Dienstag, 12. April 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Negative Gemengelage bereitet dem Dax Stress

Es war ein Tag der Kursverluste am deutschen Aktienmarkt. Nur für ein wenig Entspannung hat gesorgt, dass die US-Inflationsrate im März mit plus 8,5 Prozent zum Vorjahr die Befürchtungen zumindest nicht noch übertroffen hat. Vor allem die Anleihemärkte waren auf noch Schlimmeres gefasst.

DAX
DAX 24.191,96

Dennoch wurde die Gemengelage auf dem Frankfurter Parkett als sehr negativ bezeichnet. In Deutschland werde nun sogar über Steuererhöhungen diskutiert, die Ölpreise zögen an, der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sei weiter auf Talfahrt und die Zahlungsunfähigkeit von Sri Lanka könnte erst der Beginn von taumelnden Schwellenländern sein, hieß es.

Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt signalisiert, die Zinsen aggressiv anheben zu wollen, um die steigende Inflation unter Kontrolle zu bringen. "Ob die Inflationsrate im März ihren Gipfel erreicht hat, hängt vor allem von der weiteren Preisentwicklung bei Öl und Benzin ab", sagte Ökonom Christoph Balz von der Commerzbank.

Der Dax ging mit einem Abschlag von 0,5 Prozent auf 14.125 Punkte aus dem Handel. Am Vormittag war der Leitindex bis auf 13.887 Zähler abgesackt. Der EuroStoxx50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 3834 Stellen.

Bei den Einzelwerten standen Deutsche Bank und Commerzbank im Fokus, die 9,4 beziehungsweise 8,5 Prozent verloren. Hier hat ein Investor, bei dem es sich laut Bloomberg um Capital Group handeln soll, Aktien im Gesamtwert von 1,75 Milliarden Euro verkauft. Morgan Stanley, die den Verkauf als Bookrunner begleiteten, teilten mit, der Investor habe 116 Millionen Deutsche-Bank-Aktien zu je 10,98 Euro und 72,5 Millionen Commerzbank-Aktien zu je 6,55 Euro verkauft. Das entspricht einer Beteiligung von rund 5,6 Prozent bei der Deutschen Bank und rund 5,8 Prozent bei der Commerzbank.

Im Dax sorgen positive Analysten-Stimmen bei BASF für gute Laune, die Titel gewannen 1,1 Prozent. Im MDax verteuerten sich Wacker Chemie sogar um 3,6 Prozent.

17:23 Uhr

Infineon forciert seine Chipfertigung für Autos

Infineon
Infineon 32,57

Infineon will die Fertigung von Chips für die Autoindustrie ausbauen und erweitert dafür sein Werk in Indonesien. Mit Übernahme von Werksgebäuden eines benachbarten Halbleiterfertigers am Standort Bantam werde die Produktionsfläche verdoppelt, teilte der Dax-Konzern mit. Die Fertigung solle 2024 starten.

Autospartenvorstand Thomas Kaufmann verwies auf den steigenden Bedarf an Halbleitern für Autos. Mit dem Zukauf könne Infineon seine "Fertigungskapazitäten schneller erweitern als mit einem Neubau auf grüner Wiese".

17:03 Uhr

Nokia verlässt Russland - 2000 Beschäftigte betroffen

Nach seinem schwedischen Rivalen Ericsson zieht sich auch der finnische Telekommunikationsausrüster Nokia vom russischen Markt zurück. "Seit den ersten Tagen der Invasion" sei klar gewesen, dass die Fortsetzung der Präsenz des Unternehmens in Russland nicht möglich sein würde, teilte der Konzern mit.

Betroffen von dem Schritt sind nach Angaben einer Unternehmenssprecherin rund 2000 Beschäftigte, davon etwa 200 im Bereich Forschung und Entwicklung. "Leider" seien unter diesen Umständen "Entlassungen unvermeidlich", erklärte Nokia.

16:39 Uhr

Wall Street zum Start leicht im Plus

272688961.jpg

(Foto: picture alliance/dpa/New York Stock Exchange/AP)

Mit Gewinnen ist die Wall Street in den Handel gestartet. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise sind zwar etwas stärker gestiegen als von den Analysten erwartet, sorgen aber für keinen weiteren Druck auf den Markt. Der Anstieg von 8,5 Prozent zum Vorjahr sei zwar "massiv, aber eben auch nicht schlimmer als befürchtet", sagte ein Händler. Im Vormonat hatte der Anstieg noch 7,9 Prozent betragen. "Die Daten werden nichts an den Plänen der Fed ändern, das Tempo der Zinserhöhungen ab dem nächsten Monat auf 50 Basispunkte pro Sitzung zu erhöhen", hieß es von Capital Economics.

Der Dow-Jones-Index gewann kurz nach der Eröffnung 0,4 Prozent auf 34.429 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,6 Prozent. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,1 Prozent nach oben. Hier stützte der kräftige Rückgang der zuletzt stark gestiegenen Renditen am US-Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag bei 2,72 Prozent nach 2,78 Prozent am Vorabend. Zwischenzeitlich wurde schon die Marke von 2,80 Prozent erreicht. Die Daten dürften die US-Notenbank gleichwohl in ihrem geldpolitischen Kurs bestärken, mit einer aggressiven Straffung der hohen Inflation zu begegnen.

16:15 Uhr

Kartellamt fühlt Raffinerien wegen Spritpreisen auf den Zahn

Als Reaktion auf hohe Spritpreise wollen Deutschlands oberste Wettbewerbshüter die Raffinerien und Sprit-Großhändler unter die Lupe nehmen. Wie das Bundeskartellamt in Bonn mitteilte, hat es eine sogenannte Sektoruntersuchung eingeleitet. "Rohölpreise, die Abgabepreise der Raffinerien und die Preise an der Tankstelle sind in den vergangenen Wochen deutlich auseinandergelaufen", sagte Behördenchef Andreas Mundt.

Die Untersuchung solle die Gründe für die jüngsten Markt- und Preisentwicklungen ausleuchten, so Mundt. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges waren im März die Preise für Rohöl und die Preise an den Zapfsäulen stark angestiegen. Als der Rohölpreis wieder fiel, sank der Verbraucherpreis aber nicht im gleichen Maße. Diese Marktverwerfungen riefen das Kartellamt auf den Plan.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

15:16 Uhr

Sri Lankas Pleite hat "Giftmischung" für EM-Anleihen zur Folge

a57d795d45e0299344cf743c2cb51875.jpg

(Foto: REUTERS)

Die offizielle Erklärung der Zahlungsunfähigkeit durch Sri Lanka für seine Auslandsschulden könnte Anleger auch aus anderen Schwellenland-Anleihen vertreiben. "Die Kombination aus Rückkehr hoher Länderrisiken und steigender Zinsen ist eine Giftmischung für EM-Anleihen", sagte ein Börsianer. Dabei seien diese gerade unter Privatanlegern recht populär gewesen, da sie als einzige noch attraktive Zinsen erbrachten. Sri Lanka fehlen die Devisen, um 51 Milliarden US-Dollar Auslandsschulden zu bezahlen.

Die in Deutschland gehandelte zehnjährige Staatsanleihe fiel um knapp elf Prozent auf 48,90 Prozent zurück. Sie war schon im März aus einer Bewertungspanne zwischen rund 70 bis 80 Prozent nach unten ausgebrochen, da sich die Zahlungsunfähigkeit schon abzeichnete.

14:59 Uhr

Das sagen Ökonomen zur höchsten US-Inflation seit Ende 1981

(Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv)

Die Inflation in den USA ist weiter auf dem Vormarsch und hat im März den höchsten Stand seit Ende 1981 erreicht. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 8,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ökonomen äußerten sich dazu:

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank: "Das ist erneut ein außerordentlich hoher Inflationsanstieg und der Gipfel ist wohl noch nicht erreicht. US-Verbraucher müssen für nahezu alles immer tiefer in die Taschen greifen, da bleibt für besondere Ausgabenwünsche wenig übrig. Oberste Priorität für die US-Notenbank ist die Inflationsbekämpfung. Sie wird die Leitzinsen deshalb kräftig straffen. Damit nehmen jedoch auch die Abwärtsrisiken für die Konjunktur zu. Für die Fed wird das ein Drahtseilakt."

Thomas Gitzel, VP Bank: "Jetzt wird also auch die Acht-Prozent-Marke geknackt. Doch dies ist nur ein Teil der schlechten Nachricht. Beunruhigend ist darüber hinaus, dass der Preisauftrieb an Breite gewinnt. Auch ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise liegt die Teuerungsrate mittlerweile bei 6,6 Prozent. Das ist zwar etwas weniger als erwartet worden war, aber die Rate liegt dennoch über dem Vormonatswert. Die gestiegenen Energiekosten fressen sich nun in das breite Preisgefüge hinein. Gleichzeitig legen in den USA auch die durchschnittlichen Stundenlöhne mit zuletzt 5,6 Prozent zu. Es ist also nicht die Frage, ob es zu Zweitrundeneffekten kommt, sondern wie hoch sie in weiterer Zukunft noch ausfallen werden."

14:48 Uhr

Dax nach US-Daten mit geringerem Minus

Erleichterung in Frankfurt: Die im Rahmen der Erwartungen liegende US-Inflation von 8,5 Prozent hat für einen Abbau der Verluste gesorgt. Der Dax verringerte sein Minus und verlor nur 0,3 Prozent auf 14.144 Punkte. Der EuroStoxx50 sackte um 0,5 Prozent auf 3819 Stellen ab. Die Börsianer hatten eine höhere Inflationsrate befürchtet – und damit auch ein noch energischeres Agieren der US-Notenbank in der Zinsfrage.

14:38 Uhr

US-Inflation mit einer Acht vorne - Realeinkommen gefallen

Die Inflationsrate ist in den USA weiter angestiegen. Sie betrug im März 8,5 Prozent und lag damit etwas über den Erwartungen. Analysten hatten mit 8,4 Prozent gerechnet. Den Hauptanteil an der Teuerung hatte die Energie, die sich um elf Prozent verteuerte. Im Februar hatte die US-Teuerungsrate bei 7,9 Prozent gelegen.

Der Anstieg von 8,5 Prozent zum Vorjahr sei zwar "massiv, aber eben auch nicht schlimmer als befürchtet", sagte ein Händler. Entsprechend sei eine Erleichterung am Anleihemarkt zu sehen: Der Bund-Futures schoss um 42 Ticks nach oben auf 155,41 Prozent und notierte damit 114 Ticks über seinem Tagestief vom Vormittag. "Man sollte sich aber nicht zu früh freuen", kommentierte ein anderer Händler mit Verweis auf die mit minus 1,1 Prozent deutlich stärker gefallenen Realeinkommen: Hier zeige sich, wie stark der US-Konsum durch die Inflation unter Druck gerate. Die Fed werde daher an ihrem Inflationsbekämpfungs-Kurs festhalten.

imago0099088326h.jpg

(Foto: imago images/Cris Faga)

14:30 Uhr

Rolls-Royce-Kurs schmiert ab

Eine Herabstufung hat die Aktie von Rolls-Royce auf Talfahrt geschickt. Das Papier des Triebwerksherstellers verbilligte sich in London um bis zu 7,3 Prozent. Die Analysten von JP Morgan setzten die Titel auf "underweight" von zuvor "neutral". Sie begründeten dies mit erhöhten Risiken für die Sparte "neue Märkte" sowie geringere Erwartungen für die größte Sparte "zivile Luftfahrt".

14:10 Uhr

Ceconomy-Aktionäre segnen vereinfachte Aktionärsstruktur ab

Die Ceconomy-Aktionäre haben die Kapitalmaßnahmen im Zusammenhang mit der geplanten vereinfachten Aktionärsstruktur genehmigt. Wie der SDax-Konzern mitteilte, wurden alle Tagesordnungspunkte von der außerordentlichen Hauptversammlung abgesegnet.

Damit ist der Weg frei für Ceconomy - Mehrheitsaktionärin von Media Markt und Saturn - die restlichen 21,62 Prozent an MediaMarktSaturn vom Minderheitsaktionär Convergenta zu erwerben. Im Gegenzug wird Convergenta der Media-Markt-Gründerfamilie Kellerhals direkter Ceconomy-Aktionär und erhält nach Abschluss aller Transaktionen bis zu 29,9 Prozent an Ceconomy.

13:47 Uhr

iPhone-Bauer stoppt Arbeit

(Foto: Nowhereelse.fr)

Der taiwanische Apple-Zulieferer Pegatron hat seine Produktion an den chinesischen Standorten in Shanghai und Kunshan wegen des anhaltenden Corona-Lockdowns ausgesetzt. Der Betrieb werde wieder aufgenommen, sobald die Regierung grünes Licht gebe, teilte Pegatron mit.

Das Unternehmen montiert iPhones für Apple ähnlich wie der größere Konkurrent Foxconn, der seine Produktion in Shenzhen im vergangenen Monat wegen der dortigen Lockdowns anhalten musste.

13:30 Uhr

Unternehmensgewinne: Analysten zu optimistisch?

Die Aktienmärkte stehen weiter unter Druck. Andererseits sind aber auch viele Analysten weiterhin optimistisch für die Gewinnentwicklung der Unternehmen in Europa. Welche Branchen zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern gehören, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.

13:06 Uhr

Großer Druck auf Bauzinsen

Käufer von Immobilien müssen sich nach Ansicht von Experten in den kommenden Monaten auf noch deutlich teurere Kredite einstellen. Nach schon kräftigen Aufschlägen bei den Bauzinsen im März rechnen Fachleute mit weiteren starken Zuwächsen in den kommenden Monaten. "Wir erwarten, dass die Hypothekenzinsen für zehnjährige Finanzierungen in den Sommermonaten auf drei Prozent steigen", sagt Max Herbst, Gründer der Frankfurter FMH Finanzberatung. Derzeit liegt der Zins für zehnjährige Standardkredite laut Angaben von FMH im Schnitt bei 2,12 Prozent. Zum Vergleich: Im Dezember waren es noch 0,9 Prozent gewesen.

Auch der Münchner Immobilienfinanzierer Interhyp rechnet mit einem weiteren Zinsanstieg. Er erwartet 2,5 bis drei Prozent für zehnjährige Darlehen bis Jahresende.

105004598.jpg

(Foto: picture alliance / Klaus Ohlenschläger)

 

12:54 Uhr

Easyjet beklagt hohen Krankenstand - Hunderte Flüge gestrichen

Easyjet
Easyjet 480,70

Der Billigflieger Easyjet kann angesichts vieler Krankheitsfälle unter Crewmitgliedern keine Entwarnung zu Flugstreichungen geben. An manchen Standorten falle ein Fünftel der Flugzeugbesatzungen wegen Corona-Infektionen aus, sagte Konzernchef Johan Lundgren. Da der Höhepunkt der Infektionswelle in Großbritannien überschritten sei, müsste sich die Lage eigentlich auch bei der Airline entspannen. "Aber das sehen wir noch nicht", so Lundgren.

In den vergangenen Tagen musste Easyjet Hunderte Flüge streichen. Zurzeit wären es vier Prozent aller Flüge am Tag. Meistens könnten die Fluggäste auf eine andere Verbindung am selben Tag umgebucht werden. Über Ostern seien bis zu 1600 Flüge täglich geplant, so viele wie seit 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Krise, nicht mehr.

12:46 Uhr

Wall Street wartet auf US-Inflationsdaten

85b59134bfef447f2b656cc722576518.jpg

(Foto: AP)

Wenig verändert zeigen sich die Futures auf die US-Indizes. Die Richtung werden ohnehin erst die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für März vorgeben, die eine Stunde vor Handelsbeginn bekannt gegeben werden. Hier wird mit einem Anstieg um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet - abermals höher als im Februar, als die Inflation bereits 7,9 Prozent betragen hatte. Dies dürfte die US-Notenbank darin bestärken, mit einer aggressiven Straffung der galoppierenden Inflation zu begegnen.

Belastet wird das Sentiment auch von den weiter steigenden Marktzinsen. So notiert die Rendite zehnjähriger Papiere aktuell bei 2,81 Prozent und damit drei Basispunkte höher als am Vorabend. Die Signale verdichten sich weiter, dass die Fed noch konsequenter gegen den Preisdruck vorgehen wird.

12:24 Uhr

Teilweiser Verlustabbau: Dax notiert wieder über 14.000

Bis zum Mittag hat sich der deutsche Aktienmarkt wieder etwas berappeln können. Auch die ZEW-Konjunkturdaten, die etwas besser als erwartet ausgefallen waren, trugen dazu bei. Nach anfänglichen Verlusten von mehr als zwei Prozent notierte der Dax bei 14.049 Zählern - ein Minus von ein Prozent. Der EuroStoxx50 notierte 0,7 Prozent tiefer bei 3812 Stellen. Entscheidend für den weiteren Verlauf könnten am Nachmittag die US-Verbraucherpreisdaten sein.

36 der 40 Dax-Werte lagen im Minus. Spitzenreiter waren Deutsche Post mit plus 1,1 Prozent. Klares Schlusslicht waren Deutsche Bank mit minus acht Prozent.

12:18 Uhr

Dollar vor US-Inflationsdaten an, Euro gibt das Weichei

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der US-Dollar ist leicht angezogen, der Euro fiel von 1,0883 Dollar am Montagabend auf 1,0862 Dollar. Neben der EZB-Sitzung am Donnerstag dürften die Inflationsdaten aus den USA für März am Nachmittag das am meisten beachtete Ereignis in dieser Woche sein, sagt Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. Es sei zu erwarten, dass die Inflationsrate weiter geklettert ist, die eigenen Volkswirte rechneten mit einem Anstieg zum Vorjahr um 8,5 Prozent.

Um positiv für den Dollar zu sein, müsse die Inflation wohl deutlich nach oben überraschen, so die Expertin. Am Markt seien ohnehin schon zwei Zinserhöhungen um 50 Basispunkte für die nächsten beiden Sitzungen so gut wie voll eingepreist.

11:57 Uhr

Russen erwarten massiven Konjunktureinbruch

92627495.jpg

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Regierung in Moskau erwartet wegen der westlichen Sanktionen nach der russischen Invasion der Ukraine den stärksten Konjunkturabsturz seit 1994. "Die offizielle Prognose dürfte eine Schrumpfung um mehr als zehn Prozent vorsehen", sagte Rechnungshofchef Alexej Kudrin der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Kudrin war von 2000 bis 2011 selbst Finanzminister.

Ein Regierungsinsider sagte Reuters, dass mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes zwischen zehn und 15 Prozent zu rechnen sei. Ein zweistelliges Minus hatte es nach Daten von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) zuletzt 1994 im Gefolge des Zusammenbruchs der Sowjetunion gegeben.

11:46 Uhr

ZEW-Index ist unterirdisch - aber kleiner Lichtblick

Die Folgen des Krieges in der Ukraine sorgen bei Börsenprofis zunehmend für Konjunkturskepsis und Sorgen vor einer Rezession. Das Barometer für die Einschätzung zur deutschen Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten fiel im April um 1,7 auf minus 41 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter 163 Analysten und Anlegern mitteilte.

Ökonomen hatten nun für April sogar mit einem Rückgang auf minus 48 Zähler gerechnet. "Die Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage schlecht ist und sich noch weiter verschlechtern wird", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Ein kleiner Lichtblick sei der Rückgang der Inflationserwartungen. "Die Aussicht auf eine Stagflation in den kommenden sechs Monaten besteht jedoch nach wie vor", sagte Wambach mit Blick hohe Verbraucherpreise und schwache Konjunktur.

11:28 Uhr

Ölpreise gehen wieder kräftig hoch

Die Ölpreise haben nach den Einbußen am Montag wieder den Gang nach oben angetreten. Den Grund dafür liefert China, das seine Covid-19-Abriegelungsmaßnahmen gelockert hat. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 101,68 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um ebenfalls 2,4 Prozent auf 97,44 Dollar je Fass.

Die Hoffnung auf eine steigende Ölnachfrage wuchs am Markt weiter, obwohl der Preisanstieg nach Ansicht von SPI Asset Management übertrieben scheint.

11:18 Uhr

Ifo: Berliner Mietendeckel reduzierte Wohnungsangebot massiv

Der mittlerweile vom Bundesverfassungsgericht gekippte Mietendeckel hat das Angebot an Mietwohnungen in Berlin um bis zu 60 Prozent verknappt. Auf diesem Niveau verharre das Angebot seitdem, teilten Forscher des Münchner Ifo-Instituts unter Verweis auf eine neue Studie mit. "Bereits nach der Ankündigung des Mietendeckels ist das Angebot an Berliner Wohnungen stark zurückgegangen", so Ifo-Experte Mathias Dolls.

Die Mieten seien durch die Abschaffung des Deckels bei den davon betroffenen Wohnungen wieder deutlich angestiegen. "Ein Nachholeffekt ist zwar zu beobachten. Allerdings sind die Mietpreise noch nicht auf dem Niveau, auf dem sie wären, wenn es den Mietendeckel nicht gegeben hätte", sagte Ifo-Forscher Florian Neumeier.

247691054.jpg

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Mehr dazu lesen Sie hier.
10:37 Uhr

Sri Lanka ist pleite

86ff695bc26dff87cbdca3d7631460fa.jpg

(Foto: REUTERS)

Das von einer schweren Wirtschaftskrise geplagte Sri Lanka hat seine Zahlungsunfähigkeit für sämtliche Auslandsschulden angemeldet. Das Finanzministerium des südasiatischen Inselstaats teilte mit, das Land werde die Fälligkeiten in Höhe von 51 Milliarden US-Dollar nicht begleichen können. Das Eingeständnis sei der "letzte Ausweg", nachdem Sri Lanka über keine ausländischen Devisen mehr verfüge, um Güter zu importieren.

Eine Zahlung in der Landeswährung sei aber möglich, fuhr das Ministerium an die Adresse der Kreditgeber fort, darunter auch mehrere ausländische Regierungen. Demnächst soll ein Hilfsprogramm für das Land unter Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) starten. Sri Lanka ist mit der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten konfrontiert.

10:30 Uhr

Zehnjahreszins deutscher Anleihen auf Hoch seit Mitte 2015

Deutsche Bundesanleihen sind mit leichten Kursverlusten in den Handel gestartet. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug bis zu 0,84 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte 2015.

Heute blicken die Marktteilnehmer vor allem auf Inflationszahlen aus den USA. Die Regierung veröffentlicht ihre Daten für März. Es wird mit einer Inflationsrate von mehr als acht Prozent gerechnet.

09:51 Uhr

Ex-EZB-Chefvolkswirt geht Notenbank scharf an

Otmar Issing

Otmar Issing

(Foto: picture alliance / dpa)

Der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing hat Notenbank vorgeworfen, zu langsam auf die verbesserten Wachstums- und Inflationsaussichten reagiert zu haben und nun vor dem Dilemma einer Stagflation zu stehen. "Die EZB hat massiv zu dieser Falle beigetragen, in der sie nun gefangen ist, weil wir auf das Risiko einer Stagflation zusteuern", sagte Issing der "Financial Times".

Die EZB habe sich auf ihr Prognosemodell verlassen, aber dieses Modell könne nicht die richtigen Signale geben, weil es auf der Vergangenheit und zyklischen Erfahrungen beruhe - "und die Pandemie hat keinen zyklischen Abschwung verursacht", so Issing. Es brauche einen viel umfassenderen Ansatz, um die Inflation in einer Zeit des Strukturwandels zu erklären. "Wenn man eine Fehldiagnose stellt, hat man natürlich eine fehlgeleitete Politik", befand Issing.

Die EZB steuert gemäß ihrer aktuellen Kommunikation auf eine erste Zinserhöhung im Dezember zu. Manche Beobachter halten es aber für denkbar, dass ein solcher Schritt auch schon im September erfolgt. Dies könnte sie bereits an diesem Donnerstag signalisieren.

09:34 Uhr

Dax geht in Deckung - Bankenaktien bekommen Prügel

Der Dax hat sich eine halbe Stunde nach Handelsbeginn auf deutlich niedrigerem Niveau stabilisieren können. Der deutsche Leitindex notierte 1,8 Prozent tiefer bei 13.938 Punkten. Der EuroStoxx50 sackte um 1,7 Prozent auf 3776 Stellen ab. Neben der Inflationsangst ist auch die Zinsangst weiter zugegen, sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer. Die Renditen stiegen in Erwartung einer Straffung der Geldpolitik seit Tagen schon kräftig an. Zudem seien es auch die zunehmenden Sorgen vor einer Rezession, da die Lieferketten unter Druck stehen.

Eine milliardenschwere Platzierung von Deutsche-Bank- und Commerzbank-Aktien schickte vor allem die Kurse der beiden Geldinstitute auf Talfahrt. Deutsche Bank brachen um 9,6 Prozent ein, für Commerzbank ging es um 8,6 Prozent nach unten. Nach dem US-Hedgefonds Cerberus verlieren die beiden Institute einen weiteren großen Investor. Der Name des Verkäufers wurde nicht genannt.

Commerzbank
Commerzbank 30,93

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,23

09:18 Uhr

Amtlich: Deutsche März-Inflation hat eine Sieben vorne

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp)

Angeheizt von massiven Energiepreissprüngen ist die Inflation in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Im Februar hatte die Jahresinflationsrate noch bei 5,1 Prozent gelegen.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar schossen die Öl- und Gaspreise in die Höhe. Ähnlich hoch wie im März 2022 war die Jahresinflationsrate vor der Wiedervereinigung in den alten Bundesländern zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls deutlich stiegen.

Mehr dazu lesen Sie hier.
09:01 Uhr

Tiefroter Dax-Start unter 14.000er-Marke

Verlustreicher Start an der Frankfurter Börse: Am deutschen Aktienmarkt haben die Pfeile nach unten gezeigt. Der Dax verlor mehr als zwei Prozent auf 13.887 Punkte. Damit gab der Leitindex rund 300 Punkte ab. MDax, SDax und TecDax gaben zwischen 1,3 und 1,5 Prozent nach.

Den wichtigsten Termin des Tages stellen die US-Inflationsdaten für den März am frühen Nachmittag. Volkswirte erwarten im Schnitt eine Inflationsrate von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, was gegenüber dem Vormonat einen Anstieg bedeutete. Die Signale verdichten sich, dass die US-Notenbank noch zügiger gegen den Preisdruck vorgehen wird.

DAX
DAX 24.191,96

08:52 Uhr

Erstmals wieder Videospiel-Lizenzen in China

Chinesische Aufsichtsbehörden erstmals seit Juli vergangenen Jahres eine Reihe von Videospiel-Lizenzen genehmigt, was darauf hindeutet, dass die behördlichen Kontrollen des Internetsektors gelockert werden könnten. Im Sektor verteuern sich Netease um 2,8 Prozent und Tencent Holdings um 2,7 Prozent.

Die staatlichen Behörden hatten bei ihrem Vorgehen gegen Technologiefirmen im vergangenen Jahr auch die Spielebranche entdeckt. Ein Medienbericht bezeichnete Videospiele etwa als "geistiges Opium", ein anderer forderte ein Ende der steuerlichen Vorteile für die Spielebranche. Vor allem der Zugang Minderjähriger zu Online-Spielen wurde stark eingeschränkt.

Die Reaktion der Investoren: Aktien von Spieleherstellern wie Tencent, NetEase, XD Inc und Bilibili wurden verkauft - trotz der Größe des chinesischen Videospielmarkts. Tencent ist gemessen am Umsatz der weltgrößte Spieleanbieter.

08:35 Uhr

Vorbote für Inflation: Großhandelspreise steigen in Rekordtempo

Die deutschen Großhändler haben ihre Preise im März nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Rekordtempo angehoben.

Sie stiegen um durchschnittlich 22,6 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ein größeres Plus hat es seit Beginn der Berechnungen 1962 nicht gegeben. Im Februar hatte es noch 16,6 Prozent betragen. Allein von Februar auf März zogen deshalb die Großhandelspreise um 6,9 Prozent an - auch das ist ein Rekordanstieg.

Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt und höhere Kosten am Ende meist bei den Verbrauchern landen. Mineralölerzeugnisse kosteten im Großhandel 70,2 Prozent mehr als im März 2021. Festen Brennstoffen (plus 61,9 Prozent) sowie Erze, Metalle und Metallhalbzeug (plus 55,8 Prozent) verteuerten sich ebenfalls sehr stark. Erheblich höher waren auch die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (+43 Prozent), mit Roh- und Schnittholz (plus 42,5 Prozent) sowie mit chemischen Erzeugnissen (plus 40,1 Prozent). Für Milch, Milcherzeugnisse, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette mussten 22,6 Prozent mehr bezahlt werden.

Mehr dazu lesen Sie hier.
08:22 Uhr

Dermapharm erhöht nach Rekordgewinn Dividende

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm will nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr deutlich mehr an seine Aktionäre ausschütten. Die Dividende soll auf 2,17 Euro je Aktie steigen, wie das Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage von seiner kompletten Bilanz für 2021 mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Arzneimittelhersteller 0,88 Euro gezahlt. Der Gewinn legte von 85,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 208,9 Millionen zu. Das Unternehmen hatte bereits im März Eckdaten veröffentlicht und einen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben.

Dermapharm
Dermapharm 32,70

Für das laufende Jahr peilt der Vorstand weiterhin ein Umsatzplus von 10 bis 13 Prozent an, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um drei bis sieben Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2021 anziehen.

08:10 Uhr

Ölpreis steigt wieder - OPEC kneift

Die Ölpreise haben am Morgen einen Teil ihrer deutlichen Abschläge vom Vortag wettgemacht. Im frühen Handel kostet ein Barrel Brent 100,17 US-Dollar. Das sind 1,69 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI steigt um 1,80 Dollar auf 96,09 Dollar.

Etwas Auftrieb erhielten die Ölpreise durch leichte Lockerungen der ansonsten scharfen Corona-Gegenmaßnahmen in der chinesischen Finanzmetropole Shanghai. Seit Tagen gehen die dortigen Behörden gegen einen Corona-Ausbruch mit rigorosen Ausgangssperren vor. Das lastet auf der wirtschaftlichen Aktivität Chinas und damit auf der Erdölnachfrage. Die Volksrepublik ist eines der größten Ölnachfrageländer der Welt.

Auf der Angebotsseite wiegt der russische Krieg gegen die Ukraine weiter schwer, da Russland einer der global größten Rohölförderer ist. Wenngleich die Ölpreise ihre starken Aufschläge seit Beginn des Krieges überwiegend abgegeben haben, liegen die Preise immer noch deutlich höher als zu Jahresbeginn. Die OPEC hat unterdessen klargestellt, dass sie die russischen Fördermengen im Falle eines Embargos nicht ersetzen könne. Die Versorgungslücke könne mehr als sieben Millionen Barrel pro Tag an Öl und anderen Flüssigexporten erreichen, erklärte OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo bei einem Treffen mit EU-Vertretern. Die gegenwärtige Volatilität am Markt sei die Folge von Faktoren, die die Opec nicht kontrolliere. Diese Formulierung gilt als Zeichen, dass das Kartell seine Produktion nicht erhöhen wird.

08:02 Uhr

Der Euro hält sich

Der Euro hat sich im frühen Handel zunächst kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0880 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf genau 1,09 Dollar festgesetzt. Am Dienstag blicken die Marktteilnehmer vor allem auf Inflationszahlen aus den USA. Die Regierung veröffentlicht ihre Daten für März. Es wird mit einer Inflationsrate von mehr als acht Prozent gerechnet. Im Februar hatte die Teuerung knapp acht Prozent betragen. Das war der höchste Wert seit etwa 40 Jahren gewesen. In Deutschland werden die monatlichen Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts erwartet. Analysten rechnen mit einer erneuten Eintrübung. Im März war der Konjunkturindikator so stark eingebrochen wie nie zuvor. Grund war der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die befürchteten wirtschaftlichen Folgen auch aufgrund der scharfen Sanktionen westlicher Länder.

07:38 Uhr

Wirtschaftsweise: Ampel-Hilfe für Firmen füllt Putins Kriegskasse

Das geplante Hilfsprogramm der Bundesregierung für Unternehmen könnte sich nach Auffassung einer Wirtschaftsweisen als schädlich erweisen. "Es ist sehr unglücklich, die Nutzung fossiler Energie zu subventionieren, indem man den Energieverbrauch bei umfangreichen Kostensteigerungen direkt bezuschusst", sagte Veronika Grimm, Mitglied des Wirtschaftssachverständigenrats der Bundesregierung, gegenüber der "Welt".

Damit sinke der Anreiz, Energie einzusparen. Im Endeffekt halte man so den Gaspreis an den Börsen hoch und fülle gleichzeitig Putins Kriegskassen. Die Zuschüsse stünden auch im Gegensatz zu anderen Aussagen der Regierung. "Einerseits werden Schreckensszenarien von umfangreicher Rationierung im Falle eines Lieferstopps russischer Energie an die Wand gemalt und nun reizt man noch den Energieverbrauch an. Das passt nicht zusammen", sagte Grimm. Die Bundesregierung müsse alle Hebel in Bewegung setzen, um den Gasverbrauch zu senken. Dafür seien Preissignale wichtig. Man müsse Unternehmen unterstützen, aber nicht, indem man die Preise fossiler Energieträger senke.

07:29 Uhr

Zinsentscheid im Fokus - schwacher Dax-Start erwartet

Der Dax dürfte heute Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Zum Wochenanfang hatte der deutsche Leitindex gestern 0,6 Prozent auf 14.192 Punkte verloren.

Im Fokus der Investoren stehen die im Tagesverlauf anstehenden Inflationsdaten aus den USA. Angesichts der drastisch gestiegenen Energiekosten wegen des Kriegs in er Ukraine rechnen Experten mit einem Anstieg der US-Verbraucherpreise um 8,5 Prozent im März. Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt signalisiert, die Zinsen aggressiv anheben zu wollen, um die steigende Inflation unter Kontrolle zu bringen.

