Dax muss die Gewinne verdauen
Am Tag nach der großen Euphorie über das EU-Finanzpaket haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt die Füße still gehalten. "Das ist ein typischer Konsolidierungstag, also eine Verschnaufpause", sagte ein Händler.
Gewinnmitnahmen und Verunsicherung über die Konjunkturaussichten drückten den Dax um 0,5 Prozent auf 13.104 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte sogar 1,0 Prozent niedriger bei 3369 Zählern.
Im Dax gaben Merck um 2,7 Prozent nach, Bayer um 2,8 Prozent und Conti nach schwachen Vorlagen von Valeo um 2 Prozent. Auf der anderen Seite stiegen BASF um 1,1 Prozent, Fresenius um 0,9 Prozent und Deutsche Börse um 0,7 Prozent. Zeitweise markierten Deutsche Börse sogar neue Rekordstände.
Deutlich besser lief es in der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt: Der TecDax zog um 1,1 Prozent an. Gestützt wurde er neben Software AG auch von Evotec, die jeweils 5,2 Prozent gewannen.
Viele Anleger bevorzugen jedoch den sicheren Hafen. Der Goldpreis setzte seine Hausse fort: Die Feinunze kostete 1856 Dollar, rund 13 Dollar mehr als am Dienstag, und liegt nur noch knapp 70 Dollar unter dem Rekordstand vom 6. September 2011. "Selbst US-Präsident Donald Trump warnte davor, dass das Schlimmste noch nicht hinter den Amerikanern liege", begründete Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader die Verschnaufpause am Aktienmarkt. Die Corona-Todesfälle sind dramatisch gestiegen.
Börsianer beschäftigte am Mittwoch auch, dass sich in Europa die Erwartungen für die Unternehmensergebnisse im zweiten Quartal weiter verdüstert haben, wie aus Daten des Anbieters Refinitiv hervorgeht. Bei den im Stoxx 600 gelisteten Firmen werde nun ein Rückgang der Quartalsgewinne um 58,6 Prozent erwartet. Vor einer Woche lag die Vorhersage noch bei einem Minus von 56,2 Prozent.
Das war der Börsen-Tag für heute, morgen Früh geht es an dieser Stelle munter weiter. Wenn Sie sich fragen, ob die Jagd am Aktienmarkt morgen wieder losgeht, klicken Sie sich in diesen Beitrag unserer TV-Kollegen rein. Friedhelm Tilgen spricht mit Robert Halver von der Baader Bank über mangelnde Parkmöglichkeiten und Volatilitäten: