Großbrand in Rheinland-PfalzChemiefirma geht in Flammen auf

Feueralarm im Industriegebiet: Am frühen Morgen steigt eine Rauchsäule über dem Gelände eines Chemieunternehmens im Osten der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Edenkoben auf. Die Feuerwehr steht vor einer heiklen Aufgabe.
Der Brand in einem Chemieunternehmen in Edenkoben in Rheinland-Pfalz ist unter Kontrolle. Es bestehe keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung, teilte der Landkreis Südliche Weinstraße mit. Nach Angaben der Polizei besteht mittlerweile keine Explosionsgefahr mehr. Verletzt wurde niemand.
Die Brandursache ist zunächst noch unklar. Es habe vermutlich eine Verpuffung gegeben, aber keine Explosion, wie Kreisfeuerwehrinspekteur Rudi Götz erklärte. Ein Gefahrgutlager sei - anders als zunächst befürchtet - nicht betroffen.
Ein Austritt gefährlicher Gase sei nicht festgestellt worden, erklärte der Kreis. Die Aufforderung an Anwohner, Türen und Fenster geschlossen zu halten, bestehe nicht mehr. Der Brand war am frühen Morgen bei einem Hersteller von Kunstharz im Gewerbegebiet in Edenkoben ausgebrochen.
Die Feuerwehr wurde kurz vor 6.00 Uhr alarmiert. Etwa 180 Rettungskräfte waren im Einsatz. Der Unglücksort liegt zwischen dem Ortskern von Edenkoben und der nahegelegenen Autobahn A65 zwischen Neustadt an der Weinstraße und Landau in der Pfalz.
Spezialfahrzeuge für Chemiebrände
Die Löscharbeiten erwiesen sich als schwierig. Die Feuerwehr kühlte seit den frühen Morgenstunden zunächst Tankbehälter, die auf dem Areal stehen und Chemikalien enthalten. Für die Brandbekämpfer ging es zunächst darum, ein Übergreifen der Flammen auf die Lagertanks zu verhindern, bevor sie sich dem eigentlichen Brandherd nähern konnten.
Die Löscharbeiten konnten gegen Mittag beendet werden, teilte die Einsatzleitung mit. Die Polizei schätzt den durch den Brand entstandenen Schaden auf fünf Millionen Euro. Der Firmeninhaber ging ebenfalls von mehreren Millionen Euro aus. Das Gelände blieb während der Löscharbeiten weiträumig abgesperrt. Unterstützt wurden die Brandbekämpfer durch Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, die mit Spezial-Löschfahrzeugen für Chemiebrände aushalfen.