"Vor allem droht den Aktienmärkten der Abzug von Liquidität seitens der US-Notenbank", sagte Christian Henke, Analyst vom Brokerhaus IG. Auch die EZB wird auf die steigende Inflation in der Euro-Zone reagieren müssen. Mit Spannung warteten Anleger deshalb auf den Zinsentscheid der EZB am Donnerstag sowie auf Hinweise zu ihrem weiteren Vorgehen.

Auf der Konjunkturseite stehen heute zunächst noch die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland auf der Agenda. Das Barometer für die Einschätzung der nächsten sechs Monate war im März um 93,6 Punkte auf minus 39,3 Zähler und damit so stark wie nie zuvor gefallen.

07:22 Uhr

Lego und Sony investieren Milliarden in Videospiel-Entwickler

Um beim Zukunftstrend "Metaverse" dabei zu sein, nehmen Lego und Sony Milliarden in die Hand. Der japanische Tech-Konzern und der dänische Mutterkonzern des Spielzeugherstellers haben ein gemeinsames Investment in den US-Software-Riesen Epic Games bekannt gegeben. Gemeinsam wollen Sony und die Lego-Mutter Kirkbi 2 Milliarden Dollar (1,84 Milliarden Euro) in den Entwickler von Videospielen stecken, wie die drei Unternehmen am Montag mitteilten. Epic Games feiert mit Videospielen wie Fortnite Welterfolge.

Mit ihrem Milliarden-Investment wollten Sony und Kirkbi die "Vision" von Epic Games "zum Aufbau eines Metaversums und dessen fortgesetzten Wachstum unterstützen", hieß es in der Mitteilung. Beide Unternehmen steuern demnach jeweils eine Milliarde Dollar bei. Sony ist bereits Anteilseigner bei Epic Games.

Die Bewertung von Epic Games erhöht sich nach Angaben des Unternehmens durch die Investitionen von Sony und Kirkbi auf 31,5 Milliarden Dollar.

07:15 Uhr

Inflation drückt die Kurse in Asien

Die asiatischen und australischen Börsen verzeichnen Verluste. Die Sorgen wegen anziehender Preise, vor allem von Rohstoffen, und im Gefolge steigender Markt- und Leitzinsen lastet erneut schwer auf den Märkten. Kräftig anziehende Anleiherenditen hatten vor allem der Nasdaq den Garaus gemacht und sie um über zwei Prozent nach unten geschickt. Vorsicht scheint den Anlegern auch geboten, weil heute die US-Verbraucherpreise veröffentlicht werden und damit ein wichtiger Inflationsindikator.

Nikkei
Nikkei 48.277,74

Hinzu kommt der mit unverminderter Härte geführte Ukraine-Krieg, in dem die russische Seite möglicherweise chemische Waffen in Mariupol eingesetzt hat. Ein weiterer ebenfalls bereits länger drückender Faktor sind die massiven Beschränkungen in Shanghai wegen der Corona-Pandemie.

Besonders deutlich abwärts geht es Japan, wo der Nikkei 1,6 Prozent nachgibt auf 26.400 Punkte. Ebenfalls deutliche Verluste erleidet der Kospi in Südkorea mit 1 Prozent. Die chinesischen Börsen in Hongkong (minus 0,7 Prozent) und Shanghai (minus 0,5 Prozent) liegen in etwa gleichauf, notierten im frühen Geschäft aber noch im Plus.

06:30 Uhr

Das wird für den Dax heute wichtig

Die Analysten haben mit einer volatilen Handelswoche vor Ostern gerechnet, ihre Vorhersage scheint auch Wirklichkeit zu werden. Am deutschen Aktienmarkt herrschte zu Wochenbeginn Nervosität, der Dax kam erst nach und nach so einigermaßen zur Ruhe. Am Nachmittag herrschte dann wieder etwas mehr Dynamik. Allerdings war in Frankfurt das Handelsvolumen nicht allzu hoch.

DAX
DAX 24.191,96

Neben dem Ukraine-Krieg sind Inflation und Wachstum die bestimmenden Themen auf dem Parkett. Und da ist noch die Zinsproblematik: Denn neben der Sitzung der EZB werden neue Inflationsdaten in den USA veröffentlicht. Das Wort Stagflation macht die Runde an den internationalen Börsen.

Was steht heute an? Erst einmal ein wichtiger Termin in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz erörtert nach Handelsschluss mit Vorstandsvorsitzenden von Dax-Konzernen die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine. Ein wichtiges Thema wird dabei die Frage der Sicherstellung der Energieversorgung sein.

Ansonsten kommen um 8 Uhr die endgültigen Zahlen zu den deutschen Verbraucherpreisen im März. Um 11 Uhr wird es noch einmal interessant, denn dann wird der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen der Börsenprofis für April veröffentlicht.

Aus den USA kommen eine Stunde vor Börsenbeginn die Inflationsdaten für März. Nach Handelsende in New York gibt es die API-Rohöllagerbestandsdaten.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen