Dax hält sich wacker und geht mit Plus ins Wochenende
Steigende Kurse den zweiten Tag in Folge: Die europäischen Börsen erlebten bei all den Turbulenzen infolge der Corona-Pandemie einen einigermaßen versöhnlichen Wochenabschluss. Die Panikstimmung sei wegen der Eingriffe von Staaten und Notenbanken erst einmal aus dem Markt, hieß es. Vor allem das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) der EZB, ein Wertpapierkaufprogramm mit einem Volumen von zunächst 750 Milliarden Euro, habe zur Beruhigung beigetragen. Daraufhin entspannten sich die Risikoprämien am italienischen Anleihemarkt stark.
Natürlich bleiben die durch das Coronavirus hervorgerufenen riesigen ökonomischen Probleme: In den meisten Ländern werden vor allem im zweiten Quartal massive Konjunktureinbrüche erwartet. Deshalb kann von Entwarnung an den Märkten keine Rede sein. "Wir reden von einer Stabilisierung auf niedrigstem Niveau", so ein Händler.
In Frankfurt gewann der Dax 3,7 Prozent und ging mit 8929 Punkten ins Wochenende - zuvor hatte der Leitindex zeitweise über der 9000er-Marke gelegen. Der MDax legte um 5,2 Prozent auf 19.519 Zähler zu, der TecDax um 3,4 Prozent auf 2349 Stellen. Der EuroStoxx50 notierte 3,4 Prozent höher bei 2538 Punkten. Als insgesamt recht ruhig wurde der Verfall von Futures und Optionen auf Indizes am Mittag im Handel beschrieben. Viele Teilnehmer dürften ihre Positionen bereits in den vergangenen Tagen abgewickelt haben, hieß es.
Die meisten Dax-Werte verzeichneten heute Gewinne. Ganz oben rangierten Fresenius mit plus 10,8 Prozent. Mehr als 10 Prozent Zugewinn verzeichneten auch Heidelbergcement, Allianz und Siemens. Dax-Schlusslicht waren FMC mit minus 3,7 Prozent.
Martina Merz steuert weiter schlingerndes Thyssenkrupp-Schiff
Kein Führungswechsel bei Thyssenkrupp: Die eigentlich nur für ein Jahr berufene Vorstandschefin Martina Merz soll länger auf dem Posten bleiben. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats habe empfohlen, Merz mit Wirkung zum 1. April 2020 für drei Jahre zur Vorstandsvorsitzenden des kriselnden MDax-Konzerns zu bestellen, teilte das Unternehmen mit.
Finanzchef Joachim Dietsch werde hingegen auf eigenen Wunsch sein Vorstandsmandat mit Wirkung zum 31. März 2020 niederlegen. Sein Nachfolger als Finanzvorstand werde Klaus Keysberg, der bereits seit 1. Oktober 2019 Mitglied des Vorstands sei.
Die Aktionäre honorierten die Personalien. Die Thyssenkrupp-Aktie notierte am späten Nachmittag 9,1 Prozent höher.
Deutsche Bank: Cum-Ex-Ermittlungen gegen fünf Ex-Vorstände
Die Deutsche Bank hat in diesen Tagen nicht nur mit der Coronakrise zu kämpfen, sondern auch mit ihrer Vergangenheit. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen möglicher strafrechtlicher Verfehlungen im Zusammenhang mit Cum-Ex-Aktientransaktionen unter anderem gegen fünf frühere Vorstände des Geldhauses. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht der Deutschen Bank hervor. "Die Untersuchungen befinden sich in einem frühen Stadium und ihr Umfang wird möglicherweise ausgeweitet", heißt es dort.
Anfang Juni vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass die Strafverfolger in Köln ihre Ermittlungen gegen die Deutsche Bank wegen der Verwicklung in die Dividendenstripping-Geschäfte deutlich ausgeweitet hatten. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb seinerzeit von mindestens drei ehemaligen Vorständen, die betroffen seien und nannte namentlich den ehemaligen Vorstandschef Josef Ackermann und den erst im Juli ausgeschiedenen Vizechef Garth Ritchie.
