Bergwacht entdeckt Leiche Bergsteiger stürzt am Kleinen Watzmann 200 Meter in den Tod
05.10.2022, 11:20 Uhr
Der Kleine Watzmann ist kein Berg für Wanderanfänger.
(Foto: picture alliance / Fotostand)
Ein 60-Jähriger unternimmt eine Bergtour durchs Berchtesgadener Land. Mehrere Tage nach dem letzten Kontakt des Wanderers zu seiner Familie finden Polizei und Bergwacht eine Leiche am Kleinen Watzmann.
Polizei und Bergwacht haben im Bereich des Watzmanns einen Wanderer tot geborgen. Der Mann war rund 150 bis 200 Meter tief gestürzt, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzkräfte hatten die Leiche auf der Suche nach einem vermissten 60-jährigen Urlauber aus dem Bodenseekreis gefunden, ob es sich bei dem Toten um ihn handelt, ist noch offen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, fanden die Beamten das Auto des 60-Jährigen in Schönau am Königssee, da er seine Wanderung über eine App trackte.
Der 60-Jährige war am Dienstagmorgen als vermisst gemeldet worden, weil ihn seine Familie seit Freitag nicht mehr erreicht hatte. Polizei und Bergwacht suchten ihn im Bereich einer von ihm geplanten Bergtour am Grünstein und kleinen Watzmann. Im Tagesverlauf wurden dann auf einer Höhe von rund 1700 Metern die Leiche von einem Polizeihubschrauber entdeckt und geborgen.
Der Kleine Watzmann ist mit seinen 2307 Metern Höhe ein beliebtes Ziel für Wanderer. Er befindet sich im Nationalpark Berchtesgadener Land und steht neben dem Watzmann. Unerfahrene Wanderer werden vor dem Bestieg des Kleinen Watzmanns auf Bergsteigerportalen explizit gewarnt. Die Überschreitung des Kleinen Watzmanns sei eine anspruchsvolle Bergtour. Vor allem die Abstiegsroute erfordere eine besondere Orientierung und Expertise.
Erst vor zwei Wochen hatte die Bergwacht auf dem nahe gelegenen Hochkalter eine tagelange Vermisstensuche nach einem 24-jährigen Bergsteiger erfolglos einstellen müssen. In dem Gebiet bei Ramsau ist die Lage tiefstwinterlich. Die Temperaturen liegen unter dem Gefrierpunkt.
Drei Teams aus Bergwachtlern und Polizeibergführern suchten die steile Rinne und die Felswände ober- und unterhalb der Fundstelle mit Lawinensonden und elektronischen Ortungsgeräten ab. Während der Suche in dem alpinen Gelände waren sie an Seilen gesichert und hatten spezielle Eispickel und eine Lawinennotfallausrüstung dabei.
Quelle: ntv.de, can/dpa