Mittwoch, 16. September 2020Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:40 Uhr

Dax-Anleger zeigen Respekt vor der Fed - Grenke verliert 40 Prozent

Vor der Fed-Entscheidung am Abend haben die Anleger die Füße still gehalten. Zum einen erhofften sich die Marktteilnehmer Details zur neuen Inflationsstrategie. Zum anderen stehe der Wirtschaftsausblick im Vordergrund: "ein Balance-Akt", fasste es Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zusammen.

"Ein schwächerer wirtschaftlicher Ausblick wäre einerseits ein Schock, würde aber gleichzeitig Hoffnungen auf noch stärkere und längere geldpolitische Maßnahmen schüren. Ein starker Ausblick wäre an sich positiv, würde gleichzeitig aber die geldpolitischen Hoffnungen aus dem Markt nehmen. Von daher wird sich die Fed hier nur in Mini-Schritten bewegen, um kein Kursbeben auszulösen", so Altmann weiter.

Der Dax notierte zum Schluss mit 13.244 Punkten 0,2 Prozent höher, der Euro-Stoxx-50 legte eine Punktlandung hin und schloss unverändert, hier belasteten die schwachen Banken und Ölwerte.

Die Grenke-Aktie blieb unter Druck und verlor am Ende weitere 40 Prozent, obwohl das Unternehmen die Anschuldigungen von Viceroy Research deutlich zurückgewiesen hat. Der Bericht von Viceroy Research "enthält Unterstellungen, die Grenke auf das Schärfste zurückweist", heißt es in einer Mitteilung des MDax-Konzerns vom Vorabend. Die Analysten von Kepler haben die Grenke-Aktie auf "No Rating" genommen. Bisher war Kepler eines der wenigen Häuser, die skeptisch waren mit einer Einstufung "Reduce".

Das war der Börsen-Tag am Mittwoch. Ab jetzt übernehmen die Kollegen von der Spät- und Nachtschicht. Sie werden ein waches Auge auf das spätere Marktgeschehen in den USA haben. Bleiben Sie also dran!

17:22 Uhr

Wall Street wagt sich vor Fed-Aussagen vorsichtig vor

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,7 Prozent auf 28.217 Punkte, der S&P-500 steigt um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent. Die Anleger wägen ab: Einerseits die Perspektive eines anhaltenden Begleitschutzes durch die US-Notenbank, andererseits die nicht willkommene Verzögerung des staatlichen Hilfspakets.

Vor Handelsstart wurden zudem noch Einzelhandelsdaten publiziert, die mit einem Plus von 0,6 Prozent unter den erwarteten plus 1,1 Prozent lagen. Die Daten werden angesichts der Corona-Krise besonders kritisch beäugt. Hauptthema ist aber die Fed-Sitzung, die heute beendet wird und deren Ergebnis mit großer Neugierde erwartet wird. Es gibt einiges Enttäuschungspotenzial.

17:16 Uhr

Insider: Tui plant Kapitalerhöhung über bis zu 1 Mrd Euro

Tui-Chef Fritz Joussen bittet in seinem Bemühen, Europas größten Reisekonzern finanziell über Wasser zu halten, einem Zeitungsbericht zufolge voraussichtlich auch die Aktionäre zur Kasse. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, plant Tui in den kommenden Wochen eine Kapitalerhöhung zwischen 700 Millionen und 1 Milliarde Euro. Die Konditionen dafür sollen bis Ende September festgezurrt werden.

Tui
Tui 44,00

Laut "Handelsblatt" soll die Kapitalerhöhung zum Teil durch Tuis russischen Großaktionär Alexey Mordashov abgesichert werden, der laut Planung bis zu 300 Millionen Euro einbringen wolle. Ein Tui-Sprecher wollte keinen Kommentar zu "Marktspekulationen" geben. Am Dienstag hatte sich der Autozulieferer Schaeffler eine Kapitalerhöhung genehmigen lassen, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern.

17:07 Uhr

Autozulieferer unter Druck - Mahle streicht 2000 Stellen in Deutschland

Der Automobilzulieferer Mahle will weltweit tausende Stellen abbauen: Der Konzern habe "globale Überkapazitäten von 7600 Stellen ermittelt", heißt es. Rund 2000 Stellen entfallen dabei auf Deutschland sowie 1700 weitere auf das europäische Ausland. "Die bereits umgesetzten Kapazitätsanpassungen werden nicht ausreichen", erklärte Konzernchef Jörg Stratmann.

