Montag, 27. November 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

DAX zeigt "erste Ermüdungstendenzen"

Die deutschen Aktienindizes haben an einem Tag mit wenigen Meldungen konjunktureller Art den geordneten Rückzug angetreten. "Nach einem bisherigen Plus von acht Prozent für den DAX im November stellen sich erste Ermüdungstendenzen ein", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Einerseits spielt man weiter das Ende der Zinswende und Leitzinssenkungen, auf der anderen Seite werden die Nachrichten aus der Wirtschaft negativer. Einen klaren Trend ließ der heutige Tag vermissen."

DAX
DAX 24.597,13

Der DAX ging mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 15.966 Punkte aus dem Handel. Sein Tageshoch lag bei 16.039 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,4 Prozent tiefer bei 4356 Stellen.

BASF belasteten den DAX mit minus 3,1 Prozent. Sie litten unter einer kritischen Studie der US-Bank Morgan Stanley. Strukturell höhere Kosten in Europa stellten das Verbundkonzept der BASF und die Ertragskraft des Chemiekonzerns kurz- und mittelfristig vor Herausforderungen, schrieb Analyst Charles Webb mit Verweis auf die Energiepreise.

Bayer sackten um 3,0 Prozent ab. Mit unter 32 Euro erreichten die Papiere den tiefsten Stand seit 2006. Analysten senkten ihre Ausblicke nach einer ungünstigen Studie zur Wirksamkeit des Blutverdünners Asundexian und wegen der Rechtsrisiken in den USA um den Unkrautvernichter Glyphosat.

Gefragt waren DHL Group (Deutsche Post), die um 0,4 Prozent zulegten. Laut einem Reformvorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums für das veraltete Postgesetz soll der Zeitdruck für die Briefzustellung wesentlich abgeschwächt werden. Dies könnte große Einsparungen ermöglichen.

Im Fokus standen auch die Autowerte. Im Kanzleramt stand nämlich ein Spitzentreffen an. Hintergrund ist unter anderem die schwache Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland. BMW, VW und Mercedes-Benz notierten zwischen minus 0,3 und minus 0,8 Prozent.

17:10 Uhr

Kraft Heinz kauft für Milliarden Aktien zurück

Kraft Heinz
Kraft Heinz 21,60

Das Board von Kraft Heinz hat ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm genehmigt. Wie der US-Nahrungsmittelriese mitteilte, hat das Programm ein Volumen von bis zu drei Milliarden Dollar.

Die Aktie legte um 0,6 Prozent zu, hat aber im bisherigen Jahresverlauf 14 Prozent nachgegeben, während der S&P 500 um 18,8 Prozent gestiegen ist.

16:35 Uhr

"Große Unsicherheit": EZB-Chefin Lagarde redet über Inflation

Die EZB kann laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde im Kampf gegen die Inflation noch keine Siegesfeiern ausrufen. Dies sei nicht der Zeitpunkt, damit zu beginnen, sagte die Französin im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 14. Dezember an.

Lagarde geht davon aus, dass sich der Inflationsdruck weiter abschwächen wird. In den nächsten Monaten werde die Teuerung aber womöglich wieder leicht ansteigen - vor allem wegen Basiseffekten. Die mittelfristigen Inflationsaussichten seien jedoch nach wie vor mit großer Unsicherheit behaftet.

16:24 Uhr

Abwarten an der Wall Street

427674217.jpg

(Foto: picture alliance / NDZ/STAR MAX/IPx)

In Erwartung wichtiger Konjunkturdaten haben sich die Anleger an der Wall Street zunächst nicht weiter vorgewagt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete kaum verändert bei 35.376 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq und der breiter gefasste S&P 500 notierten 0,1 Prozent tiefer auf 14.239 beziehungsweise 4555 Zählern. Investoren warteten laut Beobachtern auf weitere Hinweise zum nächsten Schritt der US-Notenbank Federal Reserve.

