1, da noch etliche Teile in der Kompressorstation Portowaja repariert werden müssten. Siemens Energy lehnte einen Kommentar dazu ab. Bei Gazprom war keine Stellungnahme zu erhalten.

Siemens Energy
Siemens Energy 18,60

 

09:25 Uhr

Philips schreibt Verlust

Philips ist im zweiten Quartal in den Verlustbereich abgerutscht und hat ihren Wachstumsausblick gesenkt. Belastet wurde das Ergebnis u.a. von den Corona-bedingten Lockdowns in China, Inflationsdruck und dem Krieg in der Ukraine.

Das niederländische Technologie-Unternehmen hat seinen Ausblick für das vergleichbare Umsatzwachstum im Gesamtjahr von zuvor 3 bis 5 Prozent auf 1 bis 3 Prozent gesenkt. Dennoch rechnet das Unternehmen damit, ab der zweiten Jahreshälfte 2022 eine Verbesserung des Wachstums und der Rentabilität zu erzielen und bis 2025 ein vergleichbares Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent zu erreichen.

Philips verzeichnete einen den Aktionären zurechenbaren Nettoverlust von 22 Millionen Euro für das Berichtsquartal, verglichen mit einem Nettogewinn von 150 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Quartalsumsatz sank von 4,23 Milliarden auf 4,18 Milliarden Euro und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten, die mit einer Stagnation gerechnet hatten. Auf vergleichbarer Basis sank der Umsatz um 7 Prozent, während die Konsensschätzung von einem Rückgang um 5,4 Prozent ausging, teilte das Unternehmen mit.

Philips
Philips 15,28

09:09 Uhr

DAX startet vorsichtig

Der DAX startet nach der erfolgreichsten Börsenwoche seit fast zwei Monaten mit Verlusten in den Montagshandel. Kurz nach Handelsstart notiert der deutsche Börsenleitindex 0,4 Prozent im Minus bei einem Stand von 13.195 Punkten. In der Vorwoche hatte der Leitindex mehr als drei Prozent zugelegt. Nach der Europäischen Zentralbank (EZB) wird in dieser Woche die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins erhöhen. Marktbeobachtern zufolge halten sich Anleger deshalb zunächst zurück. Zudem bremsen die US-Vorgaben.

08:46 Uhr

Öl wird billiger

Die Ölpreise gehen mit Verlusten in die Woche. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 102,22 Dollar. Das sind 98 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fällt um 1,09 Dollar auf 93,61 Dollar.

Belastet werden die Preise von der Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft und einer damit sinkenden Nachfrage. Zinserhöhungen von EZB und US-Fed dürften das Wirtschaftswachstum dämpfen. Ein weiterer Risikofaktor sind Lockdowns in China zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 75,09

08:24 Uhr

Ryanair überrascht positiv

Die Erholung der Ticketnachfrage hat Europas größtem Billigflieger Ryanair im Frühjahr überraschend viel Gewinn eingebracht. Im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) lag der Überschuss bei knapp 188 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Ein Jahr zuvor hatte ein Verlust von 273 Millionen Euro zu Buche gestanden.

Ryanair
Ryanair 14,97

Rechnet man Geschäfte zur Absicherung der Treibstoffkosten heraus, lag das Ergebnis nun mit 170 Millionen Euro rund 20 Millionen höher als von Analysten im Schnitt erwartet.

Im Sommer will Ryanair-Chef Michael O'Leary rund 15 Prozent mehr Flüge anbieten als vor der Pandemie 2019 - trotz der jüngsten Engpässe an vielen Flughäfen. Im abgelaufenen Quartal beförderte Ryanair rund 45,5 Millionen Fluggäste und damit gut fünfeinhalbmal so viele wie im von Corona geprägten Vorjahreszeitraum.

08:00 Uhr

Uniper fallen nach Kurseinbruch noch tiefer

Der Verkaufsdruck bei Uniper hält an. Die Aktien des Gas-Versorgers rutschen mit einem Minus von 2,2 Prozent vorbörslich ans Ende des MDAX, nachdem sie am Freitag um fast 30 Prozent eingebrochen waren. Börsianer verweisen auf die Verwässerung der Anteile der bisherigen Eigner durch den geplanten milliardenschweren Einstieg des Bundes.

Uniper
Uniper 3,09

07:39 Uhr

Angriff auf Odessa macht Weizen teurer

Zweifel an einer raschen Wiederaufnahme ukrainischer Getreideexporte sorgen für höhere Weizenpreise. Der US-Future steigt um 4,5 Prozent auf 7935 Dollar je Scheffel.

Auslöser der Rally war der russische Angriff auf die Hafenanlagen im ukrainischen Odessa. Dies führe das Getreideabkommen der beiden Staaten ad absurdum, sagt Analyst Tobin Gorey von der Commonwealth Bank. Mit der Vereinbarung sollte die weltweite Nahrungsmittelkrise abgemildert werden.

07:32 Uhr

Dax schwächer erwartet

Zum Auftakt der neuen Börsenwoche wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Am Freitag hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum den Risikoappetit der Anleger verdorben und den Leitindex mit einem hauchdünnen Plus bei 13.253,68 Punkten aus dem Handel gehen lassen.

DAX
DAX 15.195,34

07:13 Uhr

Verluste an Asiens Börsen

Die asiatischen Märkte verlieren etwas an Boden. Die Sorge um einen weltweiten Konjunkturabschwung schwäche die Risikobereitschaft der Anleger, heißt es.

"Die Risikomärkte sind offensichtlich für eine Art von Abschwung eingepreist, aber sind sie auch für eine richtige Rezession eingepreist? Ich würde sagen, nein", sagt Ray Attrill von der National Australia Bank (NAB). "In diesem Sinne ist es schwer zu sagen, dass wir einen Tiefpunkt erreicht haben, was die Risikostimmung angeht".

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 0,8 Prozent tiefer bei 27.705 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt k um 0,7 Prozent auf 1942 Punkte. Die Börse in Shanghai verliert 0,2 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen geht 0,5 Prozent zurück.

07:01 Uhr

EZB will im Herbst über weitere Zinserhöhung entscheiden

Eine Entscheidung über zusätzliche Zinsschritte kann nach Worten von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann erst im Herbst fallen. Im Moment sei die Inflation zwar sehr hoch, die ökonomische Entwicklung werde durch den Ukraine-Krieg aber "nicht verbessert", sagte der Chef der Österreichischen Nationalbank.

Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins angesichts der Rekordinflation um einen halben Prozentpunkt auf 0,5 Prozent erhöht. Wäre nur die Inflation ausschlaggebend, würde man vermutlich stärker anheben, so Holzmann. Die EZB müsse jedoch abwarten, wie die Konjunktur im Herbst aussehe.

06:30 Uhr

Risikofaktor Italien - das wird für den DAX heute wichtig

Der DAX blickt auf eine der erfolgreichsten Wochen seit fast zwei Monaten zurück: Der deutsche Börsenleitindex konnte mehr als drei Prozent zulegen, am Freitag gab es noch einmal einen kleinen Aufschlag von 0,1 Prozent, sodass sich der Index mit einem Stand von 13.254 Punkten ins Wochenende verabschiedet hatte. Getragen wurde diese Rally von der Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1, womit eine Energiekrise in Deutschland vorerst abgewendet wurde. "Die Sicherheit der zukünftigen Gasversorgung ist aber nur scheinbarer Natur", warnt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Kursrückschläge seien daher jederzeit möglich.

Ein Risikofaktor sei die Regierungskrise in Rom, warnt Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Italien das Potenzial dazu, zum Horrormärchen dieses Sommers zu werden. Mindestens bis zur Neuwahl am 25. September wird die italienische Unsicherheit nicht abnehmen." Experten bezweifeln, dass eine neue Regierung ähnlich reformfreudig sein werde wie die des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Draghi.

Zum Start in die neue Börsenwoche schauen die Anleger vor allem auf den aktuellen Ifo-Index. Der Index gibt die Stimmung in den deutschen Chefetagen wider. Analysten erwarten für Juli einen Rückgang auf 90,5 Punkte von 92,3 Zählern im Vormonat. Um 10.00 Uhr werden die Daten veröffentlicht. Erst am Nachmittag folgt dann aus den USA noch der Chicago Fed National Activity Index.

Etwas mehr los ist auf der Unternehmensseite, die Berichtssaison nimmt in Europa Fahrt auf: Ihre Ergebnisse stellen etwa Kühne + Nagel, Philips, Ryanair, Vodafone und der DAX-Konzern Linde vor. Auch Atoss Software öffnet die Quartalsbücher.

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