Propeller statt Karte "Airbnb-Bandit" tauscht Bild aus

Viele Menschen, die ihre Wohnungen zeitweise vermieten, geben sich Mühe bei der Einrichtung. So auch eine Vermieterin im US-Bundesstaat Virginia. Umso erstaunter ist sie, als ein Einrichtungsgegenstand verschwindet und dafür ein anderer auftaucht.
Amy Corbett aus Lynchburg im US-Bundesstaat Virginia vermietet regelmäßig an Airbnb-Gäste. Die Unternehmerin hat zusammen mit ihrem Mann eine Firma für kurzfristige Vermietungen. Wenn sie die Wohnung nicht vermietet, nutzt sie sie auch selbst, beispielsweise für Videokonferenzen. Als sie nach der letzten Vermietung in einem Zoom-Meeting sitzt, fällt ihr auf, dass hinter ihr ein unbekanntes Bild hängt.
Sie selbst hatte dort eine Karte in schwarz-weiß aufgehängt, nun prangt dort ein farbenfroher Flugzeugpropeller. "Ich bin ausgeflippt", sagte Corbett der "Washington Post". Daraufhin durchsucht sie die ganze Wohnung nach dem Bild, aber es ist nirgends zu finden. Sie schickt ihrem Gast eine Nachricht und erkundigt sich, was passiert sei. Aber er antwortet nicht.
Obwohl sie an dem Kartenbild nicht besonders gehangen hat, will Corbett einfach herausfinden, was damit passiert ist. Sie beschließt, etwas über das Verschwinden des Bildes auf TikTok zu posten. Sie habe noch nie erlebt, dass einer ihrer Gäste etwas mitgenommen habe, erzählt sie darin. Trotz weniger Follower erhofft sich Corbett nützliche Hinweise.
Besser als das Original?
Nicht zuletzt wegen der Absurdität der Umstände geht das Video viral. Tausende Menschen kommentierten das Geschehen und entwickelten Theorien, was passiert sein könnte. Aus dem bildertauschenden Gast wird der "Airbnb-Bandit". Einige schreiben, dass sie das neue Bild besser finden als das alte. Andere beschuldigen Corbett, die Geschichte erfunden zu haben. Um den Vorwurf zu entkräften, zeigt die Vermieterin Aufnahmen ihrer Türkamera, auf denen zu sehen ist, wie der Gast kurz vor seiner Check-out-Zeit um 11 Uhr die Wohnung mit dem neuen Bild betritt. Kurz darauf scheint derselbe Mann, jetzt in einem blauen Hoodie, Corbetts Gemälde, versteckt unter einer Decke, mitzunehmen.
Bei anderen Gastgebern, die den Mann zuvor beherbergt hatten, war es noch nie zu solchen Vorfällen gekommen, findet die Vermieterin heraus. Letztendlich zahlte Airbnb Corbett eine Entschädigung von 100 Dollar. "Kunst ist in unserer AirCover-Richtlinie abgedeckt, und dieser Gastgeber wurde durch diesen Prozess unterstützt", teilte das Unternehmen der "Washington Post" mit. Der Gast sei außerdem von der Plattform entfernt worden.
Corbett gelang es schließlich doch noch, mit ihm Kontakt aufzunehmen und er zahlte ihr weitere 20 Dollar, löste aber offenbar das Rätsel nicht auf. Um das Bild veranstaltete die Unternehmerin schließlich eine Tombola und nahm dabei mehr als 1500 US-Dollar ein, die sie an eine gemeinnützige Organisation spendete, die sich um Menschen kümmert, denen Wohnungslosigkeit droht.
Inzwischen hängt über der Couch übrigens das Bild einer lokalen Künstlerin. Es zeigt einen Fluss ganz in der Nähe.