Horrorprognose von Goldman Sachs zum US-BIP
Die US-Großbank Goldman Sachs rechnet nun mit einer massiven Schrumpfung der US-Wirtschaft im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Bank prognostiziert für das nächste Quartal einen annualisierten Rückgang der Wirtschaftstätigkeit um 24 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die von Goldman Sachs veröffentlichte Schätzung ist eine der pessimistischsten an der Wall Street. JP Morgan veröffentlichte am Mittwoch Schätzungen, die eine annualisierte Schrumpfung der US-Wirtschaft im zweiten Quartal um 14 Prozent vorhersagen.
Wenn Goldmans Ökonomen Recht haben, bedeutet dies, dass die USA sich dem stärksten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in einem Quartal seit Beginn der Messung des BIP in seiner jetzigen Form nähern. Der aktuelle Rekord für die größte Schrumpfung in einem Quartal war laut der Bank im ersten Quartal 1958, als das BIP um annualisiert 10 Prozent zurückging.
Der Krise zum Trotz: Porsche behält Margenziel bei
Trotz tobender Coronavirus-Krise und hoher Investitionen bleibt Porsche bei seinem strategischen Margenziel.
"Mit Maßnahmen, die zur Effizienzsteigerung beitragen, und indem wir neue profitable Geschäftsfelder erschließen, wollen wir auch in Zukunft unser strategisches Ziel einer operativen Umsatzrendite von 15 Prozent erreichen", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke. Die kommenden Monate würden aber wirtschaftlich und politisch herausfordernd, nicht zuletzt wegen der Unsicherheiten in Bezug auf das Coronavirus.
Im abgelaufenen Jahr steigerte der Sportwagenhersteller seine Einnahmen dank erhöhter Verkaufszahlen um 11 Prozent auf 28,5 Milliarden Euro. Bekannt ist seit Vorlage der VW-Konzernzahlen bereits, dass das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen von Porsche leicht um 3 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen ist. Die operative Rendite vor Sondereinflüssen sank auf 15,4 von 16,6 Prozent. Die Folgen des Dieselskandals belasteten mit 0,5 Milliarden Euro: Nach Sondereinflüssen lag die Marge bei 13,5 Prozent. Damit gehört Porsche weiter zu den profitabelsten Autoproduzenten der Welt.
Aldi übernimmt französischen Konkurrenten
Hier einmal eine Meldung zum Einzelhandel ohne Bezug auf das Coronavirus: Deutschlands Discountriese Aldi will sein Standbein in Frankreich stärken und 567 Filialen des Wettbewerbers Leader Price übernehmen. Aldi Frankreich habe ein bindendes Angebot für die Läden und drei Lager abgegeben, bestätigte ein Sprecher von Aldi Nord.
Der Verkäufer, die französische Casino-Gruppe, berichtete, die Vereinbarung mit Aldi sehe einen Kaufpreis von 735 Millionen Euro vor. Die Leader-Price-Läden sollen nach der Übernahme in Aldi-Märkte umgewandelt werden. Die Marke Leader Price bleibe im Besitz von Casino, berichtete das Unternehmen. Die Wettbewerbshüter müssen dem Deal noch zustimmen.
Zentralbanken vereinfachen Zugang zum US-Dollar
Die Europäische Zentralbank (EZB) und andere große Notenbanken wollen durch eine erneute koordinierte Aktion die Versorgung von Geldhäusern mit günstigen Dollar-Krediten in der Corona-Krise sichern. Die EZB, die US-Notenbank Fed, die kanadische Notenbank, die Bank von England, Japans Notenbank, sowie die Schweizerische Nationalbank vereinbarten, nun täglich die Weltleitwährung mit einer Laufzeit von sieben Tagen anzubieten statt nur wöchentlich. Dies gelte von Montag an und solle bis mindestens Ende April der Fall sein, teilte die EZB in Frankfurt mit.
Die bereits vereinbarten wöchentlichen Geschäfte mit einer Laufzeit von 84 Tagen sollen zudem weitergeführt werden. Mit dem Schritt wollen die Notenbanken dafür sorgen, dass Banken und Firmen zu günstigen Konditionen an die US-Währung gelangen. Damit wollen sie zum Abbau von Anspannungen auf den globalen Finanzierungsmärkten beitragen.
Auch Ryanair im Überlebenskampf - massive Kürzung der Löhne
Die Corona-Krise hat auch Ryanair erfasst: Der irische Billigflieger rechnet mit einer Einstellung des Flugbetriebs für zwei bis drei Monate. Massenentlassungen könnten dann nur verhindert werden, wenn es Unterstützung bei der Lohnfortzahlung durch die öffentliche Hand gebe, sagte Airline-Chef Michael O'Leary der "Financial Times".
Bei ihm selbst und bei den Beschäftigten werde es im April und Mai eine Lohnkürzung um 50 Prozent geben. Danach müsse man die Lage neu bewerten, könne aber Jobabbau nicht ausschließen. Vorrang habe für Ryanair nun so viel Bargeld zu bewahren, "dass wir, wenn wir drei, sechs, neun, vielleicht sogar zwölf Monate lang ohne Flüge und ohne Einnahmen arbeiten müssen", überleben können.
Autobauer sollen in Corona-Krise Beatmungsgeräte bauen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie suchen Regierungen weltweit Verbündete in der Automobilindustrie, um dringend benötigtes medizinisches Gerät herzustellen. Angesichts der sprunghaft gestiegenen Zahl an Infizierten mit Covid-19 werden für den Einsatz in Krankenhäusern vor allem Beatmungsmaschinen dringend benötigt, um Menschenleben zu retten.
Da die Hersteller solch hochspezialisierter Geräte ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben, wird fieberhaft nach anderen Bezugsquellen gesucht. In den USA soll dazu sogar ein Gesetz aus Kriegszeiten eingesetzt werden, das es Präsident Donald Trump erlaubt, die Industrie dafür heranzuziehen.
Die Behörden hoffen, dass Konzerne, deren Produktion wegen der Krise ohnehin weitgehend ruht, ihr Wissen über Design und den 3D-Druck preisgeben und ihre Lieferketten öffnen, um die Kosten in Grenzen zu halten.
Jaguar Land Rover stoppt Produktion in Großbritannien
Der Autobauer Jaguar Land Rover wird seine Fahrzeugproduktion in Großbritannien im Laufe der nächsten Woche vorübergehend stoppen. Der Autohersteller ist einer der letzten, die wegen der Corona-Krise einen solchen Schritt gehen. Die Tochtergesellschaft der indischen Tata Motors plant nach eigenen Angaben vom Freitag ein Wiederanfahren der Bänder für die Woche ab dem 20. April.
Jaguar Land Rover hatte bereits die Produktion am slowakischen Standort Nitra ausgesetzt. Beim Partner Magna Steyr in Graz, der als Auftragsfertiger für Jaguar die E-Modelle E-Pace und I-Pace baut, steht die Produktion bis zum 30. März still. Die Fabriken in Brasilien und Indien sind laut Unternehmen weiter in Betrieb, und das Joint-Venture-Werk in China wurde Ende letzten Monats wieder eröffnet.
ntv-Börsenexperte Frank Meyer: "Corona gab Vapiano den Rest"
Vapiano ist pleite. Schon lange vor der Corona-Pandemie steckte die Restaurantkette tief in der Krise, das Virus versetzt ihr nun wohl den Todesstoß, erläutert ntv-Börsenexperte Frank Meyer.
Wall Street mit grünem Start - Dax wird mitgezogen
Die US-Börsen sind mit Gewinnen in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Der Dow Jones legte in den ersten Handelsminuten 1,3 Prozent auf 20.346 Punkte zu. Der S&P-500 stieg um 1,2 Prozent auf 2437 Stellen.
Das gab dem deutschen Aktienmarkt wieder einen kleinen Aufschwung. Der Dax, der zuvor einen Teil seiner Gewinne abgegeben hatte, robbte sich mit plus 4,2 Prozent auf 8977 Punkte wieder an die 9000er-Marke heran. Der EuroStoxx50 gewann 4,2 Prozent auf 2557 Zähler.
Hapag-Lloyd schippert ruhig durch die Krise
Es gibt Nutznießer eines starken US-Dollar und niedriger Ölpreise: Hapag-Lloyd gehört dazu. Analysten des Bankhauses Metzler sagen dem Hamburger Transport- und Logistikunternehmen ein starkes erstes Quartal voraus. Rund 65 Prozent der Kosten von Hapag-Lloyd seien schließlich variabel.
Zusätzlich transportiere die Reederei zahlreiche Güter des täglichen Bedarfs: Lebensmittel hätten 2019 zum Beispiel 19 Prozent zum Gesamtvolumen beigetragen, Chemieprodukte 14 Prozent und Papier 9 Prozent. Fazit der Metzler-Banker: Hapag-Lloyd werde auch unter den derzeitigen Umständen keine oder allenfalls geringe finanzielle Verluste erleiden.
Kreml spielt Ölpreis-Crash runter
Der Einbruch der Ölpreise ist aus Sicht des Kremls bislang keine Katastrophe für Russland. "Natürlich ist die Preissituation nicht sehr angenehm", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Tass zufolge. "Mittelfristig kann man aber auf keinen Fall von einer Katastrophe für Russland sprechen." Die Regierung und Präsident Wladimir Putin hätten mit einer ausreichenden Sicherheitsmarge auf mehrere Jahre vorgesorgt. Man könne deshalb an allen sozialen Verpflichtungen und Entwicklungsplänen festhalten.
In Russland hatte sich Anfang März die wirtschaftliche Lage sehr verschärft durch den Crash der Ölpreise. Neben den wirtschaftlichen Folgen der Viruskrise belastet ein Preiskrieg der führenden Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland den Ölmarkt. Der Rubel verlor daraufhin gegenüber dem Euro und dem US-Dollar stark an Wert.
Insider: IT-Chef Hofmann wirft bei Volkswagen hin
Volkswagen verliert mitten im Umbau zu einem Anbieter von Elektroautos und neuen Mobilitätsdiensten offenbar einen wichtigen Manager. IT-Chef Martin Hofmann verlasse das Unternehmen zum 1. April, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Die Trennung erfolge "einvernehmlich und auf eigenen Wunsch".
Hofmann war konzernweit für die IT zuständig und Finanzchef Frank Witter direkt unterstellt. Seine Aufgaben solle interimistisch Beate Hofer übernehmen, die für die IT-Sicherheit des Konzerns zuständig ist. Volkswagen lehnte einen Kommentar ab.
Deutsche-Bank-Chef verteilt Beruhigungspillen
Die Deutsche Bank sieht sich dank ihres Konzernumbaus für einen wirtschaftlichen Abschwung in Folge der Corona-Krise besser gerüstet. Allerdings sei es derzeit "noch nicht möglich, sämtliche Folgen für die Gesamtwirtschaft abzuschätzen", erklärte Vorstandschef Christian Sewing.
Im Geschäftsbericht heißt es, ein anhaltender Abschwung könnte die Bank "in erheblicher Weise" negativ beeinträchtigen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzernumbau tiefe Löcher in die Bilanz des größten deutschen Geldhauses gerissen. Unter dem Strich standen rund 5,7 Milliarden Euro als Minus. Trotz des fünften Verlustjahres in Folge zahlt die Bank weiterhin Boni - wenn auch deutlich weniger als ein Jahr zuvor. An der Frankfurter Börse legte die Aktie der Deutschen Bank am späten Vormittag 7,3 Prozent zu.
