DAX dreht nach unten ab
Die deutlichen Gewinne der bisherigen Handelswoche kann der DAX zur Wochenmitte nicht mehr vorweisen. Im Gegenteil: Der deutsche Börsenleitindex verliert im Mittwochsgeschäft 1,3 Prozent auf 14.008 Punkte. Die zurückeroberte 14.000er-Marke kann damit gehalten werden, auch wenn der Index zeitweise darunter gerutscht war und das Aufwärts-Momentum der vergangenen Tage erst einmal aus dem Markt gewichen ist. Marktteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen.
Keinen Impuls liefern die Inflationsdaten aus dem Euroraum: Der Anstieg der Verbraucherpreise wurde am Vormittag leicht auf 7,4 Prozent nach vorläufig 7,5 Prozent nach unten revidiert. Haupttreiber der Inflation sind die stark gestiegenen Preise für Energie, die im Zuge des Krieges in der Ukraine massiv anzogen. Die Energiepreise sanken zwar im Monatsvergleich um 4,0 Prozent, lagen aber binnen Jahresfrist um 37,5 Prozent höher. Unverarbeitete Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,8 Prozent auf Monats- und um 9,2 Prozent auf Jahressicht.
"Nachdem am Dienstag die Kurse bis hin zum Abwärtstrend nach oben geschoben sind, geht es heute wieder nach unten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Zinsangst, Inflationsangst, negative Wirtschaftsdaten: Die Gemengelage bleibt kritisch."
Bei den Einzelwerten im DAX stehen Siemens Energy im Fokus und deren geplante Komplettübernahme von Siemens Gamesa. Siemens-Energy-Titel legen knapp zwei Prozent zu, Siemens-Gamesa-Papiere verteuern sich um mehr als 10 Prozent. Die Anteilsscheine von RWE und Eon verteuern sich ebenfalls deutlich. Zulegen können auch Daimler Truck. Auf der Gegenseite verlieren die einstigen Corona-Krisengewinner Hellofresh und Delivery Hero am stärksten. Bei Hellofresh geht es knapp acht Prozent abwärts.