Durchweichter Deich in NRWBewohner müssen Wohnungen verlassen

Ein heftiges Unwetter zieht am Sonntag über Teile Nordrhein-Westfalens hinweg, besonders hart trifft es die Stadt Fröndenberg am Rand des Ruhrgebiets. Dort droht unter anderem der Deich eines Regenrückhaltebeckens nachzugeben. Am Abend müssen Hunderte Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Nach den heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im nordrhein-westfälischen Fröndenberg mussten wegen eines durchweichten Deiches mehr als 300 Menschen sicherheitshalber ihre Wohnungen verlassen. Am Montagnachmittag hatte eine Kreissprecherin noch erklärt, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, die nur Bewohner von Erdgeschoss- oder Souterrainwohnungen in einem niedrig gelegenen Ortsteil betreffe. Am späten Abend entschied die Einsatzleitung dann, die betreffenden Häuser doch komplett zu räumen. "Zu unsicher ist die Lage und zu unvorhersehbar, was im Falle des Falls passiert." Am frühen Dienstagmorgen erklärte ein Sprecher der Polizei Unna, die Evakuierung der Wohnungen sei abgeschlossen.
Der Starkregen hatte am Sonntag einen 80 mal 60 Meter großen Teich volllaufen lassen, der in der Stadt im Kreis Unna als Regenrückhaltebecken dient. Nun sei die Deichkrone aufgeweicht. Schlimmstenfalls könne der Deich brechen. "Dann können wir nicht abschätzen, wie viel Wasser ins Tal läuft", sagte die Kreissprecherin. Das Technische Hilfswerk war weiter an dem Teich im Einsatz und pumpte laufend Wasser ab, um den Damm zu entlasten. Außerdem wurden Sandsäcke zur Stabilisierung aufgeschichtet.
Am Sonntag hatte ein Gewitter mit heftigen Regenfällen für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller gesorgt, in der Stadt mit ihren rund 21.000 Einwohnern schossen die Bäche über die Ufer. Ein Freibad wurde von Wasser und Schlamm überflutet, in einer Senioreneinrichtung stand das Wasser einen halben Meter tief im Erdgeschoss.