Mögliches Corona-Mittel schießt Mylan-Kurs vorbörslich hoch
Die Aussicht auf den Einsatz eines Malaria-Mittels zur Bekämpfung des Coronavirus beschert dem Hersteller Mylan den größten Kurssprung seit acht Monaten. Die Aktien der Pharmafirma steigen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp 18 Prozent.
Dem Unternehmen zufolge ist das Medikament zwar noch nicht zum Einsatz gegen den Erreger Covid-19 zugelassen, die Weltgesundheitsorganisation WHO betrachte die Arznei als Kandidaten hierfür. Die Produktion des Mittels werde hochgefahren.
Fed dürfte Erholung an der Wall Street weiter tragen
Die gestern eingeleitete Erholung an der Wall Street dürfte sich heute beschleunigt fortsetzen. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten Gewinne von bis zu 4,5 Prozent an. Die diversen Maßnahmen der US-Notenbank zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie lassen die Anleger allmählich wieder Vertrauen fassen.
Bereits am Donnerstag hatte die US-Notenbank Fed zusätzliche Anleihekäufe angekündigt und Swap-Kreditlinien mit neun weiteren Ländern eröffnet, um es den Banken in den betreffenden Ländern zu ermöglichen, Dollar-Liquidität bei der eigenen Zentralbank zu deren Regeln für Kreditsicherheiten zu bekommen. In den Genuss kommen nun auch die Notenbanken von Australien, Brasilien, Südkorea, Mexiko, Singapur, Schweden, Dänemark, Norwegen und Neuseeland. Mit der EZB, der Schweizerischen Nationalbank, der Bank of Japan und der Bank of Canada unterhält die Fed schon seit der Finanzkrise unbegrenzte Swap-Linien.
Katja Dofel zu den hochschnellenden Touristik-Aktienkursen
Auch für die gesamten Osterferien gilt eine Reisewarnung: Die Tourismusbranche ist von der Corona-Pandemie stark gebeutelt. Doch jetzt machen die Aktien zahlreicher Anbieter einen riesigen Satz nach oben. ntv-Börsenexpertin Katja Dofel erklärt die Hintergründe.
Norwegens Regierung hilft Airlines mit Geldspritze
Der norwegische Staat hat ein Maßnahmenpaket zur Rettung der Luftfahrtbranche des Landes im Volumen von bis zu 6 Milliarden norwegischen Kronen (rund 504 Millionen Euro) aufgelegt. Die Hälfte davon soll an die Fluggesellschaft Norwegian Air Shuttle gehen. Der skandinavische Konkurrent SAS soll 1,5 Milliarden Kronen bekommen, die restlichen 1,5 Milliarden gehen an die Regionalfluggesellschaft Wideroe und andere norwegische Fluggesellschaften.
Norwegian begrüßte den Schritt, nachdem das Unternehmen angesichts des Nachfrageeinbruchs und Reisebeschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie wiederholt um staatliche Hilfe gebeten hat. Norwegian hat 85 Prozent ihrer Flüge gestrichen und 90 Prozent der Mitarbeiter vorübergehend freigestellt.
Commerzbank zum bevorstehenden Konjunktureinbruch
Und hier wieder eine Aussage zur Zukunft der deutschen Konjunktur: Auch die Ökonomen der Commerzbank rechnen für 2020 mit einem deutlichen Einbruch in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 3,5 Prozent einbrechen, heißt es in der Prognose des Geldhauses.
"Das Coronavirus und das Einfrieren des öffentlichen Lebens werden die Wirtschaft zumindest im ersten Halbjahr einbrechen lassen", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Im kommenden zweiten Quartal dürfte die Wirtschaft mit 7,5 Prozent besonders stark schrumpfen, weil die Schließung vieler Geschäfte sowie der Einbruch bei Restaurants und Hotels dann stärker zu Buche schlagen sollten. 2021 sei dann als Gegenbewegung ein Wachstum von vier Prozent drin.
Wie Anleger gut durch die Coronakrise kommen
Die Coronakrise lässt die Börsenkurse derzeit rauf- und runterschwanken. Viele Anleger sind verunsichert und fragen sich, was sie am besten mit ihrem Geld anfangen sollen. Börsenkenner Hermann-Josef Tenhagen hat einige Tipps parat.
Vapiano ist pleite
Die Restaurantkette Vapiano ist zahlungsunfähig. "Aufgrund des drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs ist zum heutigen Tag der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit für die Vapiano SE eingetreten", teilte das Unternehmen in Köln mit.
Bericht: Bund setzt wohl riesigen Rettungsfonds auf
Die Bundesregierung plant dem "Spiegel" zufolge einen 500 Milliarden Euro schweren Rettungsfonds für Unternehmen, die wegen der Coronavirus-Pandemie in Not geraten sind. Er solle Firmen vor der Pleite bewahren, indem er Garantien für ihre Verbindlichkeiten ausspreche oder auch Kapital zuschieße, berichtete das Nachrichtenmagazin.
Vorbild wäre der Bankenrettungsfonds Soffin, mit dem der Staat in der Finanzkrise 2008 gute Erfahrungen gemacht hat.
Dax hält die Stellung - Allianz-Aktie sehr stark
Der deutsche Aktienmarkt hat weiter wacker gehalten. Immer Mehr Anleger sind zurückgekehrt. Der Dax kletterte am Vormittag um 5,6 Prozent auf 9093 Punkte. Der EuroStoxx50 ging um 6,0 Prozent auf 2601 Stellen hoch.
Stark präsentierten sich unter anderem die Autowerte. So stiegen BMW um 7,7 Prozent, VW um 7,2 Prozent und Daimler um 6,8 Prozent. Ganz oben im Dax rangierten Allianz mit plus 13,1 Prozent gefolgt von Fresenius mit plus 11,7 Prozent. Einiger Dax-Wert im negativen Bereich waren FMC mit minus 0,3 Prozent.
Norwegens Zentralbank geht erneut mit Leitzins runter
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins erneut gesenkt, da sich die Lage der Wirtschaft des skandinavischen Landes weiter verschlechtert und die Ölpreise auf einem Tiefststand bleiben. Die Norges Bank senkte ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf 0,25 Prozent und erklärte, dass eine Reihe von Unternehmen geschlossen worden sei, die Arbeitslosigkeit steige, die Ölpreise weiter fielen und die Krone stark abwerte.
Erst am vergangenen Freitag hatte die Norges Bank ihren Leitzins von 1,50 auf 1,00 Prozent reduziert und begonnen, den Banken günstige Kredite anzubieten. Sie erwägt auch, am Devisenmarkt zu intervenieren, da die Krone in den vergangenen Tagen eine beispiellose Schwäche erlebt hat.
Touristik-Index macht Rekordsatz - Tui-Aktie geht durch die Decke
Die Aussicht auf staatliche Hilfen und die Hoffnung auf die Eindämmung der wirtschaftlichen Coronavirus-Folgen hat die Touristik-Werte massiv beflügelt.
Der europäische Index für die von der Pandemie besonders gebeutelte Branche stieg um 9,4 Prozent, so stark wie noch nie. Die Aktie von Tui schnellte um 16 Prozent hoch.
Ökonom zur Lage der Lufthansa in der Corona-Krise
Wie geht es weiter mit der Lufthansa in der Corona-Krise? Nach Ansicht des Präsidenten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, ist eine mögliche Staatsbeteiligung an der Airline besser als Subventionen.
"Sofern Kreditgarantien nicht ausreichend sind - etwa weil die Eigenkapitaldecke zu dünn wird - ist eine Beteiligung des Staates in Form einer Kapitalaufstockung ein geeignetes Mittel zur Stabilisierung von Unternehmen, die grundsätzlich gesund aufgestellt sind", sagte der Ökonom den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Sofern die Unternehmen die Krise dank der staatlichen Unterstützung überstehen, sei dann der Steuerzahler auch am Erfolg beteiligt. Die Lufthansa hat bereits den Großteil ihre Flugzeugflotte stillgelegt und will zunächst mit einem Sparprogramm durch die Krise kommen. Die Aktie der Lufthansa gewann in den ersten Handelsminuten 3,9 Prozent.
Bullen haben Auslauf - Dax überspringt 9000-Punkte-Marke
Erleichterung am deutschen Aktienmarkt - zumindest vorerst. Die Indizes sind mit kräftigen Gewinnen in den Handel gestartet. Der Dax übersprang die 9000er-Marke und stieg um 6,4 Prozent auf 9166 Punkte. Alle 30 Dax-Werte gewannen hinzu. Der MDax gewann 5,1 Prozent auf 19.434 Zähler, der TecDax 5,4 Prozent auf 2396 Stellen. Mit dem EuroStoxx50 ging es um 6,3 Prozent hoch auf 2607 Punkte.
Heute ist großer Verfallstag an der Börse, es verfallen früher abgeschlossene Kontrakte, eine Art Wetten auf Dax, Aktien und weitere Indizes. Dennoch bleibt die Corona-Krise im Fokus. Laut ntv-Börsenexpertin Katja Dofel schaffen Hilfszusagen von Notenbanken und Regierungen Erleichterung am Markt. Erste Investoren sind bereits gestern zurückgekehrt, heute kommen weitere nach.
Südkoreas Kospi schießt hoch - Plus in China - Japan zu
In der Hoffnung auf eine Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie kehren Anleger in die asiatischen Aktienmärkte zurück. Der südkoreanische Kospi stieg um 7,4 Prozent. Das ist der größte Tagesgewinn seit 2008. Die Börse Shanghai hinkte mit einem Plus von 1,7 Prozent hinterher. Hier dämpfte der Verzicht der People's Bank of China (PBoC) auf eine Zinssenkung die Kauflaune. Der japanische Aktienmarkt blieb wegen eines Feiertages geschlossen.
Die chinesische Notenbank verzichtete heute allerdings auf eine erneute Lockerung der Geldpolitik. Dies gab der Währung des Landes Auftrieb. Im Gegenzug verbilligte sich der US-Dollar um 0,6 Prozent auf 7,0677 Yuan.
Finden Riad und Moskau zusammen? Ölpreise gehen hoch
Brent RohölIn der Hoffnung auf ein nahendes Ende des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien und Russland haben sich Anleger mit Rohöl eingedeckt. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 3,4 Prozent auf 29,43 US-Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI legte sogar 4,4 Prozent auf 26,33 Dollar zu. Am Mittwoch hatte Brent mit 24,52 Dollar ein 17-Jahres-Tief markiert und WTI war mit 20,06 Dollar so billig wie zuletzt vor gut 18 Jahren.
Dem "Wall Street Journal" zufolge will US-Präsident Donald Trump diplomatischen Druck auf Saudi-Arabien ausüben, den Ölhahn wieder zuzudrehen. Russland wolle er mit Sanktionsdrohungen dazu bringen. Die USA sind an einem höheren Ölpreis interessiert, weil die dort beheimateten Schieferöl-Förderer wegen des aufwendigen Fracking-Verfahrens Experten zufolge erst ab einem Preis von 45 bis 50 Dollar profitabel sind.
"Russland und Saudi-Arabien haben null Interesse, der US-Schieferölindustrie das Überleben zu sichern - ganz im Gegenteil", sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda.
Gegenbewegung an den Börsen: Dax setzt zur Erholung an
Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich zum Start ins Freitagsgeschäft eine verhältnismäßig kräftige Gegenbewegung nach oben ab. Der letzte Handelstag der Woche dürfte deutlich im Plus beginnen.
