Panorama

Irgendwo regnet es immerAltweibersommer hat Schönheitsfehler

21.09.2017, 15:55 Uhr
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Phasenweise schon mal dichtere Wolkenfelder. (Foto: dpa)

Morgen beginnt der Herbst - und tatsächlich deuten sich ein paar schöne Tage an. Doch kein Hoch ohne Tief: Es wird nicht ohne Regen gehen. Und so wird es auch kommende Woche. Ruhig und mild.

Morgen beginnt der Herbst - und tatsächlich deuten sich ein paar schöne Tage an. Doch kein Hoch ohne Tief: Es wird nicht ohne Regen gehen. Und so wird es auch kommende Woche. Ruhig und mild.

Für die Meteorologen hat der Herbst bereits am 1. September begonnen. Für alle anderen geht es am Freitag in den Herbst. Was erwartet uns denn wettertechnisch am ersten Herbstwochenende?

Nachdem die kühle Luft der ersten Wochenhälfte endlich abgedrängt ist, wird es zunächst einmal schrittweise wärmer. Gleichzeitig macht sich Hoch "Queena" für unser Wetter stark, verlagert sich dabei gleichzeitig in Richtung Skandinavien und verbindet sich anschließend mit einem starken Hoch über dem Nordwesten Russlands.

Hochdruck-Hochzeit?

Im Prinzip schon. Und das ist für uns eigentlich eine durchaus brauchbare, weil Altweibersommer verheißende Wetterlage. Wenn da nicht noch ein paar kleine Tiefdruckgebiete in höheren Luftschichten zu uns kommen würden.

Was bedeutet das?

Dass phasenweise schon mal dichtere Wolkenfelder durchziehen werden. Auch etwas Regen könnte schon mal fallen.

Wo und wann?

Das ist leider im Detail schwer vorherzusagen. Denn solche Höhentiefs oder auch Kaltlufttropfen haben ein gewisses Eigenleben, was wiederum die genaue Prognose erschwert. Grundsätzlich dürften die kompakteren Wolken aber tendenziell den Osten unseres Landes treffen, während es ansonsten sehr wahrscheinlich freundlicher durchs Wochenende geht. Alles in allem erwartet uns somit am ersten "richtigen" Herbstwochenende Altweibersommer mit ein paar Schönheitsfehlern.

Und es wird wärmer?

Definitiv. Und das wird auch Zeit. Denn bisher ist der September landesweit betrachtet fast ein Grad kälter als der langjährige Mittelwert. Besonders krass ist das natürlich, wenn wir das mit dem September 2016 vergleichen. Der war nämlich 3,5 Grad wärmer als der Durchschnitt. Damit ergibt sich derzeit eine Abweichung von fast 4,5 Grad zwischen dem September 2016 und dem September 2017. Das sind - wie wir alle bestimmt gemerkt haben - Welten.

Woher kommen denn diese "Welten"?

Der September kann als Übergangsmonat beide Spielarten. Nämlich vom (Hoch-) Sommer bis hin vom (Voll-) Herbst. Also von Badesee bis Heizung. Je nachdem welche Luft uns die Wetterlage beschert. Und in diesem Jahr dominierte bislang eben oft die Luft aus nördlichen Breiten. Außerdem zog sich die Hochdruck-Armut vom Sommer bis jetzt weiter fort, so dass auch das landesweite Regensoll bereits jetzt komplett erfüllt ist. Passend zu diesen 100 Prozent Niederschlag ist die Sonnenbilanz recht defizitär. Die ersten drei Wochen Septemberwochen haben bisher kaum die Hälfte der durchschnittlichen Sonnenstunden gebracht. Bisher sind 20 Tagen - deutschlandweit betrachtet - gerade einmal 80 sonnige Betriebsstunden zusammen gekommen. Macht also im deutschlandweiten Durchschnitt nur 4 Sonnenstunden pro Tag.

Wie viel Sonne könnte es denn pro Tag geben?

Da die Sonne am kalendarischen / astronomischen Herbstbeginn den Äquator nach Süden überquert, sind Tag und Nacht ziemlich genau gleich lang. Deshalb nennt man diesen Tag auch Tag-Nacht-Gleiche (Äquinoktium) Dementsprechend sind astronomisch gesehen momentan 12 Sonnenstunden drin. Übrigens werden die Tage von Anfang September (knapp 14 mögliche Sonnenstunden) bis Ende des Monats (weniger als 12 Stunden) insgesamt gut 2 Stunden kürzer.

Was weiß denn das Wetter in den nächsten Tagen mit den Sonnenstunden anzufangen?

Nach Auflösung von Frühnebelfeldern wird es am Samstag vor allem im Süden sonnig. Deutlich weniger Chancen hat die Sonne hingegen zwischen Elbe, Oder und Neiße. Hier könnte es auch etwas regnen. Ansonsten sorgt der bereits erwähnte Kaltluftropfen für größere Unsicherheit bei den Prognosen. Im besten Fall darf sich das übrige Land aber - ebenso wie der Süden - nach Nebelauflösung über einige Sonnenstunden freuen.

Und im ungünstigsten Fall?

Sind die Wolken allgemein kompakter und können stellenweise Schauer und einzelne Gewitter bringen. Die Temperaturen erreichen unter den Wolken sowie im Bergland 12 bis 18, sonst 18 bis 22 Grad.

Was bringt der Sonntag?

In der Westhälfte nach Nebelauflösung freundlich. Die Osthälfte kommt hingegen wechselhafter mit örtlichen Schauern durch den Tag. Die Temperaturen klettern am Rhein und seinen Nebenflüssen oft auf 20 bis 22 Grad. Im großen Rest werden es 14 bis 20 Grad.

Wie startet die nächste Woche?

Nach Frühnebelfeldern ändert sich tagsüber nur wenig. Teilweise ist es freundlich, teils können ein paar Schauer durchziehen. Auch bei den Temperaturen bewegt sich mit 14 bis 22 Grad nur wenig. Und das wird aus jetziger Sicht auch anschließend so bleiben. Kurzum: auch nächste Woche bleibt es zunächst meist ruhig und mild bis angenehm warm.

DeutschlandWetterBjörn Alexander