Mittwoch, 18. Mai 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:40 Uhr

DAX dreht nach unten ab

Die deutlichen Gewinne der bisherigen Handelswoche kann der DAX zur Wochenmitte nicht mehr vorweisen. Im Gegenteil: Der deutsche Börsenleitindex verliert im Mittwochsgeschäft 1,3 Prozent auf 14.008 Punkte. Die zurückeroberte 14.000er-Marke kann damit gehalten werden, auch wenn der Index zeitweise darunter gerutscht war und das Aufwärts-Momentum der vergangenen Tage erst einmal aus dem Markt gewichen ist. Marktteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen.

DAX
DAX 15.195,34

Keinen Impuls liefern die Inflationsdaten aus dem Euroraum: Der Anstieg der Verbraucherpreise wurde am Vormittag leicht auf 7,4 Prozent nach vorläufig 7,5 Prozent nach unten revidiert. Haupttreiber der Inflation sind die stark gestiegenen Preise für Energie, die im Zuge des Krieges in der Ukraine massiv anzogen. Die Energiepreise sanken zwar im Monatsvergleich um 4,0 Prozent, lagen aber binnen Jahresfrist um 37,5 Prozent höher. Unverarbeitete Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,8 Prozent auf Monats- und um 9,2 Prozent auf Jahressicht.

"Nachdem am Dienstag die Kurse bis hin zum Abwärtstrend nach oben geschoben sind, geht es heute wieder nach unten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Zinsangst, Inflationsangst, negative Wirtschaftsdaten: Die Gemengelage bleibt kritisch."

Bei den Einzelwerten im DAX stehen Siemens Energy im Fokus und deren geplante Komplettübernahme von Siemens Gamesa. Siemens-Energy-Titel legen knapp zwei Prozent zu, Siemens-Gamesa-Papiere verteuern sich um mehr als 10 Prozent. Die Anteilsscheine von RWE und Eon verteuern sich ebenfalls deutlich. Zulegen können auch Daimler Truck. Auf der Gegenseite verlieren die einstigen Corona-Krisengewinner Hellofresh und Delivery Hero am stärksten. Bei Hellofresh geht es knapp acht Prozent abwärts.

Hellofresh
Hellofresh 16,57
Siemens Energy
Siemens Energy 18,60

 

17:24 Uhr

US-Behörde wirft Amazon Diskriminierung vor

Die Abteilung für Menschenrechte des US-Bundesstaats New York hat eine Diskriminierungsbeschwerde gegen den weltgrößten Onlinehändler Amazon eingereicht. Demnach habe Amazon schwangere und behinderte Mitarbeiterinnen an seinen Arbeitsplätzen diskriminiert, erklärte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul. Zudem wurde der Internetriese beschuldigt, von den Arbeitnehmerinnen unbezahlten Urlaub zu verlangen, anstatt ihnen angemessene Vorkehrungen zu bieten. "Meine Regierung wird jeden Arbeitgeber zur Rechenschaft ziehen - unabhängig davon, wie groß oder klein er ist - wenn er seine Mitarbeiter nicht mit der Würde und dem Respekt behandelt, die sie verdienen", betonte Hochul. Amazon betreibt 23 Niederlassungen mit mehr als 39.000 Beschäftigten im ganzen Bundesstaat. Der Konzern lehnte bisher eine Stellungnahme ab.

Amazon
Amazon 92,51

17:10 Uhr

Uniper erwägt weiter Bau neuer Gaskraftwerke in Deutschland

Der Energiekonzern Uniper lotet trotz der Kostenexplosion beim Erdgas weiter Möglichkeiten zum Bau neuer Gaskraftwerke in Deutschland aus. "Uniper erwägt weiterhin, neue Gaskraftwerke in Deutschland zu bauen, um zur Versorgungssicherheit beizutragen" sagt Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. Die Umsetzung sei allerdings von verschiedenen Faktoren abhängig, etwa von der kommerziellen Ausgestaltung. Gas ist nicht zuletzt in Folge des Ukraine-Kriegs knapp und teuer. Gaskraftwerke werden wegen der hohen Kosten derzeit von Kohlekraftwerken aus dem Markt gedrängt. Im Fall einer Gasnotlage dürfte sich dies noch verstärken.

Uniper
Uniper 3,09

16:55 Uhr

Euronext profitiert von Kostendisziplin

Positiv stellen die Analysten der UBS heraus, dass das EBITDA der Euronext (+5%) im ersten Quartal in Höhe von 246,7 Millionen Euro die Konsenserwartungen um 10 Prozent übertreffen konnte, da die Kosten niedriger als erwartet ausfielen und der Umsatz leicht über den Erwartungen lag. Auf Pro-forma-Basis und bei konstantem Wechselkurs wuchs der Umsatz des Börsenbetreibers im Startquartal um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Da die Betriebskosten dagegen um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, führte dies zu einem währungsbereinigtes EBITDA-Wachstum von 12,0 Prozent.

16:43 Uhr

Ist der Höhenflug des Weizenpreises vorbei?

Spekulationen auf eine sinkende Nachfrage setzen dem Höhenflug des Weizenpreises ein vorläufiges Ende. Der europäische Future fällt um ein knappes Prozent auf 428 Euro je Tonne. Sein US-Pendant gibt 2,5 Prozent auf 12,445 Dollar je Scheffel nach. Offenbar dämpften die gestiegenen Preise die Nachfrage, sagte Warren Patterson, Chef-Rohstoffanalyst der ING Bank. Gleichzeitig taxierte die Beratungsfirma Ikar die kommende russische Weizenernte auf 85 Millionen Tonnen, von denen 39 Millionen für den Export bestimmt seien.

16:26 Uhr

Chinesischer Techriese mit Gewinneinbruch

Behördliche Beschränkungen und die wieder aufflammenden Corona-Infektionen machen dem chinesischen Technologiekonzern Tencent zu schaffen. Im ersten Quartal halbierte sich der Gewinn und der Umsatz stagnierte, wie Tencent mitteilte. Das war die schwächste Leistung seit dem Börsengang im Jahr 2004. Bei Erlösen in Höhe von 135,5 Milliarden Yuan (19,1 Milliarden Euro) brach der Gewinn auf 23,7 (Vorjahr: 49,0) Milliarden Yuan ein. Die staatlichen Beschränkungen in der Volksrepublik bremsen den Techriesen seit Monaten aus. Die Aufsichtsbehörden der Volksrepublik haben seit August letzten Jahres die Zulassung von Spielen gestoppt, was den Sektor erschüttert und viele kleine Anbieter aus dem Geschäft drängt.

Tencent Holdings
Tencent Holdings 41,06

16:11 Uhr

Zinssorgen drücken Wall Street

Aus Furcht vor drastischeren Zinserhöhungen der Notenbank Fed ziehen sich Anleger aus den US-Börsen zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 fallen zunächst jeweils etwa 1,5 Prozent. "Die Märkte mögen keine Unsicherheit", sagte Brooke May, Partnerin bei der Vermögensverwaltung Evans May. "Es ist unklar, wie weit die Fed gehen muss, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Höhere Zinsen beeinträchtigen die Konsumausgaben und auch die Unternehmensgewinne." Fed-Chef Jerome Powell hatte zuvor sein Bekenntnis zum Kampf gegen die Inflation bekräftigt und aggressivere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen.

Bei den Unternehmen sticht Target mit einem Kurssturz von knapp 25 Prozent heraus. Das ist der größte Verlust seit mehr als 34 Jahren. Der Einzelhändler steigerte zwar den Quartalsumsatz auf 25,17 Milliarden Dollar. Wegen steigender Kosten brach der Gewinn allerdings um die Hälfte auf 2,19 Dollar je Aktie ein. "Die Zahlen von Target zeigen ein bemerkenswert ähnliches Muster wie die von Walmart", kommentierte Analyst Michael Baker vom Research-Haus D.A. Davidson. Die steigenden Kosten hätten noch nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können. Walmart hatte nach einem Gewinneinbruch seine Gesamtjahresziele gekippt. Im Sog von Target verloren die Titel anderer Einzelhändler wie Kohl's oder Macy bis zu zehn Prozent.

Target
Target 146,98
Wal-Mart
Wal-Mart 129,98

 

15:44 Uhr

Dollarstärke ziemlich "ausgelutscht"

Dass die neuesten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag am Devisenmarkt fast vollständig verpufften, erklärt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann damit, dass die Dollarstärke "bereits ziemlich ausgelutscht" sei. Der Euro sei hingegen so billig, dass ihm scheinbare Kleinigkeiten schon sichtbar hülfen. Zumindest dann, wenn der Markt nicht seine konjunkturpessimistische Brille aufhabe, die den Euro zuletzt unter 1,04 Dollar habe abrutschen lassen. Aktuell geht er mit 1,0513 Dollar um.

Laut Powell werde die Fed so lange ihren Leitzins erhöhen, bis "klare und überzeugende" Evidenz dafür bestehe, dass die Inflation auf dem Rückzug sei. Glaube man Powell, müsse man annehmen, dass die Fed auch bei realwirtschaftlichen Bremsspuren weitermache. Leuchtmann merkt aber auch an, dass ein Leitzins über dem "neutralen Niveau", wozu die Fed laut Powell zur Not bereit sei, kein falkenhaftes Signal sei, angesichts einer Inflation über 8 Prozent.

"Neutraler Zins" sei der Zinssatz, bei dem die Fed-Politik weder expansiv noch restriktiv wirke. Falls die Inflation nicht von ganz alleine wieder sinke, müsse demnach klar sein, dass die Fed-Politik auf "restriktiv" umschwenken müsste. Doch scheine sich Powell solch ein Szenario nicht vorstellen zu können und das mache nervös, weil sich Marktteilnehmer das sehr wohl vorstellen könnten. Und käme es so, wäre die Frage, ob die Fed schnell genug lernfähig wäre. Deshalb seien Powells Bemerkungen auf den zweiten Blick nicht dazu geeignet, dem Dollar neuen Schwung zu verleihen.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,08
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

15:07 Uhr

Ist der stabile Euro ein Zeichen für das Ende der Kapitalflucht?

Als "gutes Zeichen für DAX und Euro-Stoxx" wertet ein Händler den leichten Kursanstieg des Euro. Er setzt sich von der Marke bei 1,05 US-Dollar nach oben ab. "Das zeigt, dass Anleger aus dem Dollar-Raum in den Euro zurückkommen", so der Händler. Der Ausverkauf in Europa scheine damit beendet. Angesichts der hohen Volatilitäten sei es für US-Anleger uninteressant gewesen, den Wechselkurs von Aktienkäufen in Europa abzusichern. Erst mit der Erwartung eines stabilen Euro werde daher wieder in Aktien investiert.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,08
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

14:51 Uhr

Fracht-Partnerschaft beflügelt Lufthansa-Konkurrenten

Die Vereinbarung einer langfristigen Partnerschaft im Frachtbereich mit der CMA CGM Gruppe hilft Air France-KLM. Die Aktien der Fluggesellschaft steigen in Paris um rund drei Prozent. Die Kooperation mit dem französischen Schifffahrts- und Logistikunternehmen, das im Zuge dessen auch neuer Ankeraktionär bei der Airline wird, ist exklusiv auf zehn Jahre ausgelegt. Beide Firmen erhoffen sich dadurch "erhebliche Umsatzsynergien". Eine kartellrechtliche Genehmigung steht noch aus.

Air France-KLM
Air France-KLM 1,65
Lufthansa
Lufthansa 9,98

 

14:14 Uhr

Inflation überrascht: Experten erwarten mehr Zinserhöhungen

Der beschleunigte Anstieg der Inflation in Großbritannien führt zu weiter steigenden Erwartungen an Zinserhöhungen. "Das zeigt, wie hoch der Überraschungseffekt bei den Inflationsdaten weiter ist. Das kann sich sowohl am US-Markt als auch in Europa wiederholen", sagt ein Händler. Am Aktienmarkt könnte dies die Hoffnung auf eine Bodenbildung wieder zerschlagen. In Großbritannien ist die Inflation auf ein 40-Jahreshoch von 9 Prozent gesprungen.

Daher erwarten die Analysten von Bank of America (BoA) in Großbritannien nun eine Zinserhöhung mehr als bisher im laufenden Jahr. Dazu streichen sie ihre Hoffnung auf eine erste Zinssenkung im vierten Quartal 2023. Für 2022 erwarten sie nun noch vier anstelle von bisher drei weiteren Erhöhung. Vor allem dürfen die Inflationserwartungen aber weniger transparent werden, wodurch sich die Volatilität sowohl bei Zins- als auch Wachstumserwartungen erhöhen.

13:52 Uhr

Experte: Deutschland bei Robotaxis führend

Deutschland hat beim autonomen Fahren einen Vorsprung - zumindest in einem Punkt. Die Bundesrepublik liege "auf Rang eins", was die Anwendung und den gesetzlichen Rahmen für das fahrerlose Fahren angehe, sagte der Branchenexperte Johann Jungwirth den "Tagesspiegel". Das sei auch der Grund, warum Mobileye sich entschieden habe, seinen Service neben Israel zunächst in Deutschland anzubieten, so der 49-Jährige, der nach Stationen bei Mercedes, Apple und Volkswagen seit rund drei Jahren für Mobileye als Vice President arbeitet. Ende des Jahres will die Intel-Tochter in München eine erste Flotte mit autonom fahrenden Fahrzeugen auf die Straße bringen, die per App bestellt und gebucht werden können.

Vorausgesetzt, der Bundesrat winkt am Freitag wie geplant die dafür nötige Verordnung durch, die das im Sommer 2021 verabschiedete Gesetz zum autonomen Fahren konkretisiert. Was die Technologie angehe, sei es aber "leider so, dass Deutschland eher hinten ist", fügt Jungwirth hinzu. Das habe auch finanzielle Gründe: Die Entwicklung der nötigen Hard- und Software ist teuer. Dreieinhalb bis vier Milliarden Euro koste es, "so ein System zu erproben, zu entwickeln und auf die Straße zu bringen".

13:40 Uhr

Hohe Kosten bei ABN Amro – Anleger verschreckt

ABN Amro kann die Anleger mit seinem Jahresauftakt nicht überzeugen. Die Aktien des niederländischen Geldhauses tauchen in Amsterdam um bis zu 9,9 Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief von 10,73 Euro ab. "Die Ergebnisse von ABN für das erste Quartal sind unserer Ansicht nach enttäuschend", schreibt Jefferies. Das liege vor allem an den überraschend hohen Kosten. Die Analysten von JP Morgan und RBC monierten das ebenso und bezeichneten die Zahlen insgesamt als durchwachsen.

13:25 Uhr

Aufwärtsrevision der EU-Inflation bleibt Aktien erspart

Für etwas Erleichterung am Markt sorgt die endgültige Inflation in der Eurozone im April. Sie wurde auf 7,4 Prozent revidiert nach vorläufig vermeldeten 7,5 Prozent. "Damit können wenigstens einige Negativszenarien mit einem noch stärkeren Anstieg ausgepreist werden", sagt ein Händler. Den Aktienmarkt könne das etwas stützen. Grund zur Entspannung gebe es allerdings nicht: "Der dauernde Verweis auf Energiepreise als Kostentreiber ist nur eine Ausrede, denn auch ex-Energie geht auf ganzer Breite nach oben". So stieg die Kernrate um 3,5 Prozent an nach 3,0 Prozent im Vormonat. Der DAX zeigt sich nach den Daten kaum verändert bei 14.180 Punkten.