In den vorbörslich errechneten Indikationen wird der Dax zur Eröffnung bei 8892,00 Punkten erwartet, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht.
Zum großen Verfallstag ("Hexensabbat") an den Terminmärkten müssen sich Anleger jedoch im Tagesverlauf auf unvermittelte Kursausschläge in einem grundlegend hochnervösen Umfeld einstellen.
Am Vorabend war der Dax gestützt von den Aussichten auf massive neue Konjunkturhilfen 2,0 Prozent fester bei 8610,43 Zählern aus dem Handel gegangen.
Auf Wochensicht liegt der Dax aktuell 19,3 Prozent im Minus. In der Betrachtung ab Jahresbeginn (YTD) beläuft sich der Kurseinbruch auf 36,28 Prozent.
Rohstoffe: Ölpreise steigen, Gold bei 1488 Dollar
An den Rohstoffmärkten ziehen die Ölpreise wieder an. Investoren stellen sich mit Blick auf das billionenschwere Konjunkturprogramm in den USA offenbar darauf ein, dass der globale Nachfrageeinbruch weltweit doch nicht so gravierend ausfallen könnte wie befürchtet.
Ein Barrel (159 Liter) US-Öl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Morgen 26,33 Dollar und damit 4,4 Prozent mehr als am Vorabend.
Nordsee-Öl der Sorte Brent verteuerte sich um 3,3 Prozent 29,40 Dollar.
Parallel dazu zeigen sich auch im Edelmetallgeschäft Anzeichen für eine nachlassende Krisenangst. Der Preis für Gold hatte sich in den vergangenen Tagen bereits deutlich von seinem jüngsten Fünfjahreshoch entfernt. Aktuell notiert die Feinunze Gold bei 1488,44 Dollar.
Coronavirus: Die Entwicklung auf einen Blick
Die Fallzahlen bewegen sich weltweit weiter nach oben: In Deutschland stieg die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen über die Marke von 15.000 und lag zuletzt bei insgesamt 15.305 Fällen.
Italien zählt mittlerweile mehr als 40.000 Infektionen, Spanien mehr als 18.000, Frankreich knapp 11.000. In den übrigen europäischen Ländern fallen die Belastungen für die regionalen Gesundheitssysteme derzeit noch deutlich geringer aus.
Datawrapper
Mehr zur Epidemie-Lage lesen Sie hier.
Daumen hoch in Fernost: Asien-Börsen stoppen Ausverkauf
Aufatmen in Asien: Im Handelsverlauf vor dem Wochenende zeichnet sich eine vorsichtige Stabilisierung der Lage ab. Die Kursverluste bleiben überschaubar. An den Börsen in China und Südkorea geht es sogar teils kräftig nach oben.
Die Coronavirus-Krise sorge weiter für große Unruhe an den Aktienmärkten in Asien, fasste ein Beobachter die Lage zusammen. Der große Ausverkauf wurde aber vorerst gestoppt.
In Tokio lag der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im Verlauf des Freitagshandels rund 1,0 Prozent im Minus bei 16.553 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg dagegen um ein Prozent auf 1283 Zähler.
Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gibt dagegen deutlich stärker um 3,8 Prozent nach. In China lag der Shanghai-Composite hingegen 0,5 Prozent im Plus, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen (CSI-300) gewann 0,6 Prozent.
Die Börse in Südkorea schnellte sogar um mehr als 5,0 Prozent nach oben. Der Markt in Australien lag ebenfalls im Plus.
Für Erleichterung unter den Anlegern habe gesorgt, hieß es, dass die Wall Street am Vorabend nicht weiter abgestürzt war. US-Präsident Donald Trump hatte sich außerdem optimistisch über eine rasche Verabschiedung des geplanten eine volle Billion schweren Konjunkturprogramms zum Kampf gegen die Coronavirus-Krise geäußert. Die Republikaner legten einen entsprechenden Entwurf im Senat vor, über das am Freitag mit den Demokraten beraten werden soll.