Dax hungert weiter nach Rekorden
Die Hoffnung auf eine breite Konjunkturerholung hat Europas Anleger weiter bei der Stange gehalten. Die Börsen bauten ihre Gewinne am Freitag nochmals aus: Der Dax landete zum Feierabend 0,7 Prozent höher bei 15.519 Punkten und markierte damit den höchsten Schlussstand seiner Geschichte. Den Verlaufsrekord verfehlte er dabei nur knapp um 0,3 Prozent. Das jüngste Rekordhoch von 15.568 Zählern konnte er trotz mehrerer vielversprechender Anläufe nicht knacken.
"Der Schreckensmonat Mai ist deutlich besser gelaufen als befürchtet und Marktteilnehmer dürften deshalb zum Monats-Ende Positionen aufstocken", so ein Händler. Der Dax hat im Mai bisher knapp 2 Prozent zugelegt, das Motto "Sell in May and go away" ist also nicht aufgegangen.
Rückenwind bekam der Dax vom Dollar, der sich weiter erholt hat. Der Euro notierte umgekehrt mit 1,2132 Dollar auf dem tiefsten Stand seit vorletzten Montag. Der Euro-Stoxx-50 markierte mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 4070 Punkte den höchsten Stand seit über 13 Jahren.
Die weiteren Aussichten für den Dax sind gut. "Sollte er mit hohen Umsätzen dynamisch auf einen neuen Rekordstand steigen, dürfte die 16.000 als nächstes Ziel greifbar werden", so ein Marktteilnehmer. Neben der Währung stützt auch das nahende Ende der Pandemie in Europa die Stimmung: Die Neuinfektionszahlen weisen weiter und deutlich nach unten.
Die Stimmung profitiert zudem vom Investitionspaket von US-Präsident Biden. Dieses dürfte über Jahre die Gewinne der US-Unternehmen sprudeln lassen, so der Tenor. Zudem gibt es Presseberichte, wonach Biden Ausgaben von 6 Billionen Dollar für das Fiskaljahr 2022 anstrebt.
Bei den Einzelwerten erholten sich Siemens um 3,8 Prozent nach einem überraschenden Abverkauf zum Handelsschluss am Donnerstag. Nachrichten dazu konnten Händler nicht ausmachen. Daneben stiegen Infineon um 2,4 Prozent und MTU um weitere 1,6 Prozent.
SAP stiegen um 1,1 Prozent, positiv für SAP wurden die guten Zahlen von Salesforce gesehen. Der SAP-Konkurrent hat im ersten Quartal die Schätzungen der Wall Street übertroffen und den Jahresausblick angehoben. Auf der anderen Seite gaben Deutsche Post um 1,3 Prozent nach, sie hatten in der Schlussauktion am Donnerstag kräftig zugelegt. Daimler verloren 1,6 Prozent und FMC 0,7 Prozent.
Und hier zum Abschluss noch etwas Futter zum Thema Rohstoffe von unseren TV-Kollegen: