Verschwörungserzähler angeklagt Alex Jones rudert nach Schulmassaker-Leugnung zurück
04.08.2022, 03:06 Uhr
Angehörige von Sandy-Hook-Opfern verklagen Alex Jones auf Schadenersatz.
(Foto: dpa)
Alex Jones verdient gut mit der Verbeitung von Verschwörungstheorien, unter anderem mit der, dass der Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule im Jahr 2012 eine Inszenierung war. Jahrelang leiden die Angehörigen der Opfer unter Jones' Anhängerschaft. Vor Gericht räumt er nun einen Sinneswandel ein.
Der US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones ist bei einem Prozess im US-Bundesstaat Texas rund um seine Lügen zum Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule unter Druck geraten. "Es ist hundert Prozent real", sagte Jones am Mittwoch (Ortszeit) über das Blutbad, wie auf Videoaufnahmen aus dem Gerichtssaal in Austin zu sehen war. Jones hatte in der Vergangenheit behauptet, dass der Amoklauf von Schauspielern inszeniert worden sei. Das bezeichnete er vor Gericht nun als "unverantwortlich".
Ein 20-Jähriger hatte im Dezember 2012 in Newtown im Bundesstaat Connecticut 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen. Eltern eines sechsjährigen Opfers hatten den rechten Radiomoderator wegen seiner Behauptungen verklagt. Sie hatten zuvor geschildert, welche Auswirkungen die Behauptungen des 48-Jährigen gehabt hätten.
Sie fordern 150 Millionen US-Dollar als Entschädigung von Jones und seinen Unternehmen, zu denen unter anderem die Onlineplattform Infowars gehört. Der Anwalt des Verschwörungstheoretikers argumentierte, die Kläger hätten nicht beweisen können, dass die Worte seines Mandanten tatsächlich Schaden verursacht hätten. Jones hat in der Vergangenheit immer wieder diverse Verschwörungstheorien verbreitet und zum Beispiel behauptet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei.
Im Jahr 2017 wurde eine Anhängerin von Jones zu einer Haftstrafe verurteilt, weil sie den Vater eines beim Sandy-Hook-Massaker getöteten Kindes mit dem Tod bedroht hatte.
Quelle: ntv.de, ino/dpa