13:13 Uhr

Erholung der Lieferdienste wieder vorbei

Die scharfe Erholung der Lieferdienste in Europa dank einiger Analystenempfehlungen vom Vortag bricht am Mittwoch schon wieder in sich zusammen. Delivery Hero fallen zeitweise knapp sechs Prozent, Hellofresh drei Prozent und Just Eat ebenfalls drei Prozent. "Die Erholung ging zu schnell für unveränderte Rahmenbedingungen", sagt ein Händler. So hätten sich Delivery Hero in nur vier Tagen um über 20 Prozent erholt. Letztlich zeige sich daran, dass immer noch Short-Eindeckungen den Ton angäben, aber kaum Anlagekäufe stattfänden.

Delivery Hero
Delivery Hero 31,20
Hellofresh
Hellofresh 16,57

 

13:00 Uhr

Dermapharm schlägt sich ordentlich – dennoch Kursrückschlag

Leicht positiv blicken Händler auf die Quartalszahlen von Dermapharm. Vor allem die bestätigte Jahresprognose dürfte für Zuversicht sorgen. "Über allem hängt natürlich weiter die Frage, wie man sich künftig in der Zeit nach Corona behaupten wird", sagt ein Händler. Für ein Urteil darüber sei es aber noch viel zu früh. Hoffnung mache das gute Wachstum des Bestandportfolios und die perspektivisch interessanten Segmente wie die Cannabis-Produkte. Dermapharm-Aktien geben mehr als vier Prozent ab.

Dermapharm
Dermapharm 37,54

12:42 Uhr

Wall Street überdenkt Powell-Aussagen

Kleinere Gewinnmitnahmen dürften das Bild an der Wall Street prägen. Nach den deutlichen Kursgewinnen vom Dienstag tendieren die Futures auf die großen Aktienindizes vorbörslich knapp behauptet bis etwas leichter. Nach einem neuerlichen Blick auf die falkenhaften Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Dienstag sei bei den Anlegern eine gewisse Ernüchterung eingekehrt, berichten Marktteilnehmer. Powell hatte gesagt, dass die entschlossene Bekämpfung der Inflation durch die Fed für die Amerikaner schmerzhaft sein könne. Ermutigende Konjunkturdaten und die Aussicht auf ein baldiges Ende der Lockdowns in China hatten die Worte des Fed-Chefs jedoch zunächst in den Hintergrund gedrängt, wie es heißt.

Am Mittwoch gibt es allerdings nicht mehr viele Ereignisse, die von der Fed-Politik und ihren zu erwartenden Folgen ablenken könnten. An Konjunkturdaten stehen nur die Baubeginne und -genehmigungen auf der Agenda, und die Bilanzsaison der US-Unternehmen hat ihren Höhepunkt überschritten. Geschäftszahlen hat die Baumarktkette Lowe's vorgelegt. Anders als der Wettbewerber Home Depot am Dienstag hat Lowe's die Jahresziele allerdings nicht angehoben, sondern nur bestätigt. Die Aktie zeigt sich vorbörslich knapp behauptet.

12:26 Uhr

Kreditdaten-Branchenprimus enttäischt - Kurs unter Druck

Nach einem enttäuschenden Ausblick werfen Anleger Aktien von Experian aus den Depots. Die Titel des weltweit größten Kreditdatenunternehmens fallen in London um knapp drei Prozent. Für das kommende Jahr erwartet die Firma ein organisches Umsatzwachstum im Bereich von sieben bis neun Prozent, mit einer leichten Verbesserung der Marge bei konstanten Wechselkursen. Einige Analysten hätten auf eine optimistischere Prognose gehofft, kommentierten die Experten des Vermögensverwalters Hargreaves Lansdown.

EXPERIAN
EXPERIAN 31,80

 

12:10 Uhr

Kaufempfehlung treibt Rational

Rational zählen zu den größten MDax-Gewinnern. Die Papiere legen bis zu 5,1 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 583 Euro zu. Händler verweisen auf eine Kaufempfehlung. Die Analysten von HSBC hätten die Titel auf "Buy" von "Hold" heraufgesetzt.

Rational
Rational 595,00

11:30 Uhr

Siemens-Gamesa-Aktien wieder im Handel - Kursplus

Die Aktien von Siemens Gamesa sind an der Börse in Madrid und weiteren Handelsplätzen am Vormittag ausgesetzt gewesen. Der Handel wurde inzwischen wieder aufgenommen. Der Kurs steigt um 12,6 Prozent.

Hintergrund ist, dass Siemens Energy ein Übernahmeangebot für die ausstehenden Aktien der Tochtergesellschaft Gamesa prüft und das Windkraftunternehmen möglicherweise von der Börse nehmen will. Entsprechende Berichte hatten den Kurs bereits zuvor gestützt.

Siemens Energy
Siemens Energy 18,60

 

11:17 Uhr

Firmen haben Probleme beim Identifizieren von Russland-Sanktionen

Das Einhalten der mehrfach verschärften Sanktionen westlicher Länder stellt für die Unternehmen in Deutschland mit geschäftlichen Kontakten nach Russland ein Problem dar. Für zwei von drei Betrieben (64 Prozent) ist das Identifizieren betroffener Geschäftspartner, Warengruppen und Dienstleistungen sowie das Einhalten von Ein- und Ausfuhrkontrollen die größte Herausforderung, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervorgeht. "Da die Sanktionen sehr kurzfristig beschlossen und sukzessive verschärft wurden, bestehen Regelungslücken und Interpretationsspielräume", sagt KMPG-Vorstand Mattias Schmelzer. "Viele Unternehmen mussten aufgrund der EU-Sanktionen ihrer Betriebsabläufe und Kontrollsysteme mit teils hohem manuellem Anteil anpassen."

