Negative Gemengelage bereitet dem Dax Stress
Es war ein Tag der Kursverluste am deutschen Aktienmarkt. Nur für ein wenig Entspannung hat gesorgt, dass die US-Inflationsrate im März mit plus 8,5 Prozent zum Vorjahr die Befürchtungen zumindest nicht noch übertroffen hat. Vor allem die Anleihemärkte waren auf noch Schlimmeres gefasst.
Dennoch wurde die Gemengelage auf dem Frankfurter Parkett als sehr negativ bezeichnet. In Deutschland werde nun sogar über Steuererhöhungen diskutiert, die Ölpreise zögen an, der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sei weiter auf Talfahrt und die Zahlungsunfähigkeit von Sri Lanka könnte erst der Beginn von taumelnden Schwellenländern sein, hieß es.
Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt signalisiert, die Zinsen aggressiv anheben zu wollen, um die steigende Inflation unter Kontrolle zu bringen. "Ob die Inflationsrate im März ihren Gipfel erreicht hat, hängt vor allem von der weiteren Preisentwicklung bei Öl und Benzin ab", sagte Ökonom Christoph Balz von der Commerzbank.
Der Dax ging mit einem Abschlag von 0,5 Prozent auf 14.125 Punkte aus dem Handel. Am Vormittag war der Leitindex bis auf 13.887 Zähler abgesackt. Der EuroStoxx50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 3834 Stellen.
Bei den Einzelwerten standen Deutsche Bank und Commerzbank im Fokus, die 9,4 beziehungsweise 8,5 Prozent verloren. Hier hat ein Investor, bei dem es sich laut Bloomberg um Capital Group handeln soll, Aktien im Gesamtwert von 1,75 Milliarden Euro verkauft. Morgan Stanley, die den Verkauf als Bookrunner begleiteten, teilten mit, der Investor habe 116 Millionen Deutsche-Bank-Aktien zu je 10,98 Euro und 72,5 Millionen Commerzbank-Aktien zu je 6,55 Euro verkauft. Das entspricht einer Beteiligung von rund 5,6 Prozent bei der Deutschen Bank und rund 5,8 Prozent bei der Commerzbank.
Im Dax sorgen positive Analysten-Stimmen bei BASF für gute Laune, die Titel gewannen 1,1 Prozent. Im MDax verteuerten sich Wacker Chemie sogar um 3,6 Prozent.