Stern-RTL-Wahltrend AfD zofft sich ins Umfragetief
13.07.2016, 07:22 Uhr
Zerstrittenes Führungsduo: AfD-Chefin Frauke Petry und Co-Chef Jörg Meuthen
(Foto: dpa)
Die AfD ergeht sich in öffentlich geführten Streitereien, bei den potenziellen Wählern kommt das offenbar nicht gut an. Die Partei sackt im Stern-RTL-Wahltrend weiter ab. Kräftig aufwärts geht es dagegen für die Große Koalition.
Das politische Berlin verabschiedet sich in die Sommerpause - und in die Umfragewerte des Stern-RTL-Wahltrends kommt mächtig Bewegung. Gleich mehrere Parteien gewinnen beziehungsweise verlieren teils deutlich.
Verliererin der Woche ist die zerstrittene AfD: Zum dritten Mal in Folge geht der Wert der AfD um einen Prozentpunkt zurück. Die Partei liegt nur noch bei 8 Prozent. Vor drei Wochen lag die AfD noch bei 11 Prozent. Auch Grüne, nun bei 12 Prozent und Linke, mit nun 9 Prozent, verlieren je einen Punkt. Die FDP verharrt bei 6 Prozent.
Die Verluste der AfD fallen zeitlich zusammen mit dem öffentlich geführten Machtkampf an der Spitze der Partei. Das Institut Forsa führte die Umfrage zwischen dem 4. und 8. Juli durch. Am Anfang dieses Zeitraums mischte sich AfD-Chefin Frauke Petry medienwirksam in den Streit um den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon ein und stellte sich offen gegen ihren Co-Chef Jörg Meuthen. Am Ende des Streits stand der Austritt Meuthens aus der AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag. Ein Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen und den Umfragewerten ist nicht belegt, ihn zu vermuten liegt aber nahe.
Mehr Menschen vertrauen Union und SPD
Profiteurin der Verschiebungen ist die Große Koalition, vor allem die SPD. Die Sozialdemokraten legen um zwei Prozentpunkte zu, die Union um einen. SPD und Union haben mit 23 Prozent respektive 36 Prozent so viel Zustimmung wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Mit den verbesserten Werten geht auch ein Imagegewinn einher: 11 Prozent trauen der SPD zu, mit den Problemen des Landes am besten fertig zu werden – so viele Menschen wie seit Monaten nicht. Damit legt die SPD in dieser Frage um drei Punkte zu, ebenso wie die Union, die bei 28 Prozent landet.
Keine Bewegung gibt es dagegen bei der Kanzlerpräferenz: Bei einer Direktwahl würden 15 Prozent SPD-Chef Sigmar Gabriel ihre Stimme geben. Für Amtsinhaberin Angela Merkel würden sich 48 Prozent entscheiden.
Für den Stern-RTL-Wahltrend wurden vom 4. bis zum 8. Juli 2503 Personen befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Punkten.
Quelle: ntv.de, jog