Die Hälfte der 280 befragten Unternehmen exportiert Waren und Dienstleistungen nach Russland, knapp jedes dritte in die Ukraine. Rund ein Viertel verfügt sogar über eigene Produktionsstätten in Russland. Bei den Managern besteht den Angaben zufolge große Unsicherheit über die konkreten Auswirkungen des Kriegs für das eigene Unternehmen. "Noch massiver als die direkten Folgen des Kriegs für die mit und in Russland und der Ukraine aktiven Unternehmen wirken sich die indirekten Folgen auf die gesamte deutsche Wirtschaft aus", sagte Schmelzer. Die Lieferengpässe und steigende Einkaufspreise betreffen demnach fast jede Branche und jedes Unternehmen.

11:03 Uhr

Luxus ist gefragt

Burberry steigen nach Quartalszahlen knapp ein Prozent. Dabei kommt laut Händlern gut an, dass der Luxusgüterkonzern die Lockdowns in China überraschend gut verkraftet hat.

Burberry
Burberry 27,10

10:46 Uhr

Siemens Gamesa vom Handel ausgesetzt

Im DAX sind Siemens-Gamesa-Titel erst einmal vom Handels ausgesetzt. Die Papiere waren zeitweise mehr als zwölf Prozent in die Höhe geschossen. Siemens Energy prüft ein Übernahmeangebot für die ausstehenden Aktien der Tochtergesellschaft und will das Windkraftunternehmen möglicherweise von der Börse nehmen. "Das Ergebnis dieser Erwägung ist offen", heißt es allerdings in einer Ad-hoc-Mitteilung des Münchner Konzerns, mit dem dieser auf entsprechende Berichte der Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters reagiert. "Es wurde keine Entscheidung getroffen und es gibt keinerlei Gewissheit, dass es zu einer Transaktion kommt."

Siemens Energy
Siemens Energy 18,60

 

10:26 Uhr

Diese Aktien sind im DAX gefragt

Im DAX sind aktuell die Versorger gefragt: RWE steigen um 2,2 Prozent und Eon 2,0 Prozent. Der Stoxx-Index der Versorger führt mit einem Plus von 1,3 Prozent auch die Gewinnerseite bei den europäischen Stoxx-Branchenindizes an, gefolgt vom Öl- und Gas-Index, der 0,8 Prozent zulegt.

RWE
RWE 38,93
Eon
Eon 10,88

 

10:11 Uhr

Deutsche-Bank-Konkurrentin ist zurück in Gewinnzone

Die niederländische Großbank ABN Amro hat im ersten Quartal dank steigender Erträge und sinkender Aufwendungen wieder einen Nettogewinn erzielt. Der Kreditgeber meldete einen Nettogewinn von 295 Millionen Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 54 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Betriebserträge der Bank beliefen sich im Berichtszeitraum auf 1,93 Milliarden Euro nach 1,85 Milliarden Euro. Die operativen Kosten fielen um 18 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Die CET1-Quote des Kreditgebers - ein Maß für die Finanzkraft einer Bank - lag bei 15,7 (Vorjahr: 17,4) Prozent. Die Bank erklärte, dass ihre Kreditqualität weiterhin stark sei und dass sie aufgrund aktualisierter makroökonomischer Szenarien Wertminderungen von 62 Millionen Euro verbucht habe. Die risikogewichteten Aktiva stiegen um 6,7 Milliarden Euro, was laut ABN Amro hauptsächlich auf einen Aufschlag von 5 Milliarden Euro für Modellüberprüfungen und -neuentwicklungen zurückzuführen ist.

"Das direkte Engagement von ABN Amro in Russland ist sehr begrenzt, aber wir gehen davon aus, dass potenzielle Effekte zweiter Ordnung Auswirkungen auf unsere Kunden haben werden. Wir beobachten die Situation sehr genau und gehen proaktiv auf unsere Kunden zu", sagte CEO Robert Swaak.

09:55 Uhr

Siemens-Konkurrent will zukaufen

Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB will die Sparte Prozessautomation langfristig rentabler machen. Dazu setze das Unternehmen auf Preisgestaltung, ergänzende Zukäufe und Kostenmanagement, teilte ABB mit. ABB erwartet weiterhin zweistellige Zuwachsraten für Software und digitale Dienstleistungen. Aus dem Accelleron-Geschäft, vormals Turbocharging, will das Unternehmen aussteigen. Ohne diesen Bereich wäre der Geschäftsbereich Prozessautomation im vergangenen Jahr auf 5,5 Milliarden Dollar Umsatz und eine operative Gewinnmarge von 11,1 Prozent gekommen.

09:40 Uhr

Epic-Börsengang überzeichnet

Die Anleger greifen beim Börsengang der Schweizer Gewerbeimmobilienfirma Epic Suisse zu. Das Angebot inklusive Mehrzuteilungsoption sei überzeichnet, wie eine der die Transaktion begleitenden Banken erklärte. Epic strebt am 25. Mai an die Schweizer Börse SIX und will mit dem Initial Public Offering (IPO) brutto rund 200 Millionen Franken bei Investoren einsammeln.

