Sind Aktien "immun" gegen Corona-Krise? Dax fällt auf hohem Niveau
Belastet von anhaltenden Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Erholungsrally hat der deutsche Aktienmarkt schwächer geschlossen. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtete sich auf die weltweit steigenden Coronavirus-Infektionszahlen, nachdem viele Anleger die damit verbundenen Risiken für die Wirtschaft zuletzt teils ausgeblendet hatten.
Der Dax weitete seine über weite Strecken moderaten Verluste im späten Handel aufgrund einer nachgebenden Wall Street aus und fiel unter die als Unterstützungszone geltende Marke von 12.500 Punkten.
Letztlich büßte der deutsche Leitindex 0,97 Prozent auf 12.494 Punkte ein, nachdem er am Dienstag einen ähnlich hohen Verlust verzeichnet hatte. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte schloss am Mittwoch 0,56 Prozent tiefer bei 26.758 Punkte.
Angesichts der dramatischen Entwicklungen in der Corona-Epidemie in den USA mit drohenden neuen Lockdowns und düsteren Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Europa befinden sich die Aktienmärkte beiderseits des Atlantiks trotz der aktuellen Gewinnmitnahmen auf extrem hohem Niveau. Während einige Beobachter ein gefährliches Auseinanderdriften von Finanzmarkt und Realwirtschaft diagnostizieren, glauben andere, die Börsen seien "immunisiert" gegen die Corona-Krise und glauben nicht an einen bevorstehenden Rückschlag. Er halte den Aktienmarkt für relativ immun gegen die Corona-Krise, sagt etwa Gregory Perdon, Co-Chief Investment Officer bei Arbuthnot Latham & Co. Da die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank die Anleiherenditen auf niedrigem Niveau regelrecht festgenagelt hätten, könnten die Aktienkurse kaum fallen.