Einsatz in Wohnung eskaliert 39-Jähriger stirbt durch Schüsse der Polizei
01.08.2024, 18:27 Uhr Artikel anhören
Das Opfer soll sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden haben.
(Foto: dpa)
In Baden-Württemberg erzählt ein Patient seinem Arzt am Telefon, er wolle Suizid begehen. Der Mediziner alarmiert daraufhin die Polizei, die sich auf den Weg zur Wohnung des 39-Jährigen macht. Dort kommt es dann zur Eskalation, in deren Folge der Mann getötet wird.
Bei einem Polizeieinsatz in Baden-Württemberg ist ein 39-Jähriger durch Schüsse von Beamten tödlich verletzt worden. Er soll zuvor seinem Arzt gegenüber angekündigt haben, Suizid zu begehen, wie das Landeskriminalamt in Stuttgart sowie die Polizei und Staatsanwaltschaft in Offenburg gemeinsam mitteilten. Zu dem Vorfall kam es in der Gemeinde Oberkirch.
Den Angaben der Ermittler zufolge rief der Arzt nach der telefonischen Ankündigung seines Patienten die Polizei. Bei dem folgenden Einsatz an der Wohnung des Anrufers in einem Mehrfamilienhaus mussten die Beamten zuerst gewaltsam die Tür öffnen. Dahinter hätten sie den 39-Jährigen, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden habe, blutend mit einem Messer in der Hand gefunden. Dieses habe er dann in Richtung der Polizisten geworfen.
Bei dem Versuch, dem Mann zu helfen, soll dieser laut Darstellung der Polizei hinter seinem Rücken ein weiteres Messer ergriffen haben und bedrohlich auf die Beamten zugegangen sein. Nach mehreren vergeblichen Aufforderungen, das Messer wegzulegen, sollen die Polizisten auf ihn geschossen haben.
Der 33-Jährige erlag seinen Verletzungen noch vor Ort. Reanimationsversuche seien erfolglos geblieben, hieß es im Polizeibericht. Der Mann war wegen mehrerer Gewalttaten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bereits vorbestraft. Eine Obduktion soll die genaue Todesursache nun zeitnah klären. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen.
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
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- Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Quelle: ntv.de, rog/AFP