Immer wieder Trump: Dax verliert, schafft aber Wochenplus
Einmal mehr hat Donald Trump einen ganzen Handelstag beherrscht. Die Nachricht, dass der US-Präsident und seine Frau positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sorgte stundenlang für Aufregung an den Börsen. Stephen Innes von Axi geht davon aus, dass die Erwartung eines Sieges von Joe Biden zunehmen und von 60 auf 90 Prozent steigen könnte. Trump müsse nun Kundgebungen in drei Swing-Staaten streichen. Auch die nächste TV-Debatte finde wohl später statt. An der Wall Street wurde sogar darüber spekuliert, dass die für den 3. November angesetzte Präsidentenwahl verschoben werden könnte.
Die US-Arbeitsmarktdaten setzten keine größeren Akzente an den Märkten. Zwar ist die Zahl der neugeschaffenen Stellen im September mit 661.000 unter der Schätzung von 800.000 ausgefallen. Allerdings ist die Arbeitslosenquote mit 7,9 Prozent klar unter der Prognose von 8,2 Prozent geblieben. Allerdings sorgte ein besser als erwartet ausgefallener Michigan-Index zur US-Verbraucherstimmung für etwas bessere Laune bei den Börsianern.
Der Dax konnte dadurch seinen Verlust abbauen und ging mit minus 0,3 Prozent auf 12.689 Punkte ins Wochenende. Auf Wochensicht legte der Leitindex mehr als 200 Punkte zu. Der MDax verlor 0,4 Prozent auf 27.249 Zähler, der TecDax 1,1 Prozent auf 3079 Stellen. Der EuroStoxx50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 3186 Punkten.
Bayer wurden nach der jüngsten Gewinnwarnung weiter verkauft und verloren 3 Prozent. Auch Morphosys tendierten weiter zur Schwäche und gaben 5,3 Prozent nach. Von der Nachrichtenseite kam am Mittwochabend die Meldung, dass Finanzvorstand Jens Holstein das Unternehmen zum Ende des Jahres verlässt.
Indes bleibt die Situation in dem wichtigen Absatzmarkt USA für die deutschen Automobilhersteller herausfordernd. Ein Blick auf die US-Absatzzahlen zeigt, dass vor allem die Modelle von BMW im abgelaufenen dritten Quartal mit einem Minus von 16,2 Prozent von den US-Konsumenten weniger nachgefragt wurden. Das Minus bei Volkswagen of America fiel mit 7,6 Prozent deutlich geringer aus, wobei das Minus bei Audi auf dem Niveau von BMW lag. BMW gaben um 0,5 Prozent nach, VW notierten 1,7 Prozent im Minus.