09:25 Uhr

Dermapharm mit Ergebnissprung

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm ist mit einem Ergebnissprung in das Jahr gestartet. Im ersten Quartal kletterte der Betriebsgewinn (Ebitda) um fast 18 Prozent auf 75,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Grünwald bei München mitteilte. Trotz des Ukraine-Kriegs und der Lockdowns in China sei die "permanente Lieferfähigkeit" aufrecht erhalten worden. Der Umsatz legte um rund neun Prozent auf 231,6 Millionen Euro zu. Dermapharm zufolge war das Plus sowohl auf das Bestandsportfolio mit Schmerz- und Entzündungsmitteln und Allergiepräparaten als auch auf die Produktion von Impfstoffen für BioNTech zurückzuführen. Das Unternehmen bestätigte seine Jahresprognose, wonach der Umsatz um 10 bis 13 Prozent steigen soll.

Dermapharm
Dermapharm 37,54

09:09 Uhr

DAX im Stabilisierungsmodus

Nach den deutlichen Gewinnen im bisherigen Wochenverlauf versucht sich der DAX an einer Stabilisierung des erreichten Niveaus um die Marke von 14.200 Punkten. Ins Geschäft zur Wochenmitte startet der deutsche Börsenleitindex mit 14.180 Zählern nahezu unverändert. "Starke Wall-Street-Vorgaben stützen dabei", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. Am Dienstag hatte der DAX mehr als 220 Punkte oder 1,6 Prozent auf 14.186 Stellen zugelegt.

08:55 Uhr

Britische Inflation so heftig wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr

Die Inflation in Großbritannien steigt immer weiter.

Im April erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,0 Prozent, wie das Statistikamt ONS bekanntgab. Das ist die höchste Rate seit Beginn der neuesten Aufzeichnungen im Jahr 1997. Durch Rückrechnung kommt das ONS zu dem Schluss, dass die Inflationsrate wohl zuletzt um das Jahr 1982 herum höher gewesen sein muss.

Preisauftrieb kam im April vor allem durch teurere Elektrizität, teureres Gas und Kraftstoffe wie Benzin. Auch Gebrauchtwagen seien erneut deutlich teurer gewesen.

Die britische Notenbank hat bereits mit einer Straffung ihrer Geldpolitik auf die hohe Inflation reagiert. Ihren Leitzins hat sie seit Herbst schon viermal angehoben und gehört damit unter den großen Zentralbanken zu den Vorreitern. Hintergrund der hohen Teuerung sind vor allem erhebliche Verspannungen im Welthandel aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs.

08:42 Uhr

"Wenn es kracht, dann richtig" - mehr Großpleiten erwartet

Dank staatlicher Hilfen haben deutsche Unternehmen die Coronakrise bislang weitgehend glimpflich überstanden. Nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz Trade (früher Euler Hermes) muss in den kommenden Jahren aber mit wieder anziehenden Pleitenzahlen und dabei vor allem auch mit mehr Großpleiten gerechnet werden.

Dieser Trend sei eine Folge eines ganzen Bündels von Problemen wie dem Krieg in der Ukraine, den Lockdowns in China, unterbrochenen Lieferketten, Lieferengpässen, gestiegenen Arbeitskosten sowie Preisen, insbesondere bei Energie und Rohstoffen, heißt es in einer Studie der Allianz-Tochter. Trotz zuletzt stetig sinkender Fallzahlen gibt es nach Einschätzung der Volkswirte des Kreditversicherers zudem bereits seit einigen Jahren einen Trend zu größeren Insolvenzen. "Unternehmen sollten sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wenn es kracht, dann richtig", sagte der Deutschland-Chef von Allianz Trade, Milo Bogaerts.

"Insolvenzen in Deutschland sind 2021 zwar zum zwölften Mal in Folge gesunken - aber die Verschuldung der insolventen Unternehmen und die Schäden, die dadurch entstanden sind, sind auf ein Rekordniveau gestiegen", so Bogaerts. "Das heißt: Es gab weniger Insolvenzen, dafür aber besonders große."

08:35 Uhr

Ölpreise ziehen weiter an

Die Ölpreise steigen im frühen Handel.

Am Morgen kostete ein Barrel Brent 112,70 US-Dollar. Das sind 77 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI steigt um 1,27 Dollar auf 113,67 Dollar.

Für Auftrieb sorgt am Ölmarkt weiter die Aussicht auf eine etwas gelockerte Corona-Politik in China. Nach Wochen mit drastischen Ausgangssperren in der Wirtschaftsmetropole Shanghai sind dort den vierten Tag in Folge keine neuen Virus-Infektionen gemeldet worden. Der strenge Corona-Kurs Chinas belastet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwer und dämpft deren Energienachfrage.

Preisauftrieb kam zudem von neuen Lagerdaten aus den USA. Der Verband American Petroleum Institute (API) meldete am Vorabend einen deutlichen Rückgang der landesweiten Erdölbestände. Am Nachmittag veröffentlicht die US-Regierung ihre wöchentlichen Bestandszahlen.

08:26 Uhr

Euro hält sich vor Inflationsdaten stabil

Der Euro hält sich am Morgen deutlich über der Marke von 1,05 US-Dollar. Im frühen Handel kostet die Gemeinschaftswährung 1,0535 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0541 Dollar festgesetzt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,08

Auftrieb hat der Euro zuletzt durch steigende Zinserwartungen erhalten. Am Dienstag wurden an den Finanzmärkten EZB-Zinsanhebungen um insgesamt einen Prozentpunkt in diesem Jahr erwartet. Das ist der bisher höchste Wert in der Pandemie. Ausschlaggebend ist die hohe Inflation, die derzeit auf dem höchsten Stand seit Einführung des Euro liegt.

Zur Wochenmitte dürften Inflationsdaten aus der Eurozone den hohen Preisauftrieb bestätigen. Außerdem stehen Zahlen vom US-Immobilienmarkt auf dem Programm. Angesichts steigender Hypothekenzinsen und stark anziehender Baukosten hat der für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wichtige Häusermarkt zuletzt eher zur Schwäche geneigt.

08:06 Uhr

Europäischer Automarkt bricht historisch ein

Brüchige Lieferketten wegen des Ukraine-Krieges und der anhaltende Chipmangel haben den Automarkt in der EU weiter schrumpfen lassen.

Im April fielen die Pkw-Neuzulassungen um 20,6 Prozent auf 684.500 Fahrzeuge, wie der europäische Herstellerverband ACEA mitteilte. Mit Ausnahme des ersten Corona-Jahres 2020, als die Produktion zeitweise europaweit stillstand, war dies der schwächste April seit Beginn der Aufzeichnungen. Der russische Einmarsch hatte bereits im Februar die Probleme der Branche verschärft und bei den Neuzulassungen in der Europäischen Union für den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor 32 Jahren gesorgt.

Am stärksten war der Verkaufsrückgang in Italien mit minus 33 Prozent, gefolgt von Frankreich mit minus 22,6 Prozent, Deutschland (minus 21,5 Prozent) und Spanien (minus 12,1 Prozent). In Großbritannien, das nicht mehr zur EU gehört, sanken die Zulassungen um 15,8 Prozent.

07:46 Uhr

Fed-Chef warnt Amerikaner vor "Schmerzen" durch Kampf gegen Inflation

In der Nacht sagte der Präsident der Notenbankfliliale von Chicago, Charles Evans, dass aggressive Zinserhöhungen nötig seien, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen. Er sprach sich dabei für zunächst größere Zinsschritte aus.

Zuvor hatte Fed-Präsident Jerome Powell sich entschlossen geäußert, die Inflation zu senken und dabei betont, dass die Notenbank eher eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft erreichen könne, als einen schweren Abschwung zu verursachen. Er verwies allerdings auch darauf, dass es für die Amerikaner "einige Schmerzen" geben könnte.

07:44 Uhr

Wall-Street-Vorgaben treiben Dax an

Gestärkt durch Kursgewinne an der Wall Street wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten.

Dax
DAX 15.195,34

Gestern hatte er dank der Hoffnung auf eine Belebung der chinesischen Konjunktur 1,6 Prozent auf 14.185,94 Punkte zugelegt.

Neben dem Ukraine-Krieg zieht das zweite Dauerbrenner-Thema Inflation die Aufmerksamkeit der Börsianer wieder stärker auf sich. Auf dem Terminplan stehen unter anderem die Inflationsdaten für die Euro-Zone. Experten erwarten für April einen Preisanstieg von 7,5 Prozent zum Vorjahresmonat. In Großbritannien seien die Verbraucherpreise voraussichtlich sogar um 9,1 Prozent gestiegen. Bei einer derart hohen Teuerung im Vereinigten Königreich werde die Bank von England (BoE) wohl keine andere Wahl haben, als bei ihrer Sitzung Mitte Juni die Zinsen erneut anzuheben.

An der Wall Street hatten gestern starke Geschäftszahlen einiger Konzerne Anleger zum Einstieg ermuntert. Der Standardwerteindex Dow Jones schloss am Dienstag 1,3 Prozent höher auf 32.654 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 2,8 Prozent auf 11.984 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte zwei Prozent auf 4088 Punkte zu.

Der Ausverkauf der vergangenen Wochen habe die Verkäufer erschöpft, sagte Finanzmarkt-Expertin Mimi Duff von der Beratungsfirma GenTrust. "Daher ist bei jedem Anzeichen guter Nachrichten eine Erholung möglich."

07:36 Uhr

Japans Wirtschaft zu Jahresbeginn auf Schrumpfkurs

Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Jahres wieder geschrumpft.

Nach einem Anstieg im Vorquartal ging das Bruttoinlandsprodukt der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 1,0 Prozent zurück, wie die Regierung bekanntgab. Damit pendelt Japans Wirtschaft wie im Vorjahr weiter zwischen Wachstum und Schrumpfen.

Auf Quartalsbasis ging die Wirtschaftsleistung in den ersten drei Monaten um 0,2 Prozent. Einige Ökonomen in Tokio rechnen im laufenden Quartal nun wieder mit einem Aufschwung. Sie begründen dies damit, dass der zuvor gesunkene Privatkonsum, der in Japan zu rund 60 Prozent zum BIP beiträgt, mit der inzwischen erfolgten Aufhebung der Corona-Restriktionen wieder zulegen dürfte. Allerdings dürften die im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise die Wirtschaft belasten. Der Preisanstieg wird zusätzlich durch den schwachen Yen noch verschärft.

07:30 Uhr

Fed dämpft Risikofreude in Asien

Die ostasiatischen Aktienmärkte folgen nur teils der sehr positiven Vorgabe der Wall Street.

