Panorama

Reaktion auf Corona-Epidemie China verbietet Verzehr von Wildtieren

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Wildtier-Markt in Indonesien: In China ist der Handel mit derartigen Waren ab sofort verboten.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

In China gelten exotische Wildtiere mancherorts als Delikatesse. Da diese jedoch als mögliche Überträger des neuartigen Coronavirus in Betracht kommen, greift Peking jetzt durch. Handel und Verzehr von Wildtieren werden ab sofort verboten. So soll gegen eine "schlechte Gewohnheit" vorgegangen werden.

Als eine Konsequenz der Coronavirus-Epidemie im Land hat China den Handel mit Wildtieren sowie deren Verzehr komplett verboten. Ein entsprechender Vorschlag wurde vom Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongresses getroffen, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Das Verbot solle die "schlechte Gewohnheit des übermäßigen Konsums von Wildtieren" beenden und "Leben und Gesundheit der Menschen wirksam schützen". Das Verbot tritt demnach sofort in Kraft.

Es wird vermutet, dass der Covid-19-Erreger im Dezember auf einem Markt der Millionen-Metropole Wuhan von einem Wildtier auf den Menschen übertragen wurde. In China haben sich inzwischen mehr als 77.000 Menschen mit dem neuartigen Erreger der Atemwegskrankheit Covid-19 infiziert, knapp 2600 Menschen starben. Die meisten Opfer werden aus der zentralchinesischen Provinz Hubei mit ihrer Hauptstadt Wuhan gemeldet.

Wegen der Coronavirus-Epidemie verschiebt China außerdem zum ersten Mal seit der Kulturrevolution seinen Nationalen Volkskongress. Dieser tritt seit 35 Jahren immer im März zusammen. Über einen neuen Termin soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden, berichtete der Staatssender CCTV. Die nächste zehntägige Sitzung hätte eigentlich am 5. März beginnen sollen.

Zudem sagt China laut Insidern wegen der Virus-Krise auch die Teilnahme von Vertretern des Finanzministeriums und der Zentralbank am G20-Treffen in Saudi-Arabien am kommenden Wochenende ab. Wie aus dem Ministerium zu erfahren war, sollen jedoch chinesische Vertreter bei der Weltbank zu der Konferenz in Riad am 22. und 23. Februar anreisen.

Erste Fälle in Kuwait und Bahrain

Unterdessen werden weitere Todesfälle und ein Anstieg der Infektionen im Iran bekannt. Ein Regierungsvertreter bezifferte die Zahl der Todesfälle auf zwölf und die Zahl der bekannten Infektionen mit bis zu 61, wie das Staatsfernsehen berichtete.

In Kuwait und Bahrain gibt es Staatsmedien zufolge die ersten bekannten Coronavirus-Fälle. Es handele sich ausnahmslos um Personen, die den Iran besucht hätten. Der Iran hat bislang 43 Infektionen bekannt gemacht. Zuvor hatte auch das Gesundheitsministerium in Afghanistan den ersten Fall einer bestätigten Coronavirus-Erkrankung in dem Land bestätigt.

Quelle: ntv.de, kst/rts/AFP

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