Mahle erklärte, der Handlungsdruck habe sich "nochmals deutlich verschärft" - und nannte die "massiven Einbrüche der internationalen Märkte" und die anhaltend niedrigen Kundenabrufe als Folge der Corona-Pandemie als Gründe. Der Stuttgarter Zulieferer für Fahrzeugantriebe und Klimatechnik beschäftigte nach eigenen Angaben Ende vergangenen Jahres noch gut 77.000 Mitarbeiter in 30 Ländern. Mahle ist nicht börsennotiert.

16:42 Uhr

52 Motorbrände: Ermittler durchsuchen Zentrale von BMW Korea

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu früheren Motorbränden bei BMW-Autos in Südkorea ist Medienberichten zufolge erneut die Zentrale der Unternehmensfiliale in Seoul durchsucht worden. Etwa 20 Ermittler der Staatsanwaltschaft hätten das Büro und den Server-Standort von BMW Korea in Seoul durchsucht, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Dieselben Örtlichkeiten wurden bereits von der Polizei während ihrer Ermittlungen gegen BMW in den Jahren 2018 bis 2019 durchkämmt.

BMW
BMW 96,04

Dem Autohersteller wird vorgeworfen, technische Mängel unter Verschluss gehalten und Rückrufaktionen verzögert zu haben. Zwischen Januar und November 2018 hatte es nach Angaben des Ministeriums in Südkorea 52 Brandvorfälle bei BMW-Autos gegeben. Die neue Durchsuchung signalisiert laut Yonhap den Beginn der formalen Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft. Sie habe die Aktion unternommen, um zusätzliches Beweismaterial sicherstellen zu können.

16:15 Uhr

Umstrittene "Bilanzpolizei" durchforstet Grenke-Bücher - Acht Monate lang?

Die als "Bilanzpolizei" bekannte Prüfungsgesellschaft DPR nimmt die Bücher der Leasingfirma Grenke unter die Lupe. "Wir schauen uns Grenke an und sind in enger Abstimmung mit der Bafin", so der Präsident der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), Edgar Ernst.

Die DPR war wegen des Bilanzskandals bei Wirecard massiv unter Druck geraten. Die Bafin hatte die DPR im Februar 2019 mit der Prüfung der Wirecard-Bücher beauftragt, bis zur Insolvenz des Zahlungsabwicklers im Juni 2020 lagen aber noch keine Ergebnisse vor. Die DPR wehrte sich gegen den Vorwurf, zu lange gebraucht zu haben. Das Aufspüren von Bilanzbetrug sei nicht Aufgabe des privatrechtlichen Vereins. Dafür fehlten der DPR die Durchgriffsrechte wie einer Staatsanwaltschaft. Im Schnitt braucht die DPR nach eigenen Angaben für Untersuchungen einer Bilanz acht Monate.

Hier mehr zu den Vorwürfen gegen Grenke:

15:38 Uhr

"Ein Schlag" und "Vertrauensbruch": Paris knöpft sich Bridgestone vor

Die französische Mitte-Regierung hat ausgesprochen heftig auf die Ankündigung des Reifenherstellers Bridgestone reagiert, ein Werk mit 863 Mitarbeitern im Norden des Landes schließen zu wollen. "Das ist ein Schlag", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Kabinettssitzung in Paris. Er sprach von einem Vertrauensbruch gegenüber dem Staat und der betroffenen Region Hauts-de-France. Der japanische Hersteller müsse nun "seine Verantwortlichkeiten wahrnehmen", forderte Attal. Bridgestone hatte zuvor mitgeteilt, das Werk in Béthune komplett schließen zu wollen, denn es gebe Überkapazitäten.

Die französische Regierung hatte erst unlängst ein großes Programm von 100 Milliarden Euro aufgelegt, um gegen den coronabedingten Wirtschaftseinbruch zu kämpfen und den Anstieg der Arbeitslosigkeit einzudämmen.

15:16 Uhr

ntv-Börsenexpertin Bianca Thomas hakt nach: Wo will der Goldpreis hin?

Anleger warten darauf, dass der Goldpreis vom Seitwärtsgang in den Aufwärtsmodus wechselt. Ein weiter schwächelnder Dollar könnte dem Edelmetall die nötigen Impulse verleihen. Welches Potenzial besitzt Gold? Und welche Anlagestrategien für risikofreudige und risikoscheue Investoren sind sinnvoll? Bianca Thomas fragt Nicolai Tietze von Morgan Stanley.

 

15:08 Uhr

Geld der US-Verbraucher sitzt schon wieder weniger locker

Die Erholung der US-Einzelhändler verliert an Schwung. Sie nahmen im August lediglich 0,6 Prozent mehr ein als im Vormonat. Ökonomen hatten mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Im Juli fiel das Wachstum zudem mit 0,9 Prozent schwächer aus als zunächst mit 1,2 Prozent angegeben. Der private Konsum - zu dem der Einzelhandel beiträgt - macht mehr als zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.

Ein Grund für die geringere Ausgabenfreude dürfte sein, dass Ende Juli für Millionen Amerikaner die wöchentliche Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 600 Dollar auslief. Diese wurde auf 300 Dollar halbiert, war aber nicht in allen Bundesstaaten erhältlich.

14:52 Uhr

Gute Konjunkturdaten verpuffen - Und was tun mit Grenke?

Kurz vor der Sitzung der US-Notenbank Fed stagniert der deutsche Aktienmarkt. Gute Nachrichten zur weltweiten Konjunktur können den Dax nur kurz stützen. Der deutsche Leitindex tritt mit 13.216 Punkten praktisch auf der Stelle.

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Die Fed wird an ihrem Corona-Krisenkurs voraussichtlich festhalten. Die Leitzinsspanne von 0,0 bis 0,25 Prozent und die anderen Maßnahmen sollte sie nach Einschätzung von Ökonomen bestätigen. Mit Spannung erwartet werden Aussagen zur neuen Strategie der Fed. Zudem wird die Notenbank auch ihre neuen Prognosen veröffentlichen.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gewinnt 0,4 Prozent auf 27.610 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone liegt mit 0,2 Prozent im Minus.

Die Industrieländerorganisation OECD schätzt den Wirtschaftseinbruch in Europa und in den USA in diesem Jahr weniger dramatisch ein als zunächst erwartet. In China rechnet die Organisation nun mit Wachstum.

14:36 Uhr

Continental-Betriebsrat geschockt: "Für Werkschließung gibt es keine Erklärung"

Hier mehr zum Thema:

14:24 Uhr

Proteste bei Schaeffler: "Trauermarsch" gegen Job-Kahlschlag

Zahlreiche Mitarbeiter des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler haben gegen Pläne zum Personalabbau und zu Werksschließungen bei dem fränkischen Familienunternehmen protestiert.

Am Standort Schweinfurt hätten sich rund 1500 Mitarbeiter an einer Protestveranstaltung beteiligt und am Firmensitz in Herzogenaurach hätten rund 200 Schaeffler-Beschäftigte an einem "Trauermarsch" teilgenommen, teilten Gewerkschafter der IG Metall mit. Am unterfränkischen Standort Eltmann seien mehrere Hundert Schaeffler-Mitarbeiter auf den Marktplatz gezogen. An vielen weiteren Schaeffler-Standorten, darunter Ingolstadt, Luckenwalde (Brandenburg) und Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) sind für den Nachmittag Protestveranstaltungen geplant. Die Aktionen richten sich gegen den Plan der Unternehmensleitung, bis Ende 2022 rund 4400 Arbeitsplätze abzubauen und auch ganze Werke zu schließen oder zum Verkauf anzubieten - darunter Eltmann, Luckenwalde und Wuppertal.

Mehr dazu lesen Sie hier.
14:00 Uhr

Bericht: Milliardenofferte an USA zur Rettung von Nord Stream 2?

Die Bundesregierung hat nach Recherchen von "Die Zeit" mit einer Milliarden-Offerte versucht, die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 zu retten. Anfang August unterbreitete demnach Finanzminister Olaf Scholz seinem US-Amtskollegen Steven Mnuchin zunächst mündlich und später auch schriftlich den Vorschlag, Deutschland werde den Bau von zwei Spezialhäfen zum Import von Flüssiggas finanzieren. Über die Terminals in den Häfen Brunsbüttel und Wilhelmshaven wollen US-Firmen amerikanisches Gas nach Deutschland exportieren.

Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums wollte zu dem Bericht auf Anfrage keine Stellung nehmen. In dem schriftlichen Vorschlag, der am 7. August nach Washington ging, verspricht die Bundesregierung laut dem Magazin, "die öffentliche Unterstützung für die Konstruktion" der Terminals "massiv durch die Bereitstellung von bis zu 1 Milliarde Euro zu erhöhen".

13:32 Uhr

737-Max-Skandal: Schwere Vorwürfe gegen Boeing

Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus gehen in einem Untersuchungsbericht zum 737-Max-Skandal mit Boeing und den Aufsichtsbehörden hart ins Gericht. Der Bericht legt dar, wie die Kombination aus Design-Fehlern bei Boeing, einer laxen Aufsicht durch die Regierung sowie dem Fehlen von Transparenz seitens des Flugzeugherstellers und der Aufsichtsbehörden die Bühne bereitet haben für zwei Abstürze der Maschine 737 Max.

Boeing
Boeing 205,50

Das 238 Seiten starke Dokument, verfasst von den Mehrheitsvertretern im Verkehrsausschuss des Repräsentantenhauses, zieht in Zweifel, ob der Flugzeugbauer oder die Aufsichtsbehörde FAA trotz des Flugverbots der 737 Max seit März vergangenen Jahres die richtigen Schlüsse für die Sicherheit gezogen haben.

Nach einer 18-monatigen Untersuchung kommt der Bericht zu dem Schluss, dass Boeings Schwierigkeiten teilweise daher rühren, dass der Konzern sich scheut, Fehler zuzugeben. Alles deute auf eine "Unternehmenskultur hin, die dringend einen Neustart im Bereich Sicherheit braucht".

13:15 Uhr

Oliver Roth im ntv-Interview: Grenke-Attacke hat "Manipulationsansätze"

Die Grenke-Aktie hat seit heute Morgen 24 Prozent eingebüßt. Hier nun die heute Morgen versprochene Einschätzung zu den Betrugsvorwürfen. Die Frankfurter Kollegen an der Börse haben hierfür mal bei Oliver Roth von der Oddo Seydler Bank nachgefragt:

12:43 Uhr

Türkische Lira im Keller - Rating schlechter als Ruanda

Der Währungsverfall hat für die Türkei dramatische Folgen.

Der Währungsverfall hat für die Türkei dramatische Folgen.

picture alliance/dpa

Wie verhält sich die türkische Lira nach dem gestrigen Debakel? Der Währungsverfall der türkischen Lira ist mittlerweile dramatisch. Rund 8,88 türkische Lira gibt es für 1 Euro. Der Chart zeigt: Der Währungsverfall ist eine fast gerade Diagonale von oben links nach unten rechts.

Türkische Lira / Euro
Türkische Lira / Euro ,03

Besserung ist nicht in Sicht: Erst gestern hat die Ratingagentur Moody's mitgeteilt, dass die Staatsanleihen der Türkei ab sofort nur noch mit einer Kreditwürdigkeit des Levels B2 bewertet werden - so tief wie noch nie in der Landesgeschichte. Die Türkei steht damit nun auf einem Level mit Sri Lanka und Tunesien, das neue Rating ist sogar schlechter als das von Ruanda, Bahrain und Albanien und nur noch zwei Stufen über dem umgangssprachlichen "Ramschniveau".

Moody's wertete die Türkei nicht nur ab, sondern belässt das Land auch auf einem negativen Ausblick. Das bedeutet, dass die Agentur die Wahrscheinlichkeit, die Türkei in den kommenden Jahren erneut abzuwerten, höher einschätzt als eine Aufwertung oder dass das Land im B2-Rating verharrt.

Der Währungsverfall hat für die Türkei dramatische Folgen: Einfuhren verteuern sich, Unternehmensgewinne sinken, die Kaufkraft nimmt ab. Die Inflationsrate liegt bei zwölf Prozent. Experten machen Präsident Erdogan dafür verantwortlich. Die Regierungspartei AKP verliert immer mehr an Wählergunst.

12:20 Uhr

Bridgestone schließt Reifenwerk

Bridgestone will sein Reifenwerk im französischen Bethune schließen. Betroffen sind dem japanischen Reifenhersteller zufolge von der Entscheidung 863 Mitarbeiter; der Konzern sei in Gesprächen, um die Auswirkungen auf die Beschäftigten und ihre Familien zu minimieren.

Bridgestone
Bridgestone 37,52

Im Werk Bethune werden laut Bridgestone vorwiegend kleinere Reifen produziert, für die die Nachfrage in Europa nicht besonders wachse. Aufgrund anlagenbedingter Einschränkungen bei der Produktion sei es schwierig, im Werk Bethune größere Reifen herzustellen.

12:06 Uhr

Eni meldet Gasfund vor ägyptischer Küste

Der italienische Energiekonzern Eni hat vor der ägyptischen Küste Gas entdeckt. Der Fund soll im Gebiet Great Nooros in der Abu Madi West Development Lease in den konventionellen Gewässern des Nildeltas liegen.

Eni
Eni 15,18

Das Unternehmen schätzt, dass das Gebiet Great Nooros über Gasreserven von mehr als vier Billionen Kubikfuß - etwa 113 Milliarden Kubikmetern - verfügen könnte. Eni hat eine 75-prozentige Beteiligung an der Lizenz des Abu Madi West Development Lease und die britische BP besitzt den restlichen Anteil.

11:26 Uhr

OECD: Weltwirtschaft weniger durch Covid-19 infiziert als erwartet

Nach dem Einbruch in der Corona-Krise im Frühjahr gibt es erste positive Signale in der Weltwirtschaft: Von einer "schrittweisen Erholung nach einem beispiellosen Schock" spricht die OECD in ihrem Zwischenbericht. Auch die Aussichten für Deutschland bewertet die Organisation positiver als noch im Juni.

Die Weltwirtschaft dürfte demnach in diesem Jahr um 4,5 Prozent schrumpfen. Damit fällt das Minus um 1,5 Prozentpunkte geringer aus als im optimistischsten Szenario der OECD-Frühjahrsprognose. Für das kommende Jahr sagt sie ein Wachstum von fünf Prozent voraus.

Für Deutschland geht die Organisation nun von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,4 Prozent aus, 1,2 Prozentpunkte weniger als zunächst befürchtet. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft um 4,6 Prozent wachsen. Auch in den europäischen Corona-Krisenländern Italien und Frankreich dürfte der Einbruch mit 10,5 und 9,5 Prozent geringer ausfallen als zunächst prognostiziert.

Noch viel deutlicher korrigiert die OECD ihre Einschätzung für die Wirtschaft der USA und Chinas. In den USA wird in diesem Jahr ein Minus von 3,8 Prozent erwartet. China ist mit einem Wachstum von 1,8 Prozent die einzige Volkswirtschaft unter den 20 größten Industrie- und Schwellenländern, deren Wirtschaftsleistung zulegen kann.

11:04 Uhr

Blackstone warnt vor "verlorenem Jahrzehnt" mit "anämischen" Renditen

Der Vize-Chef des US-Finanzinvestors, Tony James, zeichnet ein düsteres Szenario für die Aktienmärkte in den kommenden Jahren. Sie könnten ein "verlorenes Jahrzehnt" für Unternehmen und Anleger werden, sagte er dem US-Sendet CNBC.

Die Zinssätze würden sich perspektivisch normalisieren und die Unternehmen dadurch "viel Gegenwind" ausgesetzt sein. Höhere Zinssätze bedeuten höhere Kreditkosten, das dürfte die Unternehmensgewinne und in der Folge auch die Aktienkurse belasten. Als weitere Bremsklötze nennt James in seinem Szenario höhere Steuern, höhere Betriebskosten, weniger effiziente Lieferketten und eine "Deglobalisierung", die die Produktivität der Unternehmen beeinträchtigen wird, so James weiter. All das würde in den nächsten fünf bis zehn Jahren zu "anämische Aktienrenditen" führen.

Den Boom an der Wall Street führt James allein auf die Niedrigzinspolitik der Fed zurück. Anleger, die nach Renditen suchten, hätten nur wenig andere Möglichkeiten, ihr Geld irgendwo zu parken: "Nullzinssätze sind die treibende Kraft." Der Begriff "verlorenes Jahrzehnt", den der Blackstone-Manager verwendet, ist eine Anspielung auf die 90er Jahre, in denen Japan in einer wirtschaftlichen Stagnation gefangen war.

10:40 Uhr

Aufgeblähte Bilanzen? Bafin fühlt Grenke und Fraser Perring auf den Zahn

Grenke hat Potenzial, sich heute zum Dauerbrenner zu entwickeln ... Die Bafin hat sich zu Wort gemeldet. Demnach hat die Finanzaufsicht nach dem Bekanntwerden von Betrugsvorwürfen des spekulativen Anlegers gegen das Leasingunternehmen Grenke bereits Ermittlungen in alle Richtungen eingeleitet. Laut einer Sprecherin wird untersucht, ob es Marktmanipulationen durch unrichtige Informationen zur Bilanzierung gegeben habe. Zum anderen werde einer möglichen Marktmanipulation in Form von Leerverkäufen nachgegangen.

Grenke
Grenke 23,05

Nach einem Kurssturz am Dienstag verliert die Grenke-Aktie am Morgen noch einmal fast 20 Prozent.

Damit nimmt die Behörde sowohl das Unternehmen als auch den Investor Fraser Perring ins Visier. Der hatte mit geliehenen Aktien auf einen Kurssturz der Grenke-Aktie gewettet, den ein umfangreicher Bericht seiner Researchfirma Viceroy mit Vorwürfen gegen das Unternehmen am Dienstag auch auslöste. Überdies prüft die Bafin, ob es vor dem Erscheinen des Berichts zu Insiderhandel gekommen ist. Bis ein Ergebnis vorliege, dürften einige Wochen ins Land gehen, sagte die Sprecherin.

09:59 Uhr

Amazon-Rivale feiert Börsendebüt in London - Aktie heiß begehrt

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson bei einem Wahlkampfbesuch im Dezember bei "The Hut Group".

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson bei einem Wahlkampfbesuch im Dezember bei "The Hut Group".

picture alliance/dpa

Bei aller Aufregung um Grenke schauen wir trotzdem mal über den Tellerrand und in diesem Fall über den Ärmelkanal. Der britische Online-Händler The Hut Group hat gerade den ersten Börsengang in London seit Beginn der Corona-Krise über die Bühne gebracht.

Die Aktien des Amazon-Rivalen legen an ihrem ersten Handelstag 27 Prozent auf 628 Pence zu. Der Ausgabepreis der insgesamt 376 Millionen Titel lag bei 500 Pence je Stück. Damit nahm der vor 16 Jahren gegründete Online-Händler 1,9 Milliarden Pfund ein und wurde mit 5,4 Milliarden Pfund bewertet.

The Hut Group profitiert wie Amazon und andere Online-Händler vom Internet-Shopping-Boom während der Corona-Pandemie. Umsatz und Gewinn sind nach Angaben des Unternehmens im ersten Halbjahr kräftig gestiegen. 2019 legten die Erlöse um 24,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Pfund zu.

09:45 Uhr

Dax-Anleger auf der Hut: Was sagt die Fed zur Inflationsstrategie?

In Erwartung neuer Hinweise auf die US-Geldpolitik halten sich Anleger mit Engagements am deutschen Aktienmarkt zunächst mal zurück. Der Dax startet kaum verändert bei 13.218 Punkten.

DAX
DAX 16.194,46

Da eine Leitzinsänderung der US-Notenbank (Fed) als ausgeschlossen gelte, richteten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die Strategie zur Ankurbelung der Inflation, sagt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Und hier kommt es bekanntlich auf jedes einzelne Wort an."

Zum anderen stehe der Wirtschaftsausblick im Vordergrund: "ein Balance-Akt", wie Altmann sagt: "Ein schwächerer wirtschaftlicher Ausblick wäre einerseits ein Schock, würde aber gleichzeitig Hoffnungen auf noch stärkere und längere geldpolitische Maßnahmen schüren. Ein starker Ausblick wäre an sich positiv, würde gleichzeitig aber die geldpolitischen Hoffnungen aus dem Markt nehmen. Von daher wird sich die Fed hier nur in Mini-Schritten bewegen, um kein Kursbeben auszulösen".

09:16 Uhr

Minus 18 Prozent: Grenke-Aktie rauscht ungebremst in die Tiefe

Die Grenke-Aktie erweist sich am Morgen als Fass ohne Boden. Gleich zum Auftakt geben die Papiere nach dem Absturz am Vortag noch einmal 18,0 Prozent nach. (Update 09:52 Uhr)

Grenke
Grenke 23,05

Der Leasinganbieter hat inzwischen schwerwiegende Anschuldigungen eines Short-Sellers zurückgewiesen. Der Bericht von Viceroy Research "enthält Unterstellungen, die Grenke auf das Schärfste zurückweist", heißt es in der Mitteilung des MDax-Konzerns. Nach Ansicht von Viceroy Research ist die Grenke-Aktie dagegen "uninvestierbar wegen unverhohlenen Betrugs in der Buchführung". Darunter seien Dutzende Transaktionen mit nicht angegebenen verbundenen Gesellschaften. Die Vorwürfe hatten die Aktie gestern bereits um 18,8 Prozent abschmieren lassen.

Guten Morgen, ich begrüße Sie zum vermutlich letzten Börsen-Tag dieses Sommers. Ab morgen heißt es wohl wieder warm anziehen. Schade! Mein Name ist Diana Dittmer und ich führe Sie heute durch die Welt der marktrelevanten Nachrichten. Mit Grenke haben wir zum Auftakt gleich mal einen Hammer! Unsere Börsen-Expertin Katja Dofel wird mit Oliver Roth von der Oddo Seydler Bank heute morgen über den vermeintlichen Betrug und den großen Vertrauensverlust der Anleger sprechen. Das Interview finden Sie demnächst hier im Börsen-Tag!

08:08 Uhr

Delivery Hero: 1000 neue Jobs in Berlin

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(Foto: REUTERS)

Der Essenslieferdienst Delivery Hero, seit drei Wochen im Deutschen Aktienindex vertreten, plant in seiner Konzernzentrale in Berlin einen deutlichen Mitarbeiteraufbau. "Berlin ist ein guter Platz für uns, hier bekommen wir viele hervorragende Talente, das ist wichtig. Wir haben rund 2.000 Mitarbeiter in Berlin, bis Ende kommenden Jahres werden es etwa 3.000 sein", sagte der Vorstandsvorsitzende von Delivery Hero, Niklas Östberg, der "Süddeutschen Zeitung". Die Firma mit Sitz in der deutschen Hauptstadt ist weltweit in mehr als 40 Ländern tätig und hat insgesamt rund 25 000 Mitarbeiter. Das Unternehmen, das Östberg 2011 in Berlin gegründet hat, ist in Deutschland jedoch nicht mehr aktiv; das Geschäft wurde an einen Konkurrenten verkauft. Der Verkauf sei richtig gewesen, weil mit dem Erlös von über einer Milliarde Euro das Asiengeschäft gestärkt worden sei.

07:34 Uhr

Dax wegen Fed-Entscheid höher erwartet

Unmittelbar vor den geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank (Fed) wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Dienstag höher starten. Am Dienstag hatte er 0,2 Prozent im Plus bei 13.217,67 Punkten geschlossen.

Da Veränderungen am US-Leitzins als ausgeschlossen gelten, warten Börsianer gespannt auf die Erläuterungen des Fed-Chefs Jerome Powell. Sie interessierten sich vor allem für die praktische Umsetzung des Ende August verkündeten Strategieschwenks, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research.

Mit einem Auge schielen Börsianer zudem auf das Gezerre um den Brexit. Nachdem das umstrittene Binnenmarktgesetz von Premierminister Boris Johnson vom Unterhaus gebilligt wurde, rechnen Experten im Oberhaus mit größerem Widerstand gegen das Vorhaben, das Teile der Scheidungsvereinbarung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union aushebeln soll.

Am Aktienmarkt warten Investoren auf die Zahlen der "Zara"-Mutter Inditex. Am Dienstag hatte Rivale Hennes & Mauritz (H&M) mit der Rückkehr in die Gewinnzone positiv überrascht.

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