Am "Cyber-Monday", der wichtigste Einkaufstag in den USA für Online-Händler, standen E-Commerce-Aktien im Fokus. Experten zufolge wird ein Rekordumsatz von bis zu 12,4 Milliarden Dollar erwartet. Branchenriesen wie Amazon und Walmart gewannen zur Börseneröffnung 0,9 beziehungsweise 0,2 Prozent. Die Aktien des Sportschuh-Händlers Foot Locker verloren wegen einer Herabstufung knapp drei Prozent.

15:47 Uhr

Insider: Pekinger Börse unterbindet Verkäufe von Großaktionären

Die Pekinger Börse hat Insidern zufolge ein faktisches Verkaufsverbot für Großaktionäre eingeführt. Die Börse befürchte, dass solche Verkäufe den Marktaufschwung zunichtemachen könnten, hieß es weiter. Als Großaktionär gilt, wer fünf oder mehr Prozent an einem Unternehmen hält. Der chinesischen Börsenaufsicht zufolge muss eine öffentliche Anmeldung beim entsprechenden Handelsplatz erfolgen, um Anteile verkaufen zu können. Die Pekinger Börse lehne diese Anmeldungen jedoch ab, sagten die Insider. Wie lange die neue Richtlinie gültig sei, blieb zunächst unklar.

Die chinesische Regierung hat sich dafür eingesetzt, den lange brachliegenden Handelsplatz in Peking wiederzubeleben. Er legte zeitweise um etwa zehn Prozent zu, nachdem er in der vergangenen Woche ein Plus von 21 Prozent verzeichnet hatte.

15:25 Uhr

Pleiten-Dominoeffekt bei Signa "kann man nicht ausschließen"

Eine deutsche Tochterfirma der Signa-Gruppe stellt einen Insolvenzantrag und Gründer Rene Benko will angeblich Kunstgemälde und eine Jacht verkaufen. Was die Pleite für das Imperium bedeutet, welche Immobilienprojekte betroffen sind und ob es für Benko persönlich brenzlig wird, erklärt Thomas Steinmann von Capital.

15:09 Uhr

Ölmarkt schaut auf OPEC+

Die Ölpreise knüpfen zunächst an die Kursverluste vom Freitagabend an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostet 79,83 Dollar. Das sind 0,3 Prozent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt um ebenfalls 0,3 Prozent auf 74,89 Dollar.

Das Interesse der Anleger richtete sich auf ein Treffen des Ölverbunds OPEC+, das nach Unstimmigkeiten über die Ausrichtung der künftigen Förderpolitik auf den kommenden Donnerstag verschoben werde.

Brent
Brent 65,92
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,13

14:39 Uhr

Investor übernimmt Römertopf - Produktion künftig im Ausland

Römertopf.JPG

Nach der Insolvenz des Keramikunternehmens Römertopf aus Rheinland-Pfalz soll die Produktion ins Ausland wandern. "Aufgrund des höheren Angebotes erhielt ein Investor den Zuschlag für Markenrechte und Warenlager, der die beliebten Produkte der Kultmarke im Ausland herstellen lassen wird", teilte Geschäftsführer Frank Gentejohann nach der Gläubigerversammlung der Römertopf-Gruppe mit. "Standort, Marke und 36 Arbeitsplätze sind für den Westerwald und das Kannenbäckerland nach 56 Jahren nun verloren."

Demnach hat sich die Gläubigerversammlung für die p:os handels GmbH mit Hauptsitz im westfälischen Hamm als Investor entschieden. Laut Gentejohann soll die Firma zum 1. Dezember übernehmen. Wohin ins Ausland die Produktion verlagert werden soll, wurde zunächst nicht bekannt.

14:15 Uhr

Geldhaus steht wegen Krediten "unter Feuer" - Julius-Bär-Aktie bleibt unter Druck

Julius Bär
Julius Bär 59,28

Die zuletzt gebeutelte Aktie von Julius Bär hat weiter nachgegeben. Der Kurs fiel um 2,4 Prozent. Bereits in der vergangenen Woche war das Papier wegen des mutmaßlichen Engagements bei Signa zeitweise eingebrochen. "Eigentlich wollte Julius Bär solche Kredite gar nicht mehr vergeben, nun steht das Haus aber mit 606 Millionen Franken wegen Signa im Feuer", mutmaßte ein Händler.

Julius Bär wollte nicht aufdecken, um welchen Kreditnehmer es sich handelt. Das Haus meint aber, die Bank habe Maßnahmen ergriffen, um ihre Interessen zu schützen und den Wert der gestellten Sicherheiten zu erhalten.

13:46 Uhr

JP Morgan bleibt systemrelevanteste Bank der Welt

JP Morgan Chase
JP Morgan Chase 262,35

Der US-Finanzriese JP Morgan Chase bleibt aus Sicht der globalen Stabilitätswächter die Bank mit der größten Bedeutung für das weltweite Finanzsystem. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) stufte die größte Bank der USA erneut als einziges Institut in die Kategorie vier für global systemrelevante Geldhäuser ein. Damit muss JP Morgan weiter einen zusätzlichen Kapitalpuffer von 2,5 Prozent vorhalten. Auch im vergangenen Jahr hatte der Finanzkonzern die Liste der weltweit wichtigsten Banken für die Stabilität des globalen Finanzsystems angeführt.

Die Liste umfasst diesmal 29 Institute - eine Bank weniger als noch vor einem Jahr. Die chinesische Bank of Communications ist neu auf der Liste. Dagegen wurden die Schweizer Credit Suisse, die im Zuge eines Notverkaufs vom heimischen Rivalen UBS übernommen wurde, und die italienische Unicredit von der Liste gestrichen.

13:29 Uhr

DAX bewegt sich an 16.000er Marke

DAX
DAX 24.597,13

Der deutsche Aktienmarkt hat bislang uneinheitlich tendiert, größere Ausschläge blieben aus. Der DAX verlor kurz nach Mittag 0,2 Prozent und lag bei 16.002 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 4368 Stellen.

Anleger warteten auf einen Auftritt von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments. Investoren erhoffen sich Aufschluss über den Zinskurs der Notenbank.

13:01 Uhr

Manager sprechen von personellen Einschnitten bei Volkswagen

VW Vorzüge
VW Vorzüge 91,32

Der Markenchef von Volkswagen, Thomas Schäfer, bereitet die Belegschaft auf einen möglichen Stellenabbau vor. Die Marke VW sei mit den bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig, sagte der Manager in einer Vollversammlung der Vertrauensleute des Standortes Wolfsburg. Ohne spürbare Einschnitte gehe es nicht. "Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal."

VW-Personalvorstand Gunnar Kilian brachte dabei das Thema Altersteilzeit ins Spiel. "Wir müssen die demographische Kurve konsequent als Vorteil begreifen", sagte er. Der größte Teil der Einsparungen werde allerdings über andere Maßnahmen erbracht, sagte er. Wie viele Stellen wegfallen sollen, ließen die beiden Spitzenmanager offen.

Mehr dazu lesen Sie hier.
12:51 Uhr

Aktuelles vom Geldmarkt - Lagarde heute vor EU-Parlamentsausschuss

Christine Lagarde

Christine Lagarde

(Foto: AP)

Wenig verändert ist der europäische Geldmarkt in die neue Woche gestartet. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die abwartende geldpolitische Haltung der Euro-Notenbank betont. Die Französin sagte in einer Diskussion mit jungen Menschen in Frankfurt: "Wir erklären sicherlich nicht den Sieg über die Inflation." Allerdings habe die EZB inzwischen schon so viel geldpolitische Munition eingesetzt, dass sie es sich nun leisten könne, zu beobachten, wie diese Munition wirke und wie sich Löhne, Gewinne, Fiskalpolitik und Geopolitik entwickelten. Sie werde dann entscheiden, ob sie ihre Zinsen noch anheben müsse oder senken könne.