Nikkei
Nikkei 26.945,67

In Tokio geht es zwar um 0,6 Prozent nach oben auf 26.825 Punkte, damit haben sich anfangs deutlichere Gewinne aber spürbar verringert. Ein leicht positiver Impuls kommt hier vom BIP für das erste Quartal 2022, das mit 0,2 Prozent zum Vorquartal etwas weniger geschrumpft ist als befürchtet.

In Seoul ist die Tendenz mittlerweile nur noch gut behauptet und in Schanghai und in Hongkong liegen die Indizes sogar moderat im Minus. In Sydney gewinnt das Marktbarometer 0,9 Prozent.

Die wieder erwachte Risikofreude werde moderat gedämpft von leicht im Minus liegenden Futures der US-Aktienindizes, sagen Marktteilnehmer. Dazu tragen falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern bei, die an der Wall Street noch positiv gewirkt hatten, weil sie ein entschlossenes Vorgehen gegen die viel zu hohe Inflation signalisieren und zugleich neue Wirtschaftsdaten aus den USA ermutigend ausgefallen waren.

Dass der chinesische Vizepremier Liu He Unterstützung für den Techniksektor und Börsengänge von Technikunternehmen signalisierte, stützt in Hongkong zunächst nicht weiter, nachdem es dort bereits am Vortag mit den Kursen sehr kräftig nach oben gegangen war. Hes Aussagen schüren laut Marktteilnehmern Hoffnungen auf nachlassende regulatorische Risiken.

07:11 Uhr

Tui sammelt Hunderte Millionen Euro ein

Der Tui-Konzern will mit frischem Geld von Anlegern den Umfang seiner Corona-Staatshilfen weiter verringern. Nach Angaben vom Dienstagabend sollten voraussichtlich bis zu 162,3 Millionen Aktien zusätzlich ausgegeben werden - die entsprechenden Einnahmen würden dann in die "vollständige Rückzahlung der Stillen Einlage 2 des deutschen Staates" fließen, wie es in Hannover hieß. In der Nacht teilte die Tui AG mit, die neuen Aktien mit einem Preis von je 2,62 Euro erzielten einen Bruttoerlös von rund 425 Millionen Euro.

Tui
Tui 44,00

Es geht bei den Staatshilfen um ein Teilpaket im Wert von 671 Millionen Euro, das der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zur Verfügung gestellt hatte, als Tui in der Pandemie wegen wegbrechender Geschäfte finanziell erheblich unter Druck geraten war. Der Reiseanbieter will außerdem eine Kreditlinie der KfW noch einmal um 336 Millionen Euro reduzieren, diese stünde dann noch bei gut 2,1 Milliarden Euro.

Tui hatte in den vergangenen Monaten mehrmals sein Kapital erhöht und auch erste Darlehenspakete zurückgegeben. Anfang April hatte der Konzern die von der Bundesregierung und privaten Banken bereitgestellten Mittel zur Bekämpfung der finanziellen Corona-Folgen gerade erst von knapp 4,3 Milliarden Euro um rund 700 Millionen Euro verringert. Neben der verbleibenden 2,1 Milliarden Euro schweren KfW-Kreditlinie gäbe es laut Tui nach der geplanten Rückzahlung noch eine zweite Stille Einlage (420 Mio Euro) sowie die vor einiger Zeit ausgegebene Wandelanleihe, die der Bund in Anteile tauschen kann (59 Mio Euro).

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Am Montag ging es runter, am Dienstag wieder hoch. In welche Richtung treibt es die deutschen Aktienindizes heute? Positive Vorgaben der Übersee-Börsen waren es, die den DAX gestern wieder über 14.000 Punkte steigen ließen. Die Handelsaktivitäten der Anleger deuteten zum einen darauf hin, dass die nun abgelaufene Berichtssaison nicht nachhaltig Käufer an die Börse gelockt hat. Auf der anderen Seite wirkt das aktuelle Umfeld für Börsen nicht so negativ, dass Aktionäre in Scharen fliehen.

DAX
DAX 15.195,34

Vor allem wollen Marktteilnehmer hören, inwieweit eine mögliche Abschwächung der Wirtschaft zu Änderungen am geplanten Zinspfad führen könnte. An den Märkten war zuletzt immer deutlicher über Rezessionsrisiken als Folge des Ukraine-Krieges spekuliert worden. Dies belastet die Börsen stärker als die ausufernde Inflation, da es die Ertragsseite trifft und nicht an den Endverbraucher weitergereicht werden kann.

Auf der Konjunkturseite gibt es heute aus Deutschland Daten zum Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes im März. In Frankfurt tagt der EZB-Rat, es sind allerdings keine geldpolitischen Beschlüsse zu erwarten. In den USA werden Daten zu den Baubeginnen und -genehmigungen im April veröffentlicht.

Derweil naht sich die laufende Berichtssaison so langsam ihrem Ende. In Deutschland öffnen mit Ströer und Dermapharm Unternehmen der zweiten Reihe ihre Bücher. Dafür boomen die Hauptversammlungen: Mit Zalando und Deutsche Börse laden auch zwei DAX-Unternehmen dazu ein. In den Vereinigten Staaten gibt Cisco Systems nach Handelsschluss in New York Einblick in die Geschäftszahlen.   

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen