Hunderte werden zu "Buchbrigade" Buchhandlung organisiert aufsehenerregende Umzugs-Methode
17.04.2025, 10:45 Uhr Artikel anhören
Viele freiwillige Helfer stießen bei der Aktion auf neue Lese-Ideen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Menschenkette statt Kartons und Transporter: Als der Umzug bevorsteht, setzt ein Büchergeschäft im kleinen Ort Chelsea in Michigan auf genau diese Methode. Hunderte kommen zusammen, um den Bestand ins neue Geschäft zu transportieren. Der ungewöhnliche Umzug kommt nicht nur der Buchhändlerin zugute.
Um ihren Bestand in ein neues Ladenlokal zu transportieren, hat sich eine Buchhandlung im kleinen Ort Chelsea im US-Bundesstaat Michigan etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Statt die Bücher in Kisten und Transporter zu verfrachten, helfen die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde bei dem Umzug. Das Engagement kommt nicht nur dem Bücherladen zugute - auch die Helfenden sind begeistert.
Rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner folgten dem Aufruf der Buchhandlung Serendipity Books zu einer "Buchbrigade": Sie bildeten am vergangenen Sonntag eine Menschenkette zwischen dem alten und dem neuen Geschäft und reichten alle 9100 Bücher weiter, bis diese in den Regalen am neuen Standort angekommen waren. Bilder zeigen, wie sich die Menschenreihen über die Gehwege des Ortes ziehen. "Es war so bewegend", erinnert sich Buchhändlerin Michelle Tuplin in der "Washington Post".
Tuplin betreibt den kleinen Laden seit 2017 und hat drei Teilzeitangestellte. Nachdem bekannt wurde, dass sie ihr Geschäft nur einen Block weiter an einen neuen Standort verlegen würde, fragten ihre Stammkunden sie, wie sie am besten helfen könnten "Alle wollten wissen, was sie tun können", sagte Tuplin über diese Zeit. Da kam ihr die Idee zur "Buchbrigade".
Umzug in knapp zwei Stunden
Die außergewöhnliche Methode zum Umzug sollte allerdings nicht nur dem Eigennutz dienen. "Das war eine praktische Methode, um die Bücher zu transportieren, aber auch eine Möglichkeit für alle, sich zu beteiligen", sagte Tuplin der Nachrichtenagentur AP. "Während die Leute die Bücher weiterreichten, sagten sie: 'Das habe ich noch nicht gelesen' und 'Das ist ein gutes Buch'."
Die Aktion dauerte lediglich knapp zwei Stunden. Der Umzug ging damit auch deutlich schneller über die Bühne, als ein Umzugsunternehmen für das Ein- und Auspacken der Tausenden Bücher benötigt hätte. Die Helfenden stellten die Bücher sogar alphabetisch geordnet in die Regale.
Auch die Bewohnerinnen und Bewohner der 5300-Seelen-Gemeinde erinnern sich gerne an die Aktion zurück. "Es ist eine kleine Stadt, und die Menschen kümmern sich wirklich umeinander", sagte etwa Kaci Friss, die in Chelsea aufgewachsen ist. "Wo auch immer man hingeht, trifft man jemanden, den man kennt oder der einen kennt und der einen fragt, wie der Tag war." Die Buchbrigade von Serendipity Books erinnere daran, "wie besonders diese Gemeinde ist".
Quelle: ntv.de, spl