Nach Einschätzung der Commerzbank ist es unwahrscheinlich, dass Lagarde in ihrer heutigen Anhörung vor dem EU-Parlamentsausschuss die abwartende Haltung der EZB aufweichen wird, auch angesichts der fehlenden Klarheit über die europäischen Haushaltsregeln. Der wichtigste Datensatz der Woche sind die europäischen Verbraucherpreise am Donnerstag. Die Commerzbank erwartet, dass die Inflation im November auf 2,7 Prozent weiter gefallen ist. "Aber die letzte Meile im Kampf gegen die Inflation wird viel schwieriger werden", heißt es. Diese dürfte sich letztlich über den angestrebten zwei Prozent einpendeln.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,80 - 4,20 (3,84 - 4,12), Wochengeld: 3,83 - 4,23 (3,83 - 4,23), 1-Monats-Geld: 3,83 - 4,30 (3,83 - 4,30), 3-Monats-Geld: 3,82 - 4,27 (3,82 - 4,27), 6-Monats-Geld: 3,84 - 4,29 (3,84 - 4,29), 12-Monats-Geld: 3,85 - 4,30 (3,89 - 4,23), Euribors: 3 Monate: 3,9510 (3,9350), 6 Monate: 4,0500 (4,0740), 12 Monate: 4,0570 (4,0560)

12:23 Uhr

Schaeffler legt bei Vitesco nach

Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler geht auf die Vitesco-Aktionäre zu und hebt das Übernahmeangebot an. Je Aktie bietet Schaeffler nun 94 Euro, wie der Konzern mitteilt. Bislang hatte Schaeffler 91 Euro je Vitesco-Aktie geboten. Die Aktionäre haben noch bis zum 15. Dezember Zeit, ihre Aktien anzudienen. Zugleich einigten sich beide Unternehmen auf eine Verschmelzung. Damit sei ein wichtiger Meilenstein erreicht, sagt Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld.

Schaeffler
Schaeffler 6,30

12:00 Uhr

Analysten schickten BASF-Aktienkurs in den Keller

Eine Herabstufung hat BASF kräftig zugesetzt. Die Aktie des Ludwigshafener Chemieriesen gab um 3,4 Prozent nach und lag damit am Ende im DAX. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktie auf "Underweight" von zuvor "Equal Weight" herabgestuft. Zum Wochenschluss hatten M&A-Spekulationen BASF um 1,8 Prozent nach oben getrieben.

BASF
BASF 43,18

11:44 Uhr

IFO: Exporterwartungen hellen sich etwas auf

Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im November leicht verbessert. Der Index der vom IFO-Institut erfragten Exporterwartungen stieg auf minus 3,8 Punkte, von minus 6,3 Punkten im Oktober. "Die Exportwirtschaft kann aber immer noch keine Dynamik entwickeln", sagte Umfragenleiter Klaus Wohlrabe: "Eine größere Teilhabe an dem wirtschaftlichen Aufschwung in vielen Ländern steht noch aus."

Nahrungsmittelindustrie und Bekleidungshersteller rechnen demnach mit mehr Exporten - Maschinenbau und Elektroindustrie dagegen erwarten weniger Aufträge in den kommenden Monaten. In der Automobilindustrie halten sich positive und negative Antworten die Waage.

11:19 Uhr

Alles wegen Signa? Julius Bär legt sehr großes Kreditrisiko offen

7515685.jpg

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die Schweizer Privatbankgruppe Julius Bär hat ein hohes Kreditrisiko bei einer europäischen Unternehmensgruppe eingeräumt. Ob es sich dabei um den angeschlagenen Handels- und Immobilienimperium Signa handelt, ist nicht klar. Wie die Bank mitteilte, beläuft sich das größte Einzelengagement im Private-Debt-Kreditbuch auf 606 Millionen Schweizer Franken und umfasst drei Kredite an verschiedene Einheiten innerhalb eines Konglomerats.

Julius Bär teilte auch mit, dass die seit Anfang November gebildeten Rückstellungen in Höhe von 70 Millionen Franken hauptsächlich auf diese Position entfallen. Um welches Konglomerat es sich handelt, sagte das Geldinstitut nicht. Sorgen von Anlegern um die Insolvenz von Signa hatte die Julius-Bär-Aktie in der vergangenen Woche unter Druck gesetzt.

10:57 Uhr

Deutsche-Post-Aktie steigt - Anleger honorieren Sparpotenzial bei Briefen

Die Aktie der Deutschen Post liegt fest im Markt. Der Kurs stieg um 1,0 Prozent. Wie es auf dem Frankfurter Parkett hieß, profitiert das Papier von den Plänen für eine spätere Zustellung von Briefen. "Das führt auf der Logistikseite und bei den Personalkosten zu hohem Einsparpotenzial, gerade auch bei der teuren Wochenendarbeit", so ein Marktteilnehmer. Der Logistik-Bereich profitiere zudem von den fallenden Ölpreisen.

DHL Group
DHL Group 38,90

10:35 Uhr

Endspurt an der Börse - Gibt es eine Jahresendrally?

Viele Marktteilnehmer beschäftigt derzeit die Frage: Kommt die Jahresendrally dieses Jahr oder kommt sie nicht? Oder ist sie vielleicht sogar schon wieder vorbei? Wie sieht das Marktumfeld derzeit aus und was können die Anlegerinnen und Anleger von den restlichen Wochen des Jahres erwarten? Friedhelm Tilgen diskutiert mit Patrick Kesselhut von der Société Générale und Michael Flender von goldesel.de über mögliche Szenarien und Strategien.

10:10 Uhr

Es kommt noch schlimmer - Insider: Weitere Insolvenzanträge bei Signa zu erwarten

(Foto: Jonas Walzberg/dpa/Illustration)

Bei der angeschlagenen Signa-Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko könnten Insidern zufolge weitere Insolvenzanträge für Signa-Gesellschaften in Deutschland folgen. Solche Insolvenzanträge seien in Vorbereitung, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber Reuters.

Die Signa Real Estate Management Germany hatte bereits beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Konkurs gestellt, wie der "Spiegel" berichtete. Der österreichischen Zeitung "Der Standard" zufolge soll am Dienstag ein Insolvenzantrag für die milliardenschwere Signa-Gruppe erfolgen. Zu Signa gehören Immobilien-Pakete und unter anderem auch der Warenhausriese Galeria.

09:51 Uhr

Schiedsurteil - Uniper erwartet Ergebnisbelastung

Der Energieversorger Uniper erwartet wegen eines Schiedsurteils eine Belastung seines Jahresergebnisses. Uniper teilt mit, eine Zahlung an die Gegenpartei von geschätzten 550 Millionen Euro leisten zu müssen. Die Nachzahlung werde im vollen Umfang das Jahresergebnis belasten. Uniper analysiere derzeit die Begründung der Entscheidung und prüfe alle verfügbaren Rechtsmittel gegen das Urteil.

Uniper
Uniper 33,45

Uniper habe das Urteil gegen eine Tochterfirma in einem seit Anfang des Jahres 2021 laufenden Schiedsverfahren am Freitag erhalten. Das Verfahren zwischen der Uniper-Tochter und einem anderen europäischen Energieunternehmen habe sich unter anderem auf die Preisüberprüfungsbestimmungen eines inzwischen ausgelaufenen, langfristigen Vertrags über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) bezogen, der bereits vor der Abspaltung von Uniper im Jahr 2016 abgeschlossen worden gewesen sei, heißt es.

Im Oktober hatte Uniper mitgeteilt, im Gesamtjahr ein bereinigtes EBIT in einer Bandbreite von sechs bis sieben Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss zwischen vier und fünf Milliarden Euro anzustreben. Im vergangenen Jahr hatte der Staat den Versorger mit Staatshilfen von 20 Milliarden Euro gerettet. Der russische Gaslieferstopp hatte Uniper in Schieflage gebracht. Der Staatskonzern Gazprom hatte die Lieferungen über die Nord-Stream-Pipeline eingestellt, später wurde die Leitung durch Sabotage zerstört. Der Versorger musste Ersatz teuer einkaufen, um die Verpflichtungen gegenüber Kunden zu erfüllen, und häufte Milliardenverluste an.

09:32 Uhr

Goldpreis probt den Ausbruch

Der Goldpreis probt den Chartausbruch. Aktuell wird die Feinunze zeitweise mit gut 2018 Dollar gehandelt und damit auf dem höchsten Stand seit Mai. Laut Marktteilnehmern profitiert Gold von der Dollar-Schwäche: In Euro gerechnet liegt die Feinunze noch deutlich unter den jüngsten Hochs von Ende Oktober.

Gold in USD
Gold in USD 4.027,39
Gold in Euro
Gold in Euro 3.458,50

 

09:16 Uhr

"Die Luft scheint erst einmal raus zu sein"

Der DAX beginnt den Handel in der neuen Woche zunächst mit leichten Abschlägen. Der deutsche Börsenleitindex, der am Freitag über der 16.000er-Marke geschlossen hatte, notiert aktuell mit Kursen um 16.000 Punkte etwa 0,1 Prozent im Minus.

"Die Luft scheint erst einmal raus zu sein", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Nach der Rally der vergangenen Wochen verwundert das allerdings auch nicht. Am Markt heißt es, dass es in den kommenden Tagen durchaus auch einmal zu Gewinnmitnahmen kommen könnte", erläutert sie. "Im Blick haben die Anleger heute etwa den Autogipfel in Berlin. Hier erhoffen sie sich Hinweise auf die wirtschaftliche Situation der Automobilindustrie."

08:57 Uhr

Rettet Milliardär Kühne den Elbtower?

Der Milliardär und Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne prüft offenbar derzeit die Übernahme des Hochhausprojekts Elbtower in seiner Geburtsstadt Hamburg. Kühne habe mit der Hansestadt erste Verhandlungen geführt, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider. Das mit Baukosten von 950 Millionen Euro geplante Hochhaus ist die derzeit größte Baustelle des kriselnden Handels- und Immobilienimperiums Signa, das von dem österreichischen Milliardär Rene Benko gegründet wurde. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme brachten den Konzern in Schieflage und führten am Freitag zur Insolvenz der Tochter Signa Real Estate Management Germany (Signa REM). In der Gesellschaft sind neben Premiumimmobilien von Benko auch Geschäfte wie die Entwicklung des Elbtowers gebündelt.

 

08:36 Uhr

"Starker Black Friday bedeutet nicht automatisch ein starkes Weihnachtsgeschäft"

Mit einem etwas leichteren Wochenauftakt rechnen Marktteilnehmer. Der DAX wird vorbörslich 0,3 Prozent niedriger bei 15.990 Punkten errechnet. Etwas auf die Stimmung drücken neben leicht anziehenden Renditen die Vorlagen der asiatischen Börsen, an denen die Gewinnmitnahmen oder Verkäufe überwiegen. Das drückt die ersten Berichte zu einem günstigen Black Friday in den Hintergrund. Zudem gibt es warnende Stimmen: "Ein starker Black Friday bedeutet nicht automatisch ein starkes Weihnachtsgeschäft", so Jeff Gennette, CEO von Macy's.

X-Dax
X-Dax 24.630,85

Online sind die Umsätze am Black Friday laut Salesforce global um 8 Prozent gestiegen, in den USA um 9 Prozent. In Deutschland hat sich die Lage der konsumorientierten Werte dagegen mit dem angekündigten Ende der Energiepreisbremsen eher noch eingetrübt, wie es am Markt heißt. "Es ist nicht verwunderlich, dass die Dynamik etwas nachlässt", sagt Marktanalyst Christoph Geyer zum DAX. Das Erreichen der Widerstandszone ab 16.000 Punkten biete eine gute Gelegenheit zum Einleiten einer Gegenbewegung, ohne dass deshalb ein neuer Abwärtstrend in Sicht sei, sagt er.

08:21 Uhr

Chinas Immobilienkrise wirkt weiter

Mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn. Während die Börsen in Tokio und Seoul nach anfänglichen leichten Gewinnen im Verlauf ins Minus drehen, geht es an den chinesischen Börsen erneut deutlicher nach unten. So reduziert sich der Shanghai-Composite um 0,7 Prozent und der Hang-Seng-Index büßt 0,8 Prozent ein. Die Anleger warteten auf klare Aussagen bezüglich der Unterstützung des angeschlagenen Immobilien-Sektors, heißt es. Zuletzt hatte es hier sowohl stützende als auch belastende Aussagen in Bezug auf mögliche Hilfen für den Sektor gegeben.

