DAX zeigt "erste Ermüdungstendenzen"
Die deutschen Aktienindizes haben an einem Tag mit wenigen Meldungen konjunktureller Art den geordneten Rückzug angetreten. "Nach einem bisherigen Plus von acht Prozent für den DAX im November stellen sich erste Ermüdungstendenzen ein", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Einerseits spielt man weiter das Ende der Zinswende und Leitzinssenkungen, auf der anderen Seite werden die Nachrichten aus der Wirtschaft negativer. Einen klaren Trend ließ der heutige Tag vermissen."
Der DAX ging mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 15.966 Punkte aus dem Handel. Sein Tageshoch lag bei 16.039 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,4 Prozent tiefer bei 4356 Stellen.
BASF belasteten den DAX mit minus 3,1 Prozent. Sie litten unter einer kritischen Studie der US-Bank Morgan Stanley. Strukturell höhere Kosten in Europa stellten das Verbundkonzept der BASF und die Ertragskraft des Chemiekonzerns kurz- und mittelfristig vor Herausforderungen, schrieb Analyst Charles Webb mit Verweis auf die Energiepreise.
Bayer sackten um 3,0 Prozent ab. Mit unter 32 Euro erreichten die Papiere den tiefsten Stand seit 2006. Analysten senkten ihre Ausblicke nach einer ungünstigen Studie zur Wirksamkeit des Blutverdünners Asundexian und wegen der Rechtsrisiken in den USA um den Unkrautvernichter Glyphosat.
Gefragt waren DHL Group (Deutsche Post), die um 0,4 Prozent zulegten. Laut einem Reformvorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums für das veraltete Postgesetz soll der Zeitdruck für die Briefzustellung wesentlich abgeschwächt werden. Dies könnte große Einsparungen ermöglichen.
Im Fokus standen auch die Autowerte. Im Kanzleramt stand nämlich ein Spitzentreffen an. Hintergrund ist unter anderem die schwache Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland. BMW, VW und Mercedes-Benz notierten zwischen minus 0,3 und minus 0,8 Prozent.