Dazu kommt die Insolvenz des Finanzkonzerns Zhongzhi Enterprise, die weiterhin belastet. Die Verbindlichkeiten übersteigen die Vermögenswerte um mindestens 31 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen habe ein "signifikantes Fortführungsrisiko", hatte Zhongzhi mitgeteilt. Vor diesem Hintergrund verlieren Country Garden weitere 3,1 Prozent, China Resources Land fallen um 3,0 Prozent und für China Vanke und Longfor Properties geht es um 3,4 bzw. 4,5 Prozent nach unten.

Nikkei
Nikkei 48.405,93

Der Nikkei reduziert sich um 0,4 Prozent und gibt damit anfängliche Aufschläge wieder ab. Hier verweisen Teilnehmer auf leichte Gewinnmitnahmen. Belastend wirkt auch der Yen, der gegenüber dem Dollar zulegt. Der Dollar notiert bei 149,04 Yen, nach 149,24 zum Tokioter Handelsschluss am Freitag. Vor diesem Hintergrund verlieren Mitsubishi Heavy Industries um 5,0 Prozent, Zensho Holdings geben um 4,6 Prozent nach und Sumitomo Metal Mining fallen um 3,5 Prozent.

Auch der Kospi kann anfängliche Gewinne nicht behaupten und verliert 0,1 Prozent. In Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, schloss der S&P/ASX 200 mit einem Abschlag von 0,7 Prozent.

08:07 Uhr

"Black Friday" rückt US-Einzelhandelsriesen in den Blick

Vor dem Hintergrund der verkürzten Sitzung nach dem Thanksgiving-Feiertag gab es im nachbörslichen Handel am Freitag keine wichtigen Unternehmensmeldungen. Bei den Einzelwerten zeigten sich nach der Schlussglocke die Einzelhändler wie Amazon, Walmart oder Target mit dem Geschäft am "Black Friday" wenig bewegt. Dieser gilt als traditioneller Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Die ersten Verkaufsdaten vom Wochenende deuten auf einen guten Start in die Weihnachtseinkaufssaison hin - zumindest online. Laut Daten von Salesforce stiegen in den USA die Online-Verkäufe um 9 Prozent auf 16,4 Milliarden Dollar, was einem Salesforce-Sprecher zufolge die Erwartungen übertrifft. Die Titel von Amazon und Target verloren leicht, Walmart-Papiere zeigten sich unverändert.

Amazon
Amazon 225,22
Wal-Mart
Wal-Mart 88,61

 

07:46 Uhr

BYD knöpft sich Tesla vor

Die Absatzzahlen zeigen: Zwei Autohersteller fahren beim Thema Elektromobilität der Konkurrenz davon, auch den deutschen Autobauern. Allerdings wackelt gleichzeitig die Spitzenposition Teslas gewaltig - dank eines Emporkömmlings aus China.

07:29 Uhr

Bytedance will Spielemarke auflösen

Der Tiktok-Eigentümer Bytedance wird intern die Auflösung seiner Spielemarke Nuverse und den vollständigen Rückzug aus Mainstream-Videospielen bekannt geben. Dies bestätigen vier mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das chinesische Technologieunternehmen habe keine Pläne, in den 185 Milliarden US-Dollar schweren globalen Videospielmarkt zurückzukehren, sagen die Insider. Bytedance werde seine Mitarbeiter anweisen, die Arbeit an unveröffentlichten Spielen bis Dezember einzustellen und nach Möglichkeiten zu suchen, sich von bereits veröffentlichten Titeln zu trennen. Die Entscheidung dürfte den Insidern zufolge Hunderte von Mitarbeitern betreffen. Die Spiele-Marke Ohayoo, deren Spiele auf der Schwester-App (Douyin) von Tiktok in China zu finden sind, sei nicht betroffen, ebenso wenig wie Spiele, die auf Tiktok liefen.


07:09 Uhr

Asien-Anleger bekommen kalte Füße

Asiens Börsen legen einen eher schwachen Start in die letzte Woche im November. Die chinesische Zentralbank kündigte an, Finanzinstitute zur Unterstützung privater Unternehmen motivieren zu wollen, nannte aber keine Einzelheiten. Chinas Industriegewinne sind zwischen Januar und Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent gefallen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erholt sich weiterhin nur langsam nach der Pandemie. Die Anleger scheinen ihre Aufmerksamkeit deswegen nun auf die Federal Reserve Bank (Fed) zu legen, die am Donnerstag möglicherweise marktbewegende Inflationsdaten verkünden will. Die Daten sind Analysten zufolge auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2021 gesunken, was die Anleger in ihrer Annahme bestärken könnte, dass der nächste Zinsschritt nach unten bald erfolgen wird. "Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die Zentralbanken in der ersten Hälfte des Jahres 2024 eine Lockerung der Geldpolitik vornehmen werden, es sei denn, es besteht eine Gefahr für die Expansion oder die Finanzstabilität", so Bruce Kasman, Leiter der Abteilung für globale Wirtschaft bei JPMorgan.

Der Nikkei liegt im Verlauf 0,6 Prozent tiefer bei 33.433 Punkten. Der Topix gibt 0,4 Prozent auf 2382 Zähler nach. Der Shanghai Composite gibt 0,8 Prozent ab. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 1,2 Prozent.

06:44 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,3 Prozent auf 148,96 Yen und legt 0,1 Prozent auf 7,1538 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert 0,1 Prozent niedriger bei 0,8817 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,0943 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9650 Franken. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2603 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,16
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

06:30 Uhr

DAX hat "ordentlich Potenzial zu korrigieren"

Der Weg zu neuen DAX-Rekorden dürfte nach Meinung von Strategen holprig werden. Mit Müh und Not hatte der deutsche Leitindex in der alten Woche erstmals seit Ende August den Sprung über die psychologisch wichtige 16.000-Punkte-Marke geschafft. Experten zweifeln jedoch daran, dass der deutsche Leitindex nun ohne Umschweife auf sein bisheriges Rekordhoch von 16.528,97 Zählern zusteuern wird. Sollte in den nächsten Tagen Katerstimmung auftreten, habe der DAX ordentlich Potenzial zu korrigieren, sagt Frank Sohlleder von ActivTrades. Denn während die Weltwirtschaft weiter wachse, taumele die deutsche Wirtschaft und es müsse weiterhin von einer Rezession ausgegangen werden.

Im November legte der DAX bislang gut acht Prozent zu - angefacht wurde die Rally vor allem von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed im nächsten Jahr. In den vergangenen Tagen hat sich die Dynamik am deutschen Aktienmarkt allerdings etwas verlangsamt. Der Leitindex kommt auf Wochensicht auf ein Plus von etwa ein Prozent. Damit sichert sich der DAX die vierte Gewinnwoche in Serie und auch die 16.000er-Marke, denn er schloss am Freitag mit 16.029 Zählern. Aber: Damit er die 16.000-Punkte-Schwelle nachhaltig überschreite, fehle es aktuell an guten Nachrichten und überzeugten Käufern, sagt Thomas Altmann von QC Partners.

Für Unsicherheit sorgt vor allem der Blick auf die Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft steht nach dem schwachen Abschneiden im dritten Quartal vor einer neuen Rezession. Zusätzliche Bauchschmerzen bereitet auch die aktuelle Haushaltskrise in Berlin. Laut Robert Grundke, Experte des Industriestaatenklubs OECD, könnte es die Konjunktur der gesamten Europäischen Union belasten, wenn in Deutschland in den nächsten Jahren weniger Investitionen und Ausgaben getätigt würden, weil weniger Geld zur Verfügung stehe. Am Mittwoch stellt die OECD mit ihrem Wirtschaftsausblick ihre aktuelle Konjunkturprognosen vor. Diese umfassen detaillierte Analysen für die OECD-Mitgliedsländer, G20-Staaten und Partnerländer.

Terminlich deutet sich zunächst ein ruhiger Start in die neue Handelswoche an. Am Morgen stehen hierzulande ausführliche Geschäftszahlen von Siemens Healthineers auf der Agenda. Am Nachmittag werden in den USA Daten zu den Neubauverkäufen veröffentlicht. Weitere Wochentermine finden Sie hier.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen